Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 174849 mal)

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Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #630 am: 07. September 2021, 09:59:19 »
Der Öffi-Ausbau ist doch der SPÖ wurscht. Es geht ja darum, die Straße durchzubringen, damit man die anschließenden Grundstücke "verwerten" kann.

Klimapolitik ist bei den Roten nur eine Alibiaktion, man braucht sich ja nur die diversen Projekte ansehen. Ohne die Grünen hätten wir keinen längeren 26er, mit den Pinken kommt nicht mal die absurde Seilbahn.  >:D

DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #631 am: 07. September 2021, 11:26:16 »
ob sich der "Tunnelbürgermeister" Ludwig dadurch umstimmen lässt?

https://wien.orf.at/stories/3120152/
So wirds halt eher ein PR Desaster. Wobei es ein Spiel auf Zeit sein wird. Ewig werden die dort auch nicht herum hängen.

Vielleicht spielen auch die Besetzer auf Zeit:
Wenn sie sich abwechseln und jeder zu seiner "Schicht" kommt, kann das schon ziemlich lange dauern.

Sollte die NO-Umfahrung tatsächlich abgesagt werden, ist die so genannte "Stadt"-Straße wohl auch sinnlos.
Aber das ist heute wahrscheinlich realpolitisch noch nicht durchsetzbar.

petestoeb

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #632 am: 08. September 2021, 15:21:21 »

Sollte die NO-Umfahrung tatsächlich abgesagt werden, ist die so genannte "Stadt"-Straße wohl auch sinnlos.
Aber das ist heute wahrscheinlich realpolitisch noch nicht durchsetzbar.

Die NO-Umfahrung mit dem Tunnel muss verhindert werden, aber die Stadtstraße, die neben der Anbindung der Seestadt auch für die Entlastung des Straßenverkehrs im 22. notwendig, muss kommen. Natürlich muss sie umgeplant werden, sodass die B3 vollständig ab der Stadtgrenze auf dieser neuen Straße verläuft.

Nur so kann man langfristig auf der Groß-Enzersdorfer Straße und durch Essling eine Straßenbahn nach Groß-Enzersdorf bauen. Derzeit hätte es keine Chance und auch keinen Sinn auch noch die Bim in den Stau zu stellen.

Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #633 am: 08. September 2021, 15:51:12 »
Die Straßenbahn kommt deswegen aucht nicht, dasselbe Argument gab es damals im Jahr 2000 bei der B3 in Floridsdorf. Der Öffi-Ausbau ist bei den Roten immer Alibihalber dazugeschrieben, um ein Argument für den Flächenfraß zu haben.

Diverse Abteilungen des Rathauses und die SPÖ haben schon Übung darinnen, wie man den Leuten eine Sache schmackhaft machen kann, ohne sich an die weiteren Umweltbegleitmaßnahmen halten zu müssen. Letztens hat zumindest eine junige Aktivistin erstmals diese Dinge im Fernsehen hinterfragt, man sieht, dass die sich mit der Materie beschäftigt haben und nicht mehr so leicht übern Tisch ziehen lassen. Bringen wird es halt leider nichts, weil die Betonierer haben immer die Argumente Arbeitsplätze, Entlastung, Wohnen, Jungfamilien, Pendler etc.

Ich habe sogar noch den Propagandaflyer mit der umweltgerechten B3 aufgehoben. Interessant, wie sich die Dinge gleichen, egal welches Jahrzehnt.

darkweasel

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #634 am: 08. September 2021, 15:53:44 »
Nur so kann man langfristig auf der Groß-Enzersdorfer Straße und durch Essling eine Straßenbahn nach Groß-Enzersdorf bauen. Derzeit hätte es keine Chance und auch keinen Sinn auch noch die Bim in den Stau zu stellen.
Du weißt schon, dass es da jetzt schon auf weiten Strecken eine Busspur gibt? Die hat auch keine wesentlich andere Auswirkung auf den Verkehr als eine Straßenbahn es hätte.

petestoeb

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #635 am: 08. September 2021, 17:57:36 »
Nur so kann man langfristig auf der Groß-Enzersdorfer Straße und durch Essling eine Straßenbahn nach Groß-Enzersdorf bauen. Derzeit hätte es keine Chance und auch keinen Sinn auch noch die Bim in den Stau zu stellen.
Du weißt schon, dass es da jetzt schon auf weiten Strecken eine Busspur gibt? Die hat auch keine wesentlich andere Auswirkung auf den Verkehr als eine Straßenbahn es hätte.

Ja es gibt es Busspur. Ich fahre mehrmals pro Woche da raus. Manchmal mit dem Bus, meist aber mit dem Auto (meine Tochter wohnt in Gr.Enzersdorf). Aber wenn man sich den Neubau in der Gegend ansieht, dann ist klar, dass es zusätzliche Verkehrsangebote geben muss. Deshalb braucht es ja die Stadtstraße, damit die Öffispur auch erhalten bleiben kann. Denn wenn die ganzen Häuser entlang der Strecke plus die im Bau oder geplanten Bauten in der Seestadt braucht man da eben auch zusätzliche Straßen. Und auch Zulaufstrecken der Straßenbahn zur U-Bahn. Und die brauchen auch den entsprechenden Platz.

moszkva tér

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #636 am: 09. September 2021, 06:15:58 »
Nur so kann man langfristig auf der Groß-Enzersdorfer Straße und durch Essling eine Straßenbahn nach Groß-Enzersdorf bauen. Derzeit hätte es keine Chance und auch keinen Sinn auch noch die Bim in den Stau zu stellen.
Du weißt schon, dass es da jetzt schon auf weiten Strecken eine Busspur gibt? Die hat auch keine wesentlich andere Auswirkung auf den Verkehr als eine Straßenbahn es hätte.

Ja es gibt es Busspur. Ich fahre mehrmals pro Woche da raus. Manchmal mit dem Bus, meist aber mit dem Auto (meine Tochter wohnt in Gr.Enzersdorf). Aber wenn man sich den Neubau in der Gegend ansieht, dann ist klar, dass es zusätzliche Verkehrsangebote geben muss. Deshalb braucht es ja die Stadtstraße, damit die Öffispur auch erhalten bleiben kann. Denn wenn die ganzen Häuser entlang der Strecke plus die im Bau oder geplanten Bauten in der Seestadt braucht man da eben auch zusätzliche Straßen. Und auch Zulaufstrecken der Straßenbahn zur U-Bahn. Und die brauchen auch den entsprechenden Platz.
Das Jahr 1967 hat angerufen, es will seine Argumente zurück!

Wie soll eigentlich die Stadtstraße die Ortskerne von Essling oder Hirschstetten bzw. auch die ruesigen Bauten an der Quadenstraße entlasten? Die wird dort keinen Anschluss haben. Der Quell-/Zielverkeht dieser Gebiete fährt also weiter wie bisher, oder kämpft sich dann durch die verstopfte Seestadt zur Stadtstraße.

Also muss man erst wieder wie 1967 vorgehen: ÖV-Trassen auflassen, um Steaßen verbreitern zu können  : >:D

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #637 am: 09. September 2021, 06:53:59 »
Deshalb braucht es ja die Stadtstraße, damit die Öffispur auch erhalten bleiben kann. Denn wenn die ganzen Häuser entlang der Strecke plus die im Bau oder geplanten Bauten in der Seestadt braucht man da eben auch zusätzliche Straßen. Und auch Zulaufstrecken der Straßenbahn zur U-Bahn. Und die brauchen auch den entsprechenden Platz.

Gerade, wenn der Platz eng ist, ist es ziemlich dumm, auf den flächenintensivsten Verkehrsträger zu setzen. Und selbst, wenn punktuell eine Herausnahme des Verkehrs notwendig ist, z.B. aus engen Ortskernen - dann tut es auch eine punktuelle Umfahrung, die nicht mehr Fahrspuren hat als die bisherige Straße. Und wieso müssen die Entlastungsstraßen eigentlich stets autobahnähnlich ausgebaut sein?

Und wir müssen endlich davon weg kommen, dass sich der Autoverkehr einfach den Platz nehmen kann, den er angeblich braucht. Dieses Denken ist ja so tief verankert, dass Autos mit jeder Generation etwas breiter und höher werden, und sich dann auch noch beklagt wird, wenn Parkplätze oder Fahrspuren zu klein oder zu eng sind.

Apropos "Öffis": Die Grünen Donaustadt haben mal eine kleine Übersicht erstellt, welche von ihnen vorgeschlagenen Öffi-Maßnahmen in der Bezirksvertretung abgelehnt wurden. Es geht gar nicht darum, bei jedem einzelnen Vorschlag Sinn oder Unsinn zu diskutieren - aber der bloße Umstand, dass sie alle abgelehnt wurden, zeigt doch, dass die sPÖ überhaupt kein Interesse an besseren Öffis hat.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #638 am: 09. September 2021, 07:26:28 »
Das Jahr 1967 hat angerufen, es will seine Argumente zurück!

Wie soll eigentlich die Stadtstraße die Ortskerne von Essling oder Hirschstetten bzw. auch die ruesigen Bauten an der Quadenstraße entlasten? Die wird dort keinen Anschluss haben. Der Quell-/Zielverkeht dieser Gebiete fährt also weiter wie bisher, oder kämpft sich dann durch die verstopfte Seestadt zur Stadtstraße.

Sinn oder Unsinn der Straße hin oder her, aber das Quadenstraßenviertel wird bei den Blumengärten eine Anschlußstelle bekommen. Über den Straßenzug "Am Friedhof" was die dortigen Anrainer, eigentlich ist es nur einer neben der Gemeinde selbst, aufregt. Diese Verbindung wird im übrigen auch von den Anwohner, eigentlich Gegner der restlichen Stadtstraße, gefordert (Halt in einer verträglichen Variante mit einer Fahrspur pro Richtung). Da sie den Ortskern von Hirschstetten entlasten täte.

Die neuen Viertel des Gebietes "Erzherzog Karl Straße Süd" und "Lavaterstraße" (das Viertel bei der Station Aspernstraße) werden über die Lavaterstraße angebunden. Und die Seestadt selbst bekommt dann eben zwei echte Autobahnauffahrten, da schon im Bereich der Asfinag liegend. Die erste, von der Stadt aus gesehen, bekommt auch eine Verbindung durch ein noch nicht näher definiertes Stadtgebiet zur Hausfeldstraße bei der Lackenjöchelgasse. Dann gibts noch Telephonweg/Schafflerhofstraße, eine Hybrid, weil beide Straßen anbindende und überführende Anschlußstelle. Ebenfalls im Asfinagbereich und deswegen an einer echten Autobahn liegend. Diese soll den Verkehr von Essling her anziehen.

Quellen:
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/veranstaltungen/vortraege/2017/pdf/podhagskygasse-plakat7.pdf
https://hirschstetten-retten.at/kritikpunkte/das-projekt-stadtstrasse/
Flächenwidmungsplan der Stadt
https://www.asfinag.at/bauen-erhalten/bauprojekte/s-1-wiener-aussenring-schnellstrasse-neubau-spange-seestadt-aspern/
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #639 am: 09. September 2021, 09:19:58 »
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird. Es bleibt ja nicht nur die Schneise durch die Felder/Siedlungen, dort wo möglich, wird ALLES verbaut.

Nicht nur, dass es die fruchtbarsten Felder Österreichs sind (u.a. auch im Donaufeld), die Flächenversiegelung wird nicht reduziert. Aber dafür muss dann die Bevölkerung den Klimaschutzgedanken hegen und E-Autos kaufen. Das macht keinen Sinn. Es geht um das Gesamtkonzept. Entweder alle oder niemand.

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #640 am: 09. September 2021, 09:44:24 »
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Supermärkte und Betriebe keine Genehmigung für Parkplätze außerhalb der bebauten Fläche bekommen.
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maybreeze

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #641 am: 09. September 2021, 09:55:29 »
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird. Es bleibt ja nicht nur die Schneise durch die Felder/Siedlungen, dort wo möglich, wird ALLES verbaut.

Nicht nur, dass es die fruchtbarsten Felder Österreichs sind (u.a. auch im Donaufeld), die Flächenversiegelung wird nicht reduziert. Aber dafür muss dann die Bevölkerung den Klimaschutzgedanken hegen und E-Autos kaufen. Das macht keinen Sinn. Es geht um das Gesamtkonzept. Entweder alle oder niemand.

Das E-Auto wird aber das Verkehrsproblem nicht lösen, bestensfalls (wenn überhaupt) das Klimathema ...

Wenn die Aktivisten für eine Klimaverbesserung streiken, müssten sie Tankstellen lahmlegen, wenn sie gegen die Verkehrslawine sind müssten sie vor dem Rathaus streiken, damit schnell (!) mehr Geld für Öffis (Fahrzeuge und Infrastruktur!) fließt - und die Ausfahrt der Dienstfahrzeuge blockieren (damit Bürgermeister&Co mit gutem Beispiel vorangehen können)

darkweasel

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #642 am: 09. September 2021, 10:17:42 »
wenn sie gegen die Verkehrslawine sind müssten sie vor dem Rathaus streiken, damit schnell (!) mehr Geld für Öffis (Fahrzeuge und Infrastruktur!) fließt
Derzeit könnten sie auch vor dem Gesundheitsministerium streiken, schließlich hält die (nächste Woche sogar noch verschärfte) Maskenpflicht bestimmt nicht wenige Leute davon ab, mit öffentlichem Verkehr fahren zu wollen.

Ach, das wollen sie nicht, weil wir merkwürdigerweise in einer Zeit leben, in der "Aktivismus gegen privaten Autoverkehr" und "Aktivismus für strenge COVID-Maßnahmen" derselben grundsätzlichen ideologischen Richtung angehören und gar nicht bemerkt wird, wo da der Widerspruch liegt? Na sowas aber auch!

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #643 am: 09. September 2021, 10:20:09 »
Das E-Auto wird aber das Verkehrsproblem nicht lösen, bestensfalls (wenn überhaupt) das Klimathema ...
Das Elektroauto ist auch Klimakiller. Der dafür notwendige Strom, so er nicht mit eigenen Solaranlagen erzeugt wird, ist zusätzlich zum bisherigen Strombedarf verbrauchter Strom. Dafür müssen alte Kraftwerke weiter betrieben werden, die sonst abgeschaltet werden könnten. Selbst wenn man Grünen Strom kauft, muss dieser mit den schlechtesten Kraftwerken erzeugt werden. Und das wird immer schlimmer, je mehr Elektroautos es gibt.
Abgesehen davon wird der Strom wegen steigender Nachfrage teurer werden und das trifft vor allem die mit geringen Einkommen, die sich selbst kein Auto und schon gar kein Elektroauto leisten können und zwangsweise das umweltverträglichste Verkehrsmittel nehmen müssen.
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coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #644 am: 09. September 2021, 10:27:44 »
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird. Es bleibt ja nicht nur die Schneise durch die Felder/Siedlungen, dort wo möglich, wird ALLES verbaut.

Das passiert aber auch ohne dieser Straße. Davon bin ich zumindest felsenfest überzeugt.
Wenn die Protestierenden aber gegen das wären, müsste sie auch am Donaufeld campieren. Am Nordbereich der Seestadt picknicken und bei der Berresgasse Mahnwachen abhalten.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.