Tramwayforum

Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => U-Bahn => Thema gestartet von: 13er am 13. August 2013, 18:20:53

Titel: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 13. August 2013, 18:20:53
Rien ne va plus auf der U3: Schadhafter Zug Stephansplatz. Derzeit am besten mit der Schnellbahn großräumig ausweichen ;)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Tatra83 am 13. August 2013, 18:27:16
Rien ne va plus auf der U3: Schadhafter Zug Stephansplatz. Derzeit am besten mit der Schnellbahn großräumig ausweichen ;)
Ist ein Zug Ri. Ottakring. Mittlerweile dürfte am West-Ast gar kein Zug mehr fahren...
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 13. August 2013, 19:12:54
Rien ne va plus auf der U3: Schadhafter Zug Stephansplatz. Derzeit am besten mit der Schnellbahn großräumig ausweichen ;)
Ist ein Zug Ri. Ottakring. Mittlerweile dürfte am West-Ast gar kein Zug mehr fahren...
Ja, derzeit Wartezeit auf den nächsten Zug laut Bekannten ~15 Minuten. War übrigens ein schwerer Motorschaden, der außerordentlich volle Zug musste evakuiert werden.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Bus am 13. August 2013, 21:01:26
Zumindest wird man hier in Wien halbwegs informiert. In London passierts mir immer wieder, das "auf allen Linien ein gutes Service herrscht" (Ansage läuft ununterbrochen) vor einem gerade der Zug geräumt wird (mühsam, jeder einzelne Waggon wird extra geschlossen...) und die nächsten 10 min noch immer der gute Service herrscht  ;D
Allerdings muss man in London nie achtsam sein  >:D (Bis auf das GAPerl)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: N1 am 13. August 2013, 21:07:08
War übrigens ein schwerer Motorschaden, der außerordentlich volle Zug musste evakuiert werden.
Laut diepresse.com berichteten Fahrgäste teils dramatisch von einem Marsch durch den dunklen U-Bahn-Schacht (http://diepresse.com/home/panorama/wien/1441458/U3Panne-am-Stephansplatz-?_vl_backlink=/home/panorama/wien/index.do).
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: hema am 13. August 2013, 21:10:45
Wieso Schacht? Ein Schacht verläuft doch senkrecht!  :o  :fp:
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 13. August 2013, 21:54:47
War übrigens ein schwerer Motorschaden, der außerordentlich volle Zug musste evakuiert werden.
Laut diepresse.com berichteten Fahrgäste teils dramatisch von einem Marsch durch den dunklen U-Bahn-Schacht (http://diepresse.com/home/panorama/wien/1441458/U3Panne-am-Stephansplatz-?_vl_backlink=/home/panorama/wien/index.do).
So harmlos wie die WL das berichten, klingt das bei einem Betroffenen im Facebook nicht:

Zitat
...
als evakuierter Fahrgast des U3-Zuges Stephansplatz kurzes Feedback: leider gab es nur eine Durchsage im Zug (sonst nichts, 20 Minuten lang), die Leitstelle war über den Notruf im Waggon nicht erreichbar und letztlich stiegen die Fahrgäste auf die falsche Tunnelseite aus (ohne überhaupt zu wissen, ob sie das nun dürfen/sollen oder nicht) und mussten erst wieder den Zug besteigen (Höhe von über 1m), um auf der anderen Seite des Zugs dann in die Station zu kommen. Im Tunnel gab es kaum anweisende Mitarbeiter, erst am Bahnsteig in der Station ein beobachtendes Aufgebot.

Speziell für ältere Menschen, Kinder und Kranke wäre es zumindest wichtig den Fahrgästen recht rasch Anweisungen zukommen zu lassen, denen sie Folge leisten können.

Störungen wie diese (und damit solltet Ihr Erfahrungen haben - im Erst- und regelmäßigem Übungsfall) sollten ein wenig erprobter abgewickelt werden, um den Fahrgästen das Gefühl zu geben, im echten Notfall dennoch gut versorgt zu sein...

In den anderen Stationen dürfte die Stationsaufsicht überhaupt nicht davon informiert gewesen sein, nur so lässt es sich erklären, dass ein Stawerl (die Station nenne ich bewusst nicht) seinen Lottoschein in Ruhe ausgefüllt hat, während die Fahrgäste unten auf den nächsten Zug warteten...
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Tatra83 am 13. August 2013, 22:31:03
War übrigens ein schwerer Motorschaden, der außerordentlich volle Zug musste evakuiert werden.
Laut diepresse.com berichteten Fahrgäste teils dramatisch von einem Marsch durch den dunklen U-Bahn-Schacht (http://diepresse.com/home/panorama/wien/1441458/U3Panne-am-Stephansplatz-?_vl_backlink=/home/panorama/wien/index.do).
Ob das stimmt... Die Türen dürften nicht vor der Stromabschaltung geöffnet worden sein. M.W.n. geht dabei sofort das Tunnellicht an. Am Bild vom 13er scheint die Notbeleuchtung des Zuges aktiv zu sein und die Tunneldecke wirkt diffus beleuchtet. War evtl. ein Notstop am Bahnsteig gezogen worden? Na wurscht, wir werden es dank WL nie erfahren.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 21er am 13. August 2013, 23:41:43
Aber Ich war dabei! :D

Zunächst habe Ich den Zug selber um 10 Sekunden verpasst. Erwartet hat mich ein voller Bahnsteig.  Während Ich den Rückleuchten hinterher schaute gab es plötzlich einen lauten Knall, ein ordentliches Zischen und dann stand der Zug. (wie auf dem ersten Foto erkenntlich ist)

[attach=1]

Es leuchteten von allen Waggons die gelben Leuchten beim Fahrerstand. Nach 5 Minuten kam die Stationsaufsicht (2 Mann) mit einem weiteren WL-Mitarbeiter. Über das Telefon und über die Funkgeräte wurde hektisch hin und her telefoniert, zwischen Station, Leitstelle und dem Fahrer. Es wurde der gesamte Zug cirka 6 Mal komplett abgedreht und wieder hochgefahren, aber er wollte sich einfach nicht bewegen. Beim Zuhören des Gesprächs zwischen Fahrer und dem WL-Mitarbeiter hab Ich erfahren soll die rote Türkontrollleuchte begonnen haben zu leuchten.

[attach=2]

Dann wurde versucht den Zug zurück in die Station zu fahren, ging auch nicht (mehr als 10 Minuten sind nach dem Stillstand des Zuges vergangen). Einige Fahrgäste begannen bereits an den Türen zu ziehen und gegen die Scheiben zu klopfen, wollten raus, Kinder haben begonnen zu weinen.

Als dies nicht ging, wurde in der Leitstelle gefordert, man möge den Strom abschalten, um den Zug zu evakuieren. Während wir auf das Abschalten das Fahrstroms warteten, haben wir (Ich habe meine Hilfe angeboten, wurde auch dankend angenommen) die zwei Wagen, die noch in der Station waren, begonnen zu evakuieren.
Wir haben den Leuten im Zug gesagt sie sollen die Tür-Nottasten betätigen, das die Türen den Druck ablassen. Beide Mitteltüren (von jedem Wagen die Mitteltür) ließen sich trotz ziehen von zwei Leuten auf jeder Seite nicht aufbekommen. Alle anderen gingen mit viel Kraft (die Türen hatten extrem viel Druck) und Aufhalten auf, wo nach ca. 5 Minuten alle Fahrgäste der zwei Wagen draußen waren (weitere 10 Minuten vergangen).

Dann kam endlich das "Strom Aus" aus der Leitstelle. Ich habe mir meine WL-Warnweste (für Notfälle immer dabei!) aus dem Rucksack geschnappt und dann haben wir uns aufgeteilt. Je zwei Mann bei einem Wagen. Einen Fahrgast nach dem anderen haben wir aus dem Wagen geholfen (die Höhe ist nicht zu unterschätzen!!).

Leider ist die Hälfte des Zuges auf die falsche Seite ausgestiegen, zurecht, da leider keine Information über Lautsprecher erfolgte (Ich habe Sie zumindest nicht gehört!). Habe mir dann die Notleiter geschnappt und dann mithilfe von einem Parksheriff und den anderen WL-Leuten alle Fahrgäste wieder in den Wagen zurückgeholt, das Sie auf der anderen Seite wieder runtergehen können, um dann zum Bahnsteig zu gehen. Platz für einen nach dem anderen war aber vorhanden, eng war es nicht!  ;)

Durch gut zureden haben wir alle Fahrgäste in Gut 20 Minuten evakuiert. Leider hat das gedauert, um die knapp 300 Fahrgäste von der einen Seite des Tunnels, über den U-Bahn Wagen,  auf die andere Seite zu bringen. Die meisten nahmen es mit Humor (z.B.: "Wo bekomme Ich jetzt meinen Fahrschein retourniert?"), nur eine Dame war (aufgrund der ganzen Situation) bisschen angefressen, aber Ich blieb cool. Drei Damen haben leider eine Panik-Attacke bekommen und mussten mithilfe der Feuerwehr aus dem Zug gebracht werden. Ein Herr war so genial und wollte unter dem Zug krabbeln, davon konnte Ich ihm allerdings abraten. Gegen 18:30 Uhr war der Zug evakuiert! Der Tunnel nach Beendigung der Evakuierung:

[attach=3]

Dann sind auch Polizei, Rettung, ein Rüstwagen-Team und ein Herr, mit der Aufschrift "Betriebsorganisation", da gewesen und haben die Tunnelbegehung gemacht. Es war niemand mehr drinnen. Der Stationswart hat mich dann noch Hände waschen lassen, in der Stationsaufsicht, - Danke dafür!

Mein Fazit:

1. Die Tunnelbeleuchtung befindet sich auf der falschen Seite. Auf der anderen Seite (wo der Bahnsteig ist) wäre Sie besser aufgehoben.
2. Meiner Meinung nach wurde zu lange gewartet! Wenn man merkt der Zug will bereits nach dem dritten Mal hochfahren sich nicht bewegen, würde Ich bereits evakuieren.

3. Ja, und das alte Thema: Die Information! Es ist einfach zu wenig Information für die Fahrgäste im Zug gewesen.


Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Linie 41 am 13. August 2013, 23:58:10
So unorganisiert das auch gewesen sein mag, aber "dramatischer Marsch durch den dunklen U-Bahn-Schacht". Ich mach mir gleich in die Hose... das war 2/3 einer Zuglänge – also ca. 75 Meter. Das mag vielleicht für ältere Menschen beschwerlich sein da rauf und runter zu kraxeln, aber von dramatischem Marsch ist das weit entfernt.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 14. August 2013, 00:08:27
Poah, 21er, das liest sich dramatisch wie ein Krimi :D
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: ULF am 14. August 2013, 00:48:24
Wir haben den Leuten im Zug gesagt sie sollen die Tür-Nottasten betätigen, das die Türen den Druck ablassen. Beide Mitteltüren (von jedem Wagen die Mitteltür) ließen sich trotz ziehen von zwei Leuten auf jeder Seite nicht aufbekommen. Alle anderen gingen mit viel Kraft (die Türen hatten extrem viel Druck) und Aufhalten auf, wo nach ca. 5 Minuten alle Fahrgäste der zwei Wagen draußen waren (weitere 10 Minuten vergangen).
Wenn die Tür-Nottaster betätigt werden und der Schließdruck (hoffentlich) entweicht, sollten die Türen nicht praktisch von selbst durch die eingebauten Federn aufgehen? Wenn ich da dran trotzdem dann mit viel Kraft ziehen muss bzw. die Türen trotz allem nicht aufgehen - wie in 21ers Schilderung - führt das die Tür-Nottaster nicht als Ganzes ad absurdum..? ::)
Ehrlich gesagt, wenn sich das wirklich so zugetragen hat, finde ich das mehr als besorgniserregend... Wenn das ganze auch noch so vorgesehen ist, dann...  :fp:
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: hema am 14. August 2013, 00:50:51
Jetzt stell' ich mir vor, was sich abspielt, wenn das weiter weg von einer Station in einem verrauchten Tunnel ist. Mit panischen Menschen und vielleicht auf einer alten Strecke ohne ausreichend Platz neben dem Zug (z.B. alte 2er-Linie).  :o


Ach ja, laut Rathaus-Propaganda ist die Feuerwehr längstens in fürnf Minuten bei jedem Zug und hat ihn weitere fünf Minuten später geräumt.  ::)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: coolharry am 14. August 2013, 07:31:23
Jetzt stell' ich mir vor, was sich abspielt, wenn das weiter weg von einer Station in einem verrauchten Tunnel ist. Mit panischen Menschen und vielleicht auf einer alten Strecke ohne ausreichend Platz neben dem Zug (z.B. alte 2er-Linie).  :o


Ach ja, laut Rathaus-Propaganda ist die Feuerwehr längstens in fürnf Minuten bei jedem Zug und hat ihn weitere fünf Minuten später geräumt.  ::)

Die Feuerwehr gibt selbst an, eine Anfahrtszeit von der Alarmierung bis zum eintreffen am Einsatzort, 10min an. Das hab ich zumindest so bei meiner Brandwartausbildung so gelernt.
Panik wird auch schon in den Wagen geherrscht haben. Nona. Du stehst 15-20min mit Blick auf den Bahnsteig und kommst aus dem scheiß Zug nicht raus. Manche Leute bekommen schon Panik, wennst mal eine Minute im Tunnel stehst.
Wobei ich möchte nie, nie, niemals in einem Zug sein der, warum auch immer, in einem verrauchten Tunnel zum stehen kommt. Da wird wohl auch dem coolsten ein wenig mulmig werden. Vor allem wennst dann noch 15Minuten (oder vermutlich länger) warten musst bis sich mal was tut.

Und an den 21er. So wie ich gelesen habe warst du Privat dort. Somit ein Danke schön für die freiwillige Hilfe.

Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: U4 am 14. August 2013, 07:37:41
Die Lage des "Fluchtwegs" ist ident mit der Beleuchtung und von der Behörde genehmigt

Hier war der Sonderfall, dass der Zug das Überschreiten des Gleises vom Fluchtweg zum Bahnsteig verhinderte ...
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 14. August 2013, 07:38:25
Nachdem ich den Bericht vom 21er gelesen habe, mein Kommentar dazu. Wobei ich den Vorfall absolut nicht schönreden will.

Zuerst einmal. Bleibt ein Zug auf der Strecke liegen, so wird versucht zuerst den Zug wieder in die Station zu bringen.

Jedoch hat offensichtlich eine Durchsage gefehlt, das der Zug ein technischer Defekt hat und dass daher es zu kurzen Lichtausfälle kommen kann.

Aber spätestens beim aufleuchten der roten Türkontrolle hätte der Fahrer den Kurzschließer einlegen müssen. Damit hätte sich ein Anfunken um Stromabschaltung und Einschaltung der Notbeleuchtung erübrigt. Beides wäre mit betätigen des Kurzschließers automatisch erfolgt.

Und dann hat offensichtlich die Durchsage bis zum Eintreffen eines Mitarbeiters mit dem Türen zu öffnen zu warten gefehlt.

Und dann haben die Fahrgäste eben falsch reagiert und einfach die Türen geöffnet und auch einfach ausgestiegen ohne zu schauen. Denn wenn ich im Tunnel die Türe öffne, dann schaue ich doch, ist da gleich der Bahnsteig.

Zu der Türe. Da hat offensichtlich die Fahrgäste den Knopf für die Notentriegelung nicht wirklich eingeschlagen. Denn sonst WÄRE die Türe mit 2 Fingern zu öffnen gewesen. Bestes Anzeichen dafür, die akustische Türhupe schlägt an.

Zur Tunnelbeleuchtung. Oft ist es nicht immer möglich, die Tunnelbeleuchtung auf der Stromschienen abgewandten Seite anzubringen. Überhaupt im Stationsbereich.

Aber alles in allen muss ich nach dem Bericht zum Zeitablauf KEINEN Vorwurf machen.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Tatra83 am 14. August 2013, 08:38:06
Und dann hat offensichtlich die Durchsage bis zum Eintreffen eines Mitarbeiters mit dem Türen zu öffnen zu warten gefehlt.
Und dann haben die Fahrgäste eben falsch reagiert und einfach die Türen geöffnet und auch einfach ausgestiegen ohne zu schauen. Denn wenn ich im Tunnel die Türe öffne, dann schaue ich doch, ist da gleich der Bahnsteig.
Offensichtlich... Es gab am West-Ast außer den dümmlichen uninformativen Blech-Elsen Ansagen nichts. Im Übrigen, verzichte darauf, die Fahrgäste alle in einen Sack zu stecken und zu beschuldigen, dieses oder jenes getan zu haben. Wenn die Leute keine Info kriegen was sie nun sollen (10 Minuten abwarten, Ruhe bewahren etc.), dann fangen sie halt selbständig irgendwas an. Im Störungsfall muss durch MA der WL auch eine Menschenlenkung erfolgen, aber das scheint kaum wer ernsthaft zu verfolgen. Und wenn du mir erklärst, die Leute hätten die Türen zur falschen Seite geöffnet, dann wäre es Aufgabe des Betriebes gewesen, ihnen vorher zu sagen, wo die richtige Seite ist. Und zum Thema Fahrer legt den Kurzschließer ein, vielleicht hat er auch nur noch die U-Bahnbeweger-Schnellbesohlung durchlaufen? Wie schon einmal gesagt, die WL können froh sein, dass sie jedes Mal mit nem blauen Auge davon kommen, aber irgendwann wirds mal richtig krachen.
Sorry, Fee, die Störungsinformation abseits des Vorfallsort war unter aller Kanone. Ja, es gab Ansagen, aber die sind mittlerweile derart nutzlos, dass man sie gleich weglassen kann...
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 95B am 14. August 2013, 09:27:38
Wenn die Tür-Nottaster betätigt werden und der Schließdruck (hoffentlich) entweicht, sollten die Türen nicht praktisch von selbst durch die eingebauten Federn aufgehen?
Nein, da keine Federn eingebaut sind. Wenn sämtlicher Druck entweicht, kann man die Türen per Hand bewegen, was sich je nach Zustand zwischen "ganz leicht" und "relativ schwergängig" abspielt.

Übrigens halte ich die immens laute (wirklich ohrenbetäubende) Hupe der Türnottaste für kontraproduktiv, da sie im Notfall unter den Fahrgästen nur noch mehr für Unsicherheit, Angst und Panik sorgt.

Und dann haben die Fahrgäste eben falsch reagiert und einfach die Türen geöffnet und auch einfach ausgestiegen ohne zu schauen. Denn wenn ich im Tunnel die Türe öffne, dann schaue ich doch, ist da gleich der Bahnsteig.
Die Fahrgäste haben richtig reagiert. Sie haben einfach die Türen geöffnet. Logisch, wenn man sie wenige Meter nach der Stationsausfahrt verhungern lässt. Falsch reagiert haben (1) der Fahrer, der den Kurzschließer nicht betätigt hat, (2) die Leitstelle, die nicht die entsprechenden Maßnahmen getroffen hat, (3) das am Bahnsteig anwesende Personal, das auch von selbst mit der Evakuierung der letzten beiden Wagen beginnen hätte können (Betreten des Wagens durch die Fahrerkabine, somit Möglichkeit zur korrekten Betätigung der Türnottaste durch Personal, gleichartiges Betreten auch der übrigen Wagen und mündliche Information der Fahrgäste).

Es war einfach nur das übliche Chaos, keiner will für irgendwas zuständig sein, "die anderen werden das schon machen". Um nicht alle in einen Topf zu werfen, möchte ich selbstverständlich herausstreichen, dass jene, die in solchen Fällen gut und spontan reagieren und zu handeln bereit wären, im Normalfall von der übergeordneten Stellen im Regen stehen gelassen werden.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: schaffnerlos am 14. August 2013, 09:45:58
Hier war der Sonderfall, dass der Zug das Überschreiten des Gleises vom Fluchtweg zum Bahnsteig verhinderte ...
Dann sollte man da schleunigst was unternehmen, denn im Brandfall kann dieser Sonderfall zur tödlichen Falle werden.

Und dann haben die Fahrgäste eben falsch reagiert und einfach die Türen geöffnet und auch einfach ausgestiegen ohne zu schauen. Denn wenn ich im Tunnel die Türe öffne, dann schaue ich doch, ist da gleich der Bahnsteig.
Ich schau nicht wo der Bahnsteig ist, sondern wo sich der Fluchtweg samt Beleuchtung befindet. Was heißt also falsch reagiert?
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 14. August 2013, 09:50:22
Dann sollte man da schleunigst was unternehmen, denn im Brandfall kann dieser Sonderfall zur tödlichen Falle werden.
Ich verdränge solche Gedanken. Wollen wir hoffen, dass niemals etwas Ernsthaftes in der U-Bahn passiert, denn dann sind die 600 Leute wahrscheinlich schon längst vom Rauch bewusstlos oder schlimmer.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2013, 09:59:40
Die Lage des "Fluchtwegs" ist ident mit der Beleuchtung und von der Behörde genehmigt

Hier war der Sonderfall, dass der Zug das Überschreiten des Gleises vom Fluchtweg zum Bahnsteig verhinderte ...
Man hätte aber auch einfach HINTER den Zug laufen können, dann stört er nicht mehr.

Ich verdränge solche Gedanken. Wollen wir hoffen, dass niemals etwas Ernsthaftes in der U-Bahn passiert, denn dann sind die 600 Leute wahrscheinlich schon längst vom Rauch bewusstlos oder schlimmer.
Wobei es bei solchen Dingen keine vollkommene Sicherheit gibt. Mal ehrlich: Wenn ein Zug im Tunnel verreckt und zu brennen beginnt, bist Du tot, wenn das nicht in Reichweite des Tunnelportals oder einer Station ist. Völlig wurscht ob U-Bahn oder irgendeine andere Eisenbahn. Verglichen mit anderen Städten können wir über die Ausstattung unserer Tunnel froh sein. In der London Tube gibt's nicht einmal einen Fluchtweg.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: ULF am 14. August 2013, 10:24:03
Zu der Türe. Da hat offensichtlich die Fahrgäste den Knopf für die Notentriegelung nicht wirklich eingeschlagen. Denn sonst WÄRE die Türe mit 2 Fingern zu öffnen gewesen. Bestes Anzeichen dafür, die akustische Türhupe schlägt an.
Wenn die Tür-Nottaster betätigt werden und der Schließdruck (hoffentlich) entweicht, sollten die Türen nicht praktisch von selbst durch die eingebauten Federn aufgehen?
Nein, da keine Federn eingebaut sind. Wenn sämtlicher Druck entweicht, kann man die Türen per Hand bewegen, was sich je nach Zustand zwischen "ganz leicht" und "relativ schwergängig" abspielt.

Übrigens halte ich die immens laute (wirklich ohrenbetäubende) Hupe der Türnottaste für kontraproduktiv, da sie im Notfall unter den Fahrgästen nur noch mehr für Unsicherheit, Angst und Panik sorgt.
Danke für die Aufklärung. Ich hab mir gedacht, die Türen funktionieren mit Betätigen der Türnottaste wie bei einem Stationsaufenthalt und da wird - soweit mir mal erklärt wurde - die Tür ja mit 'ner Feder (die bei den meisten Zügen mehr oder weniger gut funktioniert) aufgeschoben, nachdem man am Türgriff kurz gezogen hat. Kann aber auch gut sein, dass ich da grad irgendwas verwechsle. :-X
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 14. August 2013, 10:32:30
Und dann hat offensichtlich die Durchsage bis zum Eintreffen eines Mitarbeiters mit dem Türen zu öffnen zu warten gefehlt.
Und dann haben die Fahrgäste eben falsch reagiert und einfach die Türen geöffnet und auch einfach ausgestiegen ohne zu schauen. Denn wenn ich im Tunnel die Türe öffne, dann schaue ich doch, ist da gleich der Bahnsteig.

Offensichtlich... Es gab am West-Ast außer den dümmlichen uninformativen Blech-Elsen Ansagen nichts. Im Übrigen, verzichte darauf, die Fahrgäste alle in einen Sack zu stecken und zu beschuldigen, dieses oder jenes getan zu haben. Wenn die Leute keine Info kriegen was sie nun sollen (10 Minuten abwarten, Ruhe bewahren etc.), dann fangen sie halt selbständig irgendwas an. Im Störungsfall muss durch MA der WL auch eine Menschenlenkung erfolgen, aber das scheint kaum wer ernsthaft zu verfolgen. Und wenn du mir erklärst, die Leute hätten die Türen zur falschen Seite geöffnet, dann wäre es Aufgabe des Betriebes gewesen, ihnen vorher zu sagen, wo die richtige Seite ist. Und zum Thema Fahrer legt den Kurzschließer ein, vielleicht hat er auch nur noch die U-Bahnbeweger-Schnellbesohlung durchlaufen? Wie schon einmal gesagt, die WL können froh sein, dass sie jedes Mal mit nem blauen Auge davon kommen, aber irgendwann wirds mal richtig krachen.
Sorry, Fee, die Störungsinformation abseits des Vorfallsort war unter aller Kanone. Ja, es gab Ansagen, aber die sind mittlerweile derart nutzlos, dass man sie gleich weglassen kann...

Lieber Tatra,

Bitte meine Mail's komplett lesen.

Ich habe sehr wohl geschrieben, das offensichtlich der Hinweis des Fahrer's gefehlt hat, auf Mitarbeiter der WL zu warten, bzw Durchzusagen auf welcher Seite man aussteigen darf. Nur bin ich der Meinung, selbst wenn durchgesagt wird, wo aufgemacht werden darf, machen erst wieder Leute auf der falschen Seite auf.

Deshalb wird bei den Revisoren auch gelehrt, was offensichtlich auch nicht gemacht wurde , dass bei einer Evakuierung in Fluchtrichtung hinten zu beginnen ist. Somit sehen die Fahrgäste automatisch, das etwas passiert, bzw auch WELCHE Seite die Richtige ist.

Und zu der Aussage, dass 10 min gewartet wird, bevor evakuiert wird als Frechheit. Man versucht zuerst wieder den Zug flott zu machen, um ein gefahrloses Aussteigen zu ermöglichen. Ausserdem waren die Fahrgäste bei diesen Vorfall zu keiner Zeit in Gefahr.

Und sollte der Zug bei Rauch einmal im Tunnel stehen bleiben, dann wird der Zug so schnell wie möglich evakuiert und da wartet man keine 2 min. Auch wenn es womöglich besser ist, man wartet sehr wohl auf die Feuerwehr. Bei Rauch alleine ist es im Zug oft sicherer als neben dem Zug.

Und um zu schauen wo der Fluchtweg ist. Das ist gut. Denn die Tunnelbeleuchtung ist zeitweise auf der gegenüberliegenden Seite des Fluchtweges. Und was ich nie machen würde, ist OHNE Leiter aus einer U-Bahn auszusteigen.

 
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 95B am 14. August 2013, 10:37:10
Danke für die Aufklärung. Ich hab mir gedacht, die Türen funktionieren mit Betätigen der Türnottaste wie bei einem Stationsaufenthalt und da wird - soweit mir mal erklärt wurde - die Tür ja mit 'ner Feder (die bei den meisten Zügen mehr oder weniger gut funktioniert) aufgeschoben, nachdem man am Türgriff kurz gezogen hat. Kann aber auch gut sein, dass ich da grad irgendwas verwechsle. :-X
Da hat dir jemand Unsinn erzählt. Die Kraft, die die Tür im Normalbetrieb nach Betätigung des Türgriffs öffnet, kommt nicht von einer Feder, sondern wird durch Druckluft erzeugt. Bei Betätigung der Türnottaste entweicht nun sämtliche Druckluft aus dem Türantrieb, sodass die Tür je nach Zustand der Schmierung mehr oder weniger leicht manuell bewegt werden kann.

Und um zu schauen wo der Fluchtweg ist. Das ist gut. Denn die Tunnelbeleuchtung ist zeitweise auf der gegenüberliegenden Seite des Fluchtweges. Und was ich nie machen würde, ist OHNE Leiter aus einer U-Bahn auszusteigen.
Du nicht, ich nicht, wir hier alle nicht. Wir reden aber hier vom Normalfahrgast, der von vornherein einmal keine Ahnung hat, dass sich im Wagen eine Notleiter befindet und wo die ist (Piktogramm hin oder her, wer bemerkt in einem mit abstrusen Piktogrammen und Hinweisklebern vollgepickten Zug überhaupt ein Notleiter-Piktogramm)?

In einem neuen V-Zug darf man den Fahrgästen übrigens keinen Vorwurf machen, dass sie auf der falschen Seite aussteigen, schließlich steht auf beiden Seiten bei jedem Türflügel groß "EXIT". 8)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: ULF am 14. August 2013, 10:44:43
Die Kraft, die die Tür im Normalbetrieb nach Betätigung des Türgriffs öffnet, kommt nicht von einer Feder, sondern wird durch Druckluft erzeugt. Bei Betätigung der Türnottaste entweicht nun sämtliche Druckluft aus dem Türantrieb, sodass die Tür je nach Zustand der Schmierung mehr oder weniger leicht manuell bewegt werden kann.
Oha.. danke dir! Wieder was dazugelernt.  :)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: haidi am 14. August 2013, 11:01:34
Wobei es bei solchen Dingen keine vollkommene Sicherheit gibt. Mal ehrlich: Wenn ein Zug im Tunnel verreckt und zu brennen beginnt, bist Du tot, wenn das nicht in Reichweite des Tunnelportals oder einer Station ist. Völlig wurscht ob U-Bahn oder irgendeine andere Eisenbahn. Verglichen mit anderen Städten können wir über die Ausstattung unserer Tunnel froh sein. In der London Tube gibt's nicht einmal einen Fluchtweg.
Wenn ich mir überlege, was man in den Autotunnels an Ausrüstung reinsteckt, damit man bei Feuer eine Überlebenschance hat ( zweiröhriger Tunnel, Querschläge mit Schleusen, Sicherheitskabinen, Ventilatoren....) und was man bei den Ubahntunnels macht, die täglich von wesentlich mehr Menschen benutzt werden.....

Zu London: Dort hat man aber komplett durchgängige Züge, d.h. ein seitliches Aussteigen ist dort nicht notwendig und der Zug hätte dort komplett über den Bahnsteig evakuiert werden können.

Hannes
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 14. August 2013, 11:14:49
In einem neuen V-Zug darf man den Fahrgästen übrigens keinen Vorwurf machen, dass sie auf der falschen Seite aussteigen, schließlich steht auf beiden Seiten bei jedem Türflügel groß "EXIT". 8)

Es war ein U2. Wäre es ein V-Zug gewesen, dann hätte keine Verzögerung geben dürfen, da der Zug ja noch mit mindestens einem Wagen am Bahnsteig gestanden ist. Da hätte dann ein Entriegeln der dort befindlichen Türen gereicht und alle Fahrgäste hätten dann über diese Türe aussteigen können.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: haidi am 14. August 2013, 11:26:18
[Schneiderin]Nächster Halt: Herrengasse, Ausstieg links, bitte seien sich achtsam, zwischen Zug und Bahnsteig ist ein Spalt. Notausstieg rechts, bitte seien Sie achtsam, zwischen Wagenboden und Tunnelboden liegt 1 Meter. Bitte überlassen Sie die Sitzplätze denjenigen, die ihn nötiger brauchen.[/Schneiderin]

Edit: Rechtschreibfehler, die mir aufgefallen sind, ausgebessert, restliche belassen.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 95B am 14. August 2013, 11:27:08
Es war ein U2.
Das ist mir schon klar, ich wollte nur auf die Unsinnigkeit der totalen Verpickerlung und Verpiktogrammung hinweisen, die letzten Endes nur dazu führt, dass man kein einziges dieser Dinger mehr ernst nimmt.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: coolharry am 14. August 2013, 11:27:58

Ausserdem waren die Fahrgäste bei diesen Vorfall zu keiner Zeit in Gefahr.


Nur Blöd dass das anscheinend alle wusste, nur die betroffenen Fahrgäste nicht.


Es war ein U2.
Das ist mir schon klar, ich wollte nur auf die Unsinnigkeit der totalen Verpickerlung und Verpiktogrammung hinweisen, die letzten Endes nur dazu führt, dass man kein einziges dieser Dinger mehr ernst nimmt.

Vorallem kennt sie der durchschnitts Fahrgast nicht. Wenn ich jetzt meine Frau fragen würde wo im Zug die Notleiter ist, die wüsste es nicht. Die würde mich nur Fragen wozu man eine Leiter in der U-Bahn braucht. Man will ja nicht aufs Dach steigen.
 Die Arbeitskollegen von mir wüssten zwar das es irgendwo eine Leiter gibt's aber wie das Piktogramm aussieht weiß auch keiner.

Und jetzt stell ich mir mal eine Kindergartengruppe vor mit so 20 Kindern und zwei Begleitpersonen, die keine Ahnung haben wie irgendwelche Piktogramme aussehen. Denen passiert sowas und sobald die Begleiter unruhig werden, werdens die Kinder auch.

Sollens eine Standard durchsage von der Schneiderin sprechen lass, wo den Menschen mit ruhiger Stimmer erklärt wird, das ihnen nichts passiert und das Zugpersonal in kürze bei Ihnen sein wird.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2013, 12:11:24
Wenn ich mir überlege, was man in den Autotunnels an Ausrüstung reinsteckt, damit man bei Feuer eine Überlebenschance hat ( zweiröhriger Tunnel, Querschläge mit Schleusen, Sicherheitskabinen, Ventilatoren....) und was man bei den Ubahntunnels macht, die täglich von wesentlich mehr Menschen benutzt werden.....
In Autotunnels ist es aber auch ungemein gefährlicher als in Bahntunnels. Zudem ist der Sicherheitswahn bei uns erst nach Tauerntunnel und Kaprun ausgebrochen.

Zitat
Zu London: Dort hat man aber komplett durchgängige Züge, d.h. ein seitliches Aussteigen ist dort nicht notwendig und der Zug hätte dort komplett über den Bahnsteig evakuiert werden können.
Das nutzt aber relativ wenig, weil man in London im Gegensatz zu Wien nicht auf den Gleisen latschen kann, denn dort befindet sich die von oben beschliffene Stromschiene. Bis dort der Strom abgeschaltet ist, liegt man bewußtlos am Wagenboden.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: noname am 14. August 2013, 12:28:45
Da ich gestern im betroffenen Zug war, melde ich mich nach einiger Zeit des Mitlesens hier im Forum auch mal zu Wort und ergänze meine Beobachtungen. Dass die Information für die Fahrgäste im Zug unzureichend war, muss ich leider bestätigen, aber der Reihe nach:
Zunächst erfolgte die Ausfahrt aus der Station Stephansplatz ungewöhnlich langsam, ehe der Zug mit 2 der 3 Triebwagen im Tunnel liegenblieb. Dann ging nichts mehr. Ca. 5 Minuten nach Beginn der Störung gab es die erste und einzige Durchsage im Wagen (vermutlich von der Leitstelle?), dass eine plötzliche Störung aufgetreten sei und der Fahrer versuche, diese zu beheben. Danach gab es über die Innenlautsprecher keine Informationen mehr.
Da ich in jenem Teil des Zuges saß, der noch am Bahnsteig war, konnte man die von 21er geschilderten Tätigkeiten der WL-Mitarbeiter am Bahnsteig beobachten. Im wirklich g'steckt vollen Zug nahm nach 10-15 Minuten die Unruhe zu, die ersten begannen gegen die Fenster zu klopfen. Einer der WL-Mitarbeiter am Bahnsteig hat dann durch die Fenster (!) Informationen zugerufen. Das hat allerdings außer den Leuten, die in Fensternähe waren, niemand verstanden.
Nach geschätzt 20 Minuten Aufenthalt wurde dann die Evakuierung begonnen. Auch hierzu gab es (zumindest bei unserem Wagen) nur den Zuruf durch die Fenster, die Tür-Notbetätigung zu drücken. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die Fahrgäste das auch bei allen Türen tatsächlich gemacht haben. Für mich war's das jedenfalls, direkt danach wurde mit der Evakuierung im Tunnel begonnen.

Noch eine Beobachtung am Rande: In der Station Stephansplatz selbst wurde man während der Störung für beide Fahrrichtungen der U3 auf Gleis 1 gelotst. Ein einsamer Polizist wollte zwischendurch dann auch den überfüllten Bahnsteig 1 räumen, da hier angeblich keine Züge fahren. Die Einfahrt eines Zuges nach Simmering hat ihn dann dazu bewogen, nochmal seine Leitstelle anzufunken ;)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: invisible am 14. August 2013, 12:53:55
Die Lage des "Fluchtwegs" ist ident mit der Beleuchtung und von der Behörde genehmigt

Hier war der Sonderfall, dass der Zug das Überschreiten des Gleises vom Fluchtweg zum Bahnsteig verhinderte ...

Dann sollte man aber die Lage des Fluchtwegs nochmal überdenken. Sinnvoll wäre wohl, dass er immer auf der Bahnsteigseite ist und ggfs. - wenn Stationen auf unterschiedlicher Seite aufeinander folgen - genau in der Mitte des Tunnels die Seite gewechselt wird; dann kann es nicht passieren, dass der Zug vor dem Ausgang steht.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: patrick25wien am 14. August 2013, 13:08:32
Ich war dabei, und viele Leute haben bei der Polizei angerufen haben, da man ja zum Bahnsteig nicht kann wenn man im Zug eingeschlossen ist !!!

Viele Leute waren kurz vorm totalen Nervenzusammenbruch. Dann gab es seltsame Durchsagen wie " Der Fahrer versucht das Problem zu lösen". Was soll ich mir als Fahrgast darunter vorstellen? Hat er einen Werkzeugkasten dabei? Es war stickig heiss, Kinder haben zuerst zum weinen angefangen, dann wurden auch Erwachsene nervös und ängstlich. Und es waren alle kurz davor durchzudrehen. Dass einen dann aber auch noch Wiener Linien Bedienstete vom Bahnsteig aus beim hinteren Waggon hoch amüsiert zuschauen, wie man an Fenster klopft und aus dem Zug schreit sie sollen die Türen um Gottes willen öffnen weil hier drinnen Menschen vorm Kollaps sind, find ich absolut pervers ! Das Personal gefährdet Menschen! Den mit so einem Krisenmanagement werden erst Recht Paniken unter den Fahrgästen geschürt !!! Versteht das niemand ?? Was ist das für ein Verein ? 

Und bitte warum sind die Türen nicht aufgegangen ??? Nach ca 10 Minuten hat schon eine ältere Dame auf diese Türnottasten gedrückt. Die hat total die Panik bekommen. Es ist aber keine Türe aufgegangen, und auch ich habe es nicht geschafft die Türe aufzudrücken. Ich bin aber jung und stark.  Erst nach längere Zeit hat man die Türen aufgebracht.

Geht die Türe nicht auf wenn die Stromleitung unter Spannung steht?
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: E2 am 14. August 2013, 13:43:45
Man kanns auch übertreiben, und damit mein' ich das Posting.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: tram am 14. August 2013, 13:46:50
@patrick25wien: Bitte keine neuen Threads aufmachen, wenn ein passender Thread vorhanden ist!
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 14. August 2013, 15:04:05
Und bitte warum sind die Türen nicht aufgegangen ??? Nach ca 10 Minuten hat schon eine ältere Dame auf diese Türnottasten gedrückt. Die hat total die Panik bekommen. Es ist aber keine Türe aufgegangen, und auch ich habe es nicht geschafft die Türe aufzudrücken. Ich bin aber jung und stark.  Erst nach längere Zeit hat man die Türen aufgebracht.

Geht die Türe nicht auf wenn die Stromleitung unter Spannung steht?

Weil die Dame offensichtlich zu schwach drauf gedrückt hat. Sobald du den Knopf hineindrückst hörst erst ein Zischen von der entweichenden Luft und dann lässt sich die Türe relativ leicht aufschieben. Solange der Knopf jedoch nicht gedrückt ist, hast du einen Schließdruck von 4bar. Da schaffst du nur unter größter Kraftanstrengung die Türe zu öffnen.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 95B am 14. August 2013, 15:11:16
Nach schon von mehreren Seiten zu hören war, dass die Türnotbetätigung "nicht funktioniert" hat und wir nun den Grund dafür kennen (man muss kräftig draufdrücken und nicht nur leicht wie etwa bei einem Haltewunschtaster), stelle ich nun in den Raum, dass das in dieser Ausführung eine Fehlkonstruktion ist. Ganz offensichtlich ist die Türnotbetätigung nicht dafür ausgelegt, dass sie vom Normalfahrgast unter erschwerten Bedingungen (Notfallsituation) korrekt bedient werden kann.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: U4 am 14. August 2013, 15:17:42
Zitat
U3: Fahrgäste gehen durch Tunnel

Ein schadhafter U-Bahn-Zug hat am Dienstagabend für Chaos auf der U3-Strecke gesorgt. Die volle U-Bahn-Garnitur musste nach 20 Minuten Wartens evakuiert werden, die Fahrgäste marschierten durch den Tunnel zum Stephansplatz zurück.

Gegen 18.00 Uhr fuhr der U-Bahn-Zug aus der Station, musste allerdings im Tunnel laut „Presse“ sofort anhalten und konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen. Während sich der hintere Teil des Zuges noch in der U-Bahn-Station befand und die Fahrgäste am Bahnsteig aussteigen konnten, mussten rund 500 Fahrgäste im vorderen Teil nach langem Warten durch den Tunnel zurück zur Station Stephansplatz marschieren.

Viele stiegen auf der falschen Seite im Tunnel aus

Das Problem dabei: Fahrgäste berichten, dass es zu wenig Information und Durchsagen im Zug gab, viele stiegen deshalb auch auf der falschen Seite im Tunnel aus. Laut einem Betroffenen mussten diese Fahrgäste dann erst wieder zurück in den schadhaften Zug klettern, was angesichts der Einstiegshöhe von über einem Meter eine eigene Herausforderung darstellte.

Etwa eine Stunde lang konnte die U3 nur eingleisig geführt werden. Laut Wiener Linien soll es sich bei der Panne um einen schweren Motorschaden gehandelt haben.
Quelle: wien.orf.at
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Ferry am 14. August 2013, 16:08:56
So unorganisiert das auch gewesen sein mag, aber "dramatischer Marsch durch den dunklen U-Bahn-Schacht". Ich mach mir gleich in die Hose... das war 2/3 einer Zuglänge – also ca. 75 Meter. Das mag vielleicht für ältere Menschen beschwerlich sein da rauf und runter zu kraxeln, aber von dramatischem Marsch ist das weit entfernt.
Meinst du? Stell dir das Ganze mal mit einem oder zwei kleinen Kindern samt Kinderwagen vor, dann wird das Ganz gleich viel dramatischer. Nicht immer von sich auf andere schließen!  ;)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: patrick25wien am 14. August 2013, 16:10:05
...man muss kräftig draufdrücken und nicht nur leicht wie etwa bei einem Haltewunschtaster), stelle ich nun in den Raum, dass das in dieser Ausführung eine Fehlkonstruktion ist....

Danke für die Info. Und auch danke an den anderen Herrn weiter oben.

Damit wird mir auch klar warum in meinem U-Bahn Wagen die eine Dame die Türe nicht aufbekommen hat. Einfach weil sie vorher zu schwach gedrückt hat.. Ich habe dann mitgeholfen die Türe aufzudrücken. Was mir aber nicht gelungen ist. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen erneut den Türnottaster zu betätigen. Ich vermute ein paar andere haben das erst später getan.

Ich selber gerate in solchen Situationen niemals in Panik! Mir macht das überhaupt nichts! Aber ich war halt hilfsbereit und habe versucht ebenfalls die Türen aufzudrücken was mir nicht gelang. Und wegen der Durchsagen. Ich habe überhaupt nur eine einzige Durchsage gehört. Nicht mehrere. Falls das von Interesse ist.

Eine für mich wichtige Frage noch:

Ist es überhaupt erlaubt dass Fahrgäste eigenmächtig den Türnottaster drücken, und eigenmächtig eine Türe aufmachen wenn die U-Bahn irgendwo im Tunnel stehen geblieben ist? Ich vermute mal nicht. Entscheidet das der U-Bahnfahrer wann die Fahrgäste den Nottaster drücken dürfen? Kann der U-Bahn fahrer das überhaupt beeinflussen und deaktivieren? Und wenn die Leute dann rauswollen, wird dann automatisch der Strom in den "Gleisen" abgeschaltet ? Ich war ehrlich gesagt selbst verwirrt. Zwar war ich nicht in Panik wie viele andere. Ich wusste sehr wohl das es Nottaster und Notbremse gibt.  Ich wusste aber nicht über meine Rechte als Fahrgast bescheid. Was darf ich, was nicht ? Wenn die Dame die Türe aufgedrückt hätte, und andere Menschen wären ihr gefolgt und hätten sich irgendwo "elektrisiert". Wer wäre dann Schuld? Die U-Bahn war übrigens gestopft voll mit Fahrgästen und viele mussten stehen.

Wenn man an der Notbremse zieht bleibt ja die UBahn auch nicht im Tunnel stehen. Was ich übrigens für gefährlich erachte, wenn beispielsweise sich wo ein Kind eingezwickt hätte...

Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Ferry am 14. August 2013, 16:27:59
Eine für mich wichtige Frage noch:

Ist es überhaupt erlaubt dass Fahrgäste eigenmächtig den Türnottaster drücken, und eigenmächtig eine Türe aufmachen wenn die U-Bahn irgendwo im Tunnel stehen geblieben ist?
Nein, erst nach Anordnung durch den Fahrer oder anderes WL-Personal.

Zitat
Entscheidet das der U-Bahnfahrer wann die Fahrgäste den Nottaster drücken dürfen?
Nein, die Leitstelle.

Zitat
Kann der U-Bahn fahrer das überhaupt beeinflussen und deaktivieren?
M.W. kann er das weder beeinflussen noch deaktivieren.

Zitat
Und wenn die Leute dann rauswollen, wird dann automatisch der Strom in den "Gleisen" abgeschaltet ?
Nein, eben nicht. Deswegen darf man den Zug außerhalb des Stationsbereiches ja erst auf Anordnung verlassen.

Nach dem bisher Gelesenen ist dem Störungsmanagement der WL primär eine vollkommen unzureichende Informationspolitik vorzuwerfen - den Berichten zufolge ging das Ganze nur knapp an einer Panik vorbei. Warum um Himmels Willen hat man die Fahrgäste denn nicht darüber informiert, was los ist und dass es noch etwas dauern kann:

Sehr geehrte Fahrgäste, störungsbedingt wird es zu einem Aufenthalt des Zuges im Tunnelbereich kommen. An der Behebung der Störung wird bereits intensiv gearbeitet. Bitte bleiben Sie ruhig, es kann Ihnen nichts geschehen!

Und vor dem Aussteigen:

Sehr geehrte Fahrgäste, es ist ein Verlassen des Zuges notwendig geworden. Öffnen Sie bitte die in Fahrtrichtung rechten Türen durch festes Drücken des Türnottasters. Danach warten Sie mit dem Aussteigen, bis Sie von unserem Personal dazu aufgefordert werden. Folgen Sie bitte den Anweisungen des Zugpersonals, das für solche Fälle geschult wurde und genau weiß, was zu tun ist.  Bleiben Sie ruhig, es kann Ihnen nichts geschehen!

Alleine solche Durchsagen können durch den beruhigenden Charakter viel dazu beitragen, dass es zu keiner Panik kommt und die Fahrgäste geduldig(er) im Zug warten.

Interessieren würde es mich, ob es bei den WL soetwas wie ein Briefing über solche Fälle gibt, bei dem der Vorfall noch einmal durchgesprochen und Verbesserungspotential gesucht wird. Fragen dazu gäbe es jedenfalls noch genug.

Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Achter am 14. August 2013, 16:32:12
Bei der mangelnden Information (was hier von mehreren Postern zu lesen war) und wenn die Kraxn 20 Minuten im Tunnel steht, wird Dir niemand einen Vorwurf machen, wenn Du den Türnottaster betätigst. Alleine schon aus dem Grund, um Luft zu bekommen. Das Aussteigen würde ich mir allerdings überlegen...

Bei diesem Störungsmanagement können die Wiener Linien froh sein, wenn sie nicht wegen Freiheitsberaubung angezeigt werden...
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2013, 16:34:47
Meinst du? Stell dir das Ganze mal mit einem oder zwei kleinen Kindern samt Kinderwagen vor, dann wird das Ganz gleich viel dramatischer. Nicht immer von sich auf andere schließen!  ;)
Geh bitte, mach Dich nicht lächerlich. Das ist kompliziert und lästig aber nicht dramatisch. Oder ist es für Dich auch dramatisch, wenn Du den Kinderwagen die Eiserne-Hand-Gasse raufschieben mußt? Der Artikel macht ja den Eindruck als müßten die Fahrgäste meilenweit durch eine finstere Höhle marschieren und nicht zu einer in Sichtweite befindlichen Station. Das einzige, was dramatisch ist, ist daß die Wiener Linien nicht in der Lage sind in den Waggons nach ansprechend kurzer Zeit eine klare Durchsage zu machen und 20 Minuten an der Schrottkiste herumdoktern, bevor sie die Leute rausholen.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Ferry am 14. August 2013, 16:46:49
Meinst du? Stell dir das Ganze mal mit einem oder zwei kleinen Kindern samt Kinderwagen vor, dann wird das Ganz gleich viel dramatischer. Nicht immer von sich auf andere schließen!  ;)
Geh bitte, mach Dich nicht lächerlich.
Probier's mal aus, dann reden wir weiter. In der bereits aufgewühlten Menge mit zwei dann vermutlich bereits weinenden Kindern, denen man aber noch nicht erklären kann, was eigentlich los ist  (Kinder spüren Stimmungsschwankungen sehr schnell) aus einem Waggon in 1m Höhe über eine Notleiter auszusteigen und dann durch den finsteren Tunnel zur Station zu gehen (wobei man nicht weiß, wie lange man gehen muss, denn dass es "nur" 75m sind, weißt du, aber sicher nicht jeder, der sich in einer solchen Situation befindet), ist für eine Mutter alles andere als harmlos. Über "dramatisch" kann man streiten - da war wohl auch Sensationsjournalismus am Werk - aber eine Ausnahmesituation bleibt es allemal.

Zitat
Das einzige, was dramatisch ist, ist daß die Wiener Linien nicht in der Lage sind in den Waggons nach ansprechend kurzer Zeit eine klare Durchsage zu machen und 20 Minuten an der Schrottkiste herumdoktern, bevor sie die Leute rausholen.
Da gebe ich dir recht.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 21er am 14. August 2013, 16:52:59
Was Ich noch beitragen kann:

Beim 4. Wagen angekommen, haben der eine Herr der Stationsaufsicht und Ich begonnen, einen Fahrgast nach dem anderen aus dem Wagen zu helfen. Meinerseits kamen dann die Sätze: "Bleiben Sie ruhig, es kann Ihnen nichts passieren! Oder: Der Strom ist abgedreht!" und: "Bitte Ruhe bewahren!"

Wie der Wagen dann etwas leerer wurde habe Ich es dann auch nur dank der Stromschiene in den Wagen geschafft. Und wie Ich dann gesehen habe das knapp 250 Leute auf der falschen Seite ausgestiegen habe Ich mir dann die Notleiter geholt und habe allen wieder in den Wagen geholfen, der WL-Mitarbeiter war dann auf der anderen Seite und hat den Leuten rausgeholfen!
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: patrick25wien am 14. August 2013, 17:07:59
danke für die Info.

Ich finde es trotzdem unzumutbar dass Wiener Linien frei entscheiden darf wie lange man Menschen in einem Zug einsperren darf. Gibt es da keine zeitliche Beschränkung? Anscheinend gibt es kein Gesetz oder irgendwelche Sicherheitsbestimmungen wonach beispielsweise die 500 Menschen spätestens nach 15 Minuten nach einem Gebrechen in einem vorher festgelegten routiniert geübten Verfahren zwangsevakuiert werden müssen, egal was Wiener Linien will und sich noch alles an abstrusen Reparaturmöglichkeiten ausdenkt. Es kann doch nicht sein dass die Reparatur im Tunnel wichtiger ist als die Gesundheit und die Freiheit von 500 Fahrgästen !?

Deswegen hilft es auch nichts wenn Fahrgäste die Polizei angerufen haben. Oder wenn die Feuerwehr theoretisch in 10 Minuten überall sein kann. Wiener Linien darf anscheinend 500 Leute einsperren.  Ich finde das ist eine rechtliche Lücke ! Und ein Sicherheitsproblem sowieso!

Es sollte ein Zeitfenster geben. Innerhalb dieser Frist kann Wiener Linien versuchen die U-Bahn zu reparieren. Aber dann nach dem "cut-off" von 15 Minuten sollte ein standardisiertes Evakuierungsverfahren eingeleitet werden. Das sollte gesetzlich gedeckt sein und verpflichtend sein. Mit Stromabschalten und Rettungskette aktivieren. Es sei denn es spricht ein noch dringender und wichtiger Grund dagegen.  Auch das sollte gesetzlich geregelt sein. Aber auf keinen Fall sollen finanzielle Gründe oder einfach nur das Befinden von Wiener Linien ausschlaggebend sein wie lange man Menschen als Faustpfand einsperren darf.

Ich möchte erinneren: vor ein paar jahren waren Fahrgäste 2 Stunden in ein U-Bahn eingeschlossen. Und auch kürzlich bei einem Schnellbahngebrechen in wien wurde eine Stunde herumgewerkt.

Ich finde das unzumutbar... Wie geht das Sprichtwort: Mitgehangen mitgefangen...

Für mich das Fazit: Ein Grund mehr das ich in Zukunft aufs Auto umsteigen werde.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: invisible am 14. August 2013, 17:27:52
Ich finde es trotzdem unzumutbar dass Wiener Linien frei entscheiden darf wie lange man Menschen in einem Zug einsperren darf.

Nachdem draußen Lebensgefahr besteht, solange die Stromschiene nicht abgeschaltet ist (und auch danach immer noch erhebliche Verletzungsgefahr) halte ich das durchaus für gerechtfertigt.

Natürlich sollte das alles schneller und routinierter ablaufen, keine Frage. Dass beispielsweise mehr als 2x versucht wurde den Zug ab- und wieder aufzurüsten ist einfach nur verschissene Zeit; die Wahrscheinlichkeit, dass es beim 3. Mal klappt, wenn zuvor schon zwei Versuche fehlgeschlagen sind, ist minimal. Da braucht's einfach klare Richtlinien, von mir aus in Form einer Checkliste am Fahrerplatz hinterlegt.

* Durchsage: "Technische Störung, bitte um Geduld, es kann nix passieren"
* 2x ab-/aufrüsten
* Leitstelle informieren, dort Entscheidung ob mit dem Folgezug geschoben wird oder gleich evakuiert (z.B. anhand der Entfernung zum Bahnsteig und der Zugtype - bem V reichts ja wenn die letzte Tür noch im Bahnsteigbereich ist - auch dafür kann man sicherheitshalber eine Checkliste bereitlegen)
* bei Entscheidung zur Evakuierung: Stromabschaltung einleiten, Durchsage im Zug: "bitte noch kurz Geduld, wir warten auf die Stromabschaltung, es kann nix passieren"
* nach Stromabschaltung und Erdung Durchsage "Notleitern aus dem mit einem Leitersymbol gekennzeichneten Schrank am Wagenende entnehmen, bei der Tür daneben auf Fahrzeugseite x kräftig die Notöffnung betätigen und die Türen aufschieben; das beim Öffnen auftretende Notsignal stellt keine Gefahr dar; warten sie bitte mit dem Aussteigen bis sie vom Personal dazu aufgefordert werden"
* usw. usw.

Die Durchsagen am Besten im exakten Wortlaut zum runterlesen.

Das mag vielleicht nicht in allen Situationen die 100% optimale Vorgehensweise sein, aber sie wird immer - und vor allem reproduzierbar - ausreichend nahe am Optimum sein; und die Leute wären nach spätestens 10-15 Minuten alle am nächsten Bahnsteig.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2013, 17:36:51
Ich finde es trotzdem unzumutbar dass Wiener Linien frei entscheiden darf wie lange man Menschen in einem Zug einsperren darf. Gibt es da keine zeitliche Beschränkung?
Prinzipiell muß dem Verkehrsunternehmen freigestellt sein wie lange die Menschen im Zug verbleiben müssen. Nachdem außen unter Umständen die Stromschiene auf Potential liegt, ist ein Aussteigen ohne Anweisung lebensgefährlich. Es kann auch ebenso gut sein, daß der Waggon isoliert steht und keinesfalls von außen berührt werden sollte. Zudem könnte es in der Theorie ja auch Probleme beim Abschalten des Stroms geben, dann würde es länger dauern bis Mitarbeiter den entsprechenden Abschnitt erden können. Erst, wenn sichergestellt ist, daß der entsprechende Abschnitt stromlos ist, darf man die Fahrgäste raus lassen. Die Zeit bis dahin sollte natürlich nicht so lange dauern, aber das ist sicher immer noch die bessere Lösung als einen Haufen Stromtote dort liegen zu haben.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 14. August 2013, 18:32:43
@Ferry:

Zitat
Laut Wiener Linien handelte es sich bei der Panne offenbar um eine Türstörung, durch die der Fahrer den Zug nicht mehr in Bewegung setzen konnte. Von einem Sprecher der Wiener Linien wird eingeräumt, dass die Fahrgastinformation besser hätte ablaufen können, letztlich habe die Evakuierung aber reibungslos geklappt.

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2598204/ (http://wien.orf.at/news/stories/2598204/)

Also eh alles bestens gelaufen, wozu dann fürs nächste Mal was dazulernen!
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: patrick25wien am 14. August 2013, 19:02:12
@Linie41

gut in so Fällen ist es vermutlich besser für Passagiere..

Und wenn man sich vor sowas fürchtet, dann fährt man am besten nur mehr mit Straßenbahn und Bus.  ;)

Ein Freund von mir fährt überhaupt nicht mit der U-Bahn. Er wurde einmal in der U-Bahn zusammengeschlagen, weil er bei einer Bank arbeitet, und ausnahmsweise sehr spät alleine in der U-Bahn gefahren ist. Er ist erst wieder im Spital aufgewacht. Allerdings ist er Krawattenträger. Und die Täter waren schlechtgelaunte Südländer. Schlechte Kombination mitten in der Nacht...


Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 14. August 2013, 19:11:03
Abschließend noch einmal ein Kommentar von mir

Es stimmt.
Die Information für die Fahrgäste war offensichtlich unter jeder Kritik.

Und es wurde nach ca 15 min BEGONNEN den Zug zu evakuieren. Das ist genau das Zeitfenster, welches die WL sich gesetzt haben Und wenn man dann jeden Wagen einzeln evakuiert, was bei keiner Gefahr im Verzug sinnvoll ist pro Wagen 2 bis 4 min.

Also wenn der Zug in dieser Zeit geräumt ist, dann war alles in Ordnung. Und da etliche Fahrgäste offensichtlich aus Unwissenheit, aus Fehl- oder Nichtinformation auf der falschen Seite ausgestiegen sind, hat die Evakuierung länger, als notwendig gebraucht.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: luki32 am 14. August 2013, 20:59:32
Also wenn der Zug in dieser Zeit geräumt ist, dann war alles in Ordnung. Und da etliche Fahrgäste offensichtlich aus Unwissenheit, aus Fehl- oder Nichtinformation auf der falschen Seite ausgestiegen sind, hat die Evakuierung länger, als notwendig gebraucht.

Es ist nicht die Pflicht des Fahrgastes, das zu wissen und damit sicher nie Unwissenheit, ist ist ihm zu sagen, und das fand offensichtlich nicht statt!

mfG
Luki
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: haidi am 14. August 2013, 21:06:51
Ich denke, es sollte von außen auch eine Möglichkeit geben, die Türen notzuöffnen - und sei es mit einem Schlüsselschalter, damit man nicht daran herumspielen kann (Kästchen mit Schlüssel versperrt).
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 14. August 2013, 21:49:47
Also wenn der Zug in dieser Zeit geräumt ist, dann war alles in Ordnung. Und da etliche Fahrgäste offensichtlich aus Unwissenheit, aus Fehl- oder Nichtinformation auf der falschen Seite ausgestiegen sind, hat die Evakuierung länger, als notwendig gebraucht.

Es ist nicht die Pflicht des Fahrgastes, das zu wissen und damit sicher nie Unwissenheit, ist ist ihm zu sagen, und das fand offensichtlich nicht statt!

mfG
Luki

Das war keine Beschuldigung das die Fahrgäste infolge Unwissenheit falsch reagiert haben, sondern nur die Feststellung, WEIL die Fahrgäste nicht richtig informiert wurden und daher falsch reagiert hatten, dauerte das Evakuieren länger, als wenn die Einsatzkräfte richtig informiert hätten.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 14. August 2013, 23:04:13
Aber bei einem hast du recht: Immerhin wurde tatsächlich innerhalb von 20 Minuten die Evakuierung begonnen, da hat man doch schon gelernt.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 17. August 2013, 09:52:02
@Klingelfee: Ich soll dir von einem Mitarbeiter der U-Bahn ausrichten, dass du vor dem Posten lieber Dienstaufträge lesen solltest ;) Bei einer roten Türkontrolle gibts nämlich kein Einlegen des Kurzschließers mehr. Das gibts nur mehr, wenn sich Personen im Gleis befinden.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 95B am 17. August 2013, 10:10:40
Hat man das etwa geändert, weil infolge mangelnden Erhaltungszustands der Züge zu oft kurzgeschlossen worden ist? >:D
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: hema am 17. August 2013, 12:57:22
Bei einer roten Türkontrolle gibts nämlich kein Einlegen des Kurzschließers mehr. Das gibts nur mehr, wenn sich Personen im Gleis befinden.
Und woher soll der U-Bahn-Fahrer wissen, ob  wer ausgestiegen ist oder ob nur eine Türe geöffnet wurde?
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: HLS am 17. August 2013, 13:19:58
Bei einer roten Türkontrolle gibts nämlich kein Einlegen des Kurzschließers mehr. Das gibts nur mehr, wenn sich Personen im Gleis befinden.
Und woher soll der U-Bahn-Fahrer wissen, ob  wer ausgestiegen ist oder ob nur eine Türe geöffnet wurde?
Ich finde es allerdings auch sehr fahrlässig. Was ist, wenn wer ausgestiegen ist und dann gegrillt wird, weils so einen komischen DA gibt?
Fällt das nicht unter Anweisungen, die ich nicht befolgen darf, weil sie Blödsinn beinhalten?
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 17. August 2013, 13:41:40
@Klingelfee: Ich soll dir von einem Mitarbeiter der U-Bahn ausrichten, dass du vor dem Posten lieber Dienstaufträge lesen solltest ;) Bei einer roten Türkontrolle gibts nämlich kein Einlegen des Kurzschließers mehr. Das gibts nur mehr, wenn sich Personen im Gleis befinden.

Dienstauftrag hin oder her. In so einen Fall bei stromschienenseitig geöffnete Türen ist bei mir der Kurzschließer drinnen. Notfalls habe ich eine Person im Gleisbereich gesehen.  ;)

Sicherheit geht bei mir vor einem Dienstauftrag.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: hema am 17. August 2013, 15:01:16

Ich finde es allerdings auch sehr fahrlässig. Was ist, wenn wer ausgestiegen ist und dann gegrillt wird, weils so einen komischen DA gibt?
Fällt das nicht unter Anweisungen, die ich nicht befolgen darf, weil sie Blödsinn beinhalten?
Es wäre da natürlich interessant, was in den einschlägigen Vorschriften dazu steht. Ein Dienstauftrag darf nicht gegen eine geltende rechtliche Bestimmung (Gesetz, Verordnung, bescheidmäßig genehmigte Vorschrift etc.) lauten oder sie aufheben bzw. abändern!


Bestehen gegen eine Anordnung oder einen Auftrag begründete Sicherheitsbedenken oder bewegt sich der Vorgang erkanntermaßen außer der rechtlichen Befugnis des Auftraggebers, darf die Anweisung nicht befolgt werden.  C:-)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: HLS am 17. August 2013, 15:04:58
Bestehen gegen eine Anordnung oder einen Auftrag begründete Sicherheitsbedenken oder bewegt sich der Vorgang erkanntermaßen außer der rechtlichen Befugnis des Auftraggebers, darf die Anweisung nicht befolgt werden.  C:-)
Wäre das so ein Fall?
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: hema am 17. August 2013, 16:25:44
Schaut wohl so aus. Und Klingelfee hat es ja auch (für sich) so gesehen.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: haidi am 17. August 2013, 18:14:58
Fällt das nicht unter Anweisungen, die ich nicht befolgen darf, weil sie Blödsinn beinhalten?

Der Maria-Theresien-Orden wird aber nicht mehr verliehen.

Hannes
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 23A am 17. August 2013, 18:43:49
 Evakuierung vom Dienstag aus der Fahrgastperspektive: Ubahn - U3 Ausfall der Zuggarnitur, Wien zwischen Station Stephansplatz und Herrengasse (http://www.youtube.com/watch?v=LBEotD-5m88#) ( Teil 1)  Ubahn - U3 Ausfall der Zuggarnitur, Wien zwischen Station Stephansplatz und Herrengasse (http://www.youtube.com/watch?v=uy8TLDdSp_8#) ( Teil 2)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Linie 41 am 17. August 2013, 20:13:09
Alter Schwede, bei dem hysterischen Pipsen wäre ich auch ausgezuckt. Der Piepserlwahn der Wiener Linien ist echt für den A...
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 95B am 17. August 2013, 20:15:50
Alter Schwede, bei dem hysterischen Pipsen wäre ich auch ausgezuckt. Der Piepserlwahn der Wiener Linien ist echt für den A...
Das habe ich schon in Antwort 17 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=4063.msg99833#msg99833) kritisiert.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Linie 41 am 17. August 2013, 20:17:37
Alter Schwede, bei dem hysterischen Pipsen wäre ich auch ausgezuckt. Der Piepserlwahn der Wiener Linien ist echt für den A...
Das habe ich schon in Antwort 17 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=4063.msg99833#msg99833) kritisiert.
Siehst Du, jetzt habe ich Dir völlig unbeeinflußt und unabhängig davon recht gegeben. Wir sind eben selbstorganisiert und daher keine unordentliche Gruppe von Menschen!
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 17. August 2013, 20:54:18
Alter Schwede, bei dem hysterischen Pipsen wäre ich auch ausgezuckt. Der Piepserlwahn der Wiener Linien ist echt für den A...

Nur das dies KEINE Erfindung der WL ist, sondern mittlerweile eine europaweite Vorschrift ist. Zumindest ist das mir auch beim letzten Besuch in Hamburg aufgefallen, das Türen, die OHNE Freigabe geöffnet werden, zum Piepsen anfangen.

Vom Piepsen beim Zugehen der Türen ganz zu schweigen. Das machen die U- und S-Bahnen in Deutschland schon lange.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: hema am 17. August 2013, 21:02:49
Und wo ist die Vorschrift zu finden? Würde mich echt interessieren. Aber natürlich die österreichische (europaweit zählt elf, es muss erst alles in nationales Recht einfließen!).  ???
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: darkweasel am 17. August 2013, 21:11:03
europaweit zählt elf, es muss erst alles in nationales Recht einfließen!
Naja - so klar ist das nicht, vgl. Mangold-Entscheidung (http://de.wikipedia.org/wiki/Mangold-Entscheidung).
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: invisible am 17. August 2013, 22:16:43
Nur das dies KEINE Erfindung der WL ist, sondern mittlerweile eine europaweite Vorschrift ist. Zumindest ist das mir auch beim letzten Besuch in Hamburg aufgefallen, das Türen, die OHNE Freigabe geöffnet werden, zum Piepsen anfangen.

Mag sein, ist zum Erkennen von nicht gut geschlossenen Türen und zum Warnen der Fahrgäste damit keiner rausfällt ja sicher ganz gut. Aber Nach 10 Minuten bzw. wenn die Türen *bewusst* geöffnet werden, kann man's doch bitte abschaltbar machen. Bzw. könnte man dann nicht einfach - wenn eh schon alle Türen offen sind - die Freigabe geben?
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 95B am 17. August 2013, 22:31:31
Bzw. könnte man dann nicht einfach - wenn eh schon alle Türen offen sind - die Freigabe geben?
Auch bei eingeschalteter Freigabe piepst die Türnottaste.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: invisible am 17. August 2013, 23:12:07
Bzw. könnte man dann nicht einfach - wenn eh schon alle Türen offen sind - die Freigabe geben?
Auch bei eingeschalteter Freigabe piepst die Türnottaste.

Und lass mich raten: man kann's nicht zentral abdrehen und der Piepser hängt natürlich am Notstrom.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 17. August 2013, 23:16:45
So ein durchdringendes Geräusch verstärkt die Panik und das Chaos doch nur noch! Dem Gehirn wird permanent signalisiert, dass man sich in einer Extremsituation befindet, die hier nicht einmal gegeben war.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: invisible am 18. August 2013, 00:06:42
So ein durchdringendes Geräusch verstärkt die Panik und das Chaos doch nur noch! Dem Gehirn wird permanent signalisiert, dass man sich in einer Extremsituation befindet, die hier nicht einmal gegeben war.

Genau. Daher: als akute Warnung ja durchaus ok, damit niemand aus einer aufgehenden Tür purzelt. Aber der Piepser sollte ausgehen, wenn die Tür z.B. eine Minute lang mehr als halb offen ist (weil dann sieht man's eh, dass sie offen ist) und/oder der Zug steht. Oder man sollte den Alarm zumindest vom Fahrerplatz quittieren können.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 95B am 18. August 2013, 09:30:51
Oder man sollte den Alarm zumindest vom Fahrerplatz quittieren können.
Oder einen "Evakuierungsschalter" einbauen, der genau das überbrückt. Möglichkeiten gäbe es jedenfalls zuhauf, nur hat sich – wie so oft – noch niemand Gedanken darüber gemacht.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: U4 am 18. August 2013, 09:40:04
@Klingelfee: Ich soll dir von einem Mitarbeiter der U-Bahn ausrichten, dass du vor dem Posten lieber Dienstaufträge lesen solltest ;) Bei einer roten Türkontrolle gibts nämlich kein Einlegen des Kurzschließers mehr. Das gibts nur mehr, wenn sich Personen im Gleis befinden.

Dienstauftrag hin oder her. In so einen Fall bei stromschienenseitig geöffnete Türen ist bei mir der Kurzschließer drinnen. Notfalls habe ich eine Person im Gleisbereich gesehen.  ;)

Sicherheit geht bei mir vor einem Dienstauftrag.
Ich würde als Nichtbetriebler eine rote Türkontrolle mit einer Person im Gleisbereich gleichsetzen, denn auch der Fluchtweg ist Gleis und damit ist die Notwendigkeit gegeben. Oder will Dein Informant lieber 13er warten, bis ein Fahrgast an den unter Strom stehenden Stromabnehmer angekommen ist ???
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: 13er am 18. August 2013, 09:48:53
Oder will Dein Informant lieber 13er warten, bis ein Fahrgast an den unter Strom stehenden Stromabnehmer angekommen ist ???
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich es gutheiße, dass es so ist ;) Ich habe nur die geltenden Vorschriften wiedergegeben.
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: Klingelfee am 18. August 2013, 11:04:51
Bzw. könnte man dann nicht einfach - wenn eh schon alle Türen offen sind - die Freigabe geben?
Auch bei eingeschalteter Freigabe piepst die Türnottaste.

Und lass mich raten: man kann's nicht zentral abdrehen und der Piepser hängt natürlich am Notstrom.

Das geht ganz einfach. Einfach am Fahrerplatz den Schließimpuls geben. Und das der Knopf auch bei Freigabe piepst hat auch seinen Grund. Denn so lässt sich ein Druckknopf, der sich durch Betätigung des Schließimpulses nicht zurückstellen lässt, leichter Lokalisieren (Nach einer Manipulation von netten Fahrgästen)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: hema am 18. August 2013, 12:12:48
Ich habe nur die geltenden Vorschriften wiedergegeben.
Die kennen wir ja nicht. Du hast lediglich einen Dienstauftrag zitiert und ein DA ist keine Vorschrift, sondern nur ein Verlautbarungsmittel!  ;)
Titel: Re: 13.8.2013: U3-Evakuierung Stephansplatz
Beitrag von: h 3004 am 24. August 2013, 08:43:07
Weiß man eigentlich inzwischen schon den Grund der Störung (Tür oder Motor oder...) und ist der Zug -oder "Teile" davon - wieder im Einsatz?