Eine Hawelkagasse wäre insoferne passend, weil Josefine und Leopold ihr Kaffeehaus gemeinsam aufgebaut und geführt haben. Jetzt muss man noch 10 Monate warten, dann muss man auch eine Straße nach Leopold benennen.
Allerdings finde ich es gewagt, Anne Frank und Josefine Hawelka in einem Atemzug zu nennen. Straßen nach Opfern des Holocaust oder nach Aktivisten des Widerstands zu benennen, ist prinzipiell positiv.
Aber die Hawelkas waren zumindest versuchte Profiteure der Arisierung. Wie es genau abgelaufen ist, weiß man nicht, und will es wahrscheinlich auch nicht wissen:
Als Alternative bot sich ihnen an das billigere, nahe gelegene Kaffeehaus Karl L.[3] (vielfach als Café Ludwig,[4] von Herta Hawelka als Café Ludwig Carl bezeichnet) zu kaufen.[1] Das in der Dorotheergasse 6–8 gelegene im Jugendstil eingerichtete Lokal, bestehend aus einem großen Raum und einem „Chambre separee“ (heute Lagerraum), ging aus der 1906 gegründeten Chatham-Bar hervor,[5] die wegen ihres Separee von den Wienern Je-t’aime-Bar genannt wurde.[6] Tatsächlich stand das Café Ludwig (Karl) zur „Arisierung“, weil der jüdische Besitzer wenige Wochen nach dem Anschluss Österreichs spurlos verschwand.[7][8] Am 15. Mai 1939 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet, die Hawelkas führten das Kaffeehaus unter dem bisherigen Namen[3] weiter.[1] Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September 1939 schlossen die Hawelkas das Café wieder.[9] Im Mai 1940[10] wurde Leopold Hawelka in die Wehrmacht zum Kriegsdienst eingezogen, den er als Pferdeputzer und Koch unversehrt überlebte: „Im Krieg darf man nicht ehrgeizig sein.“[1]
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Hawelka