Autor Thema: U4 nach Klosterneuburg?  (Gelesen 25866 mal)

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highspeedtrain

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #15 am: 31. März 2011, 11:03:09 »
U-Bahnen nach Kloburg und Pudorf - eher unnötig.
Beide Städte sind mit der S-Bahn prinzipiell gut angebunden. Besser wäre es hier, die S-Bahn auf einen 15- oder gar 10-min-Intervall zu verdichten.

Ein kombinierter U-/S-Bahn-Betrieb auf der U4 wäre schon sinnvoll und vergleichsweise kostengünstig. Fraglich nur, ob die U4 nach diversen Umbauten noch das nötige Lichtraumprofil aufweist, um Fahrzeuge mit (gesenkten) Stromabnehmern fahren lassen zu können.

Bezüglich Unzuverlässigkeit mache ich mir eher weniger Sorgen. Der innere Teil der FJB ist nicht besonders ausgelastet und die innere Westbahn wird es nach 2013 auch nicht mehr sein.

tramway.at

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #16 am: 31. März 2011, 11:18:32 »
Wenn eine U4 nach Klosterneuburg fahren würde, wäre das Anlass für die ÖBB, die ganze FJB einzustellen. Der Franz-Josefs-Bahnhof soll eh verschwinden, die ÖBB wird mit begeisterung dafür sein den Pendlerverkehr zur Spittelau zurückzuziehen. Wenn eine U4 nach Kloburg fährt wird die parallele Schnellbahn obsolet, und wie lange die Bahn dann mit einer Endstation in Kloburg überlebt ist fraglich.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Linie 41

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #17 am: 31. März 2011, 11:28:36 »
Einstellen können sie aber nur den Personenverkehr. Die Strecke wird für den Güterverkehr auf jeden Fall gebraucht.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

schaffnerlos

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #18 am: 31. März 2011, 11:30:15 »
Einstellen können sie aber nur den Personenverkehr. Die Strecke wird für den Güterverkehr auf jeden Fall gebraucht.

Das gilt aber nur bis zur Eröffnung des Wienerwaldtunnels.

95B

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #19 am: 31. März 2011, 11:30:17 »
Reisen bildet. Fahr mal ins nordwestliche Ausland. Man beachte die unzivilisierten Radfahrer, den unerträglichen Lärm und die wirtschaftlich völlig heruntergekommene Straße.
Wie würde so etwas in Wien aussehen?

  • Der Gehsteig wäre mit lauter Halteverbot-Verkehrszeichenständern verstellt.
  • Auf den freien Stellen zwischen den Halteverbotstaferln sind Poller montiert, um die Autofahrer vor den Fußgädie Fußgänger vor den Autofahrern zu schützen.
  • Als besonderes Gestaltungselement werden zusätzlich noch monströse Beleuchtungsmasten aufgestellt, für die ein SPÖ-naher Stararchitekt eine horrende Gage kassiert hat
  • Der Mehrzweckstreifen ist von etlichen weißen Kleintransportern diverser Zustellfirmen verparkt.
  • Auf der "Hauptfahrbahn" stehen diverse Autos der Anrainer: "Ich fahr eh gleich wieder weg, muss nur gschwind was von oben holen und bin zu faul, in die Tiefgarage zu fahren."
  • Es sind kaum Radfahrer zu sehen, weil die Radstraße an beiden Enden in stark befahrene Verkehrszüge mündet, die über keine Möglichkeit zur attraktiven Radverkehrsführung verfügen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #20 am: 31. März 2011, 11:33:51 »
Ja, besser kann man es kaum zusammenfassen, woran es in Wien krankt... Schilderwald und oberste Priorität für Autofahrer. Vor 100 Jahren noch undenkbar und in 100 Jahren hoffentlich auch schon wieder Geschichte. Immerhin wird es mit der EU-Idee, dass bis 2050 der meiste ölbetriebene Individualverkehr aus den Städten verschwinden soll, langsam konkret (auch wenn ich stark daran zweifle, dass das durchgeht).
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Linie 41

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #21 am: 31. März 2011, 11:34:53 »
Das gilt aber nur bis zur Eröffnung des Wienerwaldtunnels.
Und Du glaubst im Ernst, daß nur irgendeines der privaten EVUen bereit ist für ein paar Minuten Fahrzeitverkürzung das IBE vom Wienerwaldtunnel zu zahlen? Für den Güterverkehr ist der Wienerwaldtunnel weitaus weniger wichtig als das auf den ersten Blick erscheint.

Wie würde so etwas in Wien aussehen?
Und um es nicht zu vergessen: Im Bereich von 50 bis 100 Meter vor Kreuzungen sind die Poller mit Ketten überspannt, um zu verhindern, daß die Fußgänger beim Queren der Straße gefährdet werden.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

tram

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #22 am: 31. März 2011, 16:07:23 »
Zweisystemdiskussion abgetrennt.

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #23 am: 31. März 2011, 16:35:08 »
Das gilt aber nur bis zur Eröffnung des Wienerwaldtunnels.
Und Du glaubst im Ernst, daß nur irgendeines der privaten EVUen bereit ist für ein paar Minuten Fahrzeitverkürzung das IBE vom Wienerwaldtunnel zu zahlen? Für den Güterverkehr ist der Wienerwaldtunnel weitaus weniger wichtig als das auf den ersten Blick erscheint.

Ganz abgesehen davon, dass es zumindest untertags sicher nicht die notwendigen Trassen gibt, um den gesamten Güterverkehr aufzunehmen. Bleibt nur die Frage, ob die verbleibenden Züge über Rekawinkel oder Tulln fahren werden, ich tippe eher auf letzteres.

Linie 41

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #24 am: 31. März 2011, 16:36:14 »
Definitiv, die Strecke ist viel flacher.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Tunafish

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #25 am: 31. März 2011, 17:03:12 »
Immerhin wird es mit der EU-Idee, dass bis 2050 der meiste ölbetriebene Individualverkehr aus den Städten verschwinden soll, langsam konkret (auch wenn ich stark daran zweifle, dass das durchgeht).

Die Sachlage wird  von den meisten Medien komplett falsch dargestellt  - diese Idee entstammt einem Whitepaper, ist also eher eine "Meinung" als irgendeine konkrete Planung oder ein konkreter Vorschlag. Die Seite "The Truth about cars" hat mehr Informationen dazu: http://www.thetruthaboutcars.com/2011/03/oxymoron-alert-jalopnik-has-lost-its-mind/

Ob solch ein Verbot von Verbrennungsmotoren bis 2050 überhaupt sinnvoll sein wird ist zu diesem Zeitpunkt auch sehr schwer abzuschätzen, derzeitige Elektroautos sind schließlich durch die Batterietechnologie enorm limitiert - was sich derzeit in Reichweiten im Bereich bis 160km niederschlägt, also eher keine Konkurrenz für ein herkömmliches Auto (und widrige Umstände wie kaltes Wetter können diese Reichweite deutlich verkürzen).

An besseren Akkus haben sehr viele Industrien Interesse, insofern wird in diesem Bereich viel geforscht - ob sich das allerdings in dramatisch besseren und günstigeren Akkus niederschlägt kann man zu diesem Zeitpunkt kaum voraussagen. Jedenfalls ist in diesem Segment in den letzten Jahren wenig Fortschritt passiert, bis 2050 kann das aber natürlich schon ganz anders aussehen ... oder auch nicht.

Edit: Fehlerkorrektur

Linie 41

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #26 am: 31. März 2011, 21:05:32 »
Ich fürchte dank besserer Akkutechnologie werden uns die Kraftfahrzeuge noch die nächsten 1000 Jahre quälen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #27 am: 31. März 2011, 21:13:11 »
Ich fürchte dank besserer Akkutechnologie werden uns die Kraftfahrzeuge noch die nächsten 1000 Jahre quälen.
Gegen Kraftfahrzeuge insgesamt ist ja nichts einzuwenden, nur nicht auf so engem Raum wie in der Stadt und ausschließlich durch "erneuerbare Energie" mit Kraft versorgt. Außerhalb von Ballungsgebieten kann man auf Individualverkehr auch in näherer und mittlerer Zukunft nicht verzichten. Bis der Zeilinger mit seinem Beamen dann endlich so weit ist...
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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #28 am: 02. April 2011, 07:57:48 »
Jetzt geht diese Diskussion um U4 nach Kloburg schon wieder los...  ::)
1. frage ich mich, wo man die hinbauen will, da is nämlich kein Platz mehr zwischen Berghang, Straße, Bahn und Donau - und die Bahn wird für den Güterverkehr in jedem Fall gebraucht.
2. Die S-Bahn und der regionale Schnellzugverkehr kann doch nicht einfach einer U-Bahn, die in Kloburg endet, geopfert werden, auch wenn der Zugsverkehr eventuell mal in der Spittelau endet (bis FJ Bf. fahren eh nur die wenigsten). Die Züge sind nämlich sehr gut ausgelastet.
3. Kloburg ist mit Bahn und Bus perfekt erschlossen. Das einzige, das man ändern sollte, sind der Einsatz von Gelenkbussen in der HVZ. Ist viel billiger als die U-Bahn und kann sehr kurzfristig umgesetzt werden und nicht erst 20 in Jahren.
Ich fahre die Strecke jeden Tag und wer sagt, dass die Bahn sowieso am absterbenden Ast ist, der redet Unsinn. Die Züge sind immer sehr gut ausgelastet, ausser vielleicht am Wochenende, das würde ich aber als normal bezeichnen.

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Re: U4 nach Klosterneuburg?
« Antwort #29 am: 02. April 2011, 10:55:10 »
Jetzt gibt Pröll auch seinen Kommentar ab:

http://www.heute.at/news/oesterreich/noe/Proell-Ja-zur-U4-aber-nun-her-mit-den-Zahlen-;art932,545722

Zitat
Pröll: "Ja zur U4, aber nun her mit den Zahlen!"

Niederösterreich begrüßt den Vorschlag, die U4 bis nach Klosterneuburg bzw. Purkersdorf zu verlängern! Man würde sich auch an den Kosten beteiligen, aber: Der Ball liegt in Wien. Denn Erwin Pröll möchte erst einmal wissen, wie das technisch machbar ist.

„Die finanzielle Frage kommt bei uns ganz am Schluss!“, tönt es aus dem Büro Pröll. In St. Pölten möchte man zuerst einmal wissen, ob es für die U4-Verlängerung überhaupt einen Bedarf gibt („Es fahren doch jetzt schon Bus und S-Bahn nach Klosterneuburg, Purkersdorf und Schwechat ...“).
Auch die technische Machbarkeit – Niveauunterschiede zwischen Bahn und U-Bahn – sowie die Frage der Taktverdichtung („Wo fahren die Züge, wenn alle fünf Minuten eine U-Bahn fährt?“) gehören geklärt. Aber: Die Idee sei prinzipiell gut, bis zur Umsetzung gibt es aber noch viele offene Punkte zu klären.
Und: Können sich die Wiener Linien das leisten bzw. fürchtet man keinen Kaufkraftabfluss etwa Richtung SCS?


Edit: Ah, ja, außerdem gibt es auf der Heute Website eine Umfrage zur U4 Verlängerung:(Stand von 11:00)
pro Tram