Immerhin wurde bei dem Unfall am Enkplatz einmal anlassbezogen gehandelt. Bei früheren Unfällen durch Mitschleifen (z.B. auch mehrere Todesfälle bei Straßenbahnen) in den vergangenen Jahren wurde ja stets der "Angriff ist die beste Verteidigung"-Modus aktiviert.
Sicherheitsrelevante Verbesserungen - egal ob sinnvoll oder nicht - wurden von Haus aus abgeblockt und nie objektiv diskutiert. Nach dem Motto: Mir ist es egal, wenn was passiert, Hauptsache [hier einsetzen: Wiener Linien, Fahrer, Gemeinde Wien usw.] ist/sind nicht schuld.
Eigentlich sollte es das Ziel aller Beteiligten sein, dass möglichst überhaupt keine Unfälle passieren; nicht, dass man sich im Unglücksfall an jemandem anderen abputzen kann. Und natürlich muss man hier die Fahrgäste auch in die Pflicht nehmen. Verbesserungen an der Infrastruktur, Stichwort Spiegel, können da aber durchaus auch sinnvoll sein.
Allgemein sind Sicherheitsvorkehrungen mehrfach redundant (das ist überall so, nicht nur in der U-Bahn):
- Beförderungsbedingungen (Gebote und Verbote bezüglich Ein- und Aussteigen)
- Fahrgäste passen selber auf
- Warnhinweise akkustisch und optisch
- Technische Sicherheitseinrichtungen (z.B. Lichtschranken, Türfühlerkanten)
- Fahrer passt auf und schaut vor dem Losfahren, ob es gefahrlos möglich ist
- Andere Fahrgäste passen möglicherweise auf und können die Notbremse ziehen.
Wenn hier mehrere redundante Sicherheitsvorkehrungen gleichzeitig versagen, wie es scheinbar am Enkplatz der Fall war, gehört das halt aufgeklärt. Eine objektive Diskussion ist hier nötig. Und wenn dabei rauskommt, dass ein Prozess optimiert gehört (wie das Segfädäp), dann muss man dem zumindest eine Chance geben.