Autor Thema: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation  (Gelesen 141755 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

GS6857

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 796
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #105 am: 30. November 2018, 10:58:10 »
In Bratislava gibt es auch eine (?) eingestellte Trolleybuslinie wegen Fahrermangels. Ist zwar nur eine kurze Stichstrecke ...

Zitat
Trolejbusy nebudú premávať do odvolania.

Pre dlhodobý nedostatok vodičov dopravný podnik od pondelka 12. novembra 2018 dočasne zastavuje premávku na linke 208.

..... Wegen des langwierigen Fahrermangels wird das Transportunternehmen ab Montag, 12. November 2018, vorübergehend nicht mehr auf der Linie 208 fahren.

https://imhd.sk/ba/doc/sk/17976/Docasne-zrusenie-linky-208-od-12-11-2018


Bus

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3374
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #106 am: 30. November 2018, 11:26:26 »
Das Problem hat man in Deutschland ja auch, dort findet man keine Busfahrer mehr. Fast jede Woche wird irgendwo im Fernsehen darüber berichtet. 14 h Schichten, wenig Gehalt, keine Anerkennung, keine tw. Bezahlung der Pausen mehr, Dumpingpreise bei Ausschreibungen...

Zumindest letzteres bleibt einem bei der Tramway erspart.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #107 am: 30. November 2018, 11:44:33 »
Zumindest letzteres bleibt einem bei der Tramway erspart.

Wer weiß, wie lang noch? :-\
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Linie 360

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7420
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #108 am: 30. November 2018, 12:18:21 »
Der Zug auf Kurs 62-03 hat es sich soeben wegen fehlendem Bediener in SPEIS gemütlich gemacht...

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #109 am: 30. November 2018, 14:07:00 »
*popcorn auspack*  ;)
Popcorn schon so früh am Vormittag? :o

Wenn jemand krank ist und nicht mehr arbeiten kann, dann bin ich der Letzte der Demjenigen die Frühpension nicht vergönnt. Ich habe aber sehr wohl etwas gegen Personen, die einfach, weil sie meinen dass sie genug gearbeitet haben in Frühpension gehen und dann womöglich auch in der gleichen Sparte weiter arbeiten.

Denn was ich zum Beispiel absolut nicht verstehe, dass man den Führerschein unbeschränkt bekommt. Ich finde, das man da so wie bei dem Berufkraftfahrer auch Eignungsuntersuchungen einführen sollte. Oder zumindest bei gewissen Personengruppen, und da gehören für mich einmal die Frühpensionisten dazu, testen sollte, ob sie überhaupt noch einen Fahrzeug lenken sollten. Denn viele nehmen Medikamenten und kennen gar nicht die Nebenwirkungen.

Und auf Grund der Nebenwirkungen wäre es besser, wenn sie nicht mehr Autofahren würden.
:up: :up: :up:
(Sollte übrigens genauso für den B-Führerschein gelten - alle 10 Jahre eine erneute Theorieprüfung und zum Amtsarzt - viele der „Drogenlenker“ sind ja auf ärztlich verschriebenen „Drogen“, die sie zum Überleben brauchen, die aber eben die Verkehrstüchtigkeit einschränken. Gerade bei uns gibt es ausreichend Alternativen auch ohne Auto mobil zu sein.)

Der Zug auf Kurs 62-03 hat es sich soeben wegen fehlendem Bediener in SPEIS gemütlich gemacht...
Wenn das ein ULF war, ist es ja sogar positiv: man kann Kilometersparen und hat sogar eine Ausrede dafür. :P
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

t12700

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8677
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #110 am: 30. November 2018, 16:51:51 »
Der Zug auf Kurs 62-03 hat es sich soeben wegen fehlendem Bediener in SPEIS gemütlich gemacht...
Wenn das ein ULF war, ist es ja sogar positiv: man kann Kilometersparen und hat sogar eine Ausrede dafür. :P
Was, bitte was, ist daran positiv? ???

LG t12700

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7780
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #111 am: 30. November 2018, 16:54:35 »
Was, bitte was, ist daran positiv? ???
Positiv natürlich nur aus Sicht des Betreibers, wenn der ULF weniger Kilometer zurücklegt und dadurch geschont wird.

t12700

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8677
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #112 am: 30. November 2018, 16:58:03 »
Was, bitte was, ist daran positiv? ???
Positiv natürlich nur aus Sicht des Betreibers, wenn der ULF weniger Kilometer zurücklegt und dadurch geschont wird.
Das weiß ich schon, ich seh das aber nicht positiv, auch nicht den getroffenen Zusammenhang! ;)

LG t12700

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #113 am: 30. November 2018, 17:36:58 »
Wenn das ein ULF war, ist es ja sogar positiv: man kann Kilometersparen und hat sogar eine Ausrede dafür. :P
Was, bitte was, ist daran positiv? ???
Ironie-/Sarkasmusdetektor defekt? ;)
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

t12700

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8677
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #114 am: 30. November 2018, 18:33:58 »
Wenn das ein ULF war, ist es ja sogar positiv: man kann Kilometersparen und hat sogar eine Ausrede dafür. :P
Was, bitte was, ist daran positiv? ???
Ironie-/Sarkasmusdetektor defekt? ;)
Hatte einen anstrengenden Tag, da hat er wohl kurz ausgesetzt. ;)

LG t12700

Rodauner

  • Gast
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #115 am: 01. Dezember 2018, 08:45:15 »
Wer weiß, wie lang noch? :-\

Die können froh sein, dass Straßenbahnfahrer kein allgemein anerkanntes Berufsbild ist, sodaß man mit dem erworbenen "Führerschein" grundsätzlich bei einem anderen Verkehrsbetrieb fahren könnte - nach Schulung auf die dortigen Fahrzeugtypen. (Analog zur "großen" Eisenbahn, bzw. zum Autobusführerschein Klasse D).

petestoeb

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 554
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #116 am: 01. Dezember 2018, 11:52:48 »
Einige eurer Agrumente stimmen, andere m.M. nicht.

Die Misere liegt aber hauptsächlich an der Bezahlung. Durch den unsäglichen Kolletivvertrag verdienen die neuen Mitarbeiter einfach viel zu wenig. Würde man die Bezahlung wieder an die der "Altbediensteten" angleichen, dann hätte man schon einiges gewonnen.

Und "schlechten" "menschlichen" Arbeitsbedingungen gab es schon früher. Gegen Beanstandungen vorzugehen hatte man keinerlei Chancen und auch bei den Beschwerden von FG war man immer der Verlierer.

Aber man konnte durchaus viel Geld verdienen. So konnte ich mir innerhalb eines Jahres (Zeitraum 80er Jahre) eine neue Volvo-Limousine (244GL) nur mittels Überstunden in bar kaufen. Aber gut, da habe ich wahrscheinlich übertrieben. Später - nach ein paar Jahren blieb ich dann ungefähr bei der Höchstbeitragsgrundlage der SV. Das bringt mir bei meinem (hoffentlich) baldigen Pensionsantritt heute dann eine ansehnliche Pension trotz der unsinnigen Pensionsreformen der letzen Jahrzehnte.

Bis 2000 (meinem Ausscheiden) machte man Überstunden vorwiegend am freien Tag (100% Zuschlag/Doppeltag). Oft noch mit einem Restl dazu, sodass man dann ein einem Tag 12, 13 solcher Stunden zusammenbrachte. Heute geht das m.W. nicht mehr. Und auch schon beim Grundgehalt (Schemagehalt) und den "normalen" Zulagen war man - auch ohne Extra-Überstunden - bei einem guten Einkommen. Das wog damals die Arbeitsbedingungen (auch die "menschliche" Komponente) durchaus auf.

Ganz ehrlich, um 1600 oder auch 1800 Euro netto würde ich mir den Job auch nicht antun. Deshalb wird man den Personalmangel nur durch eine attraktive Bezahlung lösen können.

LH

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 359
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #117 am: 01. Dezember 2018, 12:11:47 »
Sind 1.600-1.800€ tatsächlich das Gehalt eines Straßenbahnfahrers? Das wäre ja auf dem untersten Niveau, dass sich in Kollektivverträgen finden lässt.

Ich sehe zwar gerade das Netto, wobei das halt auch nicht ao überragend ist.

denond

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1848
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #118 am: 01. Dezember 2018, 12:51:46 »
Sind 1.600-1.800€ tatsächlich das Gehalt eines Straßenbahnfahrers? Das wäre ja auf dem untersten Niveau, dass sich in Kollektivverträgen finden lässt.

Ich sehe zwar gerade das Netto, wobei das halt auch nicht ao überragend ist.

Der Grundgehalt entspricht den vorgegebenen Gehalt-Schemata der Stadt Wien. Das lukrative an diesem Job waren die Zulagen. In den 80iger bis eben 2004er-Jahr passte das schon annähernd in Verbindung zur Verantwortung, die man zu tragen hatte. Dann begann auch bei der Entlohnung mit Streichung der einen oder anderen Zulage der Abstieg. Diese reduzierte man ab 2004 sukzessive um an den Kollektivvertrag heran zu kommen. Tja, und heute steht man vor diesem Dilemma.

Aber zum Grundsätzlichen:  Das jetzige Betriebs-/Personalproblem begann so um das Jahr 1996/1997, als man

die EU für div. Änderungen im Dienst-/Personalrecht vorschob
die Wiener Verkehrsbetriebe in Wiener Linien umbenannte und sie so quasi privatisierte, was aber im Grunde genommen nur eine verwaschene Geschichte blieb und nie dafür sorgte, klare Verhältnisse zu schaffen
das Programm Hastus für die Diensteinteilung einführte
das Programm SAP im Fahrzeug-/Werkstättenbereich einführte und
den Kollektivvertragsbediensteten kreierte und somit eine Drei-Klassen-Bedienstetenkategorie schuf
die ständigen Umorganisationen der Abteilungen, die eben diese Verwaltung ausschließlich mit sich selbst beschäftigen läßt
Einsparungsmaßnahmen kreierte, wo man sich als Normaldenkender nur an den Kopf greifen konnte. Vor allem bei der Ausbildung.

Eines der grundlegenden Probleme für Heute, 2018 ist die Wandlung der Gesellschaft, die quasi Abschaffung der Anerkennung eines normalen zu erlernenden Handwerkes, der Anerkennung eines Berufes bis hin zur Schaffung einer Elite ohne Ambitionen. Viele wollen auf Kosten anderer alles haben – und das noch dazu möglichst einfach – und dafür aber so wenig wie möglich leisten. Intelligente und gut ausgebildete junge Menschen wollen Status und Geld, Macht, haben sehr hohe Ansprüche, Erwartungen an das Leben, wollen aber keine Anstrengungen und bloß nicht zu viel Verantwortung. Leistung – da auch Schichtdienst – gilt als zwanghaft, unmodern und als lästiges Übel. Da ist Party-Machen schon wesentlich cooler.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5297
Re: Eindämmung der Mitarbeiterfluktuation
« Antwort #119 am: 01. Dezember 2018, 15:10:01 »
Intelligente und gut ausgebildete junge Menschen wollen Status und Geld, Macht, haben sehr hohe Ansprüche, Erwartungen an das Leben, wollen aber keine Anstrengungen und bloß nicht zu viel Verantwortung. Leistung – da auch Schichtdienst – gilt als zwanghaft, unmodern und als lästiges Übel. Da ist Party-Machen schon wesentlich cooler.
So ein Blödsinn ::)