Autor Thema: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"  (Gelesen 15824 mal)

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13er

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Hier gibt's auch einmal eine andere Ansicht zu lesen. Ich finde es wichtig, dass man sich auch mit kontroversen Standpunkten auseinandersetzt, schließlich kann man da immer wieder was lernen: http://www.trend.at/branchen/auto-mobilitaet/logistik-professor-wiener-verkehrspolitik-6216847

Zitat
Sebastian Kummer, Institutsvorstand für Logistik und Transport an der WU Wien, kritisiert im Gespräch mit trend.at scharf die Verkehrspolitik der Grünen in Wien. Warum diese die Stadt in Sachen Verkehr an die Grenzen des Erträglichen treibt und wo massive Probleme drohen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

N1

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #1 am: 05. Februar 2016, 15:55:38 »
Zitat
strickt
Fängt schon mal gut an ... :D
Zitat
Errichtung und Betrieb von Elektroladestationen werden damit Privaten überlassen.
Hmm, und Tankstellen werden allesamt von der öffentlichen Hand betrieben?
Zitat
"Gerade für die Stadt sind Elektro-Fahrzeuge die ideale Option. Und das obwohl wir zunehmend über die Technik verfügen, um die Verkehrsprobleme von Großstädten nachhaltig zu lösen."
Logik-Professor ist er keiner. ;)
Zitat
Chefidologe
...
Zitat
Das größte Problem stellen nach Einschätzung von Kummer die viel zu klein dimensionierten U-Bahn-Stationen dar, wie jene Jugendstil-Bauten entlang der U4 oder U6. Die Bahnsteige sind zu schmal, die Treppen zu knapp bemessen. Jene, die kommen und jene die weg wollen, behindern sich.
Problematisch sind eher Stationen jüngeren Datums wie U2-Schottentor oder U6-Westbahnhof.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

hema

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #2 am: 05. Februar 2016, 16:08:25 »
Halt ein bissl oberflächlich betrachtet von dem guten Herrn!  :-\


Das Problem mit den Grünen (und allen anderen ideologisch/religiös ausgerichteten Gruppierungen) ist halt, trotz all der den Grünen zuzuschreibenden Bemühtheit und etlicher richtiger Ansätze, ihre strikt einseitige Sichtweise aller Dinge. Für ihre Anhänger kein Problem, für ihre Gegner ein fundamentales, für den großen Rest der ideologisch weniger bis gar nicht nicht fixierten Menschen ein Grund zu zumindest kritischer Distanz.  :-[
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18er

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #3 am: 05. Februar 2016, 16:11:31 »
@Kummer: in Wien wurden 2015 fast 350 rein batterieelektrische E-Pkw zugelassen, in Niederösterreich (mit Förderung) 354.

M.M.n. könnte die Stadt Wien allerdings mehr tun, damit Wirtschaftsbetriebe (z.B. Installateure) auf E-Fahrzeuge umsteigen. Ebenso die gesamten einspurigen Kfz (Pizzalieferanten usw.) könnten schon längst mit E-Motoren unterwegs sein.

haidi

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #4 am: 05. Februar 2016, 16:19:08 »
Viele dieser Pizzerien, Kebbab-Lokalen etc. haben Auslieferer, die mit dem eigenen Fahrzeug fahren und sich kein anderes leisten können. Wollten sie sich ein anderes Fahrzeug leisten, bräuchten sie eine andere Tätigkeit als die eines Pizza-Auslieferers.
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N1

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #5 am: 05. Februar 2016, 16:59:06 »
Halt ein bissl oberflächlich betrachtet von dem guten Herrn!  :-\
Ungeklärt bleibt vor allem die zentrale Frage, worin denn eigentlich der Nutzen von Elektroautos besteht. Am enormen Platzbedarf des MIV ändern sie nämlich genau nichts. Der wegfallende - unmittelbare - Abgasausstoß würde vielleicht in Städten etwas bringen, die in diesem Bereich ein ernstes Problem haben (z.B. solche in aufstrebenden Schwellenländern), wobei auch dort der nötige Strom irgendwie erzeugt werden muss. Bleiben also die geringeren Lärmemissionen, die für Anrainer zwar gut sein mögen, aber die akustische Wahrnehmbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer herabsetzen.

Aber gut, ich bin halt kein Logistik-Professor ... :(
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Hans Rauscher

raifort1

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #6 am: 05. Februar 2016, 18:03:02 »
Die Erzeugung der Batterien ist auch nicht ohne. Aber die Merkel ist dahinter, dann machen wir es auch!

haidi

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #7 am: 05. Februar 2016, 18:59:12 »
Ich hab mir den Spaß einmal für den Twizzi (REnault) ausgerechnet, der ist recht billig, allerdings muss man die Batterie mieten und die kostet so viel wie der Benzinverbrauch (zu Hochpreiszeiten) für 15.000 km/Jahr.
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hema

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #8 am: 05. Februar 2016, 21:04:34 »
Die Erzeugung der Batterien ist auch nicht ohne.
Und besonders die Entsorgung!  :o
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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #9 am: 05. Februar 2016, 21:24:15 »
Ungeklärt bleibt vor allem die zentrale Frage, worin denn eigentlich der Nutzen von Elektroautos besteht. Am enormen Platzbedarf des MIV ändern sie nämlich genau nichts.

Interessant wäre der Elektroantrieb vor allem für die Lieferlogistik: Täglich etwa die selbe Route, nachts in firmeneigenen Garagen abgestellt > Lademöglichkeit. Grade die Diesel-Kastenwagen (die 7,5-Tonner, die Billa & Co beliefern) sind Rußschleudern. Natürlich sehen diese "Fachleute" aber das Thema immer wieder zu eindimensional, ohne Blick für die Zusammenhänge. Erinnert mich an den BV des 19. Bezirks zu Parkpickerl. Er will "Grüne Zonen", in denen Anrainer, Firmen und Arbeitnehmer von auswärts parken dürfen - also eigentlich eh alle, aber nach Antrag bei der Behörde. Leider hat der Interviewer den Blödsinn auch nicht erkannt...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #10 am: 05. Februar 2016, 21:33:09 »
Er will "Grüne Zonen", in denen Anrainer, Firmen und Arbeitnehmer von auswärts parken dürfen

Es dürfen eh alle überall parken, sogar drei Stunden lang! ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Linie 41

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #11 am: 05. Februar 2016, 22:00:37 »
@Kummer: in Wien wurden 2015 fast 350 rein batterieelektrische E-Pkw zugelassen, in Niederösterreich (mit Förderung) 354.

M.M.n. könnte die Stadt Wien allerdings mehr tun, damit Wirtschaftsbetriebe (z.B. Installateure) auf E-Fahrzeuge umsteigen. Ebenso die gesamten einspurigen Kfz (Pizzalieferanten usw.) könnten schon längst mit E-Motoren unterwegs sein.
Elektrofahrzeuge lösen keine Probleme, sie schaffen nur andere. Ziel muß es sein den privaten mehrspurigen Individualverkehr weitestgehend in die Schranken zu weisen, weil er einfach zu viel Platz braucht für wenig Nutzen. Der volkswirtschaftlich relevante Wirtschaftsverkehr kommt dann auch besser voran, der öffentliche Verkehr sowieso.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Ferry

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #12 am: 08. Februar 2016, 10:16:54 »
Interessant wäre der Elektroantrieb vor allem für die Lieferlogistik: Täglich etwa die selbe Route, nachts in firmeneigenen Garagen abgestellt > Lademöglichkeit

Zumindest in Wien hatte die Post früher Elektrobusse. Diese nahezu lautlosen Fahrzeuge haben mich seinerzeit als Kind immer fasziniert. Ihre Garage war ganz in der Nähe der Wohnung meiner Eltern (in der Ungargasse, dort wo jetzt die HTL Wien III und auf der anderen Seite das "Renaissance Vienna" Hotel ist), dadurch habe ich sie sehr oft gesehen.

Weiß eigentlich jemand, von wann bis wann es diese Fahrzeuge gab? Und warum die Post nicht dabei geblieben ist?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #13 am: 08. Februar 2016, 12:11:00 »
Interessant wäre der Elektroantrieb vor allem für die Lieferlogistik: Täglich etwa die selbe Route, nachts in firmeneigenen Garagen abgestellt > Lademöglichkeit

Zumindest in Wien hatte die Post früher Elektrobusse. Diese nahezu lautlosen Fahrzeuge haben mich seinerzeit als Kind immer fasziniert. Ihre Garage war ganz in der Nähe der Wohnung meiner Eltern (in der Ungargasse, dort wo jetzt die HTL Wien III und auf der anderen Seite das "Renaissance Vienna" Hotel ist), dadurch habe ich sie sehr oft gesehen.

Weiß eigentlich jemand, von wann bis wann es diese Fahrzeuge gab? Und warum die Post nicht dabei geblieben ist?

Die Post kehrt gerade wieder zu diesem Thema zurück und stellt ihre Fahrzeuge weitgehend auf E-Fahrzeuge (z.B. Nissan e-NV200) um.

coolharry

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Re: [PM] Logistik-Professor: "Wiener Verkehrspolitik problematisch"
« Antwort #14 am: 08. Februar 2016, 14:08:34 »
Weiß eigentlich jemand, von wann bis wann es diese Fahrzeuge gab? Und warum die Post nicht dabei geblieben ist?

Warum die Post keine neuen E-Fahrzeuge damals angeschafft ist leicht erklärt. Kosten. Damals waren E-Fahrzeuge ein Auslaufmodell sondergleichen. Es gab kaum bis gar keine E-Fahrzeuge die auch nur annähernd nicht als Verkehrshindernis gegolten hätten. Tempo 50 war mit den damaligen Batterien nicht drin. Schon gar nicht mit normalen Beschleunigungswerten (Nutzlast wird mit den ganzen Bleiakkus auch nicht der Bringer gewesen sein). Der Hauptgrund wird aber schlicht die fehlende Angebotspalette gewesen sein. Man kann nichts bestellen was einem nicht angeboten wird und für Eigenkreationen war und ist die österreichische Post zu klein.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.