Tramwayforum

Straßenbahn Österreich => Gmunden => Thema gestartet von: Halbstarker am 22. November 2020, 12:16:40

Titel: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Halbstarker am 22. November 2020, 12:16:40
Die Straßenbahngegner geben nicht auf - diesmal in der Gestalt des sattsam bekannten Stadtrates Reinhold Kassmannhuber von der Bürgerliste:

Auch sechs Wochen nach dem vernichtenden Bericht des Bundesrechnungshofs wird in Gmunden weiter heftig über das Traunseetram-Fiasko diskutiert. Stadtrat Reinhold Kassmannhuber von der Bürgerliste wendet sich an die Europäische Kommission. Sie soll nochmals die Vergabe an die Betreiberfirma prüfen.

Quelle: krone.at (https://www.krone.at/2280600)

Verlangen die allen Ernstes, kurz nach der Fertigstellung die Bahn stillzulegen und mit Citybussen zu betreiben?
Welche Citybusse sollen das sein - etwa diese hier (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/images/e/e8/Citybus.jpg)?  ::)
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Z-TW am 22. November 2020, 13:09:13
Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe so das Gefühl, dass es gar nicht um irgendwelche Kosten geht, sondern darum, dem Autoverkehr durch Gmunden wieder mehr Platz zu verschaffen.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: 38ger am 22. November 2020, 14:05:31
Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe so das Gefühl, dass es gar nicht um irgendwelche Kosten geht, sondern darum, dem Autoverkehr durch Gmunden wieder mehr Platz zu verschaffen.

Reinhold Kassmannhuber ist ein enger Freund von Donald Trump!

[sarcasmoff]
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: abc am 22. November 2020, 15:06:51
Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe so das Gefühl, dass es gar nicht um irgendwelche Kosten geht, sondern darum, dem Autoverkehr durch Gmunden wieder mehr Platz zu verschaffen.

Was ist denn eigentlich in die Kosten, von denen der Rechnungshof ausgeht, alles inkludiert? Auch der Neubau der Brücke, Kanal-Glasfaserkabelung und Oberflächengestaltung, wie der Bürgermeister im Kurier (https://kurier.at/chronik/oberoesterreich/rechnungshofbericht-traunseetram-schlichtweg-zu-teuer/401059359) andeutet?

Zitat von: Kurier
Zeitgleich macht er aber darauf aufmerksam, dass es für die Stadt nicht nur ein Mobilitätsprojekt, sondern auch ein Infrastrukturprojekt gewesen sei. „Wir haben die Traunbrücke bekommen, die sanierungsbedürftig war." Auch Kanal-Glasfaserverkabelung sowie Oberflächengestaltung seien gemacht worden.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Halbstarker am 22. November 2020, 15:08:46
Ja, da werden selbstverständlich alle Kosten, die beim Neubau der Brücke ohne Tram auch angefallen wären, der Straßenbahn angelastet.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: abc am 22. November 2020, 15:14:06
Ja, da werden selbstverständlich alle Kosten, die beim Neubau der Brücke ohne Tram auch angefallen wären, der Straßenbahn angelastet.

Das habe ich befürchtet. Und es ist ziemlich traurig, dass die Unterstützer der Traunseetram in der Politik auf diesen Unsinn nicht deutlicher reagieren und untertauchen. Das ist für kommende Öffi-Projekte extrem gefährlich, denn der durch zutiefst unseriöse Berechnungsmethoden zustande kommende Nachricht dürfte sich in vielen Köpfen verankert haben und die Durchsetzung weiterer Projekte gefährden.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Z-TW am 22. November 2020, 17:51:24
Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe so das Gefühl, dass es gar nicht um irgendwelche Kosten geht, sondern darum, dem Autoverkehr durch Gmunden wieder mehr Platz zu verschaffen.

Was ist denn eigentlich in die Kosten, von denen der Rechnungshof ausgeht, alles inkludiert? Auch der Neubau der Brücke, Kanal-Glasfaserkabelung und Oberflächengestaltung, wie der Bürgermeister im Kurier (https://kurier.at/chronik/oberoesterreich/rechnungshofbericht-traunseetram-schlichtweg-zu-teuer/401059359) andeutet?

Ergänzung: Ich denke, dass es dem Herrn Kassmannhuber nicht um die Kosten geht, die ja ohnehin wie oben beschrieben auch ohne Tram ziemlich hoch ausgefallen wären. Aber auf die Tram lässt es sich im Sinne der Autofahrer eben besser hinhauen.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: t12700 am 22. November 2020, 17:59:58
Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe so das Gefühl, dass es gar nicht um irgendwelche Kosten geht, sondern darum, dem Autoverkehr durch Gmunden wieder mehr Platz zu verschaffen.

Was ist denn eigentlich in die Kosten, von denen der Rechnungshof ausgeht, alles inkludiert? Auch der Neubau der Brücke, Kanal-Glasfaserkabelung und Oberflächengestaltung, wie der Bürgermeister im Kurier (https://kurier.at/chronik/oberoesterreich/rechnungshofbericht-traunseetram-schlichtweg-zu-teuer/401059359) andeutet?

Ergänzung: Ich denke, dass es dem Herrn Kassmannhuber nicht um die Kosten geht, die ja ohnehin wie oben beschrieben auch ohne Tram ziemlich hoch ausgefallen wären. Aber auf die Tram lässt es sich im Sinne der Autofahrer eben besser hinhauen.
Vielleicht hat der Herr durch die Traunseebahn ja einen Nutzenverlust (zB längere Wegstrecke mit seinem Pkw zur Arbeit im Zusammenhang mit dem Zeitverlust) und versucht daher verbittert die Traunseebahn zu bekämpfen. Nur mit dem Florianiprinzip die einzig "richtige" Wahrheit durchzuboxen ist etwas lächerlich. Das sollt die Befürworter der Traunseebahn eigentlich mit sachlicher Argumentation ziemlich rasch beenden können. Aber scheinbar trauen sie sich nicht/dürfen nicht.

LG t12700
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: hema am 22. November 2020, 18:16:23
Wenn die Straßenbahn eine Straße mitbenützt, also ohne eigenen Gleiskörper, werden ihr immer alle Baukosten angerechnet, welche für die Straße anfallen. Werden wo nach einer Auflassung die Gleise entfernt, muss der Betrieb auch 60 Prozent der Um- bzw. Neubaukosten der Straße zahlen. So hat man mir das zumindest einmal auf meine Nachfrage an kompetenter/wissender Stelle erklärt.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: diogenes am 22. November 2020, 18:31:51
Naive Frage: Ist das nicht "ein wenig" unfair? Leicht paranoid gefragt: Ist das Absicht?
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Fahzeug Technik am 22. November 2020, 19:28:12
Es ist auch eine Neiddebatte, man hat sich auf Stern&Hafferl eingeschossen und gönnt dem Gmundner Familienunternehmen keinen öffentlichen Auftrag.
Vieles wurde im Rechnungshof-Bericht falsch dargestellt, siehe https://www.gmundner-strassenbahn.at/rechnungshofbericht/ (https://www.gmundner-strassenbahn.at/rechnungshofbericht/)
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: T1 am 22. November 2020, 21:37:03
Vielleicht hat der Herr durch die Traunseebahn ja einen Nutzenverlust (zB längere Wegstrecke mit seinem Pkw zur Arbeit im Zusammenhang mit dem Zeitverlust) und versucht daher verbittert die Traunseebahn zu bekämpfen.
Welche soll das bitte sein? ???

Nur mit dem Florianiprinzip die einzig "richtige" Wahrheit durchzuboxen ist etwas lächerlich. Das sollt die Befürworter der Traunseebahn eigentlich mit sachlicher Argumentation ziemlich rasch beenden können. Aber scheinbar trauen sie sich nicht/dürfen nicht.
Tun sie ja eh (siehe Link von Fahrzeug Technik), aber wie so oft: Bad news are better than good news.

Im Übrigen, auch der Rechnungshofbericht ist an manchen Stellen zumindest fachlich fraglich. Zu einer Verlängerung nach Laakirchen merkt dieser an, es sei kein großer Fahrgastzuwachs zu erwarten, der Schienenbonus dürfte unbekannt sein (da dürfte wohl Ferry mitgeschrieben haben :D). Auch für mich relativ unlogische Empfehlungen finden sich, beispielsweise:

"Es wären Maßnahmen zu setzen, um das in der Potenzialanalyse von 2010 ausgewiesene Fahrgastaufkommen der früheren Straßenbahn Gmunden, der früheren Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf und der parallel zum Durchbindungsprojekt damals geführten Buslinie für den öffentlichen Verkehr zumindest wieder zu erreichen. " (S. 129)

Es ist doch irgendwo logisch, dass die Zahl nach der Durchbindung niedriger ist, oder habe ich einen Denkfehler? ??? Schließlich zählte jeder Fahrgast in jedem Verkehrsmittel je einmal – insgesamt also, wenn er umstieg, 2 oder 3-mal. Seit der Durchbindung zählt er halt als ein Fahrgast.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: t12700 am 22. November 2020, 21:49:33
Vielleicht hat der Herr durch die Traunseebahn ja einen Nutzenverlust (zB längere Wegstrecke mit seinem Pkw zur Arbeit im Zusammenhang mit dem Zeitverlust) und versucht daher verbittert die Traunseebahn zu bekämpfen.
Welche soll das bitte sein? ???
Willst du auf die Traunseebahntram hinaus?

LG t12700
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: T1 am 23. November 2020, 00:29:32
Nein, aber wo soll es zu einer längeren Wegstrecke gekommen sein? ???
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: coolharry am 23. November 2020, 07:23:46
Lustig. Wenn der RH gleiches bei der U-Bahn anprangert, dann ist das okay. Wenn man das bei der Straßenbahn anprangert dann wachsen die Verschwörungstheorien.
Der Rechnungsprüfer prüft ob und für was das Geld eingesetzt worden ist. Das der jetzt keine fachlische Expertise im Schienenverkehr hat ist klar. Haben Buchhalter selten. Deswegen ist es auch nicht sinnvoll jeden Schaß den der RH von sich gibt gleich als Bare Münze zu nehmen und egal in welche Richtung gleich Bashing zu betreiben.
Zahlen sind nunmal Zahlen. Und gerade Schieneninfra rentiert sich selten innerhalb weniger Monate.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: t12700 am 23. November 2020, 08:23:31
Nein, aber wo soll es zu einer längeren Wegstrecke gekommen sein? ???
Das war eine Annahme meinerseits, dass dem Herrn Kassmannhuber die Trasse der Traunseetram aus persönlicher Sicht "im Weg" ist und er daher einen Umweg fahren muss, den er vorhin nicht musste. Denn seine Argumente wirken mir nur justament dagegen.

LG t12700
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Halbstarker am 23. November 2020, 09:03:37
Lustig. Wenn der RH gleiches bei der U-Bahn anprangert, dann ist das okay. Wenn man das bei der Straßenbahn anprangert dann wachsen die Verschwörungstheorien.
Der Rechnungsprüfer prüft ob und für was das Geld eingesetzt worden ist. Das der jetzt keine fachlische Expertise im Schienenverkehr hat ist klar. Haben Buchhalter selten. Deswegen ist es auch nicht sinnvoll jeden Schaß den der RH von sich gibt gleich als Bare Münze zu nehmen und egal in welche Richtung gleich Bashing zu betreiben.
Zahlen sind nunmal Zahlen. Und gerade Schieneninfra rentiert sich selten innerhalb weniger Monate.
Na ja, hier geht es nicht um den RH-Bericht, der wird ab hier (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=8969.msg361074#msg361074) abgehandelt.
Hier geht es um eine neue Initiative der "Bürgerliste" unter Stadtrat Reinhold Kassmannhuber, die Traunseetram vor die EU-Kommission zu bringen.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: T1 am 23. November 2020, 09:51:48
Na ja, hier geht es nicht um den RH-Bericht, der wird ab hier (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=8969.msg361074#msg361074) abgehandelt.
Hier geht es um eine neue Initiative der "Bürgerliste" unter Stadtrat Reinhold Kassmannhuber, die Traunseetram vor die EU-Kommission zu bringen.
Irgendwas stimmt da nicht, da ist vom Landesrechnungshof die Rede, der aktuelle Bericht stammt vom Bundesrechnungshof: https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/Traunseetram_Bund2020_34.pdf

Der Rechnungsprüfer prüft ob und für was das Geld eingesetzt worden ist. Das der jetzt keine fachlische Expertise im Schienenverkehr hat ist klar. Haben Buchhalter selten. Deswegen ist es auch nicht sinnvoll jeden Schaß den der RH von sich gibt gleich als Bare Münze zu nehmen und egal in welche Richtung gleich Bashing zu betreiben.
Zahlen sind nunmal Zahlen. Und gerade Schieneninfra rentiert sich selten innerhalb weniger Monate.
Moment, der Rechnungshof prüft immer Wirkungen. Der schaut sich das normalerweise wirklich auch auf einer inhaltlichen Ebene an, natürlich nicht aus der fachlichen Perspektive wie ein Verkehrsplaner (das wäre ja auch nicht das Ziel), und stellt diese den Kosten entgegen. Solche Punkte, wie von mir aufgebracht, sollten also nicht passieren, wenn man ein Grundverständnis für Zahlen mitbringt.

Nein, aber wo soll es zu einer längeren Wegstrecke gekommen sein? ???
Das war eine Annahme meinerseits, dass dem Herrn Kassmannhuber die Trasse der Traunseetram aus persönlicher Sicht "im Weg" ist und er daher einen Umweg fahren muss, den er vorhin nicht musste. Denn seine Argumente wirken mir nur justament dagegen.
Deine Vermutung wirkt sehr ziellos: Wo soll dieser Umweg sein? Welcher Weg soll nicht mehr befahrbar sein?
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: t12700 am 23. November 2020, 10:20:22
Nein, aber wo soll es zu einer längeren Wegstrecke gekommen sein? ???
Das war eine Annahme meinerseits, dass dem Herrn Kassmannhuber die Trasse der Traunseetram aus persönlicher Sicht "im Weg" ist und er daher einen Umweg fahren muss, den er vorhin nicht musste. Denn seine Argumente wirken mir nur justament dagegen.
Deine Vermutung wirkt sehr ziellos: Wo soll dieser Umweg sein? Welcher Weg soll nicht mehr befahrbar sein?
Es war auch nur eine bloße Annahme, ohne dass ich jetzt eine Stelle entlang der Strecke nennen könnte, wo sich für Autofahrer ein Nachteil ergibt (vielleicht gibt's auch keine). Wodurch für mich jedoch die Beweggründe von Herrn Kassmannhuber, die Traunseetram zu bekämpfen auch nicht klarer werden. Klar die Auslastung könnte höher sein, aber deswegen eine neue Trasse stillzulegen und Citybusse einzusetzen kann ja auch keine zielführende Lösung sein...

LG t12700
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: coolharry am 23. November 2020, 11:11:23
Moment, der Rechnungshof prüft immer Wirkungen. Der schaut sich das normalerweise wirklich auch auf einer inhaltlichen Ebene an, natürlich nicht aus der fachlichen Perspektive wie ein Verkehrsplaner (das wäre ja auch nicht das Ziel), und stellt diese den Kosten entgegen. Solche Punkte, wie von mir aufgebracht, sollten also nicht passieren, wenn man ein Grundverständnis für Zahlen mitbringt.

Schön das du dich angesprochen fühlst. Warst es aber nicht.
Und egal wie der Rechnungshof (egal Bund oder Land) herum prüft, das sind BWL wissende. Die interpretieren Zahlen. Nicht mehr nicht weniger. Alles andere ist bestensfalls eine Meinung (die auch interpretierbar ist). Genauso eine wie die eines Bürgermeisters oder Landesrates. Deine oder meine ist da leider zu unbedeutend.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: T1 am 23. November 2020, 12:25:09
Ich fühl mich nicht angesprochen, möchte aber dein daher gestelltes Bild vom Rechnungshof in Frage stellen.

Habe sowohl bereits Prüfern des Landesrechnungshof Oberösterreich als auch mit denen des Bundesrechnungshofs zu tun gehabt, und bei beiden hatte ich ganz und gar nicht den Eindruck, dass es reine Buchhalter sind, die nur die Zahlen prüfen. Klar tun sie das auch, aber sie interessieren sich vor allem auch für die Ergebnisse und Wirkungen sowie (und damit muss man schon inhaltlich firm sein) Alternativen, wieso etwas nicht gewählt wurde. Und das sind nicht nur BWLer, auch VWLer, aber viele Prüfer haben auch einen fachlichen Hintergrund.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Halbstarker am 23. November 2020, 16:33:14
Dann liegen also die RH-Prüfer richtig und die Traunseetram gehört weg?
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: T1 am 23. November 2020, 16:37:57
Dann liegen also die RH-Prüfer richtig und die Traunseetram gehört weg?
Lies bitte den Rechnungshofbericht, die Prüfenden kommen zu ganz anderen Empfehlungen. :bh:
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Fahzeug Technik am 23. November 2020, 18:09:03
Der Kassmannhuber ist mit seiner Bürgerinitiative in den Gemeinderat gewählt worden, weil er als Gegner von Bauprojekten (Hotel, Traunseetram) Stimmung machte. Im September 2021 wird wieder gewählt, sein einziges Wahlkampfthema ist offenbar gegen die Traunseetram herzuziehen.
Die Traunseetram ist übrigens eine Regionalbahn, das Eisenbahnverkehrsunternehmen Lokalbahn Gmunden – Vorchdorf AG erbringt Eisenbahnverkehrsleistungen auf einer Eisenbahn- und Straßenbahnstrecke. Vergleiche mit Straßenbahnen sind daher unpassend.
Was die Fahrgastzahlen betrifft, bei ÖBB-Regionalbahnen liegt die Schmerzgrenze bei 2000 Fahrgäste pro Tag. Die Traunseetram liegt deutlich darüber, etliche von den Ländern geförderte Regionalbahnen erreichen diese Zahl hingegen nicht und werden dennoch nicht eingestellt.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Halbstarker am 24. November 2020, 10:51:53
Dann liegen also die RH-Prüfer richtig und die Traunseetram gehört weg?
Lies bitte den Rechnungshofbericht, die Prüfenden kommen zu ganz anderen Empfehlungen. :bh:
Ja, z.B. Traunseetram - Bericht des (Bundes)Rechnungshofes: (https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/Traunseetram_Bund2020_34.pdf)

S. 47 Pkt. 11.4: "...Im Hinblick auf das für das Jahr2025 prognostizierte Fahrgastaufkommen der Traunseetram wäre nach Ansicht des RH auch der Einsatz von Bussystemen möglich gewesen. ...
Aus Sicht des RH wäre es zweckmäßig gewesen, wenn das Land Oberösterreich und die Stadtgemeinde Gmunden bei der Ausarbeitung verschiedener Planungsalternativen im Zuge der Machbarkeitsstudie 2003 bereits eine oder mehrere Busalternativen (unabhängig von der Antriebstechnologie oder des Designs der Busse) hätten entwerfen lassen."

Warum sonst wird der Bericht des Bundesrechnungshofs als "vernichtend" bezeichnet und dient nun der Bürgerliste als Munition, sich an die EU-Kommission zwecks Prüfung zu wenden?

Aber da Du den RH-Bericht offensichtlich gründlicher studiert hast, kannst Du uns vielleicht die Highlights zusammenfassen, damit wir das  :bh: besser verstehen.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Ferry am 24. November 2020, 11:23:10
Dann liegen also die RH-Prüfer richtig und die Traunseetram gehört weg?
Lies bitte den Rechnungshofbericht, die Prüfenden kommen zu ganz anderen Empfehlungen. :bh:
Ja, z.B. Traunseetram - Bericht des (Bundes)Rechnungshofes: (https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/Traunseetram_Bund2020_34.pdf)

S. 47 Pkt. 11.4: "...Im Hinblick auf das für das Jahr2025 prognostizierte Fahrgastaufkommen der Traunseetram wäre nach Ansicht des RH auch der Einsatz von Bussystemen möglich gewesen. ...
Aus Sicht des RH wäre es zweckmäßig gewesen, wenn das Land Oberösterreich und die Stadtgemeinde Gmunden bei der Ausarbeitung verschiedener Planungsalternativen im Zuge der Machbarkeitsstudie 2003 bereits eine oder mehrere Busalternativen (unabhängig von der Antriebstechnologie oder des Designs der Busse) hätten entwerfen lassen."

Ich würde das jetzt aber nicht als "vernichtend" bezeichnen. Es wird lediglich aufgezeigt, dass man möglicherweise Alternativen hätte prüfen können. Schön, hätte man vielleicht, hat man aber aus Gründen, die wir nicht kennen, nicht. Aber es wird wohl niemand ernsthaft auf die Idee kommen, den Zugverkehr auf einer teilweise neu errichteten Strecke  mit neu beschafften Fahrzeugen nach wenigen Jahren wieder einzustellen.

Da, wie ja schon geschrieben wurde, 2021 gewählt wird, dürfte die ganze Aufregung wohl eher politisch motiviert sein. Der Herr Stadtrat möchte halt im Gemeinderat bleiben und daher bei der Bevölkerung ein bisserl Aufmerksamkeit schüren.

Nach der Wahl wird kein Mensch mehr von einer Einstellung reden (und der Herr Stadtrat hoffentlich nicht mehr im Gemeinderat vertreten sein).
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Fahzeug Technik am 24. November 2020, 18:37:53
@Halbstarker, der Rechnungshof ignorierte, dass die Lokalbahn Gmunden - Vorchdorf so oder so erhalten bleibt, ein Großteil der Investitionen wäre als so oder so notwendig gewesen.
Man muss mit bedenken, dass der Rechnungshof nicht von sich aus prüfte, sondern von der Bürgerinitiative dazu gedrängt wurde. Zur Erinnerung, auch der oö Landesrechnungshof prüfte das Projekt Traunseetram vor und während des Baus, dieser genehmigte damals die Errichtung bzw. den Weiterbau.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Halbstarker am 24. November 2020, 20:13:23
@Halbstarker, der Rechnungshof ignorierte, dass die Lokalbahn Gmunden - Vorchdorf so oder so erhalten bleibt, ein Großteil der Investitionen wäre als so oder so notwendig gewesen.
Was nicht für dessen Fachkompetenz spricht - siehe auch hier (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=8969.msg361296#msg361296).

Man muss mit bedenken, dass der Rechnungshof nicht von sich aus prüfte, sondern von der Bürgerinitiative dazu gedrängt wurde. Zur Erinnerung, auch der oö Landesrechnungshof prüfte das Projekt Traunseetram vor und während des Baus, dieser genehmigte damals die Errichtung bzw. den Weiterbau.
Aber! Und jetzt hacken sie drauf rum?
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: highspeedtrain am 24. November 2020, 21:28:22
Zur Erinnerung, auch der oö Landesrechnungshof prüfte das Projekt Traunseetram vor und während des Baus, dieser genehmigte damals die Errichtung bzw. den Weiterbau.

Ein Rechnungshof genehmigt genau gar nichts.
Titel: Re: [PM] Traunseetram wird nun ein Fall für EU-Kommission
Beitrag von: Fahzeug Technik am 25. November 2020, 10:07:38
Zur Erinnerung, auch der oö Landesrechnungshof prüfte das Projekt Traunseetram vor und während des Baus, dieser genehmigte damals die Errichtung bzw. den Weiterbau.

Ein Rechnungshof genehmigt genau gar nichts.

Genehmigung ist in diesem Falle eine Umschreibung dafür, dass der Landesrechnungshof dem Projekt ein öffentliches Interesse bzw. Nutzen aussprach, was für die Politik ein "go" bedeutet.