Haben Fahrer beim Eintreffen in die Endstation eine Pause die eingehalten werden muss bevor der Zug weiterfährt?
Ja. "Pause" ist es allerdings nicht, der Fahrer muss am Zug bleiben, kann höchstens aufs Klo gehen.
Es braucht diese Ausgleichszeit, um die Linie im Verspätungsfall überhaupt pünktlich zu bekommen. Ist ein Zug um ein Mindestmaß verspätet, kann er nach Möglichkeit kurzwenden (Ankunft am Abfahrtsbahnsteig) oder Bahnsteigwenden (Abfahrt am Ankunfsbahnsteig). Besteht die Möglichkeit, kann es auch eine Wendehilfe geben (Fahrerkollege übernimmt den Zug am Bahnsteiganfang, zieht ihn in die Station und der eigentliche Fahrer steigt direkt wieder in die Gegenrichtung auf, was Weg und Zeit spart). Ggf. kann diese Wendehilfe auch in der Wendeanlage erfolgen.
Oder gibt es meistens einen Fahrerwechsel? (der die Weiterfahr verzögert, wie ich bei Bim und Bus schon oft erlebt hab)
Nein, bei der U-Bahn gibt es keine Fahrerwechsel in den Wendeanlagen. Es kann nur sein, dass ein Zug in der Wendeanlage (oder Abstellhalle) planmäßig hergerichtet bzw. eingezogen wird. Da ist aber jeweils nur ein Fahrer involviert.
Fahrerwechsel erfolgen nur bei den jeweiligen Linienexpediten am Bahnsteig:
U1: Reumannplatz FR Oberlaa
U2: Stadion FR Seestadt
U3: Erdberg FR Simmering
U4: Schottenring FR Hütteldorf
U6: Michelbeuern-AKH FR Siebenhirten
Nur im Falle von Bauarbeiten/Linienteilungen kann der Fahrerwechsel woanders erfolgen (wie zuletzt bei der U4, dann auch in Hütteldorf am Bahnsteig Gleis 1).
Und überhaupt sind die recht schnell und haben i.d.R. keinen Einfluss auf die Pünktlichkeit des Zuges.
Wie lange brauchen die Züge zum wenden? (Stehen die sich im Weg? Gibt es Staus?)
Die Wendezeit ist immer unterschiedlich. Oft sind es nur 4 Minuten (wie oft in Leopoldau), es können aber mitunter auch 13 sein (zB Alaudagasse). Hängt von Linie, Wendeanlage, Tageszeit, Wochentag und davon ab, ob dazwischen ein Zug eingezogen/eingeschoben wird.
Züge stehen sich in Wendeablagen regelmäßig im Weg, wenn sich die Fahrstraßen der beiden Züge (zu und von Wendeanlage) kreuzen. Das wirkt sich auf die Pünktlichkeit aus. Staus kommen auch immer wieder vor, sie sind vor der Endstation und werden durch das o.g. Im-Weg-Stehen verursacht. Gepaart mit dichten Intervallen, einer immerwährenden Langsamfahrstelle, einer fehlenden Überleitstelle und auch etwas mangelndem Stellwerksgeschick ist dies in bzw. vor Leopoldau am schlimmsten.
Vom Stellwerkspersonal hängt auch ab, ob ein Zug schon in die Station fahren kann oder, trotz dem alles frei ist, noch in der Wendeablage zurückgehalten wird.
Liegt - wie oft bei bei Bus und Bim - eine Garnitur "in Petto"? Ist das nämlich nicht der Fall, ist es eher nachvollziehbar,
Bin mir nicht genau sicher, was du meinst, aber vereinzelt gibt es auf den Linien Reservezüge. Die kommen dann zum Einsatz, wenn ein Zug ausfällt. Nicht aber nur durch Verspätungen und entstandene Taktlücken.