Schön, auch mal solche Hintergrundinformationen zu bekommen.
Ich freu’ mich auch, einmal etwas tiefer eintauchen zu dürfen
Einen 77/54er (auffällig wird immer die höhere Nummer zuerst genannt) hab ich noch gefunden
Bezüglich der höheren Nummer zuerst – mit dem 34/31er ist das so eine Sache. Die eine Literatur, allen voran eines
der Nachschlagewerke zur fraglichen Zeit schlechthin (
Fred W Schneider, Stephen P Carlson: “PCC · From Coast To Coast”) referenziert diese Linie als 31/34er. Auch
die einschlägige 1954er-Karte von Gábor Sandi verwendet diese Bezeichnung.
Im Parallelwerk des genannten Buches (
Fred W Schneider, Stephen P Carlson: “PCC · The Car That Fought Back”) hingegen findet sich auf Seite 102 ein Foto mit dem Signal 34/31:
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© John J Bowman Jr. aus Fred W Schneider, Stephen P Carlson: “PCC · The Car That Fought Back”Die zeitgenössische Karte, die ich als erstes kannte, nämlich diejenige des
Pennsylvania Trolley Museums, verwendet dabei ebendiese Variante, sprich 34/31. Die verbliebenen Bruchstrichlinien waren im Übrigen 6/13, 6/14 und 44/48 – diesmal die niedrigere Nummer zuerst, und alles kurzlebige Linien Mitte/Ende der 1960er-Jahre.
Zum 77/54er – auf den Spitznamen haben wir schon Bezug genommen; doch warum hatte er überhaupt ein Bruchstrichsignal? Nun, ähnlich wie in Wien hatte Pittsburgh ein Liniennummernsystem, wo aus der Nummer in etwa herleitbar war, wo in Pittsburgh die Linie verkehrte. Nicht zufällig hatten die bis zuletzt überlebenden Linien, bevor sie Farbcodes bekamen, alle Vorläufer in den hohen 30er und 40er-Nummern – sie verkehren ja alle in den South Hills. Das System in Pittsburgh ist jedoch rein auf Radiallinien ausgelegt. Nur im Osten, in und um East Liberty und McKeesport, gab es örtlich begrenzte Querverbinder, die nicht ins Stadtzentrum verkehrten. Die einzige Linie hingegen, die traditionell zentrumsnahe eine Art Tangentialverkehr bot, war eine Kombination, wo auf längeren Abschnitten im Südosten der Radius 54, im Nordosten der Radius 77 befahren wurde. Voilà.
In
Harold A Smith: Touring Pittsburgh by Trolley steht dazu:
“Small wonder that the line’s nickname was the ‘Flying Fraction’. It takes a map to adequately describe and understand the Flying Fraction’s route, as it seemed to meander from the North Side to South Side by way of the East End by taking the most indirect of routes.” Alles in allem ein superfaszinierender Betrieb, was die Geschichte selbst lange nach dem 2. Weltkrieg betrifft, wo fast überall sonst in den USA schon Ende der Fahnenstange war – unterstrichen von dem (aus naheliegenden topographischen Gründen) erfrischend Nicht-Grid-basierten Netzcharakter, im Gegensatz zu den meisten anderen nordamerikanischen Großbetrieben.
EDIT:
Bildautor und Aufnahmeort sind leider unbekannt (eingleisig...?)
Das ist in der Robinson Street, der Endstation des 77/54ers in der North Side, und das einzige eingleisige Strecken-Stückerl, das diese Linie nicht mit anderen teilte. Viel steht
laut Tante Google nicht mehr an abgebildeten Gebäuden: Einzig das (seinerzeit) dunkle hinter der Straßenbahn und das schon damals unansehnliche rechts davon. Die Hausnummern bestätigen die Lokalisierung: Auf dem Foto ist auf dem Haus links vom noch stehenden 212 und 214 zu sehen; das noch stehende Haus hat Nummer 216.