Autor Thema: Ausbau der Schnellbahn in Wien  (Gelesen 99046 mal)

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #195 am: 10. Dezember 2022, 14:22:36 »
Zu den unterschiedlichen Haltemustern finde ich übrigens das System in Paris recht interessant. Da heißt die Lienie als ganzes einfach A oder B etc., und die sehr unterschiedlichen Bedienungsmuster werden einerseits über eine Anzeige am Bahnsteig kommuniziert (früher mit Lämpchen, heute mit einer Perlenschnur auf Bildschirmen). Für die Stammgäste gibts aber auch 4buchstabige Kürzel, die teilweise auch an der Zugfront angezeigt werden/wurden. Dabei waren die Buchstaben des Kürzels so gewählt, dass ein Pendler immer gewusst hat, wenn er zur Station XY will, muss der Code mit zB A beginnen. Gut sieht man das an dem Fahrplan der Linie B unten, bei den Zugläufen GONO / GIDO gegenüber KFAR. Auf den Screens der Linie A ebenfalls: Der Zug nach Rueil-M stoppt nicht in Nanterre, er heißt YSTO (oben klein zu sehen). Und an der Abfahrtsanzeige ebenfalls: UPAC / TEDI / ZEBU / UPAC...

Ungewohnt für hier, aber eigentlich recht praktisch, und das Gwirks mit den S-Bahn-Linienbezeichnungen gibts auch nicht. Da wäre dann die Stammstrecke mit allen ausstrahlenden Zulaufstrecken zB einfach die S1, der Rest würde über die Indikatoren kommuniziert, damit gibts auch das Problem nicht, dass ein Zug in seinen beiden Laufrichtungen andere Linienbezeichnungen hat, was ja zeitweise ein Thema war.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #196 am: 10. Dezember 2022, 14:45:09 »
Da wäre dann die Stammstrecke mit allen ausstrahlenden Zulaufstrecken zB einfach die S1, der Rest würde über die Indikatoren kommuniziert, damit gibts auch das Problem nicht, dass ein Zug in seinen beiden Laufrichtungen andere Linienbezeichnungen hat, was ja zeitweise ein Thema war.
Das System mit der S-Bahnnummer nach dem  Zielast war eigentlich das beste System, die Leut waren halt zu blöd dafür. Man hat gewusst, alle einstelligen Linien fahren nach Wien, und wenn man aus Wien raus wollte oder durch Wien durch, hat man nur die Nummer des Zielastes wissen müssen.
Aber wie gesagt, die Leut waren entweder zu blöd dafür oder es war "was Neichs, des geht so net, des muass sei wies imma war"
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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #197 am: 10. Dezember 2022, 14:53:05 »
Da wäre dann die Stammstrecke mit allen ausstrahlenden Zulaufstrecken zB einfach die S1, der Rest würde über die Indikatoren kommuniziert, damit gibts auch das Problem nicht, dass ein Zug in seinen beiden Laufrichtungen andere Linienbezeichnungen hat, was ja zeitweise ein Thema war.
Das System mit der S-Bahnnummer nach dem  Zielast war eigentlich das beste System, die Leut waren halt zu blöd dafür. Man hat gewusst, alle einstelligen Linien fahren nach Wien, und wenn man aus Wien raus wollte oder durch Wien durch, hat man nur die Nummer des Zielastes wissen müssen.
Aber wie gesagt, die Leut waren entweder zu blöd dafür oder es war "was Neichs, des geht so net, des muass sei wies imma war"

Es war insofern ein verwirrendes System als es eben sonst nirgendwo in Österreich angewendet wird!
Und bei der S-Bahn klappt das System sonst ja - mit Ausnahme der S4, die je nach Uhrzeit woanders hinfährt.

tramway.at

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #198 am: 10. Dezember 2022, 15:09:00 »
Das System mit der S-Bahnnummer nach dem  Zielast war eigentlich das beste System, die Leut waren halt zu blöd dafür. Man hat gewusst, alle einstelligen Linien fahren nach Wien, und wenn man aus Wien raus wollte oder durch Wien durch, hat man nur die Nummer des Zielastes wissen müssen.

in Paris tauchten zeitweise ähnliche Benennungen auf, in der Form von A1, A3, A5... in der einen Richtung, A2, A4... in der anderen. Das hat sich aber nicht durchgesetzt, war wohl zu wenig intuitiv. Information ist eine Bringschuld, "die Leute sind zu blöd dafür" ist der ganz verkehrte Ansatz.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Nulltarif

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #199 am: 10. Dezember 2022, 17:28:37 »
Das System mit der S-Bahnnummer nach dem  Zielast war eigentlich das beste System... Man hat gewusst, alle einstelligen Linien fahren nach Wien, und wenn man aus Wien raus wollte oder durch Wien durch, hat man nur die Nummer des Zielastes wissen müssen.

Grundsätzlich finde ich das auch, allerdings hat(te) das System den Schönheitsfehler, dass die Linie nicht eindeutig die Zielrichtung angibt. Wenn jede Richtung eine eigene Nummer hat, kann ich einem Fremden, der z.B. ins Heizhaus Strasshof will, sagen: "Nimm die S1 bis Silberwald!", und er kann nicht in Vöslau draufkommen, dass er falsch ist.
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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #200 am: 10. Dezember 2022, 19:55:50 »
Das System mit der S-Bahnnummer nach dem  Zielast war eigentlich das beste System... Man hat gewusst, alle einstelligen Linien fahren nach Wien, und wenn man aus Wien raus wollte oder durch Wien durch, hat man nur die Nummer des Zielastes wissen müssen.

Grundsätzlich finde ich das auch, allerdings hat(te) das System den Schönheitsfehler, dass die Linie nicht eindeutig die Zielrichtung angibt. Wenn jede Richtung eine eigene Nummer hat, kann ich einem Fremden, der z.B. ins Heizhaus Strasshof will, sagen: "Nimm die S1 bis Silberwald!", und er kann nicht in Vöslau draufkommen, dass er falsch ist.
Umgekehrt kann das Museum zB nicht kommunizieren "erreichbar mit der S1, Haltestelle Silberwald", sondern müsste das richtungsabhängig angeben. Auch nicht sehr praktikabel.

Da wäre dann die Stammstrecke mit allen ausstrahlenden Zulaufstrecken zB einfach die S1, der Rest würde über die Indikatoren kommuniziert, damit gibts auch das Problem nicht, dass ein Zug in seinen beiden Laufrichtungen andere Linienbezeichnungen hat, was ja zeitweise ein Thema war.
Was genau würde das einfacher machen? ???

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #201 am: 10. Dezember 2022, 22:40:09 »
Ab Sonntag werden die Züge der Linie R81 mit elektrischen Niederflurzügen (Cityjets) betrieben, womit die Oberleitungen zwischen Aspern Nord und Marchegg in Betrieb gehen.

Der letzte als 5047 geführte R81 ist um 19:51 Uhr von Wien Hbf abgefahren. Das war dann auch gleichzeitig der letzte als 5047 geführte R81 von Marchegg (21:12 Uhr).
Der erste Cityjet, welcher über Wien Aspern Nord hinaus gefahren ist, war der REX8 um 21:16 Uhr ab Wien Hbf, wodurch auch der letzte R81 des heutigen Tages (ab Wien Hbf um 21:51 Uhr) ein Cityjet war.

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #202 am: 12. Dezember 2022, 08:01:02 »
Zu den unterschiedlichen Haltemustern finde ich übrigens das System in Paris recht interessant. Da heißt die Lienie als ganzes einfach A oder B etc., und die sehr unterschiedlichen Bedienungsmuster werden einerseits über eine Anzeige am Bahnsteig kommuniziert (früher mit Lämpchen, heute mit einer Perlenschnur auf Bildschirmen). Für die Stammgäste gibts aber auch 4buchstabige Kürzel, die teilweise auch an der Zugfront angezeigt werden/wurden. Dabei waren die Buchstaben des Kürzels so gewählt, dass ein Pendler immer gewusst hat, wenn er zur Station XY will, muss der Code mit zB A beginnen. Gut sieht man das an dem Fahrplan der Linie B unten, bei den Zugläufen GONO / GIDO gegenüber KFAR. Auf den Screens der Linie A ebenfalls: Der Zug nach Rueil-M stoppt nicht in Nanterre, er heißt YSTO (oben klein zu sehen). Und an der Abfahrtsanzeige ebenfalls: UPAC / TEDI / ZEBU / UPAC...

Ungewohnt für hier, aber eigentlich recht praktisch, und das Gwirks mit den S-Bahn-Linienbezeichnungen gibts auch nicht. Da wäre dann die Stammstrecke mit allen ausstrahlenden Zulaufstrecken zB einfach die S1, der Rest würde über die Indikatoren kommuniziert, damit gibts auch das Problem nicht, dass ein Zug in seinen beiden Laufrichtungen andere Linienbezeichnungen hat, was ja zeitweise ein Thema war.

Das ist unnötig verwirrend. Es gibt zwei Anwendungsfälle:

  • Jemand kennt sich aus - in diesem Fall ist es wichtig, dass Linien mit der gleichen Linienbezeichnung immer gleich fahren. Man kann also REX1 und REX2 unterschiedlich halten lassen, aber nicht S1 und S1.
  • Jemand kennt sich nicht aus - dann nutzt er die App und die muss angeben, welche Linien zum Ziel führen, statt nur einer Verbindung.
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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #203 am: 12. Dezember 2022, 10:06:31 »
Das ist unnötig verwirrend. Es gibt zwei Anwendungsfälle:

  • Jemand kennt sich aus - in diesem Fall ist es wichtig, dass Linien mit der gleichen Linienbezeichnung immer gleich fahren. Man kann also REX1 und REX2 unterschiedlich halten lassen, aber nicht S1 und S1.
  • Jemand kennt sich nicht aus - dann nutzt er die App und die muss angeben, welche Linien zum Ziel führen, statt nur einer Verbindung.

Naja, kennt man sich nicht aus schaut man ob neben der gewünschten Station ein Lamperl brennt (siehe 2.Bild, Luxembourg). Allerdings fährt die RER nicht gemischt mit anderen Zügen wie bei uns, auf dem RER-Bahnsteig kommt also kein Regionalzug mit anderem Laufweg daher. Als ich Paris noch kaum kannte war es für mich einfacher als in Wien (wo ich die Schnellbahn auch noch kaum kannte). Aber es sind wohl andere Voraussetzungen. Allerdings würde ich mir solche Anzeigetafeln bzw Screens mit aktueller Perlenschnur auch in Wien wünschen.
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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #204 am: 25. Dezember 2022, 21:11:40 »
(Und ein schneller Metropolexpress, der in noch weniger Stationen hält, könnte dann "SCHMEX" heißen. :D)

Warum denn nicht gleich "schneller Express" mit passendem dreilettrigen Kürzel?  >:D

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #205 am: 25. Dezember 2022, 21:17:07 »
Aber es sind wohl andere Voraussetzungen. Allerdings würde ich mir solche Anzeigetafeln bzw Screens mit aktueller Perlenschnur auch in Wien wünschen.
Das wird aufgrund der zu-Tode-Standardisierung seitens ÖBB Infrastruktur wohl nie kommen. Es ist eine Eisenbahn, also müssen die gleichen Anzeigen verbaut werden wie woanders in Österreich auch... ::)

Wobei: Mit den Wiener Linien und ihren Fake-Retro-70er-Abfahrtsanzeigern ist es ja auch nicht besser.

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #206 am: 27. Dezember 2022, 19:32:51 »
Ganz schlechtes Thema. Die Stadt Wien will die Busse raushaben aus der Stadt....
Warum denn das?

Das Dogma wurde vor über einem Jahrzehnt von der Stadt und VOR herausgegebn, Grund dürfte Sparwahn, Verkehrsverminderung und Klimaschutz sein. Die Stadt will halt auch nicht die Kilometer der Überlandbusse indirekt mitfinanzieren.

Das ist halt ein ziemlich schlechtes Argument. Mit unattraktiven Öffis mit vielen Umsteigezwängen leistet man sicher keinen Beitrag zu Verkehrsverminderung und Klimaschutz (aber dass die Wiener Retro-sPÖ glaubt, den Verkehr zu vermindern, indem sie den flächeneffizientesten Verkehrsträger aus dem Straßenraum verbannt, kann ich mir lebhaft vorstellen).

Stattdessen gehören Stadt- und Regionalverkehr endlich auch bei den Bussen endlich konsequent und stadtweit zusammengedacht. Die Linien 200/210 würden z.B. auch innerhalb Wiens interessante Verbindungen bieten, aber die Haltestellen bis Siedlung Blumental sind Richtung Laxenburg nur zum Einsteigen bzw. in der Gegenrichtung zum Aussteigen freigegeben. (Und wenn man sich davor fürchtet, dass der Bus dann zu voll wäre, so dass die Fahrgäste zu Zielen außerhalb Wiens nicht mehr in den Bus passen würden, heißt das ja nichts anderes, als dass dort eine starke Nachfrage nach genau dieser Verbindung vorhanden ist.)

Außerdem funktioniert es doch in anderen Teilen der Stadt, z.B. in Rodaun, Kalksburg, Vorderhainbach und Stammersdorf, dass Regionalbusse auch Verkehre innerhalb Wiens bedienen. Dadurch spart die Stadt Wien ja sogar Geld, denn sich am sowieso notwendigen Stadt-Umland-Verkehr zu beteiligen ist sicher günstiger als eigene halbleere Busse hinter dann halbleeren Regionalbussen herfahren zu lassen.

Das positive Lehrbeispiel würde hier Innsbruck liefern, die die Regionalbuslinien 501 bis 505, sowie 590 grandios in das Stadtbusnetz integriert haben! :up:

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #207 am: 27. Dezember 2022, 21:02:47 »
Seit die Haltestelle an der Franz Josefs-Bahn aufgelassen wurde, ist das Kahlenbergerdorf in Wien 19 nur mehr mit dem Regionalbus 400 erreichbar. (Ebenso natürlich auch die Kuchelau in Wien.) Eigens einen städtischen Bus dorthin einzurichten wäre ja auch wirklich dumm.
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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #208 am: 27. Dezember 2022, 21:12:01 »
Das positive Lehrbeispiel würde hier Innsbruck liefern, die die Regionalbuslinien 501 bis 505, sowie 590 grandios in das Stadtbusnetz integriert haben! :up:

Was wohl daran liegt, dass deren Linienkonzessionen bis 2016 noch bei den IVB lagen und komplett wie Stadtbusse geführt wurden

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #209 am: 28. Dezember 2022, 19:56:17 »
Das positive Lehrbeispiel würde hier Innsbruck liefern, die die Regionalbuslinien 501 bis 505, sowie 590 grandios in das Stadtbusnetz integriert haben! :up:

Was wohl daran liegt, dass deren Linienkonzessionen bis 2016 noch bei den IVB lagen und komplett wie Stadtbusse geführt wurden

Da kann ich nichts dazu sagen, weil ich das nicht weis, wer wann welche Konzession innehatte!
Aber es kann schon sein, die Linie 590 wurde 2013 noch als Linie ST geführt, als ich im damals im Stubaital auf Skiwoche war, bin ich mal mit diesem Bus nach Innsbruck gefahren!
Aber es ist doch egal, hauptsache ist doch, dass es für den Fahrgast ein Höchstmaß an Komfort und Zweckmäßigkeit bringt!