Autor Thema: Allgemeine Konsequenzen des U-Bahn-Baus nach den Entwürfen aus den 1970ern (war: Haltestelle Praters  (Gelesen 4128 mal)

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T1

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Was mich hier eher wundert ist aber, dass es im Stadionverkehr wäre es doch unpraktisch gewesen wäre (keine Trennung Stadionverkehr vom Betrieb Richtung Donaustadt, bei der Ankunft vom Stadion ist es ja eher egal) – daher meine Verwunderung.

Man dachte damals noch in Stadtbahndimensionen, vergl. die aus heutiger Sicht zu schmalen Bahnsteige am Reumannplatz, Südtirolerplatz, Karlsplatz
Ja, das ergibt Sinn. War damals überhaupt die Systemfrage schon geklärt? Teilweise sind die Stationsabstände ja schon sehr stadtbahnartig, also nicht im Wiener Sinne, sondern im Sinne deutsche Stadtbahn.

95B

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Ja, das ergibt Sinn. War damals überhaupt die Systemfrage schon geklärt? Teilweise sind die Stationsabstände ja schon sehr stadtbahnartig, also nicht im Wiener Sinne, sondern im Sinne deutsche Stadtbahn.

Dieses U-Bahn-Netz hätte die Straßenbahn komplett eliminiert, daher sind aus damaliger Sicht die kurzen Abstände nachvollziehbar.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Dieses U-Bahn-Netz hätte die Straßenbahn komplett eliminiert, daher sind aus damaliger Sicht die kurzen Abstände nachvollziehbar.

Bei enormer Verschlechterung nach Milliardeninvestments - siehe Lechenfelderstraße mit nur einer Station. Gilt aber eh fürs ganze U-Bahn-Netz, da wo es endgültig ausgebaut ist gehe ich zu Fuß oder nehm das Motorrad wie sonst kaum wo - zwischen °49 und °62 ist es ein Elend, insbesondre die Verbindung von meiner "Siebensterngegend" zum Karlsplatz. Schon die USTRAB hat da ein schlimmes Loch gerissen (obere Gumpendorfer Straße, Gegend ab Loquaiplatz stadtauswärts). Wenigstens soll nach Fertigstellung der U2 der 14A da durch zum Westbahnhof geführt werden.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Ja, das ergibt Sinn. War damals überhaupt die Systemfrage schon geklärt? Teilweise sind die Stationsabstände ja schon sehr stadtbahnartig, also nicht im Wiener Sinne, sondern im Sinne deutsche Stadtbahn.

Dieses U-Bahn-Netz hätte die Straßenbahn komplett eliminiert, daher sind aus damaliger Sicht die kurzen Abstände nachvollziehbar.
Was natürlich auch nicht stimmt, da viele (u.A. noch heute bestehende) Straßenbahnstrecken beibehalten hätten werden müssen, wie zB die Strecken nach Lainz/Rodaun (60,62), für die es nicht annähernd einen Ersatz im Sinne von U-/S-Bahn gegeben hätte. Auch ein 10er hätte genauso weiterhin seine Berechtigung gehabt, ebenso wie ein 6er (über die Reinprechtsdorfer) oder O-Wagen sowie die div. Ringlinien.

Der Kahlschlag im Straßenbshnnetz wäre groß gewesen, allerdings gäbe es die Bim auch heute noch und sicher in größerem Umfang als z. B. in Stockholm.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

abc

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Ja, das ergibt Sinn. War damals überhaupt die Systemfrage schon geklärt? Teilweise sind die Stationsabstände ja schon sehr stadtbahnartig, also nicht im Wiener Sinne, sondern im Sinne deutsche Stadtbahn.

Dieses U-Bahn-Netz hätte die Straßenbahn komplett eliminiert, daher sind aus damaliger Sicht die kurzen Abstände nachvollziehbar.
Was natürlich auch nicht stimmt, da viele (u.A. noch heute bestehende) Straßenbahnstrecken beibehalten hätten werden müssen, wie zB die Strecken nach Lainz/Rodaun (60,62), für die es nicht annähernd einen Ersatz im Sinne von U-/S-Bahn gegeben hätte. Auch ein 10er hätte genauso weiterhin seine Berechtigung gehabt, ebenso wie ein 6er (über die Reinprechtsdorfer) oder O-Wagen sowie die div. Ringlinien.

Der Kahlschlag im Straßenbshnnetz wäre groß gewesen, allerdings gäbe es die Bim auch heute noch und sicher in größerem Umfang als z. B. in Stockholm.

Ich würde nicht davon ausgehen, dass nur die 1:1 ersetzen Bim-Linien stillgelegt worden wären. Als in den 50er Jahren die Berliner U-Bahn-Linie C (heute U6) nach Tegel verlängert wurde, wurden nicht nur die unmittelbar parallel verlaufenden Straßenbahnstrecken stillgelegt, sondern auch deren Fortsetzungen (also die Zubringer zur neuen U-Bahn) auf Busse umgestellt. Später wurden nur Bruchteile des bis 1967 eingestellten West-Berliner Straßenbahnnetzes durch U-Bahn-Strecken ersetzt. Das gleiche in Hamburg.

Es ist in Wien wahrscheinlich eher der Trägheit verkehrspolitischer Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger zu verdanken, dass die Stadt bis heute ein so großes Straßenbahnnetz hat. Damals war diese Trägheit durchaus gut, aktuell verliert Wien dadurch eher komplett den Anschluss an die verkehrspolitischen Entwicklungen.

95B

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Der Kahlschlag im Straßenbshnnetz wäre groß gewesen, allerdings gäbe es die Bim auch heute noch und sicher in größerem Umfang als z. B. in Stockholm.

Das glaube ich nicht. Was vom Straßenbahnnetz nach dem Kahlschlag übergeblieben wäre, hätte man durch Autobusse ersetzt. Selbstverständlich würden die für das heutige Verkehrsaufkommen niemals ausreichen, aber das hat man vor 60 Jahren einfach nicht bedacht.
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Die Gesamteinstellung war längerfristig durchaus angestrebt. Aber, Stadtplaner-Bonmot, "Wien kommt im richtigen Moment zu spät". Gilt heute leider nicht mehr, wenn weiterhin Autobahnen gebaut werden, obwohl es dafür völlig zu spät ist.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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... Auch ein 10er hätte genauso weiterhin seine Berechtigung gehabt, ebenso wie ein 6er (über die Reinprechtsdorfer) oder O-Wagen sowie die div. Ringlinien.

Gerade die Ringlinien wollte man durch die U2 (bzw. U2/4) ersetzen. (Aus heutiger Sicht sozusagen "ersatzlos ersetzen" ;).)
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

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1966 wollte man die Ringtramway killen, aber zumindest den 8er behalten
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Spannende Pläne - die U3 (wie auch immer sie geheißen hätte) statt dem inneren 49er, dafür der Westbahnhof ohne Anschluss ins Zentrum - dafür die Mariahilfer Straße weiterhin mit Straßenbahn.
Der Entfall der Ringlinien und Ersatz durch die U-Bahn auf der 2er Linie hätte die ohnehin schon recht schlechte Erschließung des 1. Bezirks mit ÖV auch nicht gerade verbessert.

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Spannende Pläne - die U3 (wie auch immer sie geheißen hätte) statt dem inneren 49er, dafür der Westbahnhof ohne Anschluss ins Zentrum - dafür die Mariahilfer Straße weiterhin mit Straßenbahn.
Der Entfall der Ringlinien und Ersatz durch die U-Bahn auf der 2er Linie hätte die ohnehin schon recht schlechte Erschließung des 1. Bezirks mit ÖV auch nicht gerade verbessert.

Der 49er war damals ziemlich die stärkste Linie, für den gabs USTRAB-Ideen
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Z-TW

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Der Kahlschlag im Straßenbshnnetz wäre groß gewesen, allerdings gäbe es die Bim auch heute noch und sicher in größerem Umfang als z. B. in Stockholm.

Das glaube ich nicht. Was vom Straßenbahnnetz nach dem Kahlschlag übergeblieben wäre, hätte man durch Autobusse ersetzt. Selbstverständlich würden die für das heutige Verkehrsaufkommen niemals ausreichen, aber das hat man vor 60 Jahren einfach nicht bedacht.

Richtig - und es gibt genug Kandidaten auf Umstellung zur Straßenbahn.

N1

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Was vom Straßenbahnnetz nach dem Kahlschlag übergeblieben wäre, hätte man durch Autobusse ersetzt. Selbstverständlich würden die für das heutige Verkehrsaufkommen niemals ausreichen, aber das hat man vor 60 Jahren einfach nicht bedacht.

Richtig - und es gibt genug Kandidaten auf Umstellung zur Straßenbahn.
Nein, stattdessen beschafft man XL-Gelenkbusse mir Vierersitzgruppen im Heck, bei denen man seine Fußerl versetzt zu denen des gegenüber sitzenden Fahrgastes platzieren muss, weil man sich andernfalls gegenseitig auf die Zechn steigt. Städte, die ihre Straßenbahnen gänzlich eliminiert haben, haben es gar mit Doppelgelenkbussen probiert, die sich aber leider, leider nicht bewährt haben. In Hamburg gfretten sie sich jetzt stattdessen mit den eingelenkigen XL-Bussen herum.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

haidi

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Die Gesamteinstellung war längerfristig durchaus angestrebt. Aber, Stadtplaner-Bonmot, "Wien kommt im richtigen Moment zu spät". Gilt heute leider nicht mehr, wenn weiterhin Autobahnen gebaut werden, obwohl es dafür völlig zu spät ist.
Wien kommt mit dem Aufhören des Autobahnbaus zu spät, also stimmt das Bonmont
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38ger

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Der Kahlschlag im Straßenbshnnetz wäre groß gewesen, allerdings gäbe es die Bim auch heute noch und sicher in größerem Umfang als z. B. in Stockholm.

Das glaube ich nicht. Was vom Straßenbahnnetz nach dem Kahlschlag übergeblieben wäre, hätte man durch Autobusse ersetzt. Selbstverständlich würden die für das heutige Verkehrsaufkommen niemals ausreichen, aber das hat man vor 60 Jahren einfach nicht bedacht.

Die heutigen Linien 11A, 13A, 14A, 48A, 57A und 59A sind ja schon Vorboten gewesen.