Autor Thema: Vorsicht, Aufzug!  (Gelesen 132057 mal)

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #30 am: 19. März 2012, 22:43:25 »
Was passierte, wenn man diesen Schalter nicht betätigte? War der Aufzug dann quasi außer Betrieb gesetzt?
Ich glaube einen Rufknopf im Erdgeschoß hatten die Aufzüge zumeist schon.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Laiseka

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #31 am: 19. März 2012, 22:43:52 »
Im Haus Berggasse Nummer 29 gibts auch noch so einen Lift, auch mit Münzeinwurf bzw. Schlüssel.

hema

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #32 am: 19. März 2012, 23:42:25 »
Was passierte, wenn man diesen Schalter nicht betätigte? War der Aufzug dann quasi außer Betrieb gesetzt?
Ich glaube einen Rufknopf im Erdgeschoß hatten die Aufzüge zumeist schon.
Nein, dann ist er oben geblieben und es musste wer rauflaufen und mit spitzen Fingern durch das Gitter den Taster reinschieben. Einen Schlüssel für die Gittertür hatte sicher nur der Hausmeister. Dann hat es im Haus halt geheißen "Des woar sicher wieder amal der Hofer, der Sünd'nbock, den was kaner mog!" und es wurde der Hausfrieden ein bissl gestört!  ;D
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W_E_St

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #33 am: 20. März 2012, 01:32:55 »
Was passierte, wenn man diesen Schalter nicht betätigte? War der Aufzug dann quasi außer Betrieb gesetzt?
Ich glaube einen Rufknopf im Erdgeschoß hatten die Aufzüge zumeist schon.
Nein, dann ist er oben geblieben und es musste wer rauflaufen und mit spitzen Fingern durch das Gitter den Taster reinschieben. Einen Schlüssel für die Gittertür hatte sicher nur der Hausmeister. Dann hat es im Haus halt geheißen "Des woar sicher wieder amal der Hofer, der Sünd'nbock, den was kaner mog!" und es wurde der Hausfrieden ein bissl gestört!  ;D
Naja, fast - das war der normale Aufzugsschlüssel, den alle Mieter hatten. Der Kellerschlüssel hat notfalls auch gereicht (selber ausprobiert). Wenn man den Knopf nicht gedrückt hat ist beim Schließen der Kabinentür zwar das Licht ausgegangen, aber sonst ist nichts passiert. Rufknopf hat es nie gegeben. Sonst habe ich nie einen Aufzug mit dieser kuriosen Eigenheit erlebt, normalerweise hat man die Kabinentür zugemacht, dann das Gittertor zugeschmissen, das Licht ist ausgegangen und der Aufzug hat sich nach unten in Bewegung gesetzt.

Im Video sieht man glaube ich zumindest, dass ich den Knopf ganz links drücke und dann weiter als bis in den 1. Stock fahre :D Aber die Qualität ist wirklich traurig.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Ferry

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #34 am: 20. März 2012, 10:39:58 »
Im Haus Gußhausstraße 12 ("Kreuzherrenhof"), in dem meine Tante bis 1978 gewohnt hat, gab es einen besonderen Aufzug, der nur im Erdgeschoß ("Parterre") und im 3. Stock gehalten hat; im Mezzanin, 1. Stock, 2. Stock und 4. Stock gab es keine Türen zum Ein- und Aussteigen. Mir wurde auf meine Frage, warum das so sei, erzählt, dass seinerzeit eine reiche Partei, die im dritten Stock gewohnt hat, sich diesen Aufzug montieren hat lassen, und da sich die übrigen Mieter nicht an den Errichtungs- und Betriebskosten beteiligen wollten, wurde der Aufzug eben nur für diese eine Partei montiert und entsprechend ausgeführt. Glück für meine Tante (und für mich, der sie oft besucht hat): ebenfalls im 3. Stock wohnend, durfte sie gegen eine geringfügige monatliche Abgabe den Aufzug mitbenutzen.

Man öffnete im Erdgeschoss mit einem Schlüssel die äußere Türe, dann die Innentüren (Schiebetüren), anschließend betätigte man auf den Schalterpaneel, das nur über die Knöpfe "P" und "3" verfügte, den 3er, und der Aufzug fuhr in den dritten Stock. Dort stieg man aus, und nach dem Schließen von Innen- und Außentür fuhr der Aufzug von alleine wieder ins Parterre hinunter. Wolte man vom dritten Stock hinunterfahren, musste man den Aufzug erst mittels eines neben der Aufzugstür angebrachten Schlüsselschalters heraufrufen.

Ich würde euch gerne Fotos davon zeigen, aber leider ist das Haustor mittlerweile nur mehr mit Schlüssel zu öffnen und ich kann nicht mehr ins Haus hinein (zu Zeiten meiner Tante gab es noch keine Wechselsprechanlage). Ich weiß auch nicht, ob der Aufzug überhaupt noch in Betrieb ist; es war schon seinerzeit davon die Rede, dass eine Generalsanierung anstünde, ansonsten würde ihn die Baupolizei außer Betrieb nehmen. Dazu kam es aber - zumindest solange meine Tante dort wohnte und ich Zugang hatte - nicht.
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Säulenflüsterer

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #35 am: 17. April 2012, 20:06:05 »
Falls jemand einmal Paternoster fahren will und das 2007 entfernte Exemplar im NIG vergeblich sucht: die Anlagen am Schwarzenbergplatz 4 im Haus der Industrie (Maschinenfabrik A. Freissler, 1910) und im Rathaus bei Stiege 6 (Freissler/Etna-Werke, 1918) sind werktags für die Öffentlichkeit zugänglich und benützbar. Im Haus der Industrie einfach dem Portier sagen, daß man den Paternoster "anschauen" will, im Rathaus gehts ohne Anmeldung, dafür läuft der Paternoster dort nur bis 16 Uhr.

Ferner gibt es noch nicht öffentlich zugängliche Paternosteranlagen: auf jeden Fall im Lebensministerium, Stubenring 12 (1952), im E-Werk der Stadtwerke, Mariannengasse 4-6 (50er-Jahre) und in der Wiener Städtischen Versicherung am Schottenring 30 (1955); angeblich auch noch weitere im Bundesrechenzentrum in der Hinteren Zollamtsstraße 4 (70er-Jahre?) sowie in den Bürohäusern am Trattnerhof 1 und 2 (1912).
Ergänzend wäre auch noch der Paternoster im VAEB-Gebäude beim Naschmarkt erwähnenswert.

Paternoster in Wien (VAEB)
Paternoster in Wien (VAEB) - Mitfahrt

5er

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #36 am: 17. April 2012, 21:13:20 »
Ergänzend wäre auch noch der Paternoster im VAEB-Gebäude beim Naschmarkt erwähnenswert.

Ist der für jederman frei zugänglich?

Gurkenfass

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #37 am: 17. April 2012, 22:40:37 »

Ergänzend wäre auch noch der Paternoster im VAEB-Gebäude beim Naschmarkt erwähnenswert.


Der läuft ja irrsinnig langsam! Der Paternoster im WienStrom Gebäude in der Mariannengasse läuft meinem subjektiven Empfinden wesentlich schneller.
Lange wird es den hier aber wohl nicht mehr geben, da WienStrom plant 2014-2015 nach TownTown zu ziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Gebäudekomplex so erhalten wird, eher wird das Ganze eingestampft.  :'(

hema

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #38 am: 17. April 2012, 23:35:34 »
Da steht ja auch drauf "Weiterfahrt ungefährlich"!
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Ferry

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #39 am: 20. April 2012, 18:01:49 »
Da steht ja auch drauf "Weiterfahrt ungefährlich"!
Im Paternoster im Regierungsgebäude am Stubenring stand seinerzeit vor dem obersten bzw. untersten Stockwerk tatsächlich "Letzter Stock - Weiterfahrt behördlich verboten!" (das "behördlich" in rot) angeschrieben. Umso mehr hat es mich damals - ich war noch ein Kind - beeindruckt, dass mein Vater mit mir einmal trotzdem eine ganze Runde gefahren ist. Nach Passieren des letzten Stockwerks kam eine Tafel, auf der in großen Buchstaben ungefähr Folgendes stand:

ACHTUNG ANTRIEBSBEREICH!
Vom Kabinenrand zurücktreten
Nichts hinausstrecken
Weiterfahrt ungefährlich

Man musste sich also nur über das "behördliche Verbot" hinwegsetzen, um zu erfahren, dass die Weiterfahrt ungefährlich war (und die Kabine nicht gekippt wird, wie das ja gerne immer wieder als Schauermärchen verbreitet wurde  :D).
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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #40 am: 20. April 2012, 18:05:52 »
Man musste sich also nur über das "behördliche Verbot" hinwegsetzen, um zu erfahren, dass die Weiterfahrt ungefährlich war
Was ja gar nicht so ungeschickt ist, weil so weniger Leute spaßhalber die Wendefahrt mitmachen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #41 am: 20. April 2012, 22:35:26 »
Ganz ehrlich. Wer hat da widerstehen können und ist nie aus Neugier mit einem Paternoster durch Keller und Dachboden mitgefahren?  ;D
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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #42 am: 21. April 2012, 01:57:20 »
Bei der mittäglichen Schlange im NIG hat es sich ja auch bewährt, im Erdgeschoß in die Kabine nach unten zu steigen, die Wendefahrt mitzumachen und dann grinsend an den Wartenden vorbeizuziehen...  :D

Linie 41

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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #43 am: 21. April 2012, 09:33:20 »
Bei der mittäglichen Schlange im NIG hat es sich ja auch bewährt, im Erdgeschoß in die Kabine nach unten zu steigen, die Wendefahrt mitzumachen und dann grinsend an den Wartenden vorbeizuziehen...  :D
*ggg* Ja, das kommt mir bekannt vor.
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Re: Vorsicht, Aufzug!
« Antwort #44 am: 25. Mai 2012, 17:41:52 »
heute war ich im Bundesrechenzentrum und hab dort auch zwei recht moderne Paternoster entdeckt, die zusammen mit 4 Liften in einem achteckigen Turm (Nord und Süd die Paternoster, Ost und West die Lifte) integriert sind. Den einen hab ich fotografiert, der andere auf der Rückseite sieht genauso aus, ist aber orange lackiert.
Harald A. Jahn, www.tramway.at