Schon länger wollte ich wieder nach Nantes, endlich habe ich einen tollen Flug gefunden: Montags Wien-Nantes direkt mit Volotea um 67,- Euro! Große Empfehlung: Nach Nantes fliegen (*), dort mindestens einmal übernachten (die Stadt ist hochinteressant!) und dann per TGV in zwei Stunden nach Paris (in meinem Fall um wohlfeile 29,-). Je nach Geschmack und Laune kann man am Weg auch in Angers und/oder Le Mans Halt machen, auch dort gibts was zu sehen.
(*) Vom Flughafen rein nicht den Rip-Off-Bus um 9,- nehmen, sondern um eine normale Fahrkarte zu 1,40 den 48er zur Tramway (Neustrie) und dann mit selbiger weiter!
Weil die Stadt also so viel spannender war als ich erst dachte, hab ich weniger vom Netz abgeklappert als ich wollte.
Zu meiner Überraschung ist ein Kuriosum verschwunden: die einzige eingestellte Strecke eines neuen Systems wird inzwischen wieder befahren, "Jamet" wurde bei einer Linienverlängerung obsolet. Jetzt gabelt sich die Linie 1 an beiden Enden und nützt Jamet als Wendepunkt.
Die schönste Tramwaystraße überhaupt (Av. de la Jeunesse, Linie 3) hat sich seit 2005 nicht verändert (auch das blöde 50er-Taferl steht immer noch im Weg). So baut man Tramway!
Bei Orvault-Morliere geht's durch ein Wasserbecken, die Fontänen senken sich bei der Durchfahrt der Züge
Ansonsten - dafür, dass die Strecken schon ein Weilchen alt sind, schauen sie sehr gut aus, allerdings gibt es größere Sanierungsarbeiten. Über den Sommer ist das Netz in zwei Teile getrennt, die Linien 2 und 3 sind südlich von Commerce abgehängt.
Die letzten Bilder zeigen eine TFS und einen Bombardier-Zug, vom neuesten Modell (CAF) hab ich keine Innenaufnahme machen können. Die 2+2-Bestuhlung ist mutig, durchgehen kann man da nicht wirklich.
Nantes war 1998 Teil meines ersten Tramwaybesuchs in Frankreich; als Abschluss zwei Fotos der selben Stelle (aus unterschiedlichen Richtungen). Interessant, wie sich das Bild geändert hat! Das alte Hafenbecken der Erdre ist inzwischen belebt, die Bäume sind gewachsen, die ganze Stadt ist lebendig geworden, damals wirkte sie noch etwas verschlafen. Heute brodelt es dort, überall Attraktionen, Kunst, Lebensfreunde, nette Menschen. Hinfahren, anschauen!