Seltsame ULF-Türstörung

[W_E_St]

Gestern hatte ich am 62er eine sehr kuriose Türstörung. A1 113 steht in der Haltestelle. Tür 3 ist offen (Zulaufsperre wenn mich nicht alles täuscht), Tür 5 ist geschlossen, aber die grünen LEDs signalisieren Freigabe. Soweit so normal. Ein Fahrgast möchte aussteigen und drückt auf den Taster bei Tür 4. Sie öffnet nicht, stattdessen leuchten die roten LEDs! Der Fahrgast geht vor und steigt bei Tür 3 aus. Kurz darauf schließt Tür 3 und gleichzeitig leuchten bei Tür 4 kurz die grünen LEDs auf und sie öffnet!

Hat jemand eine Erklärung für diese Spinnerei? Softwarestörung? Hätte der Taster bei Tür 5 nicht durchgehend grün geleuchtet hätte ich ja gesagt vielleicht bleibt eine Tür mit Zulaufsperre trotz Vorlöschung offen und dann lassen sich die anderen Türen natürlich nicht mehr öffnen, aber so?

[hema]

Es sind vermutlich einige für dich unerklärliche Umstände zusammengekommen. Am Ende dieses Beitrages wirst du vielleicht "Aha!" sagen.   


Meine Erklärung aufgrund deiner Schilderfung: Wie du richtig vermutest, war (vorerst) die Türfreigabe eingeschaltet. Der Fahrer hat die Freigabe gelöscht und dann wieder eingeschaltet, das Löschen erfolgte halt einen Sekundenbruchteil ehe der Fahrgast den Türknopf betätigt hat, er hat praktisch den Haltewunsch aktiviert, wodurch die Tür mit dem nächsten Geben der Freigabe wieder aufgeht. Warum hat der Fahrer so gehandelt? Da kommt die Tür 3 ins Spiel. Bei den A1/B1 gibt es eine Türstörung, da bleibt die Tür offen und am Display steht "Türstörung Tür 3. Reaktivierungsversuch durch Löschen - Freigabe.". Genau das wird der Fahrer gemacht haben, beim neuerlichen Einschalten der Freigabe hat Tür 3 geschlossen und die per Voranmeldung angesprochene Tür 4 geöffnet. Der Fahrer hätte alternativ auch versuchen können, die Störung per "Zentrales Öffnen" zu beseitigen, das geht etwas schneller und funktioniert normalerweise auch.

Es ist hier nicht die Tür selber irgendwie gestört, sondern die Software der Türsteuerung dürfte sich grad nicht auskennen, was los ist. Sie braucht dann irgend einen "Fixpunkt". Löschen-Freigabe dürfte die Türüberwachung resetten, ebenso händisches Schließen. Zentrales Öffnensagt ihr vermutlich, jetzt sind verbindlich alle Türen offen (falls nicht in dem Moment eine echte Türstörung auftritt  ).



Alles klar?

[W_E_St]

Wenn zwischen Löschen und erneuter Freigabe etwas mehr Zeit vergangen ist als man zwischen zweimal Knöpferl drücken erwarten würde (genug Zeit, um von einer Tür zur nächsten zu gehen und auszusteigen) ergibt die Sache so Sinn!

[hema]

Der Fahrer starrt ja nicht ständig aufs (Störungsmelde-)Display. Er wird zuerst ganz normal die Freigabe (vor-)gelöscht und auf die Abfertigung gewartet haben. Es beginnt leise zu piepsen, was er erst nach einigen Sekunden registriert. Sein Blick huscht übers Display und er sieht die Meldung, vielleicht zum ersten Mal in seiner Karriere. Er denkt kurz nach, sagt sich "So ein Sch . . . , na probier ma's halt!", drückt noch einmal auf die Löschtaste, atmet zweimal durch und macht gespannt den Versuch mit dem neuerlichen Geben der Türfreigabe. Nach einigen Sekunden verschwindet die Meldung und nach dem Schließen aller allfällig durch Fahrgäste wieder geöffneter Türen fertigt der Zug ab, womit die Sache bereinigt ist.