Tramwayforum

Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: gesys am 19. Oktober 2019, 08:02:41

Titel: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: gesys am 19. Oktober 2019, 08:02:41
Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Die WKÖ schwenkt in Sachen Begegnungszone/Fuzos um!

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2034391-WKOe-Wir-muessen-die-Strassen-zurueckerobern.html?fbclid=IwAR2x5xrwheewxX7CceYGtKlIdR9COVsxNY3Mwg81DntJgfES4sgDF7fqJ_o

Ich hoffe, dass nimmt Wien zum Anlass z.B. die Praterstraße umzugestalten!
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Klingelfee am 19. Oktober 2019, 09:47:06
Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Die WKÖ schwenkt in Sachen Begegnungszone/Fuzos um!

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2034391-WKOe-Wir-muessen-die-Strassen-zurueckerobern.html?fbclid=IwAR2x5xrwheewxX7CceYGtKlIdR9COVsxNY3Mwg81DntJgfES4sgDF7fqJ_o

Ich hoffe, dass nimmt Wien zum Anlass z.B. die Praterstraße umzugestalten!

Das gehört zu den warmen Eislutscher. Wenn du die Praterstraßee wirklich zu einer Begegnungszone machst. Wo sollen dann der MIV fahren? Wann kapieren die ganzen Autohasser, dass man nicht alle Straßen zurückbauen kann?
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: mike1163 am 19. Oktober 2019, 09:56:12
Das gehört zu den warmen Eislutscher. Wenn du die Praterstraßee wirklich zu einer Begegnungszone machst. Wo sollen dann der MIV fahren? Wann kapieren die ganzen Autohasser, dass man nicht alle Straßen zurückbauen kann?
Wenn man Autohasser genannt wird, nur weil man den Mensch wieder in den Mittelpunkt stellen will, darf man dann umgekehrt Menschen die das Auto in den Mittelpunkt stellen Menschenhasser nennen?
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Klingelfee am 19. Oktober 2019, 10:00:14
Das gehört zu den warmen Eislutscher. Wenn du die Praterstraßee wirklich zu einer Begegnungszone machst. Wo sollen dann der MIV fahren? Wann kapieren die ganzen Autohasser, dass man nicht alle Straßen zurückbauen kann?
Wenn man Autohasser genannt wird, nur weil man den Mensch wieder in den Mittelpunkt stellen will, darf man dann umgekehrt Menschen die das Auto in den Mittelpunkt stellen Menschenhasser nennen?

Na gut, dan sage ich MIV-Hasser. Es gibt nur leider da viele Leute, die den MIV in ganz Wien einstellen wollen, ohne nachzudenken, was für Probleme damit eröffnet werden.

Nachtrag: Und da gibt es etliche, die zwar eine Reduktion womöglich auch vor ihrer Haustüre wollen, aber selbst ein KFZ ihr eigen nenne und bei jeder Behinderung auf ihren Stammrouten dann wiederum für den MIV auf die Barrikaden gehen. Habe selbst so jemanden in meiner Familie.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: 38ger am 19. Oktober 2019, 10:03:34
Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Die WKÖ schwenkt in Sachen Begegnungszone/Fuzos um!

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2034391-WKOe-Wir-muessen-die-Strassen-zurueckerobern.html?fbclid=IwAR2x5xrwheewxX7CceYGtKlIdR9COVsxNY3Mwg81DntJgfES4sgDF7fqJ_o

Ich hoffe, dass nimmt Wien zum Anlass z.B. die Praterstraße umzugestalten!

Das gehört zu den warmen Eislutscher. Wenn du die Praterstraßee wirklich zu einer Begegnungszone machst. Wo sollen dann der MIV fahren? Wann kapieren die ganzen Autohasser, dass man nicht alle Straßen zurückbauen kann?

Willst Du ernsthaft behaupten, dass Du überzeugt bist davon, dass man, wenn man alle Straßen innerhalb des Gürtels für den privaten Kfz-Verkehr sperren würde, der Anteil von Kfz-Lenkern nicht zurückgehen würde?
Wo welche Straßen wem zur Verfügung stehen, war immer schon eine zufällige, politisch, wissenschaftlich nicht belegte, zufällige Entscheidung, die das Verhalten der Menschen in Ihrer Verkehrsmittelwahl aber sehr wohl beeinflusst!
Ein Ausbau der Praterstraße (den Begriff "Rückbau" vermeide ich bewusst, da der lokale Fußgänger- und Radfahrverkehr den Kfz-Durchzugsverkehr mEn locker kompensieren würde und es das her mehr Verkehr gäbe), weg von einer Durchzugsstraße hin zu einer Straße für Menschen und die lokale Wirtschaft würde auch nichts anderes bewirken. Und aufgrund des ansteigenden Kfz-Verkehrs entlang der Lände würde dann wohl auch der eine oder andere Autofahrer aus Kaiserebersdorf, Schwechat usw. auf die Öffis umsteigen.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Klingelfee am 19. Oktober 2019, 10:13:51
Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Die WKÖ schwenkt in Sachen Begegnungszone/Fuzos um!

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Ich hoffe, dass nimmt Wien zum Anlass z.B. die Praterstraße umzugestalten!

Das gehört zu den warmen Eislutscher. Wenn du die Praterstraßee wirklich zu einer Begegnungszone machst. Wo sollen dann der MIV fahren? Wann kapieren die ganzen Autohasser, dass man nicht alle Straßen zurückbauen kann?

Willst Du ernsthaft behaupten, dass Du überzeugt bist davon, dass man, wenn man alle Straßen innerhalb des Gürtels für den privaten Kfz-Verkehr sperren würde, der Anteil von Kfz-Lenkern nicht zurückgehen würde?
Wo welche Straßen wem zur Verfügung stehen, war immer schon eine zufällige, politisch, wissenschaftlich nicht belegte, zufällige Entscheidung, die das Verhalten der Menschen in Ihrer Verkehrsmittelwahl aber sehr wohl beeinflusst!
Ein Ausbau der Praterstraße (den Begriff "Rückbau" vermeide ich bewusst, da der lokale Fußgänger- und Radfahrverkehr den Kfz-Durchzugsverkehr mEn locker kompensieren würde und es das her mehr Verkehr gäbe), weg von einer Durchzugsstraße hin zu einer Straße für Menschen und die lokale Wirtschaft würde auch nichts anderes bewirken. Und aufgrund des ansteigenden Kfz-Verkehrs entlang der Lände würde dann wohl auch der eine oder andere Autofahrer aus Kaiserebersdorf, Schwechat usw. auf die Öffis umsteigen.

Ich rede nicht davon, dass es nicht machbar ist, die eine oder andere Straße zur Begegnungszone umzugestalten. Nur zu fordern eine Bundesstraße zu eine Begegnungszone zu machen halte ich als völlig überzogene Forderung. Noch dazu, wo dann die Autofahrer keine wirkliche vernünftige Ausweichroute mehr haben.

Da kann man ja auch gleich fordern, dass die Ringstraße zur Begegnungzone zu machen.

Von was ich zum Beispiel auch nichts halte, dass man die Bezirkskurzparkzonen zu Sektorenkurzparkzonen umwandelt, oder gar das das Parkpickerl für ganz Wien gültig ist. Dann würde man mit einem Schlag den Autoverkehr extrem fördern. So wie man in Währing und Döbling es zwar mehr Parkplätze gibt, jedoch der Kurzstreckenverkehr wieder zugenommen hat.

Und das die Autofahrer aus dem Umland auf die Öffis umsteigen musst du einerseits die ÖV-Linie nach Wien verdichten, bzw das Platzangebot erhöhen und vor allem auch die Möglichkeit geben, dass die Autofahrer bei den Umsteigepunkte auch ihre Fahrezeuge abstellen können. Denn was nützt mir zum Beispiel als Pendler, der zur nächsten Öffi-Anbindung >10 km hat und somit für die erste Etappe ein KFZ benötigt, jedoch beim Umsteigepunkt absolut keine Möglichkeit hat, sein Fahrzeug auch nur in der Nähe < 1km zur Station irgendwie abzustellen.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: highspeedtrain am 19. Oktober 2019, 10:28:45
Als Anrainer der Praterstraße: Zur Begegnungszone eignet sie sich nicht. Sehr wohl aber zu einem Rückbau auf nur 2 Spuren als Boulevard mit breiten Gehsteigen und Fahrradwägen, mehr Schanigärten etc.

Der anfangs sicherlich entstehende Stau (de es aber jetzt eh auch gibt) wird sich relativieren, wenn die Leute das gecheckt haben.

Man kann sich halt nicht wünschen, dass weniger Autos unterwegs sind, wenn man gleichzeitig Quasi-Autobahnen bis ins Zentrum anbietet.

Prügel mich, aber auch der Kai ist nicht sakrosankt. Anstatt der dortigen mehrspurigen Straßen, die zum Rasen einladen, wäre es zwischen Franzensbrücke bzw Urania und der Friedensbrücke wunderbar, auf beiden Seiten des Kanals je eine zweispurige, in beiden Richtungen befahrbare Straße anzuordnen und den Rest Fußgängern und Radfahrern vorzubehalten. Jeder, der muss, kann so weiterhin fahren... aber es ist doch absurd, mitten im Zentrum eine quasi sechsspurige Autobahn zu betreiben...
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: 38ger am 19. Oktober 2019, 11:12:03
Als Anrainer der Praterstraße: Zur Begegnungszone eignet sie sich nicht. Sehr wohl aber zu einem Rückbau auf nur 2 Spuren als Boulevard mit breiten Gehsteigen und Fahrradwägen, mehr Schanigärten etc.

Der anfangs sicherlich entstehende Stau (de es aber jetzt eh auch gibt) wird sich relativieren, wenn die Leute das gecheckt haben.

Man kann sich halt nicht wünschen, dass weniger Autos unterwegs sind, wenn man gleichzeitig Quasi-Autobahnen bis ins Zentrum anbietet.

Prügel mich, aber auch der Kai ist nicht sakrosankt. Anstatt der dortigen mehrspurigen Straßen, die zum Rasen einladen, wäre es zwischen Franzensbrücke bzw Urania und der Friedensbrücke wunderbar, auf beiden Seiten des Kanals je eine zweispurige, in beiden Richtungen befahrbare Straße anzuordnen und den Rest Fußgängern und Radfahrern vorzubehalten. Jeder, der muss, kann so weiterhin fahren... aber es ist doch absurd, mitten im Zentrum eine quasi sechsspurige Autobahn zu betreiben...

Genauso ist es, weder der Radweg am Getreidemarkt hat zu dem progostizierten zusätzlichen (!) Stau geführt, noch die Mahü dazu, dass man in den Parallelstraßen nicht mehr fahren kann, einzelne Straßenzüge haben freilich etwas mehr Verkehr, aber weder 48A noch 49er kommen wesentlich schlechter voran. Dasselbe gezether gab es ja auch beim Radweg im 2. entlang vom Donaukanal, als man von drei auf zwei Kfz-Spuren reduzierte. Dasselbe wird es auch im 9. geben, wenn der Radweg an der Oberfläche der Roßauer Lände endlich kommen wird.
Aber diese Ängste gab es ja auch schon zu Zeiten der ersten Fuzos im 1., 10. und 12. Bezirk. Autofahrer sind einfach immer an vorderster Front, wenn's um's *mimimi* geht. Das Verständnis dafür, dass die beste Beschleunigungsmaßnahme - auch für den motorisierten Individualverkehr! - jene ist, die die Konkurrenz der Rauminanspruchnahme durch andere Kfz-Lenker einschränkt wird von selbigen schlicht nicht angenommen. Stau ist schließlich etwas, was nur entsteht, wenn die Nachfrage an Autofahrten das Angebot übersteigt. Drosselt man das Angebot, sinkt aber auch die Nachfrage, da dann ja die alternativen Angebote (Öffis, Radfahren, Einkaufen im fußläufigen Radius) stärker genutzt werden.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: highspeedtrain am 19. Oktober 2019, 11:28:10
Tatsache ist halt auch, dass wesentlich größere Städte als Wien da schon wesentlich mutiger waren (zuletzt Madrid, auch wenn das  leider wieder teilweise zurückgedreht wurde).

Nirgends wird es die komplett autofreie Stadt geben, das ist auch gar nicht nötig. Aber Wien hat ein enormes Verkehrsproblem - liest man ja zB auch regelmäßig von Touristen, dass der PKW-Verkehr in Wien als überdurchschnittlich und unangenehm wahrgenommen wird. Wir, die hier leben, haben uns  halt (leider) überwiegend daran gewöhnt. 
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Klingelfee am 19. Oktober 2019, 11:30:52
Als Anrainer der Praterstraße: Zur Begegnungszone eignet sie sich nicht. Sehr wohl aber zu einem Rückbau auf nur 2 Spuren als Boulevard mit breiten Gehsteigen und Fahrradwägen, mehr Schanigärten etc.

Der anfangs sicherlich entstehende Stau (de es aber jetzt eh auch gibt) wird sich relativieren, wenn die Leute das gecheckt haben.

Man kann sich halt nicht wünschen, dass weniger Autos unterwegs sind, wenn man gleichzeitig Quasi-Autobahnen bis ins Zentrum anbietet.

Prügel mich, aber auch der Kai ist nicht sakrosankt. Anstatt der dortigen mehrspurigen Straßen, die zum Rasen einladen, wäre es zwischen Franzensbrücke bzw Urania und der Friedensbrücke wunderbar, auf beiden Seiten des Kanals je eine zweispurige, in beiden Richtungen befahrbare Straße anzuordnen und den Rest Fußgängern und Radfahrern vorzubehalten. Jeder, der muss, kann so weiterhin fahren... aber es ist doch absurd, mitten im Zentrum eine quasi sechsspurige Autobahn zu betreiben...

Genauso ist es, weder der Radweg am Getreidemarkt hat zu dem progostizierten zusätzlichen (!) Stau geführt, noch die Mahü dazu, dass man in den Parallelstraßen nicht mehr fahren kann, einzelne Straßenzüge haben freilich etwas mehr Verkehr, aber weder 48A noch 49er kommen wesentlich schlechter voran. Dasselbe gezether gab es ja auch beim Radweg im 2. entlang vom Donaukanal, als man von drei auf zwei Kfz-Spuren reduzierte. Dasselbe wird es auch im 9. geben, wenn der Radweg an der Oberfläche der Roßauer Lände endlich kommen wird.
Aber diese Ängste gab es ja auch schon zu Zeiten der ersten Fuzos im 1., 10. und 12. Bezirk. Autofahrer sind einfach immer an vorderster Front, wenn's um's *mimimi* geht. Das Verständnis dafür, dass die beste Beschleunigungsmaßnahme - auch für den motorisierten Individualverkehr! - jene ist, die die Konkurrenz der Rauminanspruchnahme durch andere Kfz-Lenker einschränkt wird von selbigen schlicht nicht angenommen. Stau ist schließlich etwas, was nur entsteht, wenn die Nachfrage an Autofahrten das Angebot übersteigt. Drosselt man das Angebot, sinkt aber auch die Nachfrage, da dann ja die alternativen Angebote (Öffis, Radfahren, Einkaufen im fußläufigen Radius) stärker genutzt werden.

Und da gebe ich highspeedtrain recht. Man kann zwar die Straße zurückbauen, aber nicht für den Durchzugsverkehr komplett sperren. Dafür ist die Praterstraße für ein funktionierendes Verkehrsnetz zu wichtig.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: highspeedtrain am 19. Oktober 2019, 11:39:08
@Klingelfee

Ja eh, die komplett autofreie Stadt ist weder realistisch noch mMn erstrebenswert. Trotzdem ist es derzeit in Wien ein Irrsinn, und das gehört geändert. Das Problem ist schlicht - wenn man an die Praterstraße denkt - die Angst der SPÖ vor den Wählern in Transdanubien. Aber ich denke, das ist eine Fehleinschätzung. Feigheit wird selten belohnt.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Klingelfee am 19. Oktober 2019, 11:42:29
@Klingelfee

Ja eh, die komplett autofreie Stadt ist weder realistisch noch mMn erstrebenswert. Trotzdem ist es derzeit in Wien ein Irrsinn, und das gehört geändert. Das Problem ist schlicht - wenn man an die Praterstraße denkt - die Angst der SPÖ vor den Wählern in Transdanubien. Aber ich denke, das ist eine Fehleinschätzung. Feigheit wird selten belohnt.

Aber leider ist das bei vielen noch nicht bis in ihr Hirn durchgedrungen.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: highspeedtrain am 19. Oktober 2019, 11:45:42
Naja, den Transdanubiern das fahren in die Stadt erschweren und gleichzeitig dort draußen nichts zu tun (die Seestadt haben sie politisch ja ordentlich verhakt...) ist natürlich kein Erfolgsrezept. Wenn nur die BoBos im Zentrum ihre schönen Straßen bekommen, wird sich das nicht ausgehen, da bleiben natürlich Ressentiments (aus dem selben Grund, warum periphere Regionen gerne blau wählen, weil sie das Gefühl haben, dass sie außen vor bleiben).

Aber da wäre viel machbar; natürlich aber viel weniger, wenn man schon wieder viele Milliarden in ein fragwürdiges U-Bahn-Kreuz steckt.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Klingelfee am 19. Oktober 2019, 12:04:34
Naja, den Transdanubiern das fahren in die Stadt erschweren und gleichzeitig dort draußen nichts zu tun (die Seestadt haben sie politisch ja ordentlich verhakt...) ist natürlich kein Erfolgsrezept. Wenn nur die BoBos im Zentrum ihre schönen Straßen bekommen, wird sich das nicht ausgehen, da bleiben natürlich Ressentiments (aus dem selben Grund, warum periphere Regionen gerne blau wählen, weil sie das Gefühl haben, dass sie außen vor bleiben).

Aber da wäre viel machbar; natürlich aber viel weniger, wenn man schon wieder viele Milliarden in ein fragwürdiges U-Bahn-Kreuz steckt.

Also ich bin ein Bewohner der Seestadt. Und ich finde nicht, dass dort das Verkehrskonzept schlecht ist. Mit der Buslinie 84A ist die Seestadt gut erschlossen und für die Fahrt in die Stadt gibt es die U2. Und für das tägliche Leben brauche ich kein Auto.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: highspeedtrain am 19. Oktober 2019, 13:04:23
Gut so. Aber wenn man sich die letzten Wahlergebnisse dort ansieht, dürfte die Zufriedenheit allgemein nicht so hoch sein. Man kann das ja nicht auf den ÖV reduzieren; eine Verkehrsreduktion auf der Praterstraße zB hätte auf den ÖV überhaupt keine Auswirkung und würde von den Bewohnern des Grätzls trotzdem überwiegend massiv positiv wahrgenommen werden (einzelne werden trotzdem dagegen sein, weil ihr SUV oder ihrer Limousine dann auch nicht mehr so schnell beschleunigen kann...).
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Hawk am 19. Oktober 2019, 14:21:23
Gut so. Aber wenn man sich die letzten Wahlergebnisse dort ansieht, dürfte die Zufriedenheit allgemein nicht so hoch sein. Man kann das ja nicht auf den ÖV reduzieren; eine Verkehrsreduktion auf der Praterstraße zB hätte auf den ÖV überhaupt keine Auswirkung und würde von den Bewohnern des Grätzls trotzdem überwiegend massiv positiv wahrgenommen werden (einzelne werden trotzdem dagegen sein, weil ihr SUV oder ihrer Limousine dann auch nicht mehr so schnell beschleunigen kann...).
Das wäre nicht gut ein Rückbau, den man verlagert den Verkehr nur auf andere Straßen und Bezirke!  ;)
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: gesys am 19. Oktober 2019, 17:04:02
Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Die WKÖ schwenkt in Sachen Begegnungszone/Fuzos um!

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2034391-WKOe-Wir-muessen-die-Strassen-zurueckerobern.html?fbclid=IwAR2x5xrwheewxX7CceYGtKlIdR9COVsxNY3Mwg81DntJgfES4sgDF7fqJ_o

Ich hoffe, dass nimmt Wien zum Anlass z.B. die Praterstraße umzugestalten!


Das gehört zu den warmen Eislutscher. Wenn du die Praterstraßee wirklich zu einer Begegnungszone machst. Wo sollen dann der MIV fahren? Wann kapieren die ganzen Autohasser, dass man nicht alle Straßen zurückbauen kann?

Wo schreibe ich denn, dass ich
Zitat
alle Straßen
zurückbauen will?
Poste vielleicht ein bisserl weniger und beschäftige dich mit (moderner) Verkehrsplanung.
Der MIV wird zum Teil schlichtweg verschwinden, der "normale" MIV'ler ist nicht so deppat, dass er sich freiwillig in den Stau stellt, sondern er sucht sich Alternativen, sei es andere Route, Öffi, Rad etc.

Die laut hinausposaunte Katastrophe an der linken Wienzeile /w des Radwegebaus ist ja auch genau so eingetreten wie es uns die Experten von ARBÖ und ÖAMTC weismachen wollten, oder?

Noch dazu ging bzw. geht der MIV in den innerstädtischen Bezirken stark zurück, warum soll daher die Aufteilung des öffentl. Raums nicht auch angepasst werden?

ein paar links dazu
https://www.wienschauen.at/?p=3464
oder auch hier https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2638.0

bzw. unzählige Bsp. aus anderen großen Städten wie Paris, NY oder Madrid...

Übrigens:
Deine Ansichten aus dem letzten Jahrhundert werden mit "warmen Eislutscher" Vergleichen auch nicht besser.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: T1 am 19. Oktober 2019, 17:44:08
Gut so. Aber wenn man sich die letzten Wahlergebnisse dort ansieht, dürfte die Zufriedenheit allgemein nicht so hoch sein. Man kann das ja nicht auf den ÖV reduzieren; eine Verkehrsreduktion auf der Praterstraße zB hätte auf den ÖV überhaupt keine Auswirkung und würde von den Bewohnern des Grätzls trotzdem überwiegend massiv positiv wahrgenommen werden (einzelne werden trotzdem dagegen sein, weil ihr SUV oder ihrer Limousine dann auch nicht mehr so schnell beschleunigen kann...).
Das wäre nicht gut ein Rückbau, den man verlagert den Verkehr nur auf andere Straßen und Bezirke!  ;)
Falsch, er kann auch im Gesamten weniger werden.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 19. Oktober 2019, 17:48:25
Ich rede nicht davon, dass es nicht machbar ist, die eine oder andere Straße zur Begegnungszone umzugestalten. Nur zu fordern eine Bundesstraße zu eine Begegnungszone zu machen halte ich als völlig überzogene Forderung. Noch dazu, wo dann die Autofahrer keine wirkliche vernünftige Ausweichroute mehr haben.

Es gibt seit 2002 keine "niederrangigen Bundesstraßen" mehr. Und die Praterstraße ist auch keine Landesstraße B mit blauer Nummer.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: gesys am 19. Oktober 2019, 17:49:02
Weil's gut dazu passt

Zitat
Cars Were Banned on 14th Street. The Apocalypse Did Not Come.

Despite the lawsuits and predictions of gridlock, restricting a single Manhattan street to buses has been a success. Why stop there?

https://www.nytimes.com/2019/10/13/nyregion/14th-street-cars-banned.html

Genau dasselbe Schema wie in Wien oder wenn's generell gegen den MIV geht.
Chaos, Weltuntergangsstimmung etc.
und was passiert tatsächlich?
Genau nichts davon tritt ein!

Zitat
That cars don’t necessarily clog neighboring streets when major crossways are closed off seems counterintuitive. But just as you might avoid leaving town on the Wednesday night before Thanksgiving because you assume everyone else is headed out, you are less likely to drive someplace where new restrictions will theoretically mean excess traffic. The fear is diversion, but the result is deterrence.

What seems to be happening on 14th Street so far is an inversion of what economists call “induced demand.’’ Time and time again it has been shown that when new roads are built or widened to reduce congestion, more drivers simply appear to take advantage of the added space.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: DotNet am 19. Oktober 2019, 18:33:11
So wie man in Währing und Döbling es zwar mehr Parkplätze gibt, jedoch der Kurzstreckenverkehr wieder zugenommen hat.
Lässt sich auch hier nachlesen: https://wien.orf.at/stories/3017787/

Das eigentlich logische, nämlich parallel mit dem Rückgang der Auslastung die Parkplätze einer anderen Nutzung zuzuführen, traut sich halt in Wien niemand, weil dann gleich das Geschrei losgeht dass die armen Autofahrer "schikaniert" würden. Obwohl in so manchen Fällen damit nur eine Schikane für Fußgänger rückgängig gemacht werden würde.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: petestoeb am 21. Oktober 2019, 07:50:03

Na gut, dan sage ich MIV-Hasser. Es gibt nur leider da viele Leute, die den MIV in ganz Wien einstellen wollen, ohne nachzudenken, was für Probleme damit eröffnet werden.


Unsinn. Kein Mensch will und kann den MIV einstellen. Es geht darum, den Menschen wieder Raum auf der Straße zurückzugeben und den MIV nur jenem Platz zuzuteilen, den er anteilsmäßig auch verdient.

Und ich sehe kein Problem darin, wenn man mit dem MIV eben länger braucht, als mit den Öffis.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: Klingelfee am 21. Oktober 2019, 08:15:25
Und ich sehe kein Problem darin, wenn man mit dem MIV eben länger braucht, als mit den Öffis.

Da sehe ich auch kein Problem. Denn das hast du ja jetzt schon, dass du in vielen Straßenzügen mit dem KFZ maximal genau so schnell ist, wie die Öffis. Und sei es nur, dass du den Bus nicht in der Haltestelle überholen kannst, weil e bauliche Maßnahmen verhindern. Was ja oft auch nicht schlecht ist.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: coolharry am 21. Oktober 2019, 08:34:50
So wie man in Währing und Döbling es zwar mehr Parkplätze gibt, jedoch der Kurzstreckenverkehr wieder zugenommen hat.
Lässt sich auch hier nachlesen: https://wien.orf.at/stories/3017787/

Das eigentlich logische, nämlich parallel mit dem Rückgang der Auslastung die Parkplätze einer anderen Nutzung zuzuführen, traut sich halt in Wien niemand, weil dann gleich das Geschrei losgeht dass die armen Autofahrer "schikaniert" würden. Obwohl in so manchen Fällen damit nur eine Schikane für Fußgänger rückgängig gemacht werden würde.

Die "andere" Nutzung kostet aber Geld. Da man den Straßenraum auch dementsprechend adaptieren muß. Also Gehsteigkanten versetzen, Bäume pflanzen, Bankerl aufstellen etc.. Das kostet Geld. Geld das man nicht in der Menge zur Verfügung hat um den Straßenraum auf einmal um zu bauen. Somit wird es Jahre brauchen bis das ganze soweit umgebaut ist, das man wieder den gleichen Parkplatzfüllungsgrad hat wie vor dem Parkpickerl. Somit muß man damit leben das sich der Binnenverkehr für ein paar Jahre steigert. Wobei in Flächenbezirken wird man immer Binnenverkehr haben, solang man ein Parkpickerl für den ganzen Bezirk hat.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: schaffnerlos am 21. Oktober 2019, 10:13:43
Ich rede nicht davon, dass es nicht machbar ist, die eine oder andere Straße zur Begegnungszone umzugestalten. Nur zu fordern eine Bundesstraße zu eine Begegnungszone zu machen halte ich als völlig überzogene Forderung. Noch dazu, wo dann die Autofahrer keine wirkliche vernünftige Ausweichroute mehr haben.

Du meinst ex-Bundesstraße. Geht aber, in Velden hat man einen Teil der B83 als Begegnungszone deklariert. Der Stau reicht weder bis Villach noch bis Klagenfurt.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: highspeedtrain am 21. Oktober 2019, 10:31:32
Du meinst ex-Bundesstraße. Geht aber, in Velden hat man einen Teil der B83 als Begegnungszone deklariert. Der Stau reicht weder bis Villach noch bis Klagenfurt.

Persönlich bin ich zwar der Meinung, dass die Praterstraße nicht zur Begegnungszone taugt, aber nicht aus Angst vor Stau. Die Straße ist einfach nicht mit der Mahü oder Straßen in der Inneren Stadt vergleichbar; da tut sich (noch) nicht genug.

Ein schöner Boulevard mit nur einer PKW-Spur je Richtung und möglichst wenigen Parkplätzen... wäre schön. In 5-10 Jahren stellt sich dann die Frage Begegnungszone wieder.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: DotNet am 21. Oktober 2019, 13:36:38
Die "andere" Nutzung kostet aber Geld. Da man den Straßenraum auch dementsprechend adaptieren muß. Also Gehsteigkanten versetzen, Bäume pflanzen, Bankerl aufstellen etc.. Das kostet Geld. Geld das man nicht in der Menge zur Verfügung hat um den Straßenraum auf einmal um zu bauen. Somit wird es Jahre brauchen bis das ganze soweit umgebaut ist, das man wieder den gleichen Parkplatzfüllungsgrad hat wie vor dem Parkpickerl. Somit muß man damit leben das sich der Binnenverkehr für ein paar Jahre steigert. Wobei in Flächenbezirken wird man immer Binnenverkehr haben, solang man ein Parkpickerl für den ganzen Bezirk hat.

So wirklich viel ist aber auch in den Bezirken nicht passiert die das Parkpickerl seit 20 Jahren haben. Und solange es sogar dort noch Gehsteig-Parkplätze gibt, die sich einfach und billig durch das Wegfräsen der Markierung entfernen ließen, lasse ich mir nicht einreden dass das Geld das Problem ist.
Titel: Re: Wirtschaftskammer Wien: "Wir müssen die Straßen zurückerobern"
Beitrag von: coolharry am 21. Oktober 2019, 14:03:07
Die "andere" Nutzung kostet aber Geld. Da man den Straßenraum auch dementsprechend adaptieren muß. Also Gehsteigkanten versetzen, Bäume pflanzen, Bankerl aufstellen etc.. Das kostet Geld. Geld das man nicht in der Menge zur Verfügung hat um den Straßenraum auf einmal um zu bauen. Somit wird es Jahre brauchen bis das ganze soweit umgebaut ist, das man wieder den gleichen Parkplatzfüllungsgrad hat wie vor dem Parkpickerl. Somit muß man damit leben das sich der Binnenverkehr für ein paar Jahre steigert. Wobei in Flächenbezirken wird man immer Binnenverkehr haben, solang man ein Parkpickerl für den ganzen Bezirk hat.

So wirklich viel ist aber auch in den Bezirken nicht passiert die das Parkpickerl seit 20 Jahren haben. Und solange es sogar dort noch Gehsteig-Parkplätze gibt, die sich einfach und billig durch das Wegfräsen der Markierung entfernen ließen, lasse ich mir nicht einreden dass das Geld das Problem ist.

In manchen Innenbezirken gibt es aber nach wie vor und auch in den letzten 20 Jahren noch eine gewisse Überparkung. Sonst wäre das Anrainerparken nicht erfunden worden. Ausserdem sind jede Menge Parkplätze gefallen. Im ersten z.B: in der Wipplingerstraße. Im 20. beim Wallensteinplatz. Spitalgasse beim alten AKH. Um einmal die zu nennen die ich kenne.