Tramwayforum
Öffentlicher Verkehr national und international => Straßenbahn außerhalb Österreichs => Frankreich => Thema gestartet von: tramway.at am 27. Juli 2011, 19:25:32
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Gut, daß die Franzosen auch nicht alles perfekt machen. So können sie von uns noch lernen. 8) 8) 8)
Leider können wir um einiges mehr von ihnen lernen. Heut war ich in Reims, leider bei schlechtem Wetter. Aber die Stadtgestaltung -
* BIST * DU * DEPPERT * ... Ist zwar nicht mediterranée, aber weil wir grad so nett plaudern... (man könnte den Thread aber auch auf Straßenbahn in Frankreich ändern)
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Leider können wir um einiges mehr von ihnen lernen.
Das ist verständlich.
Heut war ich in Reims, leider bei schlechtem Wetter.
Macht nix, im Gegensatz zu unseren Betonwüsten sieht das auch bei Regenwetter noch gut aus. Das macht halt den Unterschied zwischen einem Boulevard und einer breiten Straße aus. ;)
Punkto Straßengestaltung sind die Neugestaltungen der französischen Städte fast unübertroffen.
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Es ist immer wieder erstaunlich, was die Franzosen auf "die Beine" stellen.Hut ab,wann wird sich Wien endlich ein wenig von diesen "Vorzeigebetrieben" abschauen? Bitte mehr davon! :up:
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Alles da was man so braucht. Fahrspuren, Parkplätze Gehsteige und viel Grün. Die APS (ich galub so heißt das Unterleitungssystem) ist ja noch das Sahnehäubchen obendrauf.
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Alles da was man so braucht. Fahrspuren, Parkplätze Gehsteige und viel Grün.
Setzt eine gewisse Straßenbreite voraus, um das alles unterzubringen. Aber auch in Wien gibts den Platz in vielen Straßenzügen. Im Nordwesten vielleicht nicht, aber die Neubaustrecken in Transdanubien könnte man locker so ausstatten. Wenn man will...
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Setzt eine gewisse Straßenbreite voraus, um das alles unterzubringen. Aber auch in Wien gibts den Platz in vielen Straßenzügen. Im Nordwesten vielleicht nicht, aber die Neubaustrecken in Transdanubien könnte man locker so ausstatten. Wenn man will...
Wien ist anders. Leider.
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Hmm... Also sehr belebt bzw. "belebbar" ist der Grünstreifen (trotz seiner offensichtlichen Schönheit natürlich) jetzt auch nicht. Ich hätte wohl eher die Gleise auf die eine Seite des Grünstreifens gelegt, und auf die andere Seite einen Spazierweg mit Bäumen und Bänken situiert.
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Es ist immer wieder erstaunlich, was die Franzosen auf "die Beine" stellen.Hut ab,wann wird sich Wien endlich ein wenig von diesen "Vorzeigebetrieben" abschauen? Bitte mehr davon! :up:
Ja, leider, so was wird in Wien noch sehr lange dauern. Beim 26er macht man gerade wieder so ziemlich alles falsch, was die Trassengestaltung angeht... nächste Chance wäre der verlängerte D-Wagen, der ja irgendwann einmal entlang eines Parks im Hauptbahnhofgelände geführt werden soll. Aber sowohl ersteres als auch letzteres glaube ich erst, wenn ich's sehe.
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Hmm... Also sehr belebt bzw. "belebbar" ist der Grünstreifen (trotz seiner offensichtlichen Schönheit natürlich) jetzt auch nicht. Ich hätte wohl eher die Gleise auf die eine Seite des Grünstreifens gelegt, und auf die andere Seite einen Spazierweg mit Bäumen und Bänken situiert.
In dem Fall ist es eine breite Straße, eigentlich ein langer Platz. Weiter hinten beginnt die FuZo. Bankerln etc. sind in diesem Fall am Gehsteig, seitlich am Platz. Was auffällt: der ruhende Verkehr wird immer als erstes eliminiert, da gewinnt man schon viel. In Reims ist die nächste Linie schon vorbereitet (Weichen schon drin), die Straße in die sie zeigen schaut noch übel aus, Parkspur sogar in Straßenmitte.
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Was auffällt: der ruhende Verkehr wird immer als erstes eliminiert, da gewinnt man schon viel.
Die Straße ist ja auch für Fahrzeuge da und nicht für Stehzeuge.
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Was auffällt: der ruhende Verkehr wird immer als erstes eliminiert
Der ist halt bei uns leider sakrosankt.
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Ich habe nun zwei Videos online gestellt - das erste ist etwas fad, aber es zeigt gut, wie schnell man in Reims unterwegs ist. ich habe es absichtlich wenig geschnitten, um die zügige Fahrt zwischen den Stationen spürbar zu machen.
2011-07-27 Reims Gare Champagne - Centre - Neufchatel.avi (http://www.youtube.com/watch?v=Pt6r9iUoiuQ#)
Das andere ist kürzer und zeigt die Stimmung des Betriebes.
2011-07-27 Reims (http://www.youtube.com/watch?v=LMFgoFvRV3o#)
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Danke für die schönen Videos! Ich finde ja schon allein die Fahrerkabine höchst interessant. Die große km/h-Anzeige, das Styling des User Interfaces, die Kameras, einfach top! Vom Betrieb einmal ganz zu schweigen, Halt nur in Haltestellen etc. :up:
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Danke für die schönen Videos! Ich finde ja schon allein die Fahrerkabine höchst interessant. Die große km/h-Anzeige, das Styling des User Interfaces, die Kameras, einfach top! Vom Betrieb einmal ganz zu schweigen,
In der Tat - ein wirklicher Genuss! :up:
Halt nur in Haltestellen etc. :up:
Stimmt. Die Straßenbahn fährt dort aber auch viel seltener im fließenden Autoverkehr mit und es kommt mir so vor, als wäre die Stadt auch viel weniger verampelt, als Wien.
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Stimmt. Die Straßenbahn fährt dort aber auch viel seltener im fließenden Autoverkehr mit und es kommt mir so vor, als wäre die Stadt auch viel weniger verampelt, als Wien.
Ja, an den wenigen Ampeln gibts kein runterbremsen...
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Danke für die schönen Videos! Ich finde ja schon allein die Fahrerkabine höchst interessant. Die große km/h-Anzeige, das Styling des User Interfaces, die Kameras, einfach top! Vom Betrieb einmal ganz zu schweigen, Halt nur in Haltestellen etc. :up:
Vorallem finde ich schön, dass man so einen schönen Blick auf die Strecke hat, das habe ich auch in Barcelona genossen, wo ja auch Citadis fahren.
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Diskussion zu Ampeln und Vorrang abgetrennt: http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1511.0 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1511.0)
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Ein paar Bilder aus Reims von der neuen Straßenbahn, die im Stadtzentrum mit Unterleitung/Stromschiene verkehrt. Die Linie verkehrt nahe der Kathedrale.
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Diese Art der Stromzufuhr dürfte die einzige sein, die sich auf längere Sicht neben der Oberleitung durchsetzen kann. Ich muss sagen, mir ist das System irgendwie auch oder gerade vom technischen Standpunkt her sympathisch.
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Hach, Reims. Ein für hiesige Verhältnisse geradezu unfassbar kultivierter Stadtumbau. Ich sag mal wenig dazu (Details kann man eh auf www.tramway.at/reims/ (http://www.tramway.at/reims/) nachlesen), technisch ist das Netz ähnlich wie die anderen in Frankreich. Optisch allerdings wieder mal hinreissend, obwohl ich schlechtes Wetter hatte und ein wenig tricksen musste. Wenn man in Paris ist, wäre das ein heisser Tipp für einen Tagesausflug!
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Diese Art der Stromzufuhr dürfte die einzige sein, die sich auf längere Sicht neben der Oberleitung durchsetzen kann. Ich muss sagen, mir ist das System irgendwie auch oder gerade vom technischen Standpunkt her sympathisch.
. . . . und vor allem im Winter garantiert sehr betriebssicher!
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Diese Art der Stromzufuhr dürfte die einzige sein, die sich auf längere Sicht neben der Oberleitung durchsetzen kann. Ich muss sagen, mir ist das System irgendwie auch oder gerade vom technischen Standpunkt her sympathisch.
. . . . und vor allem im Winter garantiert sehr betriebssicher!
Inzwischen ist sie durchaus Wintererprobt. Warum auch nicht, wenn die Räder im Gleis stehen, schafft der Schleifer auch den Kontakt...
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Die Räder haben aber einen enormen Anpressdruck, außerdem sind es viele, und solange auch nur eines Kontakt hat reicht das! Bei stark vereister Oberleitung gibt es auch ernste (Strom-)Probleme und dort ist viel seltener Eis als am Boden Matsch.
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Steht die Leitung permanent unter Spannung?
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Steht die Leitung permanent unter Spannung?
Nein, nur dann, wenn eine Tramway drüberfährt ("APS-Stromschiene").
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Steht die Leitung permanent unter Spannung?
Das wär' "lustig"! :o
Aber viel früher hat es das in Paris tatsächlich einmal gegeben (stromführende Knöpfe am Boden), da haben sie dann angeblich gern alte Kutschenpferde draufgelenkt, damit sie auf Kosten der Straßenbahn neue bekommen haben!
EDIT: Ich habe das mal irgendwo gelesen, bin aber nicht sicher, ob es tatsächlich Paris war, glaube aber schon. Die Messingkinöpfe sind an sich nicht immer unter Strom gestanden, sondern an sich nur per Magnet an Spannung gelegt worden. Die Chance, dass da irgend was hängen geblieben ist und dann permanent Strom im Knopf war, war allerdings recht gut, was dann den Kutschern die oben erwähnte Glegenheit bot gratis ihren Fuhrbetrieb "upzudaten".
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Hach, Reims. Ein für hiesige Verhältnisse geradezu unfassbar kultivierter Stadtumbau. Ich sag mal wenig dazu (Details kann man eh auf www.tramway.at/reims/ (http://www.tramway.at/reims/) nachlesen), technisch ist das Netz ähnlich wie die anderen in Frankreich. Optisch allerdings wieder mal hinreissend, obwohl ich schlechtes Wetter hatte und ein wenig tricksen musste. Wenn man in Paris ist, wäre das ein heisser Tipp für einen Tagesausflug!
Bild (05252869) ist übrigens ein sehr schönes Beispiel für deinen ewigen Kampf gegen den Schilderwald :-)
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Steht die Leitung permanent unter Spannung?
Nein, nur dann, wenn eine Tramway drüberfährt ("APS-Stromschiene").
Und wie weit reicht der Strombereich vor/hinter eine Tram? Ich überlege nämlich, was wäre wenn wirklich noch schnell wer unmittelbar vor/nach der Bim die Stromschiene betritt.
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Und wie weit reicht der Strombereich vor/hinter eine Tram? Ich überlege nämlich, was wäre wenn wirklich noch schnell wer unmittelbar vor/nach der Bim die Stromschiene betritt.
Da habe ich eine ausführlichere Erklärung gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Bordeaux#Elektrische_Stromversorgung (http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Bordeaux#Elektrische_Stromversorgung)
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Die Tram überdeckt immer den gesamten eingeschalteten Bereich.
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Und wie weit reicht der Strombereich vor/hinter eine Tram?
0 Meter. Die Stromschiene ist in einzelne 11 Meter lange Sektionen (8 Meter spannungsführend, 3 Meter isoliert) unterteilt. Der Zug sendet ein Signal aus und jene Sektion, die sich unter dem Zug befindet, wird aktiviert (max. 2 gleichzeitig). Bevor der Zug diese Sektion verlässt wird diese abgeschaltet und geerdet.
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Ich danke euch für eure schnellen Antworten und gleichzeitig für den Wiki-Link. :up:
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Reims-Threads zusammgengefügt.
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Ein Schnappschuß bei einem Zwischenaufenthalt in Reims. Die Tram ist dort wirklich wunderschön gestaltet. Jedoch muß man auch sagen, daß es abseits der neu gestalteten Straßen ziemlich heruntergekommen aussieht (wie fast überall in Frankreich). Da macht Wien irgendwie ein homogeneres Bild, halt überall Durchschnitt, nicht besonders schön, aber auch keine "Ghettos". Die Gehsteige sind in Favoriten im selben guten Zustand wie auf der Ringstraße.
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Die Tram ist dort wirklich wunderschön gestaltet.
Innen vielleicht!? ::)
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Die etwas eigenwillige Front der Fahrzeuge (18 Stk. Citadis 302) ist einem Champagnerglas nachempfunden und wurde Schweizer Designer Ruedi Baur gestaltet. Sowohl das Farbkonzept für die Fahrzeuge als auch die Gestaltung der Fahrzeugköpfe sind Ergebnis einer Bürgerabstimmung.
Das Netz wurde 2011 eröffnet und besteht aus der Hauptlinie Neufchâtel - Hôpital Debré und einer Stichstrecke nach Gare Champagne TGV.
Einen guten Netzplan, auf dem auch der Unterleitungsabschnitt zu sehen ist, gibt es auf tramway.at. (http://www.tramway.at/reims/reims.html#1) ;)
Nachfolgend ein paar Eindrücke von meinem Besuch in Reims am 12.08.2014.
Am Hauptbhf. empfängt mich TW 116. Das Aufnahmsgebäude ist am linken Bildrand zu erkennen:
[attach=1]
Dieser TW brachte mich dann gleich an die südliche Endstelle Hôpital Debré:
[attach=3]
Champagnergläser unweit dieser Endstelle, einmal mit TW 110 und einmal mit einer Kreuzung von 104 und 116:
[attach=4]
[attach=5]
In der Nähe des Hauptbhf. gibt es noch eine nette Fotostelle in den Allées des 7 et 8 Mai 1945,
hier mit TW 114:
[attach=2]
104 kurz vor dem Erreichen der Endstelle Bezannes-Champagne TGV "in der Prärie":
[attach=6]
Auch der mit Unterleitung befahrene Innenstadtabschnitt bietet reizvolle Motive,
so wie hier in der Rue de Vesle mit den TW 104, 102, 118, 110 und 114:
[attach=7]
[attach=8]
[attach=9]
[attach=10]
Schließlich wurde der Himmel bedeckt und es war Zeit für das Abschiedsfoto -
TW 110 in der Avenue du Général Eisenhower:
[attach=11]
Im Hintergrund die Universität - wieder ein Beispiel, wie in FR auch moderne Architektur ansprechend gestaltet wird.
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Und wieder ein Beispiel, dass man sich in Frankreich - auch wenns vielleicht mitunter sehr eigenwillig ist - einfach darum kümmert, wie etwas aussieht. Bei uns ist nur wichtig, dass alle "Freunderln" bedient werden - wie das Ergebnis ausschaut ist aber einfach nur wurscht. :down:
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Ich weiß nicht warum, aber diese Front wirkt auf mich enorm elegant und futuristisch - dabei ist es einfach nur der aufgebogene Klodeckel der Sirio... :D
Normalerweise wäre ein lila Wagen eine Geschmacksverirrung, aber hier fügt er sich so ein als müsse er so aussehen!
Jedenfalls wieder top Fotos von dir!
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Schöne Bilder - schiache Tram!
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Die etwas eigenwillige Front der Fahrzeuge (18 Stk. Citadis 302) ist einem Champagnerglas nachempfunden und wurde Schweizer Designer Ruedi Baur gestaltet. Sowohl das Farbkonzept für die Fahrzeuge als auch die Gestaltung der Fahrzeugköpfe sind Ergebnis einer Bürgerabstimmung.
Das Netz wurde 2011 eröffnet und besteht aus der Hauptlinie Neufchâtel - Hôpital Debré und einer Stichstrecke nach Gare Champagne TGV.
Einen guten Netzplan, auf dem auch der Unterleitungsabschnitt zu sehen ist, gibt es auf tramway.at. (http://www.tramway.at/reims/reims.html#1) ;)
Das ist jetzt bitte nicht wahr, dass ich meine Reims-Bilder noch nicht eingepflegt hab?! ??? ::) :-[ :fp:
Zumindest die reine Fotoseite gibts: http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Reims/ (http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Reims/) - leider hats bei mir geschifft. Bei Sonne schaut das alles ja noch viel besser aus !
Die "grauen" (es sind glaub ich zwei) sind dezidiert für Aussenwerbung vorgesehen, bei den anderen ist sie tabu.
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Schöne Bilder - schiache Tram!
Tja, so untercheiden sich die Geschmäcker; ich find die Fahrzeuge sehr gelungen.
Aber das eigentlich tolle in Frankreich ist halt, *dass* man sich dort über die Gestaltung Gedanken macht, und zwar nicht nur für einzelne Punkte getrennt, sondern für das System Tram als ganzes.
Klar kann das Design dann immer noch polarisieren, aber man spürt halt, dass es nicht einfach irgendwie zufällig so aussieht wie es halt aussieht...
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Ich danke Euch für die positiven Rückmeldungen, welche dazu beitragen werden, dass Ihr auch von den Brichten aus Le Mans und Orléans nicht verschont bleiben werdet. ;D
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Ein besonders netter Abschnitt befindet sich unweit des Depots, welches Wagen 118 am 05.08.2022 als Linie B passiert: