Endlich kam ich wieder einmal nach Wrocław und konnte mich auch der Straßenbahn widmen. Die Reise war eher spontan. Am Mittwoch rief mich ein Freund an, der von Krakau nach Wrocław übersiedelte. Er informierte mich, wann er wieder in Krakau sein wird, damit ich mir das Wochenende freihalten kann. Ich sagte ihm auch, dass ich einmal zu ihm fahren kann, wenn er ein Wochenende frei hat. Er hatte Samstag frei und bot mir an, dass ich bei ihm unterkommen könnte. So beschloss ich zu meinem Freund zu fahren. Er ist übrigens Straßenbahnfahrer.
Einen Netzplan gibt es hier:
http://www.wroclaw.pl/files/komunikacja/bus_tram_02_04_2016.pdf [ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Beginnen wir klassisch mit einem 105Na, wobei er nicht so ganz klassisch ist, da er nur noch drei Türen hat und diese nun Außenschwenktüren sind. Hier als 4er in der Haltestelle Galeria Dominikańska (Dominikanergallerie).
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Mit Abstand am häufigsten sieht man die Protram 105NWr. Es handelt sich dabie, wie man unschwer erkennen kann um modernisierte 105Na. Neben dem Äußeren ist die elektrische Ausrüstung moderner, die routierenden Umformer gibt es z.B. nicht mehr. Sie werden aber weiterhin mit Pedalen gesteuert. Hier ein 4er in die Gegenrichtung nach Biskupin.
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Kurz kam die Sonne hervor. Der Zug von soeben ist nun als 1er unterwegs und fährt in die Haltestelle Hala Stulecia (Jahrhunderthalle) ein. Die Jahrhunderthalle ist ein Wahrzeichen der Stadt und hatte einst die Kuppel mit der größten Spannweite (65 Meter). In Wrocław ist es üblich, dass die Züge innerhalb eines Tages auf 2, 3 oder sogar 4 Linien unterwegs sind. Für meinen Freund ist das etwas absurd. Es erschwert ihm zudem die Linien kennenzulernen. Heute fuhr er das erste Mal alleine. Er war zwar schon in Krakau Fahrer, aber es geht hier darum, dass er die Fahrzeuge nicht kennt. Zudem kennt er auch die Stadt nicht. Es war nicht sicher, ob er heute alleine Fahren wird, das wurde erst am Freitag entschieden. Ihm wurde gesagt, er fährt sehr gut, aber man merkt, dass er die Stadt nicht kennt und sich unsicher ist, wenn es zum Umleitungen kommt.
Heute war mein Freund am 6er unterwegs, fuhr aber auch eine Runde als 7er. Der Zug wurde am Plac Bema in Richtung Kowale einem Kollegen übergeben. Der Kollege fuhr heute mit dem Zug noch am 15er, 20er und 24er.
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Ein Protram 205WrAs als 4er in Richtung Biskupin. Die 205WrAs sind Neubaufahrzeuge mit Niederflurmittelteil. Es gibt 26 Stück und seit 2006 kann man diese Wagen in der Stadt sehen.
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Ein 105Na auf der Most Zwierzyniecki (Tiergartenbrücke). Die Gleise im Vordergrund sind eine Betriebsstrecke.
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Die Wagen machen Werbung für ein Lokal.
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Durch die Altstadt fahren die Linien 6 und 7 in Richtung Norden durch die Szewska (Schusterstraße). Hier ein 105NWr als 7er in Richtung Poświętne. Richtung Süden wird die Altstadt von den Linien umfahren. Die Haltestelle Rynek ist nicht direkt am Rynek, sondern ungefähr 300 Meter davon entfernt.
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In der Nowy Świat (Neue Welt) kommt mir ein 14er in Richtung FAT entgegen. Das Gebäude mit dem Turm im Hintergrund ist die Universität. FAT bedeutet Fabryka Automatów Tokarskich (Drehbankmaschinenfabrik). Das Netz hat zwei Bessonderheiten, die sofort auffallen, wenn man den Netzplan begutachtet. Es gibt eine Ringlinie (0L und 0P). L steht für lewe (links) p für prawe (rechts). Ausgesprochen werden die Linien als "Zero prawe/lewe" (Null rechts/links). Zudem gibt es mit den Linien 14 und 24 eine "Pseudoringlinie". Beide Linien beginnen/enden in Osobowice und fahren zur FAT, jedoch auf unterschiedlichen Routen. Dabei sind sie jedoch trotzdem stehts gemeinsam unterwegs, da der 14er zur FAT die selbe Strecke fährt, die der 24er von der FAT nach Osobowice befährt und umgekehrt.
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Einige Meter weiter östlich biegt einer von 17 Škoda 16 T von der Nowy Świat auf die Most Pomorski (Pommersche Brücke) ein. Das ist nun ein 24er Richtung Osobowice. Im Hintergrund kann man den Kirchturm der Kościól św. Elżbiety (St. Elisabethkirche) sehen.
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Ein 16 T als 23er beim Befahren der Most Młyński Południowy (Südliche Mühlenbrücke). Im Hintergrund Kościół Mariacki (Marienkirche).
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Da die Oder in Wrocław sich in viele Seitenarme aufteilt, gibt es viele Brücken. Hier eine Pesa 2010NW (Typenfamilie Twist) auf der Most Młyński Północny (Nördliche Mühlenbrücke) als 23er unterwegs zum Wrocławski Park Przemysłowy (Breslauer Industriepark). Dort stehen Bürotürme verschiedenster namhafter Firmen. Auch mein Arbeitgeber ist vertreten. Beide Brücken sind dicht beieinander.
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Nicht nur die Brücken sind in großer Zahl vorhanden, auch die Krichen sind es. Mit dem Weitwinkelobjektiv bekommt man sogar beide auf Bild. Hier noch mit einem 105NWr garniert. Links Kościół św. Krzyża (Heiligkreuzkirche) rechts Kościół Mariacki (Marienkirche).
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Ein 205WrAs 11er auf der Most Piaskowy (Sandbrücke). Im Hintergrund Kościół św. Wincentego (St. Vinzenz Kirche).
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In der Legnicka begegnet mir einer von vielen 105NWr als 3er nach Księże Małe. Im Hintergrund ein unbekannter Intercity in der Station Wrocław Mikołajów.
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An der gleichen Stelle ein 105Na als 10er. 105Na mit 4 Türen sieht man am Wochenende kaum.
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In Leśnica kam wieder die Sonne hervor. Hier im Nordwesten der Stadt befindet sich eine Siedlung die den Charakter einer Kleinstadt hat. Die Straßenbahn hierher fährt an Feldern und Wiesen vorbei. Hier bereitet sich ein 205WrAs auf seine Abfahrt vor.
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Die Straße nach Leśnica nennt sich Kosmonautów (Kosmonautenstraße). Leider war es zu schlammig um das Überlandflair richtig einfangen zu können.
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Vor dem Stadion ein Škoda 19 T als 31er. Die Linien 31 und 32 haben keine Schleifen, wesshalb hier Zweirichtungswagen zum Einsatz kommen. Mein Freund mag diese Wagen nicht und fährt lieber mit 105Na, 105NWr und 205WrAs.
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Ein 0L in der Haltestelle Arkady Capitol. Dieser Haltestellenname wird in Ansagen gesungen. Die Arkady sind ein Einkaufszentrum, das Capitol ist ein Musiktheater, wesshalb der Name gesungen wird. Nervt ein wenig und ich habe die Betriebszeitung Jedziemy (Wir fahren) von MPK gesehen. Da ist unter anderem angeführt, dass sich die Fahrgäste und Fahrer über diesen nervigen Gesang beschweren. Man könnte es so leicht ändern.