Autor Thema: Zweirichtungsbetrieb in Wien  (Gelesen 69008 mal)

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coolharry

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #15 am: 11. Mai 2012, 09:15:29 »
Der ULF hat sowieso zu viele Sitzplätze. Im Türbereich gehören die Sitze sowieso allesamt weg (was dann bei Zweirichtungswagen auch schon wurscht wäre).
Da bleiben dann ja fast überhaupt keine Sitzplätze mehr übrig, ein B hätte dann wahrscheinlich 250 Steh- und 30 Sitzplätze und man müsste sogar in der Schwachlastzeit meistens stehen. Ich sitze gerne beim Straßenbahnfahren.

30 Sitzplätze wenn auf beiden Seiten Türen sind? Optimist.

22 kommen da schon eher hin. (Vier pro Modul, Heck 2 und Bug keinen)

Bei Zweirichtungsulfen müsste man Türlose Module schaffen um einigermaßen noch Sitzplätze anbieten zu können.
Somit sind sie für stark Frequentierte Linien (sprich Linien mit kurzen Haltestellenabständen und hohem Fahrgastwechsel) nicht oder nur schlecht geeignet.

Gegen den Einsatz auf langen Linien, mit langen Stationsabständen, spricht nichts, ausser das diese Strecken in Wien eher die Ausnahme sind. Transdanubien würde sich immer noch am besten abieten aber was man nicht hat braucht man auch nicht mit aller Gewalt ein führen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

60er

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #16 am: 11. Mai 2012, 09:22:50 »
30 Sitzplätze wenn auf beiden Seiten Türen sind? Optimist.
War ja nur eine grobe Schätzung.

Das sehe ich nicht so. Für mich ist ein Fahrzeug VOLL BESETZT wenn alle Sitzplätze besetzt sind. Stehplätze als Normal anzusehen ist einfach Unsinn. Da ist weder konfortabel noch sicher.
Der Gesetzgeber erlaubt Stehplätze im Nahverkehr, also wird es offenbar als sicher genug angesehen. Im Sinne des Fahrgastkomforts sollte ein Fahrzeug natürlich ausreichend Sitzplätze haben. Ein ULF mit 22 Sitzplätzen wäre ein Hohn.

haidi

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #17 am: 11. Mai 2012, 10:49:19 »
Da bleiben dann ja fast überhaupt keine Sitzplätze mehr übrig, ein B hätte dann wahrscheinlich 250 Steh- und 30 Sitzplätze und man müsste sogar in der Schwachlastzeit meistens stehen. Ich sitze gerne beim Straßenbahnfahren.
30 Sitzplätze wenn auf beiden Seiten Türen sind? Optimist.
22 kommen da schon eher hin. (Vier pro Modul, Heck 2 und Bug keinen)
Bei Zweirichtungsulfen müsste man Türlose Module schaffen um einigermaßen noch Sitzplätze anbieten zu können.

Wenn dann im Front- und Heckmodul beidseitig Türen, eine gerade Anzahl an Zwischenmodulen und die Türen ein Mal links, ein Mal rechts anordnen.

Hannes
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moszkva tér

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #18 am: 11. Mai 2012, 11:03:55 »
Wahrscheinlich hätte man sich seinerzeit die Umstellung auf Einrichtungsfahrzeuge gespart, wenn das Umkuppeln nicht gewesen wäre. TW-TW oder TW-bw-TW ohne Umkuppeln wird ja heute noch z.B. in Budapest sehr erfolgreich angewandt. D.h. Fahrer steigt aus, geht zum Zugende und fährt wieder zurück.

Heute neue Zweirichtungsstrecken einführen, wäre mMn Schwachsinn, weil man sich dadurch die Möglichkeit verbauen würde, jeden Wagen auf jeder Linie einsetzen zu können.

Wie teuer in Errichtung und Erhaltung ist eigentlich eine Schleife im Vergleich zu einer Kuppelendstelle mit Parallelweichen? Schätzungsweise kein Unterschied, aber ich weiß es nicht.

Übrigens fahren im Wiener Straßenbahnnetz Zweirichtungswagen auch im Linienbetrieb: Die Züge der WLB  ;)

Linie 41

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #19 am: 11. Mai 2012, 12:17:07 »
@moskva ter: Eine Schleife ohne Überholgleis ist sicher günstiger, eine mit wird wohl so viel kosten wie ein Gleiswechsel. Betrieblich ist aber sinnvollerweise überall eine Schleife anzulegen, wo es geht - selbst, wenn man Zweirichtungswagen zur Verfügung hat!
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

schaffnerlos

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #20 am: 11. Mai 2012, 13:11:32 »
Zweirichtungsfahrzeuge kommen nicht nur wegen der doppelten Führerstände teurer, sondern auch wegen der zusätzlichen Weichen - sonst ist's sinnlos.

IbisMaster

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #21 am: 11. Mai 2012, 13:29:55 »
Der ULF ist (laut Werbeprospekt) auch als Zweirichtungsfahrzeug konzipiert: Man nehme statt dem Heckmodul ein zweites Bugmodul und drehe jedes zweite Modul um. Wenn ich zu Hause bin sende ich diese Seite aus dem Prospekt.

Ferry

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #22 am: 11. Mai 2012, 13:33:54 »
Zitat
Und was ist mit der Flurschützstraße und der HW-Einfahrt? Mehr ....... 8)
HW lasse ich gelten, aber die Flurschützstraße war doch schon vor der Donaufelder Straße verschweißt und nicht mehr befahrbar, oder?
Sicher weiß ich das jetzt auch nicht... verschweißt oder verkeilt?
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MK

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #23 am: 11. Mai 2012, 13:46:13 »
Und außer den Mehrkosten der Zweirichtungswägen (den nur hema bestreitet  ;) ) wird noch etwas vergessen: Sie haben natürlich wesentlich wenige Sitzplätze, außer man verringert die Anzahl der Türen, was aber sicher nicht sehr gescheit waäre.

Wenn üblicherweise die Türen immer nur auf einer Seite geöffnet werden, dann hält sich der Sitzplatzverlust in Grenzen, da man die Türräume als Kinderwagen-, Rollstuhl- und Fahrradplatz verwenden kann.

Ansonsten bin ich der Meinung, dass Zweirichter auch in Wien zwar grundsätzlich Sinn machen würden, aber die letzte sinnvolle Möglichkeit, zum Zweirichtungsbetrieb zurückzukehren, die Umstellung auf Niederflur war.
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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #24 am: 11. Mai 2012, 13:54:03 »
Verschweißt. Da fährt definitiv nichts mehr!
Was genau ist verschweißt?

W_E_St

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #25 am: 11. Mai 2012, 14:02:09 »
Verschweißt. Da fährt definitiv nichts mehr!
Was genau ist verschweißt?
Ich hatte in Erinnerung, dass in der Flurschützstraße zumindest eine der beiden Weichen verschweißt wurde. Da aber im Linienbetrieb beide Weichen stumpf befahren werden, würde ich das nicht unbedingt beschwören.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Ferry

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #26 am: 11. Mai 2012, 14:04:05 »
Verschweißt. Da fährt definitiv nichts mehr!
Was genau ist verschweißt?
Puh! Waru willst du das so genau wissen? Ich hätte heute Nachschau halten können, wenn ich das gewusst hätte...
Ich glaube, die Weichenherzen. Interessanterweise gilt die Weiche dennoch - rechtlich - als in Betrieb, d.h., es gelten die für Fahrten über Weichen entsprechenden Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Ich komme nächste Woche dort wieder vorbei, dann sage ich es dir genau.
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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #27 am: 11. Mai 2012, 14:17:55 »
Puh! Waru willst du das so genau wissen? Ich hätte heute Nachschau halten können, wenn ich das gewusst hätte...
Ich glaube, die Weichenherzen. Interessanterweise gilt die Weiche dennoch - rechtlich - als in Betrieb, d.h., es gelten die für Fahrten über Weichen entsprechenden Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Ich komme nächste Woche dort wieder vorbei, dann sage ich es dir genau.
Naja, wenn nämlich nur das Weichenherz zugeschweißt ist, sodaß im normal befahrenen Strang eine durchgehende Fahrkante bzw. Lauffläche besteht, so hat das keinen Einfluß auf die Benützbarkeit dieser Weiche. In Linz beispielsweise war es früher üblich, auf freier Strecke befindliche Gleiswechsel derartig auszustatten. Selbstverständlich wurden diese Gleiswechsel im Bedarfsfall zum Umkehren benutzt. Die Wagen rumpelten halt auf dem Spurkranz über das Weichenherz. Selbst gesehen vor etlichen Jahren am Hauptplatz in Linz.

IbisMaster

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #28 am: 11. Mai 2012, 15:30:30 »
Die Wagen rumpelten halt auf dem Spurkranz über das Weichenherz.
Autsch! :o Halten das die Spurkränze aus? Da besteht doch hohe Entgleisungsgefahr!
Sind da Fahrgäste drinnen gewesen?

13er

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #29 am: 11. Mai 2012, 15:57:22 »
Am 158er ist man auch auf den Spurkränzen – sehr langsam – quer über die Vignolgleise der Verbindungsbahn gerumpelt, oder? Ist zwar eine rechtwinkelige Kreuzung, aber vom Prinzip her auch nicht viel anders.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.