Autor Thema: [PM] Gondeln an der Mur: Streit um hochschwebende Verkehrsideen in Graz  (Gelesen 17380 mal)

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darkweasel

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Was aber bedeutet, dass es nicht barrierefrei ist. Denn bei Barrierefreiheit muss es z.B. Menschen im Rollstuhl möglich sein, die Anlage ohne fremde Hilfe zu nutzen. So muss der Rollifahrer darauf hoffen / vertrauen, dass ihm jemand hineinhilft. Ob man dafür extra wegen ihm die Anlage kurz stoppt oder ihn über Stufen trägt, macht da keinen Unterschied.
Man kann ja auch einen für Rollstuhlfahrer erreichbaren Knopf einbauen, der das erledigt.

Laiseka

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Es gibt Beispiele, da macht die Seilbahn durchwegs Sinn:

Koblenz (Überquerung von Autobahn, Rhein und Eisenbahnverbindung) um ein Wohngebiet/ehemalige Kaserne zu erreichen. Das wäre mit einer Straßenbahn deutlich teurer geworden (Brücken, Untertunnelung etc.).

Caracas - San Agustin, Venezuela: wenn ich mich richtig erinnere ist es dort auch unmöglich einen Bus/Bim hinfahren zu lassen, weil das Gebiet zu steil ist. In die Station wurde übrigens auch eine Bibliothek/Gemeindehaus integriert.

http://www.doppelmayr.com/de/doppelmayr-international/anwendungen/urban/referenzen.html?country=all

In Graz machts wohl weniger Sinn und erinnert mich an einen indischen Kollegen aus dem ÖV-Sektor der für eine Monorail in seiner Heimatstadt eintrat. Begründung: damit der Autoverkehr besser vorankommt... .

60er

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Was aber bedeutet, dass es nicht barrierefrei ist. Denn bei Barrierefreiheit muss es z.B. Menschen im Rollstuhl möglich sein, die Anlage ohne fremde Hilfe zu nutzen. So muss der Rollifahrer darauf hoffen / vertrauen, dass ihm jemand hineinhilft. Ob man dafür extra wegen ihm die Anlage kurz stoppt oder ihn über Stufen trägt, macht da keinen Unterschied.
Wenn man es so definiert, ist in Wien auch kein Bus und keine Straßenbahn barrierefrei, da ja die manuelle Rampe erst vom Fahrer ausgeklappt werden muss. Ich kann nur sagen, dass moderne Kabinenbahnen so konstruiert sind, dass auch Rollstuhlfahrer sie benutzen können (müssen).


KSW

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Die Stationen sind ja sowieso durch Personal besetzt und dieses kann im Bedarfsfall helfend eingreifen.
Und genau das ist meiner Meinung nach der allergrößte Schwachpunkt am gesamten Konzept (neben der eigentlichen Unnötigkeit dieser Anlage): egal ob Rush Hour oder Wochenende, Mittagszeit oder später Abend: ich muß alle Stationen mit Personal besetzt haben, da kann ich keinen dem Bedarf angepassten Personaleinsatz aufwenden. Und genau dort liegt aber die Kostenschraube, an der man durch Kapazität und Intervall der Fahrzeuge schrauben könnte...

moszkva tér

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Die Stationen sind ja sowieso durch Personal besetzt und dieses kann im Bedarfsfall helfend eingreifen.
Und genau das ist meiner Meinung nach der allergrößte Schwachpunkt am gesamten Konzept (neben der eigentlichen Unnötigkeit dieser Anlage): egal ob Rush Hour oder Wochenende, Mittagszeit oder später Abend: ich muß alle Stationen mit Personal besetzt haben, da kann ich keinen dem Bedarf angepassten Personaleinsatz aufwenden. Und genau dort liegt aber die Kostenschraube, an der man durch Kapazität und Intervall der Fahrzeuge schrauben könnte...
Nicht nur da. Eine Seilbahn muss ständig mit derselben Geschwindigkeit betrieben werden, egal ob viele oder wenige Kabinen unterwegs sind. Das Seil muss so oder so laufen und verbraucht dadurch teure Energie, egal ob Stoßzeit oder Schwachlastzeit.

60er

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Nicht nur da. Eine Seilbahn muss ständig mit derselben Geschwindigkeit betrieben werden, egal ob viele oder wenige Kabinen unterwegs sind. Das Seil muss so oder so laufen und verbraucht dadurch teure Energie, egal ob Stoßzeit oder Schwachlastzeit.
Das ist nicht ganz richtig. In Schigebieten werden Lifte und Seilbahnen in Schwachlastzeiten durchaus etwas langsamer gestellt, um Strom zu sparen. In modernen Anlagen kann die Geschwindigkeit stufenlos geregelt werden. Die Fahrzeit verlängert sich dadurch nur geringfügig.

Und genau das ist meiner Meinung nach der allergrößte Schwachpunkt am gesamten Konzept (neben der eigentlichen Unnötigkeit dieser Anlage): egal ob Rush Hour oder Wochenende, Mittagszeit oder später Abend: ich muß alle Stationen mit Personal besetzt haben, da kann ich keinen dem Bedarf angepassten Personaleinsatz aufwenden. Und genau dort liegt aber die Kostenschraube, an der man durch Kapazität und Intervall der Fahrzeuge schrauben könnte...
U-Bahn-Stationen und Leitstellen müssen auch ständig durch Personal besetzt sein. Aber generell stimme ich dir zu, ich halte Seilbahnen auch nicht für das optimale Stadtverkehrsmittel.

Linie 41

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Und vor allem muß jedes Mal die gesamte Seilbahn angehalten werden, wenn bspw. in einer Station ein Rollstuhlfahrer einsteigen will.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

coolharry

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Und vor allem muß jedes Mal die gesamte Seilbahn angehalten werden, wenn bspw. in einer Station ein Rollstuhlfahrer einsteigen will.

Äähh nö.

Da bei fast allen modernen Bahnen die Stationen vom Hauptseil entkoppelt sind. Somit wenn eine Gondel in einer Station steht, heißt das nicht automatisch das die ganze Anlage still steht.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie 41

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Da bei fast allen modernen Bahnen die Stationen vom Hauptseil entkoppelt sind. Somit wenn eine Gondel in einer Station steht, heißt das nicht automatisch das die ganze Anlage still steht.
Die Gondeln sollen aber auch wieder gleichmäßig auf das Seil aufgebracht werden. Das Verladen eines Rollstuhls ist kaum sinnvoll möglich, wenn die nächste Gondel hinten schon anrauscht (und wenn die Gondelabstände sehr groß sind, kommt man nicht auf die entsprechende Beförderungsleistung).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

HLS

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Dann kommt eben sowas: "Liebe Fahrgäste, verkehrsbedingt kommt es derzeit zu etwas längen Wartezeiten und unterschiedlichen Gondelfolgen".  8)
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

invisible

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Die absurden Ideen gehen noch weiter. In der Krone träumt SP-Klubobmann Michael Grossmann inzwischen von einer Gondelbahn bis Leibnitz (!). Sind ja nur 30km...
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

TW 292

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Die absurden Ideen gehen noch weiter. In der Krone träumt SP-Klubobmann Michael Grossmann inzwischen von einer Gondelbahn bis Leibnitz (!). Sind ja nur 30km...
Oder gleich die Gondeln bis nach Wien verlängern.  ;D

Man sollte bitte das Geld für eine schnellere Bahnstrecke zwischen Graz - Bruck investieren, damit ist der Bevölkerung mehr geholfen und das System Bahn würde damit auf der Südachse noch beliebter!

HLS

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Oder gleich die Gondeln bis nach Wien verlängern.  ;D
Mit Zwischenhalten in Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg & Linz. In Innsbruck zweigt dann ein Teil nach Bregenz ab und von Wien fährt ein Teil weiter nach Eisenstadt.

Obwohl nach Eisenstadt wäre es besser, wenn man die U1 dort hin verlängert.
"Grüß Gott"

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hema

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Du meinst aber wohl, man sollte hier den Venediger Gondelverkehr nach Österreich verlängern?  ;D


Andererseits, wer kann besser herumgondeln als die Wiener Straßenbahn?  8)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!