Nun ja, Straßenbahnen kosten halt Geld. Busse fallen bekanntlich vom Himmel und alle restlichen Kosten zahlt die Jetti-Tant'!
Die Frage ist, wie ausgelastet die Straßenbahn ist - und ob es sich auszahlt, da noch etwas in die Wageninstandhaltung zu investieren. Ich nehme an, es wird dort auch so etwas wie Marschrutkas geben und Busse sind sicher leichter zu bekommen als moderne Straßenbahnfahrzeuge. Theoretisch könnte man sogar einen Linienverkehr mit gemieteten Bussen einrichten - die WL machen vor, wie es geht.
Schade, besonders die im Bild 2 erkennbaren Oberleitungsmasten mit ihren "Schnörckeln" gefallen mir gut.
Die Auslastung war zumindest bei meinem Besuch nicht schlecht, da sind mir bei weitem ''einstellungswürdigere'' Netze untergekommen.
2019 wurden in Temirtau sogar noch Gleise erneuert, aber Einstellungen nach Modernisierungsarbeiten kennt man auch von österreichischen Nebenbahnen ziemlich gut.
Ein Problem in der Region generell dürfte die - für unsere Breiten - komplett andere Mentalität sein, über die Umwelt macht man sich generell wenig Gedanken, moderne Busse aus beispielsweise China (in Zentralasien durchaus aktiv) kommen besser an und kosten einen Bruchteil neuer Straßenbahnen und gleichzeitig ''gewinnt'' man mehr Straße für die Autos zurück.
Man denkt und lebt dort anders als in Europa (Achtung subjektiv), es wird viel auf Tradition und Familie geachtet, ein junger Kasache hat mir beispielsweise verzweifelt berichtet, dass er erst mit 21 heiraten wird und damit viel später als andere in seinem Umfeld an der Reihe ist. In Nursultan (=Astana) und bei der russischen Minderheit ist man etwas anders eingestellt.
Mich haben die einzigartigen Masten auch fasziniert, auch der Hintergrund ist ganz ''interessant'':