Autor Thema: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat  (Gelesen 156781 mal)

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Bimdose

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #495 am: 23. April 2023, 20:48:32 »
Laut Schwechater Bürgermeisterin gibt es derzeit keinerlei Bewegung beim 72er, es dringen keine Informationen zu ihr. Das wirkt sich auch nachteilig auf die Ausschreibung von Straßenbauprojekten bzw. Buslinien aus. Laut Stadtrat Hanke ist er massiv bemüht, zu einer Lösung zu kommen und will diese in absehbarer Zeit präsentieren - mit welchem Ergebnis auch immer.

MK

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #496 am: 23. April 2023, 20:59:31 »
Meiner Meinung nach wäre es auch an der Zeit, zu überlegen, ob Wien nicht wieder wachsen sollte.

Im Norden Gerasdorf, Langenzersdorf und ggf. Klosterneuburg, im Osten Groß-Enzersdorf, im Süden Schwechat, Vösendorf, Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Gießhübl, Mödling, Wiener Neudorf und Hinterbrühl würden sich anbieten.

Damit wäre das gesamte geschlossene Siedlungsgebiet von und um Wien in einer Stadt und einem Bundesland vereint und die mehr oder weniger willkürliche Linie (an der baulichen Struktur sieht man sie nicht) zwischen Wien und Schwechat, die den 72er verhindert, wäre weg. Und der Flughafen Wien wäre auch in Wien.
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haidi

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #497 am: 23. April 2023, 21:25:29 »
Wie wurde in der Ersten Republik von NIederösterreich getrennt, weil die beiden Bundesländer zusammen einen zu großen Teil der österreichischen Bevölkerung vertreten hat. Mit der immer stärker steigenden Bevölkerungszahl im Speckgürtel würde wieder ein großes Übergewicht entstehen, Wien hatte dann ca. 1/3 der österreichischen Bevölkerung, sind es jetzt schon 2 von 9 Mio. was einen Anteil von 22% ergibt.
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25er

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #498 am: 23. April 2023, 21:34:38 »
Bitte, das ist doch kein "Übergewicht", sondern einfach nun einmal die Tatsache, dass Wien und Umgebung der bevölkerungsreichste Teil des Landes ist. Ob sich dieser jetzt auf zwei Bundesländer aufteilt - und damit manche städteplanerischen Maßnahmen erschwert - oder der Speckgürtel endlich in Wien eingemeindet wird, ist doch ziemlich egal. Welchen Unterschied würde das für alle anderen machen?

Leider sehe ich aber in naher Zukunft ohnehin keine Chance, dass dies jemals passieren wird - ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass NÖ die Gemeinden jemals von sich aus hergeben würde.

haidi

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #499 am: 23. April 2023, 21:45:23 »
Übergewicht ist politisch zu verstehen.
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N1

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #500 am: 23. April 2023, 21:51:19 »
Leider sehe ich aber in naher Zukunft ohnehin keine Chance, dass dies jemals passieren wird - ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass NÖ die Gemeinden jemals von sich aus hergeben würde.
Eh, deswegen ist es müßig, darüber zu diskutieren. In der niederösterreichischen Landesregierung hat übrigens Udo Landbauer die Verkehrsagenden inne. Man darf getrost annehmen, dass das die Realisierungschance des 72er-Projekts nicht gerade steigert.
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Hans Rauscher

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #501 am: 24. April 2023, 11:05:46 »
Wie wurde in der Ersten Republik von NIederösterreich getrennt, weil die beiden Bundesländer zusammen einen zu großen Teil der österreichischen Bevölkerung vertreten hat.

In erster Linie wollte die Landbevölkerung keinen mit den Stimmen der Wiener gewählten roten Landeshauptmann haben, und umgekehrt die Wiener sich nicht von den konservativen Ländlern reinreden lassen. Das wäre in dem Fall aber kein Problem, da z.B. Schwechat eine rote Absolute im Gemeinderat hat.

Leider sehe ich aber in naher Zukunft ohnehin keine Chance, dass dies jemals passieren wird - ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass NÖ die Gemeinden jemals von sich aus hergeben würde.

Dafür ist aber nicht NÖ zuständig, sondern der Bund - und da wird sich nach der nächsten Wahl wahrscheinlich eine 2/3-Mehrheit ohne ÖVP ausgehen.
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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #502 am: 24. April 2023, 11:09:52 »
Eh, deswegen ist es müßig, darüber zu diskutieren. In der niederösterreichischen Landesregierung hat übrigens Udo Landbauer die Verkehrsagenden inne. Man darf getrost annehmen, dass das die Realisierungschance des 72er-Projekts nicht gerade steigert.

Vielleicht, wenn man statt dem VOR-Magazin Liederbücher in die Tramways hängt?
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petestoeb

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #503 am: 24. April 2023, 13:39:24 »
Meiner Meinung nach wäre es auch an der Zeit, zu überlegen, ob Wien nicht wieder wachsen sollte.

Im Norden Gerasdorf, Langenzersdorf und ggf. Klosterneuburg, im Osten Groß-Enzersdorf, im Süden Schwechat, Vösendorf, Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Gießhübl, Mödling, Wiener Neudorf und Hinterbrühl würden sich anbieten.

Damit wäre das gesamte geschlossene Siedlungsgebiet von und um Wien in einer Stadt und einem Bundesland vereint und die mehr oder weniger willkürliche Linie (an der baulichen Struktur sieht man sie nicht) zwischen Wien und Schwechat, die den 72er verhindert, wäre weg. Und der Flughafen Wien wäre auch in Wien.

Das wäre nicht nur bezüglich Ausbau der Öffis von enormen Vorteil. Man hätte nach dem 2. Weltkrieg Groß-Wien so lassen sollen, wie es war. Das hätte heute enorme Vorteile und wäre für die Entwicklung der Gebiete ein noch größerer Vorteil gewesen.

Leider ist das heute keinesfalls mehr politisch umsetzbar.


MK

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #504 am: 24. April 2023, 14:39:20 »
Das wäre nicht nur bezüglich Ausbau der Öffis von enormen Vorteil. Man hätte nach dem 2. Weltkrieg Groß-Wien so lassen sollen, wie es war. Das hätte heute enorme Vorteile und wäre für die Entwicklung der Gebiete ein noch größerer Vorteil gewesen.

Groß-Wien in der damaligen Form war aber auch Blödsinn, und hat viele sehr ländliche Gebiete beinhaltet. Der Vorschlag der Enquete für den Wiederaufbau 1946 wäre ein guter Kompromiss gewesen, das wäre alles verstädtertes Gebiet gewesen.

Kurioserweise wollte Schwechat 1954 sogar bei Wien bleiben, durfte aber nicht.
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petestoeb

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #505 am: 24. April 2023, 15:37:45 »
Das wäre nicht nur bezüglich Ausbau der Öffis von enormen Vorteil. Man hätte nach dem 2. Weltkrieg Groß-Wien so lassen sollen, wie es war. Das hätte heute enorme Vorteile und wäre für die Entwicklung der Gebiete ein noch größerer Vorteil gewesen.

Groß-Wien in der damaligen Form war aber auch Blödsinn, und hat viele sehr ländliche Gebiete beinhaltet. Der Vorschlag der Enquete für den Wiederaufbau 1946 wäre ein guter Kompromiss gewesen, das wäre alles verstädtertes Gebiet gewesen.

Kurioserweise wollte Schwechat 1954 sogar bei Wien bleiben, durfte aber nicht.

heute sind die ländlichen Gebiete aber praktisch bereits mitten in Wien und verbaut.

maybreeze

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #506 am: 24. April 2023, 16:05:06 »
Das Problem ist nicht die Stadtgrenze sondern die Tatsache, dass die Raumordnung Landessache ist. Metropolregionen gibt es einfach nicht, was halt für eine Lösungsfreudigkeit der Speckgürtelproblematik Wien-NÖ nicht sehr förderlich ist.

Für Wien und Niederösterreich ist SUM (Stadt-Umland-Management), bei deren Konferenzen ich teilnehmen durfte, ein Lösungsversuch. Die haben sich einen Haxen ausgefreut, wenn ein Radweg aus NÖ genau auf einen Radweg in Wien (und umgekehrt) an der Landesgrenze getroffen hat. Sonst war's wichtig, das die Räume der Koferenzen gut gelüftet waren: Wegen der vielen heißen Luft!




T1

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #507 am: 24. April 2023, 16:42:39 »
Das Problem ist nicht die Stadtgrenze sondern die Tatsache, dass die Raumordnung Landessache ist.
Das stimmt nicht, die Raumordnung ist im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde!

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #508 am: 16. Juni 2023, 13:46:30 »
"Mein Bezirk" hat Ende Mai mal wieder über einen Zwischenstand berichtet. Es laufen wohl Gespräche zur Finanzierung zwischen Wien und St. Pölten. Also im Grunde nichts Neues.
Halb off-topic: Die Bezirksvertretung hat sich außerdem einstimmig für die Einrichtung einer Station "Gattergasse" am 11er und 71er (bei Umsetzung folglich auch am 72er) ausgesprochen.

Monorail

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #509 am: 16. Juni 2023, 14:43:16 »
Toll, noch so eine Sinnloshaltestelle im 11., Hauptsache die Straßenbahn weiter ausbremsen anstatt sie auszubauen.  :ugvm:
Die Hst. Weißenböckstraße FR stadtauswärts gehört dann aber wenigstens hinter die Kreuzung verlegt.

Ginge es nach mir, wären Stationen wie Valiergasse oder Braunhubergasse nie gebaut worden und natürlich auch die Gattergasse kein Thema. Eine Bim ist kein Gummiradler, 600m Stationsabstand in Flächenbezirken müssen zumutbar sein, wenn die Straßenbahn von ihrem Image als Bummelbim wegkommen soll.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.