Autor Thema: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis  (Gelesen 8547 mal)

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13er

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[PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« am: 23. Mai 2011, 16:20:02 »
Zitat
Stadterweiterung: Sorgen um Öffis

Weniger Autoverkehr ist ein deklariertes Ziel der Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen. Doch gerade dort, wo in nächster Zeit tausende Wohnungen entstehen sollen, sorgen sich Betroffene um den öffentlichen Anschluss.
            
Seit 2003 wird erhoben

Eine Anbindung von Monte Laa in Wien-Favoriten an das Straßenbahnnetz will offenbar gut überlegt sein. Schon im Jahr 2003 wurde sie unter dem damaligen Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (SPÖ) im Verkehrsmasterplan festgeschrieben.

Seitdem werden in den Büros der Stadtplanung mögliche Varianten erhoben. Auch aus dem Büro der neuen Verkehrsstadträtin heißt es, dass Kosten und Zeitplan für eine neue Straßenbahn konkretisiert werden. Wann sie auch fahren wird, ist nicht bekannt.
            
Linie 67 durch Laaerbergstraße

Die Anrainer sind besorgt, nicht zuletzt auch deswegen, weil in Monte Laa noch drei zusätzliche Büro- und Wohntürme errichtet werden sollen. Schon jetzt sei aber die Verkehrsanbindung nicht optimal. Im Vorjahr wurde deswegen im Juni eine Bürgerversammlung abgehalten.

Die Favoritner Bezirksvorstehung freut sich schon darüber, dass wenigsten die Buslinie 68A in dichteren Intervallen fährt. Eine Hoffnung konzentriert sich auf den neuen Hauptbahnhof.

Ist der Hauptbahnhof fertig gebaut, soll die Straßenbahnlinie 67 nicht mehr parallel zur verlängerten U1 geführt werden. Sie könnte dann in die Laaerbergstraße umgeleitet werden, um Monte Laa besser anzubinden. Doch das wäre keine rasche Lösung. Der Hauptbahnhof soll erst im Jahr 2015 fertig werden.
            
1.200 neue Wohnungen beim Marchfeldkanal

Ein ähnliches Problem sieht zumindest die Interessensgemeinschaft Lebensqualität im Erweiterungsgebiet Marchfeldkanal. Schon jetzt sei die Verkehrsüberlastung spürbar. Mit den geplanten 1.200 neuen Wohnungen käme es dann aber zu einem echten Verkehrschaos.

Die Interessensgemeinschaft wehrt sich nicht prinzipiell gegen die Verbauung. Ihr ist aber die mehrstöckige Form ein Dorn im Auge. Dafür reiche die bestehende öffentliche Anbindung durch die Straßenbahnlinie 31 nicht aus. Die Straßenbahn sei schon jetzt übervoll.

Das sieht man im Büro der Verkehrsstadträtin allerdings mit anderen Augen. Sobald die Neubauten fertiggestellt seien, werde die Linie 31 bei Bedarf beschleunigt. Auch könnten längere Garnituren zum Einsatz kommen. Das würde ausreichen, hieß es.
            
7.000 Wohnungen in Donaufeld

Ebenfalls in Wien-Floridsdorf gelegen ist das Stadtentwicklungsgebiet Donaufeld. Hier sollen in den nächsten Jahren rund 7.000 Wohnungen entstehen. Es gilt wegen seiner zentrumsnahen Lage und der hohen Lebensqualität in der Nähe der Alten Donau als Top-Entwicklungsgebiet. Hier stößt sich vor allem die Bezirks-ÖVP an einem "nicht ausreichenden" Verkehrskonzept.

Ein Manko sei, dass die U6 nicht nach Norden ausgebaut werden soll – zumindest ist das in den Ausbauplänen bis 2019 nicht vorgesehen. Die Bezirks-ÖVP fordert eine Verlängerung des 33A und die Verstärkung der Linie 26. Die zusätzliche Linie 25 auf den Gleisen des 26ers sei zu wenig.

Im Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou verweist man auf eine neue Straßenbahnlinie als Lösung. Diese soll ab 2013 in der Donaufelder Straße fahren.

Quelle: http://wien.orf.at/stories/517030/

Na, das schau ich mir an, wie man am 31er noch längere Garnituren einsetzen will ;)
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hema

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #1 am: 23. Mai 2011, 16:38:27 »
Auch die Formulierung "werde die Linie 31 bei Bedarf beschleunigt" ist mehr als herzig! Warum nicht gleich? Ist das derzeit unnötig? Haben wir zuviel Geld?  :-[
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

moszkva tér

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #2 am: 23. Mai 2011, 16:42:34 »
Von 2002 bis Q1 2011 ist die Wiener Bevölkerung um 140.000 gewachsen. Tendenz weiter steigend.
Dazu will man noch Leute vom Auto auf die Öffis bringen - man braucht kein Adam Riese zu sein, um zu wissen, dass das nur mit einem massiven Ausbau der Kapazitäten geht.

Längere Garnituren am 31er - warum nicht? Doppel-Ulfe wurden hier schon öfter behirngespinstet. Machbar wäre es, prinzipiell.

13er

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #3 am: 23. Mai 2011, 16:56:19 »
Von 2002 bis Q1 2011 ist die Wiener Bevölkerung um 140.000 gewachsen. Tendenz weiter steigend.
... und man setzt seit Jahrzehnten auf das stadtplanerisch falsche Pferd U-Bahn.

Von Doppel-ULFen halte ich nicht viel: Die müsste man dann schon im ganzen Netz einsetzen (können), sonst schafft man sich genauso eine Insellösung wie etwa bei einem Cableliner oder O-Bussen. Gegen einen Einsatz im ganzen Netz sprechen vor allem die nötigen Haltestellenverlängerungen, die entlang vieler Linien gar nicht (realistisch) machbar sein dürften.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

coolharry

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #4 am: 23. Mai 2011, 16:57:22 »
Längere Garnituren am 31er - warum nicht? Doppel-Ulfe wurden hier schon öfter behirngespinstet. Machbar wäre es, prinzipiell.

Ja mit einem gleichzeiteigen Verlängern sämtlicher "Bahnsteige" entlang der Strecke!

Die Interessensgemeinschaft wehrt sich nicht prinzipiell gegen die Verbauung. Ihr ist aber die mehrstöckige Form ein Dorn im Auge. Dafür reiche die bestehende öffentliche Anbindung durch die Straßenbahnlinie 31 nicht aus. Die Straßenbahn sei schon jetzt übervoll.

Das sieht man im Büro der Verkehrsstadträtin allerdings mit anderen Augen. Sobald die Neubauten fertiggestellt seien, werde die Linie 31 bei Bedarf beschleunigt. Auch könnten längere Garnituren zum Einsatz kommen. Das würde ausreichen, hieß es.

Beschleunigen ist super. Aber die 3-5 Minuten, die Sie unter Umständen raus holen können entlang der Brünner Straße, machen noch keine riesige Kapazitätserhöhung.
Ausserdem kommt man dann in dem Fall nicht ohne Bauliche Massnahmen aus.
 Aber der 31er ist nicht "übervoll". Temporäre Kapazitätsüberschreitung würde ich es nennen. Die 30er fahren oft genug ziemlich ungenutzt durch die Gegend. Liegt aber eher am Konvoi fahren.

Das größere Problem welches ich in dieser Gegend sehe, ist eher die schlechtere Erreichbarkeit des 31er. Wenn ich zuerst in einen Bus steigen muss um 3-4 Stationen zu fahren, dann in den 31er um wieder 3-4 Stationen zu fahren um dann in die U6 umzusteigen um wieder 4-5  Stationen zu fahren, tja dann wirds nix mit dem Öffi Umstieg.
Und 500m geht kaum einer zu einer Straßenbahn Haltestelle aber zu einer U-Bahn schon.

Von Doppel-ULFen halte ich nicht viel: Die müsste man dann schon im ganzen Netz einsetzen (können), sonst schafft man sich genauso eine Insellösung wie etwa bei einem Cableliner oder O-Bussen. Gegen einen Einsatz im ganzen Netz sprechen vor allem die nötigen Haltestellenverlängerungen, die entlang vieler Linien gar nicht (realistisch) machbar sein dürften.

Zwei hintereinnander gekuppelte B Ulfe sind da wohl gemeint. Welche die man "einfach" wieder Trennen kann. Sprich ohne Werkstätte und eventuell auf freier Strecke. D.h. Zug von Stammersdorf teilt sich in Floridsdorf und der hintere Teil fährt mit dem nächsten Zug wieder raus nach Stammersdorf.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #5 am: 23. Mai 2011, 16:59:39 »
Längere Garnituren am 31er - warum nicht? Doppel-Ulfe wurden hier schon öfter behirngespinstet. Machbar wäre es, prinzipiell.
Da wäre es ja fast noch sinnvoller NF-Beiwägen an die ULFe zu hängen, ähnlich wie die Vario VV60LF.

95B

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #6 am: 23. Mai 2011, 17:00:22 »
Von Doppel-ULFen halte ich nicht viel: Die müsste man dann schon im ganzen Netz einsetzen (können), sonst schafft man sich genauso eine Insellösung wie etwa bei einem Cableliner oder O-Bussen. Gegen einen Einsatz im ganzen Netz sprechen vor allem die nötigen Haltestellenverlängerungen, die entlang vieler Linien gar nicht (realistisch) machbar sein dürften.
Gerade der ULF in Doppeltraktion wäre eine Lösung, die es erlaubt, nicht das ganze Netz adaptieren zu müssen. Am 43er fahren sie eben mit B+B, auf anderen Linien mit B solo... ich sehe da keine Insellösung. Deinen Gedanken folgend dürfte man heute gar keine B-ULFe haben, weil sie am 9er nicht mit Fahrgästen fahren dürfen (Problem Elterleinplatz)...
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13er

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #7 am: 23. Mai 2011, 17:04:09 »
ich sehe da keine Insellösung.
Ok, es ist dann keine Insellösung, wenn man sämtliche B auf Doppeltraktion(smöglichkeit) umbaut. Ob das finanziell drin ist?
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moszkva tér

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #8 am: 23. Mai 2011, 17:04:20 »
Das größere Problem welches ich in dieser Gegend sehe, ist eher die schlechtere Erreichbarkeit des 31er. Wenn ich zuerst in einen Bus steigen muss um 3-4 Stationen zu fahren, dann in den 31er um wieder 3-4 Stationen zu fahren um dann in die U6 umzusteigen um wieder 4-5  Stationen zu fahren, tja dann wirds nix mit dem Öffi Umstieg.
Und 500m geht kaum einer zu einer Straßenbahn Haltestelle aber zu einer U-Bahn schon.
Eine Lösung wäre in dem Fall, den 31er aufzufächern, z.B. in Linie 31 wie gehabt, und als Linie "30" parallel weiter westlich, wodurch der Mitterhoferweg erschlossen werden würde. Dann noch eine Linie "29" östlich in der Ruthnergasse, et voilà...
Kombiniert mit der Linie 27 von Kagran nach Großjedlersdorf wäre das der sogenannte große Wurf für Floridsdorf.

coolharry

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #9 am: 23. Mai 2011, 17:15:04 »
Eine Lösung wäre in dem Fall, den 31er aufzufächern, z.B. in Linie 31 wie gehabt, und als Linie "30" parallel weiter westlich, wodurch der Mitterhoferweg erschlossen werden würde. Dann noch eine Linie "29" östlich in der Ruthnergasse, et voilà...
Kombiniert mit der Linie 27 von Kagran nach Großjedlersdorf wäre das der sogenannte große Wurf für Floridsdorf.

Hey das wollte ich auch noch schreiben.  :-[
Linien Auffächerung ist auf jeden Fall besser da ich mit dem Investierten Kapital wesentlich mehr Fläche abdecke. Am Spitz braucht man nur mehr Platz für die Fahrzeuge. (Pause und so Kleinigkeiten)
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moszkva tér

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #10 am: 24. Mai 2011, 07:43:15 »
Am Spitz braucht man nur mehr Platz für die Fahrzeuge. (Pause und so Kleinigkeiten)
Nicht notwendigerweise. Binde die Linien durch mit bereits existierenden:
z.B. so:
29 + 2
31 wie gehabt
30 + 33 (oder gleich zum Schottenring)

coolharry

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #11 am: 24. Mai 2011, 08:13:56 »
Nicht notwendigerweise. Binde die Linien durch mit bereits existierenden:
z.B. so:
29 + 2
31 wie gehabt
30 + 33 (oder gleich zum Schottenring)

Das mit dem Spitz hab ich deswegen eingebracht, weil sowieso die meisten Fahrgäste am Spitz in diverse andere Verkehrsmittel umsteigen (U6, S-Bahn) Deswegen ist es auf der Floridsdorferbrücke nicht unbedingt sinnvoll leere Züge im 2-Minuten Takt fahren zu lassen (3 Linien im 6 Minuten Takt). Aber ich kann natürlich nicht die Fahrgaststromveränderung erahnen die sich dadurch vielleicht ergeben würde.
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moszkva tér

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #12 am: 24. Mai 2011, 08:39:16 »
Das mit dem Spitz hab ich deswegen eingebracht, weil sowieso die meisten Fahrgäste am Spitz in diverse andere Verkehrsmittel umsteigen (U6, S-Bahn)
Derzeit steigen fast alle um, weil außer dem 31er nichts über die Brücke fährt. Würde es mehr Angebot geben, wäre auch mehr Nachfrage da.
Obs natürlich sinnvoll ist, einen allzu dichten Intervall zu fahren, lasse ich dahingestellt. Aber, beispielsweise, eine Linie von Stammersdorf über die Linie 2 durch Dresdner und Taborstr. könnte durchaus angenommen werden.

95B

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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #13 am: 24. Mai 2011, 09:26:29 »
Ok, es ist dann keine Insellösung, wenn man sämtliche B auf Doppeltraktion(smöglichkeit) umbaut. Ob das finanziell drin ist?
Es müssen ja auch nicht sämtliche sein. Ein genügend großer Anteil am Gesamtfahrzeugpool würde reichen. Wenn man zwischen A und B unterscheiden kann, funktioniert das auch für die Unterscheidung zwischen B mit und B ohne Traktionsmöglichkeit.
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Re: [PM] Stadterweiterung: Sorgen um Öffis
« Antwort #14 am: 24. Mai 2011, 10:22:27 »
Ok, es ist dann keine Insellösung, wenn man sämtliche B auf Doppeltraktion(smöglichkeit) umbaut. Ob das finanziell drin ist?
Man muß auch nicht sämtliche ULFe umbauen, sondern nur eine brauchbare Reserve haben. Die Züge werden ja eh nicht dauernd von einem Bahnhof zum anderen geschickt.

Es müssen ja auch nicht sämtliche sein. Ein genügend großer Anteil am Gesamtfahrzeugpool würde reichen. Wenn man zwischen A und B unterscheiden kann, funktioniert das auch für die Unterscheidung zwischen B mit und B ohne Traktionsmöglichkeit.
Ganz abgesehen davon, daß das ULF-Geschiebe eh ein Ende haben wird, sobald der NF-Anteil hoch genug ist.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.