Autor Thema: Lärmmessungen  (Gelesen 3609 mal)

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13er

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Lärmmessungen
« am: 25. April 2013, 12:23:33 »
Heute in der Früh, Spitalgasse am Gehsteig (hinter parkenden Autos) auf Höhe Sportplatz gegenüber der Gießergasse. Versuchsaufbau wie gestern am 25er.

Grundlärm komplett ohne Autos ca. 60 dB, normal war aber so was bei 70 dB. Ein vorbeifahrender LKW hatte 92, ein zweiter 91 dB.

dB Richtung Westbahnhof:

90 (E1)
87 (B)
89 (A)
93 (E2+c5, ein aus welchen Gründen auch immer umgeleiteter 38er zum Zimmermannplatz)
90 (E1+cx)
90 (E1)
84 (B1, allerdings nicht mit derselben Geschwindigkeit wie die anderen Züge, da er vor der Gießergasse abbremste; ich nehme ihn trotzdem rein)
88 (E1)

dB Richtung Praterstern:

92 (E1)
92 (E1)
90 (E1+cx)
91 (E1+cx)
90 (E1)
88 (B1)
92 (E1)

Mehr ULFe kamen leider nicht vorbei.
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moszkva tér

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #1 am: 25. April 2013, 12:29:58 »
Zwischen ULF und E1 gibts also keinen signifikanten Unterschied. Ulfe dürften eine Spur leiser sein, aber deine Lärmmessung mittels Smartphone-App hat sicher eine recht große Messtoleranz und für eine statistisch relevante Aussage ist die Stichprobe auch nicht groß genug  ;)

Trotzdem toll, dass sich einmal jemand die Mühe macht!  :up:
Wie groß war eigentlich die Entfernung zwischen Messgerät und Zug?

13er

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #2 am: 25. April 2013, 12:36:28 »
Zwischen ULF und E1 gibts also keinen signifikanten Unterschied. Ulfe dürften eine Spur leiser sein, aber deine Lärmmessung mittels Smartphone-App hat sicher eine recht große Messtoleranz und für eine statistisch relevante Aussage ist die Stichprobe auch nicht groß genug  ;)
Stimmt, aber es ist ein Anfang :) Wegen der Meßtoleranz habe ich nicht das Maximum genommen, da das manchmal nur ganz kurz angezeigt wurde, sondern die Zahl etwas darunter, die länger aufschien. Mit professionellen Meßgeräten kann ich selbstverständlich nicht mithalten, aber wenn das Smartphone einen systematischen Fehler eingebaut hat, dann wirkt er bei allen Zügen. Da es nicht um die absoluten Zahlen, sondern nur um Vergleiche geht, würde ich das nicht überbewerten.
Wie groß war eigentlich die Entfernung zwischen Messgerät und Zug?
Ca. 9m zum Gleis FR Währinger Straße, zum anderen also etwas mehr. Ich stand am Gehsteig, nicht ganz bei den geparkten Autos, sondern so ca. 1-2 Schritte dahinter.
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Re: Lärmmessungen
« Antwort #3 am: 25. April 2013, 14:25:19 »
Zwischen ULF und E1 gibts also keinen signifikanten Unterschied.

Doch, die professionellen Lärmmessungen der TU anlässlich des 13ers zeigen das sehr deutlich.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

13er

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #4 am: 25. April 2013, 14:48:13 »
Zwischen ULF und E1 gibts also keinen signifikanten Unterschied.
Doch, die professionellen Lärmmessungen der TU anlässlich des 13ers zeigen das sehr deutlich.
Nein, da muss ich dir jetzt widersprechen, das tun sie nicht.

Sie zeigen nur, dass der subjektive Eindruck beim ULF deutlich besser ist, der Mensch also den Lärm in den Frequenzen, die der ULF produziert, weniger wahrnimmt (das ist auch nicht erstaunlich; das kann dir jeder bestätigen, der nacheinander einen E1 und ULF vorbeifahren hört; gestern und heute hatte ich dieses Erlebnis auch). Es wurde eine A-Bewertung durchgeführt, siehe Fußnote 1 in der Arbeit. Diese A-Bewertung "normiert" den gemessenen Schalldruck auf das Hörvermögen des Menschen (kurz gesagt: tiefe Frequenzen sind weniger störend und werden weniger empfunden als hohe).

Es handelt sich somit um keine Auswertung des tatsächlich vom Meßgerät aufgenommenen Schalldrucks, sondern um eine Gewichtung der aufgezeichneten Frequenzen. Rein objektiv, wenn man das gesamte Frequenzband neutral betrachtet, geben sich die Fahrzeuge nicht viel, mit leichtem Vorteil für den ULF. Und das war eigentlich die Überraschung auch für mich bei meinen Amateurmessungen.

Es kommt drauf an, was man erreichen möchte: Für den Lärmeindruck auf den Menschen ist natürlich die Meßmethode der Studie viel sinnvoller, da sie physiologische Eigenschaften mit abbildet; für vorher-nachher-Vergleiche halte ich, bei aller Bescheidenheit, meine Ergebnisse für aussagekräftiger. Wie gesagt, ich war ja nicht an absoluten Werten interessiert, sondern an Vergleichswerten.
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Re: Lärmmessungen
« Antwort #5 am: 25. April 2013, 14:58:23 »
Ulfe dürften eine Spur leiser sein, aber deine Lärmmessung mittels Smartphone-App hat sicher eine recht große Messtoleranz und für eine statistisch relevante Aussage ist die Stichprobe auch nicht groß genug  ;)

Lärmmessung mit Smartphone ist so eine Sache. Das Mikrofon dürfte einen auf Sprachverständlichkeit optimierten Frequenzgang haben; je nach Frequenzverteilung können da also signifikante Teile fehlen.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

13er

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #6 am: 25. April 2013, 15:05:46 »
Lärmmessung mit Smartphone ist so eine Sache. Das Mikrofon dürfte einen auf Sprachverständlichkeit optimierten Frequenzgang haben; je nach Frequenzverteilung können da also signifikante Teile fehlen.
Ist mir bewusst (auch wenn ich mich vorher bezügl. S2 ein bißchen informiert habe und es insgesamt recht genau sein soll). Darum hat mir ein Freund heute angeboten, sein kalibriertes Schalldruckmeßgerät auszuleihen ;)
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hema

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #7 am: 25. April 2013, 15:08:59 »
Auch wenn die gemessenen Werte unwissenschaftlich erstellt und sicher physikalisch falsch sind, reicht es für einen groben Vergleich und eine rasche Beurteilung der Verhältnisse durchaus! Ob es hell oder dunkel ist erkennt man auch ohne per Messinstrument  genaue Werte ermittelt zu haben.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

moszkva tér

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #8 am: 25. April 2013, 15:21:50 »
Auch wenn die gemessenen Werte unwissenschaftlich erstellt und sicher physikalisch falsch sind, reicht es für einen groben Vergleich und eine rasche Beurteilung der Verhältnisse durchaus! Ob es hell oder dunkel ist erkennt man auch ohne per Messinstrument  genaue Werte ermittelt zu haben.
Auch wenn man Messfehler in Kauf nehmen muss: Solange man immer dasselbe Messgerät unter selben Voraussetzungen verwendet, ist der Fehler bei allen Messungen gleich und somit sind die Ergebnisse vergleichbar (nicht absolut korrekt, aber relativ korrekt).

13er

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #9 am: 25. April 2013, 15:29:44 »
Auch wenn man Messfehler in Kauf nehmen muss: Solange man immer dasselbe Messgerät unter selben Voraussetzungen verwendet, ist der Fehler bei allen Messungen gleich und somit sind die Ergebnisse vergleichbar (nicht absolut korrekt, aber relativ korrekt).
Eben! Vorranging darum geht's mir. Mir ist völlig klar, dass die absolute dB-Zahl mit Sicherheit (um einiges) danebenliegt (schon die günstigeren echten Meßgeräte haben eine Toleranz von ca. +- 1,5 bis 2 dB, was wird da erst das Smartphone haben). Ich bin gespannt, was die dB(linear)- und dB(A)-Messung mit dem echten Schallmeßgerät ergeben wird.

Die Fahrzeugmesserei ist eigentlich nur ein Abfallprodukt. Mir ging's um folgende Fragestellung:
1. Wie laut ist derzeit das Rasengleis in der Tokiostraße/Prandaugasse?
2. Wie laut wird das umgebaute Rasengleis in der Tokiostraße/Prandaugasse sein?
3. Wie laut ist herkömmliches Großflächenplattengleis an mehreren Stellen in der Stadt? Als Vergleichswert zu 1+2.
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95B

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #10 am: 25. April 2013, 20:50:25 »
Ob es hell oder dunkel ist erkennt man auch ohne per Messinstrument  genaue Werte ermittelt zu haben.
Manche glauben aber auch, es sei hell oder dunkel, wenn es per Parteiprogramm oder Dienstauftrag so festgesetzt wird. ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

invisible

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Re: Lärmmessungen
« Antwort #11 am: 25. April 2013, 20:56:16 »
Auch wenn die gemessenen Werte unwissenschaftlich erstellt und sicher physikalisch falsch sind, reicht es für einen groben Vergleich und eine rasche Beurteilung der Verhältnisse durchaus! Ob es hell oder dunkel ist erkennt man auch ohne per Messinstrument  genaue Werte ermittelt zu haben.
Auch wenn man Messfehler in Kauf nehmen muss: Solange man immer dasselbe Messgerät unter selben Voraussetzungen verwendet, ist der Fehler bei allen Messungen gleich und somit sind die Ergebnisse vergleichbar (nicht absolut korrekt, aber relativ korrekt).

Ja, aber dann bitte nur für relative Vergleiche der selben Fahrzeugtype. Wenn der ULF z.B. den meisten Lärm bei (jetzt mal Fantasiezahlen) 8kHz abstrahlt und der E1 bei 2kHz, dann kann man die beiden nun mal nicht vergleichen, wenn das Mikro 1-3kHz bevorzugt. Das geht dann nur mit einem Messmikro mit annähernd linearem Frequenzgang.

ULF auf verschiedenen Gleisen oder ULF vor und nach der Lärmsanierung kann man natürlich schon vergleichen (wobei man auch da aufpassen muss: wenn die Lärmsanierung genau die 8kHz des ULF dämpft, dann kriegt das dein 1-3kHz-Mikro ja auch nicht mit).
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