Autor Thema: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5  (Gelesen 412727 mal)

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Berni229

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1620 am: 23. April 2024, 16:54:23 »
Interessant dass hier bereits der Schwenk nach Süden zwecks weiterer Verlängerung zur Gutheil-Schoder-Gasse und darüber hinaus mit eingeplant wird, die Lage der Betriebsanlsage Wienerberg lässt darauf schließen (?) dass man entweder eine Abzweigung Richtung Meidling plant oder sich einfach beide Optionen offen lassen möchte.

Was hat eigentlich den Ausschlag gegeben, nicht gleich bis zur Gutheil-Schoder-Gasse zu bauen und die Betriebs-, Abstell- und Wendeanlagen oberirdisch zu errichten? Preislich kann das nicht so einen großen Unterschied gemacht haben, wie man am Beispiel U1 Oberlaa sieht, wo man Neulaa und Oberlaa für den gleichen Preis der unterirdischen Wende- und Abstellananlage Alaudagasse bekommen hat.

Nach den Unterlagen, die mir zur verfügung stehen sind die beiden Betriebsgleise nur zum Abstellen, bzw Reparaturmöglichkeit  von schadhaften Zügen und zum Eingleisen von Zweiwegefahrzeuge. Ob die verlängerung bis zur Gutheil Schoder Gasse wirklich kommt, ist aus heutiger Sicht nämlich nicht zu sagen.

Ich glaube, da wird etwas vermischt:

Die Wende- und Abstellanlage ist jedenfalls so konzipiert, dass ein allfällige Weiterführung Richtung Süden vorbereitet ist.

Die Betriebsanlage Wienerberg ist als reine Betriebsanlage konzipiert und enthält keinerlei Vorbereitungen für einen Weiterbau Richtung Westen. Das heißt natürlich nicht, dass nicht eine entsprechende Adaptierung irgendwann möglich wäre.

abc

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1621 am: 23. April 2024, 22:22:43 »
Ich verstehe noch nicht ganz, wieso ein Bogen nach Links am Wienerberg eingebaut wird. Wäre es nicht besser, die Station in etwa parallel der Triesterstraße zu bauen? (Ein Ausgang Station Clemens-Holzmeister-Str, ein Ausgang Hertha-Firnberg-Str.) Dann könnte man in Bauphase 3 die U2 vom Wienerberg nach Inzersdorf/Nähe Vösendorf verlängern und bei der S1-ausfahrt Vorarlberger Allee auch eine Park-and-Ride anlage errichten.

Bitte nicht. P+R innerhalb der Stadtgrenzen ist ein ziemlicher Blödsinn. Es muss das Ziel sein, dass die Menschen aus dem Umland möglichst früh in den ÖV umsteigen, nicht kurz vorm Ziel. Die Bedinungen im Südraum sind hervorragend - ein Großteil der Gemeinden hat einen Bahnhof, die anderen i.d.R. viele Busverbindungen nach Wien, und mit dem Ausbau der Südbahn, der Pottendorfer Linie und dem 7,5-min-Takt auf der gesamten Badner Bahn wird sich da in den nächsten Jahren auch noch viel verändern.

P+R ist extrem sinnvoll für ländliche Räume mit Streusiedlungen und teils abgelegenen Bahnhöfen, um das Einzugsgebiet der Bahn zu erweitern. Im Stadtgebiet ist es eine ziemliche Platzverschwendung. Die P+R-Anlage Siebenhirten hat z.B. 737 Stellplätze. Klingt viel, aber letztlich füllt das gerade mal eine einzige U-Bahn - und dafür wird in einer Stadt mit einem Mangel an Wohnraum eine Fläche direkt neben einer U-Bahn-Station zugebaut, auf der eine Wohnhausanlage Platz hätte.

Der 63A könnte dann seine Endstation beim Stefan-Fadinger -Platz oder in der Wienerberg City haben.

Die Umsteigemöglichkeit zwischen U2 und 63A wird in diesem Bereich eher bedeutungslos sein. Warum sollte man aus dem Bereich Flurschützstraße erstmal mit dem Bus nach Süden und dann mit der U2 wieder nach Norden zu fahren, statt direkt zum dem 62er oder der WLB zum Matzleinsdorfer zu fahren und dort umzusteigen?

Monorail

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1622 am: Gestern um 03:54:32 »
Bitte nicht. P+R innerhalb der Stadtgrenzen ist ein ziemlicher Blödsinn. Es muss das Ziel sein, dass die Menschen aus dem Umland möglichst früh in den ÖV umsteigen, nicht kurz vorm Ziel. [...]

P+R ist extrem sinnvoll für ländliche Räume mit Streusiedlungen und teils abgelegenen Bahnhöfen, um das Einzugsgebiet der Bahn zu erweitern. Im Stadtgebiet ist es eine ziemliche Platzverschwendung. [...]
Da gebe ich dir bedingt recht. Wenn die U2 wirklich analog zur Rothneusiedl-U1 zur S1 runtergezogen werden sollte, hat das sehr wohl einen potentiellen Mehrwert für Pendler. Natürlich werden die aus Wiener Neustadt oder Baden nicht zur Vorarlberger Allee reinfahren, um dort in die U2 zu einzusteigen, aber die Laxenburger, Vösendorfer oder Leopoldsdorfer würden garantiert verleitet werden, das Auto bei der U-Bahn abzustellen.  :lamp:

Wo es keine P&R braucht sind Orte wie zB Donaustadtbrücke oder Siebenhirten. Wozu auch? Ich werde von der A22 kommend nicht am Knoten Kaisermühlen in die U-Bahn umsteigen, wenn das schon viel weiter nördlich auch geht. Analog bei der U6 im Süden, wenn es davor schon genug Stationen von Südbahn, Pottendorfer oder Lokalbahn gibt.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1623 am: Gestern um 06:43:21 »

Wo es keine P&R braucht sind Orte wie zB Donaustadtbrücke oder Siebenhirten. Wozu auch? Ich werde von der A22 kommend nicht am Knoten Kaisermühlen in die U-Bahn umsteigen, wenn das schon viel weiter nördlich auch geht. Analog bei der U6 im Süden, wenn es davor schon genug Stationen von Südbahn, Pottendorfer oder Lokalbahn gibt.

Dem kann ich mich nicht anschließen. Denn schließlich hast du auch viele im Wiener in diesem Einzugsgebiet der beiden Garagen, die kein wirkliches Öffi-Angebot haben. Oder was nützt mir eine auch eine Öffianbundung, wenn diese nur alle 30 min fährt oder aber weil sie das ganze Siedlungsgebiet abklappert, erst einmal einen riesen Umweg zu einem höherrangigen Verkehrsmittel macht. Auch gebe ich zu bedenken, dass zum Beispiel das Parkhaus Stadlau das erste Parkhaus ist, wenn ich über die S2 einpendle. Und da gibt es genügend Gegenden, die vom ÖV stark vernachlässigt wird.

Klar scheitert es oft daran, dass es keine P&R Anlagen im Umland gibt, aber auch wenn es diese gibt, dann braucht es auch einen vernünftigen Intervall. Denn was nützt mir die beste P&R, wenn dann nur alle 30-60 min ein Zug/Bus fährt, dieser jetzt schon hoffnungslos überfüllt ist oder gar ausfällt. So hatte ich einen Kollegen, der bei der Heimfahrt aus Erdberg nach Hollabrunn zuerst mit der Schnellbahn nach Rennweg oder gar bis Quartier Belvedere gefahren ist, dass er eine Aussicht auf einen Sitzplatz hatte. Und zeitweise war der Zug so voll, dass er auf der Landstraße schauen musste, dass er überhuapt noch in den Zug gekommen ist.
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abc

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1624 am: Gestern um 07:46:12 »
Da gebe ich dir bedingt recht. Wenn die U2 wirklich analog zur Rothneusiedl-U1 zur S1 runtergezogen werden sollte, hat das sehr wohl einen potentiellen Mehrwert für Pendler. Natürlich werden die aus Wiener Neustadt oder Baden nicht zur Vorarlberger Allee reinfahren, um dort in die U2 zu einzusteigen, aber die Laxenburger, Vösendorfer oder Leopoldsdorfer würden garantiert verleitet werden, das Auto bei der U-Bahn abzustellen.  :lamp:

Fun Facts:

- Kein Ort in Vösendorf ist weiter als 5-6 Fahrradminuten von der nächsten WLB- oder ÖBB-Station entfernt.
- Die Busse von Vösendorf nach Siebenhirten fahren im Berufsverkehr viertelstündlich.
- Laxenburg hat einen Bahnhof und zwei Busverbindungen pro Stunde nach Wien. Und für diejenigen, für die das nicht zumutbar ist: wieso sollte man P+R nicht in Achau anbieten?
- Leopoldsdorf hat halbstündlich einen Bus nach Oberlaa. Wenn das für die armen Prinzessinnen und Prinzen unzumutbar ist, könnte man ja auch hier über 15-min-Intervalle nachdenken.

Aber nein, NATÜRLICH muss man um Abermilliarden Euro die U2 nach Inzersdorf verlängern, wo 2x3 Züge pro Tag von Pendlerinnen und Pendler und Pendler und Pendler und 2x2 Züge pro Tag von den hier Arbeitenden gefüllt werden. Den Rest des Tages ist die U-Bahn zwar leer, aber hey, immer noch besser, als müsste man den armen, geschassten, eigentlich nur Ausreden suchenden Autofahrenden eine kurze Bus- oder gar Fahrradfahrt zumuten.

Dem kann ich mich nicht anschließen. Denn schließlich hast du auch viele im Wiener in diesem Einzugsgebiet der beiden Garagen, die kein wirkliches Öffi-Angebot haben. Oder was nützt mir eine auch eine Öffianbundung, wenn diese nur alle 30 min fährt oder aber weil sie das ganze Siedlungsgebiet abklappert, erst einmal einen riesen Umweg zu einem höherrangigen Verkehrsmittel macht.

Pflastern wir also den Platz direkt neben einem hochwertigen Verkehrsmittel mit riesigen Parkplatzanlagen zu, die pro Tag 2-3 Züge füllen, und bauen dann den notwendigen Wohnraum ganz woanders, damit dessen Bewohnerinnen und Bewohner dann wieder mit dem Auto zur Bahn fahren "müssen". Klingt wirklich logisch.

Auch gebe ich zu bedenken, dass zum Beispiel das Parkhaus Stadlau das erste Parkhaus ist, wenn ich über die S2 einpendle. Und da gibt es genügend Gegenden, die vom ÖV stark vernachlässigt wird.

Wenn man über die S2 einpendelt, pendelt man aus dem Einzugsbereich der Laaer Ost- oder der Nordbahn. Warum genau sollte man mit dem ach so flexiblen Auto nicht zu einer S-Bahn-Station pendeln?

Klar scheitert es oft daran, dass es keine P&R Anlagen im Umland gibt, aber auch wenn es diese gibt, dann braucht es auch einen vernünftigen Intervall. Denn was nützt mir die beste P&R, wenn dann nur alle 30-60 min ein Zug/Bus fährt, dieser jetzt schon hoffnungslos überfüllt ist oder gar ausfällt. So hatte ich einen Kollegen, der bei der Heimfahrt aus Erdberg nach Hollabrunn zuerst mit der Schnellbahn nach Rennweg oder gar bis Quartier Belvedere gefahren ist, dass er eine Aussicht auf einen Sitzplatz hatte. Und zeitweise war der Zug so voll, dass er auf der Landstraße schauen musste, dass er überhuapt noch in den Zug gekommen ist.

Gleich, gleich hast Du verstanden, was der sinnvollere Ansatz wäre, statt ein bisschen Pseudo-Umweltschutz und -Verkehrswende durch P+R im urbanen Raum zu betreiben.

Klingelfee

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1625 am: Gestern um 08:06:42 »
ote]

Wenn man über die S2 einpendelt, pendelt man aus dem Einzugsbereich der Laaer Ost- oder der Nordbahn. Warum genau sollte man mit dem ach so flexiblen Auto nicht zu einer S-Bahn-Station pendeln?


Weil ich vielleicht schon zur Bahn solange brauche, wie ich bis zu Stadtgrenze benötige. Und weil so mancher Arbeitszeiten hat, wo er sich auch einen Zugsausfall nicht leisten kann. Ebenso will er dann beim nach Hause fahren nicht eventuell 30 min auf einen Zug warten, wenn er 2 min zu spät kommt. Auf der Ostbahn hast du womöglich dann sogar 59 min Wartezeit.

oder aber, und das ist das Hauptproblem, dass es gar keine Parkmöglichkeit an den Bahnhöfen gibt. Leider hast du nämlich in den Gemeinden mit Bahnanschluß viele Widerstände, dass man dort P&R-Anlagen hinbaut.
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Vineyard

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1626 am: Gestern um 08:26:51 »
Eine Frage hier:

Gibt es seitens der Stadt, OIR oder sonst wen überhaupt irgendwelche Studien in welche Richtung man die U2 über die GHS-Gasse hinaus irgendwohin verlängern könnte? Bisher war afaik dort immer immer Schluss.

@Parkhäuser:

Vor ein paar Wochen gab es ja mal einen Artikel über die aktuellen Modalsplits. Da hieß es, dass die P&R Erdberg aktuell eines der am besten ausgelasteten Parkhäuser wäre. (Hauptsächlich wegen der A23.)

Der Artikel war übrigens sehr interessant, weil dort eine Grafik genau aufzeigte, wo der Modalsplit (NÖ Umland) schon ziemlich gut funktioniert und wo es noch eklatante Lücken gibt.

abc

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1627 am: Gestern um 08:28:46 »
Weil ich vielleicht schon zur Bahn solange brauche, wie ich bis zu Stadtgrenze benötige. Und weil so mancher Arbeitszeiten hat, wo er sich auch einen Zugsausfall nicht leisten kann. Ebenso will er dann beim nach Hause fahren nicht eventuell 30 min auf einen Zug warten, wenn er 2 min zu spät kommt. Auf der Ostbahn hast du womöglich dann sogar 59 min Wartezeit.

Und wieder bist Du ganz kurz davor, es zu verstehen. Mach doch den letzten Schritt endlich auch noch.

Davon abgesehen: selbst wenn die S-Bahn zuverlässig viertelstündlich verkehrte, würden viele halt den nächsten Grund (er)finden, wieso sie Auto fahren müssen.

Zitat
Leider hast du nämlich in den Gemeinden mit Bahnanschluß viele Widerstände, dass man dort P&R-Anlagen hinbaut.

Verstehe ich gar nicht, dass Gemeinden nicht zweimal am Werktag eine riesige Autokolonne im Gemeindegebiet haben, Flächen in guter Lage verbauen und dann auch noch Instandhaltung, Winterdienst und die Pflicht zur Durchsetzung der widmungskonformen Nutzung am Hals haben möchten.

Davon abgesehen gibt es ja durchaus auch etwas abgelegene Stationen, die dafür besser geeignet sind.

2095oebb

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1628 am: Gestern um 11:01:06 »

@Parkhäuser:

Vor ein paar Wochen gab es ja mal einen Artikel über die aktuellen Modalsplit. Die hieß es, dass die P&R Erdberg aktuell eines der am besten ausgelasteten Parkhäuser wäre. (Hauptsächlich wegen der A23.)


Das wundert mich nicht. Ich weis jetzt nicht wieviel Erdberg kostet, aber Leopoldau und Donaustadtstraße kostet 4,10 € pro Tag. Wenn ich jetzt noch das 8 Tage Klimaticket hab, wo ein Tag 5,10 € kostet, bin ich auf 9,20 € pro Tag (oder 8,90 €, wenn ich nur ein Ziel hab), also ab 4 Stunden Parkzeit billiger als auf der Straße parken. Ich mach das selber so, wenn ich in Wien was zu tun hab (komme aus der Mistelbacher Gegend). Leopoldau kommt man gut hin ohne Stau. Donaustadtstraße liegt halt blöd, weil man trotzdem den Rückstau von der Praterbrücke hat. Ist aber trotzdem immer gut besucht.