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[AT] Murtalbahn

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Tramwaycafe:
Das Jahr 2020 brachte neben so vieler sonstiger Verwerfungen eine Refokussierung auf naheliegende Reiseziele mit sich – und so durfte ich heuer zwei großartige Wochen im Murtal verbringen, mit dem höchst erwünschten Nebeneffekt, die Murtalbahn gewissermaßen an der Hand gehabt zu haben. Kaum zu glauben, dass es über diese bezaubernde Bahnlinie hier noch keinen Thread gibt – und was für eine Ehre, in diesen heil'gen Hallen einen neuen solchen eröffnen zu dürfen, und mit einer einige Tage langen Serie von etwa einem Dutzend Aufnahmen zu starten, stets mit einem Texthäppchen unterlegt.

Die Murtalbahn ist eine der verbliebenen österreichischen Schmalspurlinien mit der klassischen bosnischen Spur von 760mm – und eine, die nicht unter der Obhut der ÖBB stand oder steht und damit dem Schmalspurkahlschlag der letzten Jahrzehnte ausgesetzt gewesen wäre. Zu den Zukunftsaussichten später – hier zur derzeitigen Lage: Der derzeitige Fahrplan bietet werktags grundsätzlich einen 2h-Takt an, wochenends auf einen 4h-Takt ausgedünnt. Damit gehört die Murtalbahn inzwischen zu den österreichischen Bahnlinien mit vergleichsweise langen Intervallen – auf der knapp 65km langen, im Regelverkehr betriebenen Strecke zwischen Unzmarkt und Tamsweg kommt man damit mit 2 Garnituren werktags und 1 Garnitur wochenends aus. Der große Taktknoten liegt in Murau, wo einander werktags zu jeder geraden vollen Stunde die beiden Garnituren treffen, und wo sich auch das betriebliche Zentrum der Linie befindet.

Auf der ersten Aufnahme ist die Garnitur aus Steuerwagen VS43 und dem Triebwagen VT33 im morgendlichen Sonnenglanz auf dem ersten von Tamsweg herunter kommenden Kurs knapp vor der Haltestelle Kreischberg in St. Lorenzen ob Murau zu sehen, die Aufnahme stammt vom 12. August 2020 gegen 07:30 – neben der Garnitur sind die für die Region typischen Ferienparkhäuser zu sehen (nein, ich zog eine etwas abgelegenere und weniger massentouristische Unterkunft vor ;) )

martin8721:
Ja, die Murtalbahn ist wirklich sehr nett!
Im 2018 bin ich von Unzmarkt nach Ramingstein gefahren: wir haben dort in der Burg Finstergrün übernachtet. 1991 war ich dort auf Schullandwoche und irgendwie wollte ich dort gerne wieder hin. Die Burg ist hauptsächlich ein Jugendfreizeitheim, aber es gibt dort auch Zimmer für normale, erwachsene Hotelgäste, etwa die Torturm-Stube, die uns wirklich gefallen hat.

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Die Murtalbahn selbst fährt mit Wagenmaterial aus dem Jahr 1981.

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Hier verlässt der Wagen gerade die Station Ramingstein in Fahrtrichtung Tamsweg. Die Strecke neben der Mur ist übrigens sehr schön.

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Die Wägen haben auch ein paar nette Details, die an Wien erinnern.  :D

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Auf der Murtalbahn gibt es auch immer wieder Sonderfahrten mit Dampfzügen, was besonders das Herz der Eisenbahnfreunde höher schlagen lässt.  :)

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WIENTAL DONAUKANAL:
Bei den Firmenschilder von Brown Boveri und Franz Knotz KG kommt Wehmut auf. Der Knotz war meine letzte Montage bei BBC und ich erinnere mich noch an die abenteuerlichen Umstände, wie die Fahrzeuge entstanden sind. Schienenfahrzeuge entstanden in der dunklen alten Seitenhalle der einstigen Werftanlage. Kurios war die Überstellung der Turmwagen X 534 auf das Anschlussgleis. Die Wagen waren um wenige Zentimeter zu hoch für die Hallentore, also hat man Ballast in die Fahrzeuge eingeladen, damit man die Blattfedern niederdrückt und so durch das Tor rollen konnte. Als Ballast nahm man alle dicken Mitarbeiter, die sich im Wageninneren und auf den Vorbauten zusammendrängen mussten und so den Turmwagen in die "Knie" zwangen. Der Knotz hatte nicht unberechtigt den Spottnamen: "Die Feldschmiede".

Das Foto zeigt einen StmLb Triebwagen bei den Blecharbeiten in der finsteren Seitenhalle.



Tramwaycafe:

--- Zitat von: martin8721 am 03. Oktober 2020, 21:29:44 ---Die Murtalbahn selbst fährt mit Wagenmaterial aus dem Jahr 1981.
--- Ende Zitat ---
Danke für die netten Aufnahmen :up: – und ja, auf den Wagenpark möchte ich ein wenig später auch noch eingehen :D

In der Tat ist die Strecke der Mur entlang in so vielen Facetten malerisch – einer der Fotopunkte schlechthin ist die Cäcilienkirche nächst Bodendorf. Man fühlt sich an Südtirol erinnert, wenn man quer über eine Wiese zu dieser in die Landschaft eingebetteten gotischen Kirche spaziert; doch der Unterschied zu Südtirol ist die Bahn daneben. Bei genau einem Kurs am Tag steht die Sonne so, wie man sie sich wünscht – so wie hier gegen ¾12 mittags am 21. August 2020, wo uns die Garnitur aus Triebwagen VT34 + Steuerwagen VS44 + Triebwagen VT31 entgegenkommt. Früher gab es gleich hier die Haltestelle Cäcilienbrücke – diese gibt es seit 2014 nicht mehr; nunmehr heißt es gut 10 Minuten von der nächsten Haltestelle Wandritsch die Mur entlang hierher zu spazieren – auch im Hochsommer empfehlenswert, weil fein schattig.

Wer die Kirche auch von innen besichtigen möchte, kann sich im (angeblich) ältesten Gasthaus der Steiermark auf der anderen Seite der Mur gegen Kaution den mächtigsten Schlüssel ausborgen, den ich je in der Hand hielt.

Superguppy:
Danke für die schönen Aufnahmen und die begleitenden Erklärungen. :)


--- Zitat von: Tramwaycafe am 04. Oktober 2020, 07:51:17 ---Wer die Kirche auch von innen besichtigen möchte, kann sich im (angeblich) ältesten Gasthaus der Steiermark auf der anderen Seite der Mur gegen Kaution den mächtigsten Schlüssel ausborgen, den ich je in der Hand hielt.

--- Ende Zitat ---
Ist zwar offtopic... aber hast du zufällig auch den Schlüssel fotografiert?  8) ;D

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