Verkehrsmisere in der Sechshauser Straße vor dem Gürtel mit G2 2079 + k1 (k2) der Linie 57, gefolgt von einem E der Linie 9 und einem B Dreiwagenzug der Linie 8 in der Gegenrichtung (Foto: Alfred Rosenkranz, Archiv Dr. Peter Standenat, 12.05.1965).
LG nord22
An dem Foto gibts so viel zu sehen; Polizist mitten am Gürtel, Puch 500, die Geschäfte von damals, ja der Verkehr, war aber schon normal für diese Zeit usw....
Es gab damals noch keine definierte Westeinfahrt, die Westautobahn wurde erst 1966 bis nach Wien fertiggestellt, die linke Wienzeile gab es nur in Teilstücken und für Durchzugsverkehr kaum tauglich. Der westverkehr fächerte sich ab Auhof in viele Schleichwege Richtung Zentrum auf, gleich einer Deltamündung.
Die Schönbrunner Schlossstrasse war damals noch unterbrochen, bei der Grünbergstrasse teilte sich der Verkehr nochmals Richtung Schönbrunnerstrasse und Sechshauserstrasse. Die Linie 63 musste weichen, der 57er steckte noch einige Gnadenjahre im Verkehr fest und war so unpünktlich, dass man nur noch spöttisch vom
Gumpendorf Express sprach.
Ich war schon als Kind auf die Tram fixiert und habe mir eingebildet, jede Linie einmal abzugehen und einmal in beiden Richtungen zu befahren. Zu Beginn hat mich mein armer Vater noch begleitet und hat die Begehungen nur selten verweigert, 317, 331... Nur beim 57er war es anders, den sind wir in beiden Richtungen abgegangen aber den Wunsch zu fahren hat er mit den Worten :"Nur über meine Leiche!", abgeschmettert.
Ich habe die Bereisung später allein nachgeholt, stadteinwärts etwas nach dem Gürtel habe auch ich die Geduld verloren und bin aus dem eingekeilten Zug ausgestiegen und habe diesen dann zufuss bis zum Apolloberg begleitet, bin vorgegangen, habe ihn bei der nächsten Haltestelle erwartet und vorbeifahren lassen und ihn wieder zufuss eingeholt. Einige Fahrgäste haben durch mich gemerkt, dass sie nicht weiterkommen und sind genervt ebenfalls
wild ausgestiegen.