Autor Thema: Neue Mariahilfer Straße  (Gelesen 841265 mal)

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coolharry

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1980 am: 09. Januar 2014, 10:32:24 »
Hier übrigens ein bemerkenswertes Video über die Entwicklung in New York. Eine Stadt in einem Land, das nicht gerade für seinen geradezu griechischen Hass gegen das Automobil bekannt ist ;)

NYC Streets Metamorphosis on Vimeo
Das Video wurde bereits vor wenigen Tagen gepostet.

Ja, es ist beerkenswert. Verkehrsberuhigung ist auch in amerikanischen Großstädten schon lange ein Thema, teilweise hat man das Gefühl, mehr als bei uns in Wien.

Wobei New York City für die USA schon etwas Besonders ist, wie man auch am Modal Split mit einem ÖPNV-Anteil von 55% und einem Autofahreranteil von nur 29% sehen kann. In anderen typischen US-Großstädten mit Autofahreranteilen jenseits der 80-90% schaut es da schon anders aus.

Es ist auch leicht Verkehrsberuhigung durch zu führen, wo man eigentlich noch nicht wirklich eine gemacht hat.
Weil Fußgängerzonen sind in den USA und auch in New York eigentlich ein recht seltener Anblick.
Außerdem zu dem Video. Man soll sich nicht täuschen lassen. Das ist gerade mal ein Platz.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

60er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1981 am: 09. Januar 2014, 17:44:30 »
Es ist auch leicht Verkehrsberuhigung durch zu führen, wo man eigentlich noch nicht wirklich eine gemacht hat.
Weil Fußgängerzonen sind in den USA und auch in New York eigentlich ein recht seltener Anblick.
Außerdem zu dem Video. Man soll sich nicht täuschen lassen. Das ist gerade mal ein Platz.
Wenn man sich das ganze Video anschaut, sieht man, dass es in New York eben nicht nur gerade mal ein Platz ist, sondern dass derartige, teilweise sehr radikale Veränderungen in vielen Straßenzügen in den letzten Jahren vollzogen wurden. Auch die (bei uns oft verschmähten) grün eingefärbten Radwege gibt es in New York.

hprill

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1982 am: 10. Januar 2014, 16:29:27 »
Du kannst Emotionen nicht mit Vernunft "behandeln". Sind Menschen emotionell gegen etwas, dann muss man sie auf der emotionellen Schiene zu überzeugen versuchen.

Genau das ist hier das Problem: Die Grünen argumentieren mit Fakten und an den Verstand, die Mahü-Gegner arbeiten ausschließlich mit Emotionen.

13er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1983 am: 10. Januar 2014, 19:58:50 »
Die kommende Info- bzw. Werbekampagne müsste das Wohlfühlen ansprechen: Einfach ein paar schöne Bilder von nach dem Umbau, wo die Leute zu Weihnachten einkaufen, bei einem Eis mitten auf der Straße sitzen oder was weiß ich. Oder Vergleichsbilder mit Autoverkehr vorher - nachher. Oder den früheren Zustand dramatisieren und dazu einen flotten, durchaus frechen Spruch "Wollen Sie DAS wirklich zurück?!". Irgendwas, das sofort die Gefühle des Beobachters anspricht, keine faden Statistiken und Argumente. Aber ich hab das Gefühl, das werden sie ordentlich verkacken... eigentlich erstaunlich, dass die sich keinen Kommunikationsexperten leisten können, der ihnen solche grundlegenden Basics erklärt?!

Update: Die ersten Sujets schauen eigentlich sehr positiv in die richtige Richtung gehend aus, muss mich also korrigieren:

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Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1984 am: 10. Januar 2014, 22:52:31 »
Die Grünen argumentieren mit Fakten und an den Verstand . . . .

 ;D
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1985 am: 10. Januar 2014, 23:05:50 »
Schon wieder diese grauslichen, weltfremden Architektenrenderings. Das erinnert mich frappant an mein erstes Studiensemester, als ein italienischer Gastprofessor genau diese Art von Bildern wie folgt kommentierte: "Und immer diesen 'ässlichen Kindern. In Wirkeligkeit kaain Swain 'iier!" Sprich: Die Leute sind nicht so blöd, dass sie nicht überreißen, dass die Realisierung der Planungsvorhaben nicht zu solchen Bildern führt, wie sie die CAD-Software ausspuckt.

Ich erinnere an die hier andernorts gezeigten (Hand-)Zeichnungen von den Umbauplänen in der Inneren Stadt Anfang des vorigen Jahrhunderts. Die haben realistisch ausgeschaut, selbst wenn die Tramway am Stephansplatz einer näheren Betrachtung nie standhalten hätte können.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

invisible

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1986 am: 11. Januar 2014, 14:30:48 »
....wo kommt eigentlich die dritte Hand her ? Hat man da, dem Jungen, den Arm verdreht ?

Etwas unübliche Haltung, aber anatomisch seh' ich da kein Problem...
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

E2

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1987 am: 13. Januar 2014, 09:51:23 »
It's a tragedy...

Experte: "Mahü"- Befragung ist rechtswidrig
 
"Eine schwere Sünde wider den Geist der Demokratie" - so knallhart urteilt jetzt einer der Top- Rechtsexperten der Republik, der Wiener Verfassungsprofessor Heinz Mayer, über die bereits für 17. Februar angesetzte Bürgerbefragung zum Umbau der Mariahilfer Straße in Neubau und Mariahilf. Dieses Voting sei abzusagen.
 
"Der Manipulation ist Tür und Tor geöffnet. Das widerspricht dem Volksbefragungsgesetz. Das geht so gar nicht", sagte Mayer am Montag im Ö1- "Morgenjournal". Sein wichtigstes Argument gegen die Abhaltung der Bürgerbefragung: "Das ist nicht ein lokales Wiener Problem, das betrifft die ganze Republik: Direkte Demokratie muss vor Manipulation sicher sein."
 
Und: Es sei rechtswidrig, dass die grüne Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou auch alle derzeit in Mariahilf und Neubau wohnenden 7.050 EU- Bürger über das Fußgängerzonen- Projekt abstimmen lassen will. Mayer: "Nach dem Wiener Volksbefragungsgesetz sind nur Österreicher stimmberechtigt."
 
Wie berichtet, sollen laut den Grünen ja auch 57 Schweden, 474 Rumänen, 2.796 Deutsche etc. über die "neue Mahü" mitbestimmen. "Es gibt klare gesetzliche Regelungen, die einzuhalten sind", sagt dazu Verfassungsprofessor Mayer - und rät zu einer Absage der Bürgerbefragung.

http://www.krone.at/Oesterreich/Experte_Mahue-Befragung_ist_rechtswidrig-Schwere_Suende-Story-389354




Mariahilfer-Straße-Befragung „absagen“

Verfassungsjurist Heinz Mayer hält die geplante Bürgerbefragung über die umstrittene Verkehrsregelung der Mariahilfer Straße für rechtswidrig. Das Ganze sei im Gesetz so nicht vorgesehen und daher abzusagen, sagt Mayer.

Der Verfassungsrechtsprofessor sagt im Ö1-Morgenjournal, die Sache sei nicht als Wiener Lokalproblem abzutun, sondern „das betrifft die gesamte Republik.“ Laut Heinz Mayer sei die „direkte Demokratie ein ganz wichtiges Instrument, und das muss manipulationssicher sein und bedarf daher fester gesetzlicher Regelungen, die genau einzuhalten sind.“

EU-Bürger doch nicht stimmberechtigt?

Aber genau nach einer gesetzlichen Regelung wäre diese Bürgerinnenumfrage nicht gestaltet worden. Denn das Wiener Volksbefragungsgesetz erklärt nur österreichische Staatsbürger für stimmberechtigt. Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) will unbedingt auch Bewohnern aus anderen EU-Staaten Stimmzettel zukommen lassen. Wegen der vielen fahrradfreundlichen Studenten, vermuten Vassilakous Kritiker. Die Grünen versichern hingegen, es sei bloß eine Analogie zur Bezirksvertretungswahl, bei der EU-Ausländer wahlberechtigt sind.


APA/HERBERT PFARRHOFER

Verfassungsechtsprofessor Mayer übt scharfe Kritik an der Bürger-Befragung

„Regeln direkter Demokratie nicht unterlaufen“

Das gehe gar nicht, sagt Verfassungsrechtsprofessor Heinz Mayer: „Wenn der Gesetzgeber Regeln für Instrumente direkter Demokratie Regeln aufstellt, dann sind die einzuhalten und darf die nicht unterlaufen.“ Schließlich gebe es bei solchen informellen Bürgerbefragungen keine Rechtsmäßigkeitskontrolle, und damit sei der Manipulation Tür und Tor geöffnet. „Damit ist das nicht kontrollierbar und das wäre eine schwere Sünde wider den Geist der direkten Demokratie.“

Der Verfassungsjurist verweist darauf, dass laut Gesetz auch in Teilgebieten der Stadt eine klassische Volksbefragung zulässig wäre. Die würde er, hätte er politische Verantwortung, durchführen. Zur bevorstehenden sogenannten BürgerInnenumfrage hingegen sagt er: „Die würde ich vergessen.“ Und Mayer grundsätzlich: „Wir reden heute davon, dass die direkte Demokratie mehr Instrumente braucht und ausgebaut werden muss. Und dann kann man nicht auf informellem Weg sich neue Instrumente zuschneidern und die bestehenden außer Acht lassen. Das passt nicht zusammen.“

Infokampagne sorgt für Unmut

Seit Tagen sorgte die Infokampagne zur neuen Mariahilfer Straße für Wirbel - Ende vergangener Woche ist sie angelaufen. Inserate werben seitdem für die Neugestaltung. Mariahilfs Bezirkschefin Renate Kaufmann (SPÖ) befürchtete unterdessen eine Ablehnung des Projekts - mehr dazu in „Mahü“: Umstrittene Kampagne startet.

http://wien.orf.at/news/stories/2625024/

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1988 am: 13. Januar 2014, 12:34:34 »
Noch selten hat sich bei einem Projekt die liebenswerte Wiener Gewohnheit deutlicher gezeigt, eine gute Sache so ausführlich zu torpedieren, bis am Schluss keiner was davon hat. Es fühlt sich absolut jeder dazu berufen, irgendwas negatives beizutragen, und der Boulevard räumt bereitwillig Platz dafür ein.

Wenn in Paris wer ein schönes Bild malt, fühlt sich sein Konkurrent dazu aufgestachelt, ein noch schöneres zu malen. In Wien dringt der Konkurrent nachts ins Atelier ein und zerschneidet es. In Paris hat man am Schluss zwei Bilder, eins schöner als das andere; in Wien hat man garnix.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1989 am: 13. Januar 2014, 13:43:29 »
Dann muß (!?) man halt EU-Bürger wie Geschäftsleute und Angestellte in den Abstimmungsbereichen behandeln, diese dürfen nicht abstimmen (Gleiches Unrecht/ besser: Recht für alle).

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1990 am: 13. Januar 2014, 13:47:04 »
Dann muß (!?) man halt EU-Bürger wie Geschäftsleute und Angestellte in den Abstimmungsbereichen behandeln, diese dürfen nicht abstimmen (Gleiches Unrecht/ besser: Recht für alle).

Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass die Juristen der Gemeinde so einen groben Schnitzer machen. Nur weil ein "anerkannter Jurist" in Boulevardmedien eine Meinung vertritt, muss sie noch lang nicht stimmen. Nachdem ich nicht vom Fach bin kann ich die Korrektheit aber nicht beurteilen.
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haidi

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1991 am: 13. Januar 2014, 13:55:10 »
EU-Ausländer dürfen in den BV-Wahlen mitwählen, damit sollte auch bei einer bezirksweisen  oder grätzelweisen Abstimmung kein Problem herrschen.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1992 am: 13. Januar 2014, 14:01:25 »
EU-Ausländer dürfen in den BV-Wahlen mitwählen, damit sollte auch bei einer bezirksweisen  oder grätzelweisen Abstimmung kein Problem herrschen.

Nein, bei einer Volksabstimmung/-befragung – auch wenn grätzelweise – dürfen nur östereichische Staatsbürger mitwählen, bei einer xy-Umfrage gibt es eigentlich keine Regeln.

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1993 am: 13. Januar 2014, 14:12:27 »
EU-Ausländer dürfen in den BV-Wahlen mitwählen, damit sollte auch bei einer bezirksweisen  oder grätzelweisen Abstimmung kein Problem herrschen.

Nein, bei einer Volksabstimmung/-befragung – auch wenn grätzelweise – dürfen nur östereichische Staatsbürger mitwählen, bei einer xy-Umfrage gibt es eigentlich keine Regeln.

Zitat von: Krone.at

Es sei rechtswidrig, dass die grüne Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou auch alle derzeit in Mariahilf und Neubau wohnenden 7.050 EU- Bürger über das Fußgängerzonen- Projekt abstimmen lassen will. Mayer: "Nach dem Wiener Volksbefragungsgesetz sind nur Österreicher stimmberechtigt.


Zitat von: orf.at

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) will unbedingt auch Bewohnern aus anderen EU-Staaten Stimmzettel zukommen lassen. Wegen der vielen fahrradfreundlichen Studenten, vermuten Vassilakous Kritiker. Die Grünen versichern hingegen, es sei bloß eine Analogie zur Bezirksvertretungswahl, bei der EU-Ausländer wahlberechtigt sind.


Also?

Nein, bei einer Volksabstimmung/-befragung – auch wenn grätzelweise – dürfen nur östereichische Staatsbürger mitwählen, bei einer xy-Umfrage gibt es eigentlich keine Regeln.

Also was wird denn das jetzt. Eine Volksabstimmung/-befragung oder eine Pimperl xy-Umfrage?

Oder halt immer so, wie mans grad braucht, wenn man politisch im Sterben liegt?  >:D

Linie 41

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1994 am: 13. Januar 2014, 14:15:04 »
Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass die Juristen der Gemeinde so einen groben Schnitzer machen.
Das mag durchaus sein, ich traue Vassilakou aber ohneweiters zu, daß sie die Juristen einfach nicht gefragt hat.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.