Denn das ist nicht nur ein Wiener Problem, sondern ein europaweites Problem, dass die Verkehrsunternehmen extreme Probleme beim Nachwuchs haben.
Solche Trends und Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen - wenn nicht gar vorauszusehen - und dann die richtigen Maßnahmen zu setzen für das Wohl des Unternehmens, das können nur wirkliche Topmanager. Und die verirren sich bestimmt nicht in die Untiefen der Politik eines europäischen Kleinstaates am Rande des Balkan. Und schon gar nicht in die Chefetage eines vergleichsweise kleinen Kommunaldienstleisters, dessen Strukturen noch immer mehr an ein Amt, als an ein modern geführtes Unternehmen erinnern, wo man für jeden Furz die Genehmigung der Stadtregierung braucht und mindestens einmal pro Woche zum Phototermin mit einer dauergrinsenden Frau Stadtrat verpflichtet wird, die es vorzüglich beherrscht, Dinge in der Hand zu halten, aber keine Ahnung von der Sache an sich hat.
Auch wenn - und darauf liegt die Betonung! - ihr jetzt verstärkt neue Leute einstellt und ausbildet, ist das bestenfalls Symptombekämpfung. Das wird langfristig nichts bringen. Ihr müsst an euren internen Strukturen und vor allem an der Unternehmenskultur etwas ändern. Dazu gehört auch, Kreativität zur Bindung von Mitarbeitern zu entwickeln, die über das Veranstalten von Sommerfesten und Aufstellen von Punschstandln hinausgeht! Wie das mit euren beiden derzeitigen Geschäftsführern funktionieren soll, die gefühlt schon Jahrzehnte auf ihren parteipolitisch besetzten Posten sitzen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Und in der Holding schaut es da auch nicht besser aus.
Eine vergleichbare Situation gibt es ja z.b. im Pflegebereich. Dort wurde 2016 beschlossen, drei Berufsbilder zu schaffen, wobei für jenes mit den meisten Kompetenzen eine Fachhochschulausbildung mit Abschlussdiplom nötig ist. Damit und mit anderen Maßnahmen soll dieser Mangelberuf niveaumäßig angehoben und in mehrfacher Hinsicht attraktiver gemacht werden.