Der ungarische Abschnitt wird wohl kaum bald fertig gestellt. Die Arbeiten wurden
letztes Jahr eingestellt.
Die Ausschreibung ging an den Orbán-Strohmannn Lőrinc Mészáros und chinesische Firmen, die Finanzierung sollte über einen chinesischen Kredit geschehen. Als sich abzeichnete, dass China kein ETCS mit EU-Zulassung liefern kann, ging plötzlich nichts mehr weiter. Ungarn hat dann im Schnellverfahren die Sanierung der Strecke Wien-Budapest aus dem Boden gestampft, als Ersatzauftrag für Mészarós. Innerungarische Züge wurden abschnittsweise komplett durch Busse ersetzt, die RJ mussten wegen ständiger Verspätungen in Wien gebrochen werden.
Wenn der Abschnitt zwischen Budapest und Kelebia baulich fertig gestellt wird, muss man wohl Jahre lang 100 km/h (ohne Zugsicherung) fahren, bis die ETCS-Ausstattung neu vergeben und gebaut wird.
Serbien erhält gerade fünf chinesische 200-km/h-Triebzüge. Nach offizieller Diktion für Verkehre nach Budapest. Mit einer ERA-Zulassung ist wohl nicht gerade übermorgen zu rechnen. Der tatsächliche Plan dürfte sein, die CRRC-Züge für die innerserbischen Verbindungen einzusetzen, um so die Stadler KISS für Einsätze nach Ungarn freizuspielen.
Klar, in der Zivilisation würden jetzt schon längst Fahrpläne und Umläufe ausgearbeitet. In den bestehenden politischen Verhältnissen dürfte es im günstigsten Fall aber noch einige Jahre dauern.