Ein kleine rein objektiver Situationsbericht von heute.
Ich habe heute insgesamt 5 Runden auf der Linie 31 gedreht.
Und da muss ich sagen, dass wenn man es von der kaufmännischen Sicht betrachtet, der aktuelle 7 1/2 am Vormittag, bzw 6 1/3 min Intervall zwischen Floridsdorf und Schottenring absolut nicht gerechtfertigt ist. Wohlgemerkt aus kaufmännische Sicht. Denn ich hatte in diesem Streckenabschnitt immer genügend Sitzplätze zur Verfügung. Schätzungsweise hatte ich maximal 40 Fahrgäste und im Schnitt 25 Fahrgäste am Zug. Auch die Gegenzüge waren in diesem Abschnitt nicht stärker besetzt. Auch hier sind mir immer zahlreiche freie Sitzplätze aufgefallen.
Man tut ja durch die üblichen Wiener Geschwindigkeiten, die zahlreichen Wartezeiten an Ampeln und vor allem die sinnfreie Endstation am Schottenring (statt am Schwedenplatz) auch wirklich alles, um de 31er schwach zu halten. Meine These: allein eine Verlängerung zum Schwedenplatz (zur U1, und letztlich auch innerhalb des 1. Bezirks zu der Gegend, wo wirklich Leute hinmöchten) würde zu einem deutlichen Nachfragezuwachs am Abschnitt im 20. Bezirk führen. Die Donauquerung wäre sicher weiterhin weniger stark nachgefragt, das wäre aber m.E. verschmerzbar.
Und ja, da muss man mal über seinen Schatten springen. Letztlich geht das auch ohne große Umbauten, "Argumente" wie die unzumutbare Blockumfahrung Richtung Stammersdorf sind doch bloß vorgeschoben. Jetzt mal abgesehen davon, dass eine zusätzliche Haltestelle für den 31er am Franz-Josefs-Kai westlich der Rotenturmstraße wahrlich keine gigantische Investition wäre: an der Schlachthausgasse fährt der abfahrende 18er seit Jahrzehnten um den Block, ohne nach der Blockumrundung nochmal anzuhalten (was freilich sehr sinnvoll wäre, aber das ist ein anderes Thema). Warum soll das eigentlich am Schwedenplatz anders sein?
Auch wenn wir uns wieder einmal vom Thema abschweifen.
Aber zu deinen Kommentaren muss ich einfach einmal antworten.
Was meinst du mit unzumutbarer Blockumfahrung. Da es in Wien nun mal keine Zweirichtungsfahrzeuge gibt, bleibt nichts anderes übrig, als um einen Häuserblock umzudrehen. Und nur um bei den Endstationen die Blockumfahrung zu ersparen sich jetzt Zweirichtungsfahrzeuge anzuschaffen und somit auch noch die jetzt schon geringe Sitzplatzanzahl nochmals zu reduzieren halte ich als Kontraproduktiv. Und die Anzahl der Fahrgäste, die dadurch einen Fahrzeitgewinn haben steht mMn in keinem Verhältnis zu denen, die dann keinen Sitzplatz mehr haben.
Und zu der Verlängerung der Linie 31 zum Schwedenplatz. Das liegt mMn auch daran, dass es keinen Platz für eine vernüftige Endstation in diesem Bereich gibt. Ebenso müsste für eine Haltestelle westlich der Rotenturmstraße der Autobusabstellplatz weg. Nur wäre dort eine Haltestelle ein Schwachsinn, denn dann hättest du für die Linie 1 in Richtung Stafan Fadinger Platz einen viel längeren Umsteigeweg, oder aber du hättest dann für die Linie 1 zwei Haltestellen in kurzen Abstand. Denn wenn ich die Linie 31 dort umdrehen lasse, und ihm dann eine Haltestelle am Morzinplatz geben, wäre es wiederum ein Irrsinn, würde die Linie 1 dort nicht stehen bleiben.
Aber dieses Thema hatten wir vor einiger Zeit zur Genüge im Zug der baustellenbedingten Verlängerung zum Schwedenplatz. Wenn du dort einerseits einen guten Platz für eine Schleife findest und diese auch dann dort gebaut werden kann, dann spricht nichts gegen eine Verlängerung. Eine Verlängerung zur Matthäusgasse wäre zwar sicher eine Alternative, nur glaube ich, dass dies aus kaumännischer Sicht nicht vertretbar ist, da der Bereich Schwedenplatz - Hintere Zollamtsstraße für 2 Linien eine viel zu schlechte Auslastung hat. Ganz abgesehen davon, dass die Mattäusgasse dann umgestaltet werden müsste und da es sicherlich zu massiven Protesten von den Anrainer dort kommen wird.
Und zur Haltestelle bei der Linie 18. Auch hier finde ich es als übertrieben, dort nochmals eine Haltestelle zu errichten. Klar man könnte so noch einen Zug erwischen, den ich bei der Endstation verpasst habe.
Aber auch hier stellt sich die Frage, wie viele Haltestellen willst du noch auf einer Linie haben. Denn dann hast du hast dann zu der Haltestelle Erdbergstraße ca 100m und zu Haltestelle Baumgasse ca 200m Abstand.
Auf der einen Seite wird gefordert die eine oder andere Haltestelle aufzulassen, weil die nächste gleich in unmittelbarer Nähe ist, auf der anderen Seite wird eine weiter gefordert, wo mMn diese eher zu eine Fahrzeitverlängerung führt, als für eine wirkliche Verbesserung für die Fahrgäste ist