Autor Thema: Neue Idee fürs Schottentor (war: Re: Netzerweiterungen der Wiener Straßenbahn)  (Gelesen 38315 mal)

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13er

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Ich würde mich freuen, wenn sich auch andere Mitglieder unseres Forums zu diesem Thema - nämlich kleinräumige Verbesserungen im Straßenbahnnetz zu fordern - äußeren.
Nun, da muss man zweifellos wieder das Schottentor ansprechen. Ein künstlich geschaffener Riesenumsteigeknoten, wie du als "44er" sicher weißt :) Direkt daran kann/wird man kaum etwas ändern (können), wie umfangreiche Diskussionen schon ergeben haben, also muss man sich andere Möglichkeiten überlegen.

Voraussetzung dabei ist für mich folgendes Szenario: Es soll von der oberen und unteren Schleife je eine Linie durchgebunden werden.

Ein denkmöglicher Ansatz und ein erster Schritt wäre nun z.B. für oben die Route Universitätsstraße - Reichsratsstraße - Grillparzerstraße - Ring. Damit umfährt man einfach mit ca. 350m Gleisen und breiten nicht übermäßig befahrenen Straßen, wo es an den kritischen Punkten (Universitätsstraße # Reichsratsstraße und Ring) bereits jetzt eine Ampel gibt, die Problemstelle.

Am Ring wäre genug Platz für Weichen in beide Richtungen (Oper sowie Börse). Das müsste man sich im Detail überlegen, ob man beide ausführen möchte/muss.

Diese Strecke könnte auch z.B. vom aus Hernals ausfahrenden 1er benutzt werden und im Gegenzug der entsprechende Bogen ins Ringaußengleis beim Schottentor entfernt werden. (Dafür wäre es möglich, den Linksbogen ins Ringinnengleis (viel) weiter in Richtung Uni zu verlegen, wo jetzt das andere Gleis ist und so die Einbiegesituation in den Ring zu entschärfen.)

Die zentrale Frage: Welche Linie(n) führt man über diese Verbindung?

Denkbar wäre für mich eine Durchbindung des 44ers, wobei dann die unmittelbare Umsteigemöglichkeit zur U2 FR Aspernstraße verloren ginge. Ich kann aber nicht abschätzen, wie viele Leute dort in die Richtung umsteigen und ob der Fußweg an der Universität vorbei nicht zumutbar wäre.

Möchte man die U2-Anbindung für 43 und 44 erhalten, würde man eine Linie "H" (nur Projektname!) einführen, die vom Bahnhof Hernals aus Ring oder Kai befährt.

In einer weiteren Ausbaustufe könnte man vor der Votivkirche eine Verbindung zu den Währinger Linien schaffen. Damit wäre es dann auch möglich, z.B. den 42er in den Ring einzubinden.

Lösen müsste man das Problem mit der Haltestelle Landesgerichtsstraße. Das ist aber eher eine signaltechnische Frage, dass der 43er und der H-Wagen jeweils dann wegfahren, wenn die Ampelphase an der Kreuzung mit der Reichsratsstraße passt. Dafür gibt es aber auch heute schon ein Vorsignal, das man adaptieren müsste. Klappt auch heute leider nicht immer, stadtauswärts sowieso fast nie.

Ich hab das alles schnell mal mit der Hand im Plan eingezeichnet...

E: Revisor, tut mir leid, dein Posting habe ich erst jetzt gelesen. Ich halte meine Idee aber für durchaus nicht utopisch. Eine Behinderung des IVs würde es hier kaum geben und dass auch im Innenstadtbereich - sogar in der gleichen Straße wie hier, nur am anderen Ende! - heute schon Gleise gelegt werden (können), ist mittlerweile auch Realität. Ich werde als Kompromiss meinen Beitrag aber in einen eigenen Thread verschieben!
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Linie 41

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Der Knoten Schottentor ist zwar künstlich geschafft, aber link liegen lassen sollte man ihn keineswegs. Dein Vorschlag "an der Universität vorbei zur U2 latschen" ruiniert genau einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil der Straßenbahn: kurze Umsteigewege nämlich!

Daher kommt meiner Meinung nach überhaupt nur Variante blau in Frage und rot höchstens als Betriebsgleisverbindung.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Ich denke, du hast mein Posting nicht ganz gelesen. Keinesfalls ist daran gedacht, die Schleife aufzulassen. Es sollte nur für 1-2 (neue oder bestehende) Linien die Führung über die neue Strecke geben. Alle anderen Linien fahren natürlich weiterhin das Schottentor an!
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Linie 41

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Ich denke, du hast mein Posting nicht ganz gelesen. Keinesfalls ist daran gedacht, die Schleife aufzulassen. Es sollte nur für 1-2 (neue oder bestehende) Linien die Führung über die neue Strecke geben. Alle anderen Linien fahren natürlich weiterhin das Schottentor an!
Nein, nein. Das war mir schon klar. Ich fände es halt trotzdem schwachsinnig eine Linie am Schottentor vorbeizuführen, weil eine weitere Ringlinie intervallmäßig auch jenen was bringt, die von einer Radiallinie aus der Währinger Straße hereinkommen.
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darkweasel

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Bei der Währinger Straße ist ja neben der Rampe ins Jonasreindl noch genug Platz, um dort Gleise zu legen. Frage an die Experten: Gehen sich da dann Gleisbögen zum Ring aus?

Linie 41

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Rechts, links oder auf jeder Seite eines?
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darkweasel

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W_E_St

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Dann bist du auf alle Fälle eine Fahrspur los oder mußt eine komplizierte Ampelschaltung haben damit es nicht dauernd Flankenfahrten von Autos mit Richtung Ring fahrenden Zügen gibt. Alles problemlos möglich, aber meiner Meinung nach nicht in die Kategorie "im heutigen Wien ohne grobe Widerstände umsetzbar" einzureihen.

Außerdem habe ich den Vorschlag schon einmal gebracht und das Ergebnis war glaube ich, daß man dann nur auf den Innenring links abbiegen könnte, sicher aber nicht rechts auf den Außenring.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

haidi

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Wenn, dann sollte man das stadteinwärtige Gleis an der Universität vorbeiführen und für beide Gleise dann etwas vom Park abzwicken. Man müsste dann in der Währinger Straße die stadteinwärtigen Fahrspuren mit beiden Gleisen queren.
Vom Innenring in die Währingerstraße würde ich die STraßenbahn über Mölkerbaste und SChottengasse führen, weil das direkte Abbiegen vom Ring sicher zum Chaos führen würde.

Hannes
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13er

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Ich fände es halt trotzdem schwachsinnig eine Linie am Schottentor vorbeizuführen, weil eine weitere Ringlinie intervallmäßig auch jenen was bringt, die von einer Radiallinie aus der Währinger Straße hereinkommen.
Hättest du dieses Argument auch bei den 2er-Linien angebracht, die das Schottentor auch nur um eine Haltestelle verfehlten? ;) Oder war das Schottentor vor der U2-Eröffnung und der damit verbundenen Umstellungen möglicherweise gar nicht so dramatisch wichtig? ;)

Die Leute, die aus der Währinger Straße kommen, haben weiterhin den 1er und D-Wagen (und in Zukunft vielleicht noch den 4er) und alle anderen können den neuen "F-Wagen" verwenden, der vor der Votivkirche vorbei in Ausbaustufe II ebenfalls den Ring befahren würde.
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Linie 41

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Naja, wenn bei der Landesgerichtsstraße eine U2 Haltestelle wäre, würde man den Ast zum Schottentor nicht so dringend gebrauchen. Außer man will direkt in die Stadt. Allerdings spricht ja auch nichts dagegen den 1A dorthin zu verlängern, wo die Straßenbahn abbiegt.
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13er

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Naja, wenn bei der Landesgerichtsstraße eine U2 Haltestelle wäre, würde man den Ast zum Schottentor nicht so dringend gebrauchen. Außer man will direkt in die Stadt. Allerdings spricht ja auch nichts dagegen den 1A dorthin zu verlängern, wo die Straßenbahn abbiegt.
Ich verstehe deinen Einwand nach wie vor nicht: Niemand spricht davon, die Strecke in der Universitätsstraße aufzulassen und die Schleife Schottentor abzubauen.

Es würde eine ungefähr mit früher vergleichbare Situation geben, wo der H2 eben abbog und 43 und 44 zum Schottentor fuhren. Wohnte man in der Herbeckstraße oder bei der Perntergasse, so musste man auf jeden Fall am Weg zum Schottentor umsteigen. Das wäre auch die Situation bei der Durchbindung des 44ers. Man müsste herausfinden, wie viele Fahrgäste vom 44er in die U2 nach Aspern umsteigen.

Das Schottentor ist als Ziel per se nicht allzu wichtig. Es ist nur deswegen so frequentiert, weil sämtliche Linien aus dem Westen hier enden. Studenten kämen auch mit der neuen Strecke direkt zur Uni, nur zum anderen Ende. Genau gleich weit zu gehen.
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Linie 41

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Nur fährt heute eben nicht 43 und 44 und H2, sondern eben nur 43 und 44. Bei der Währinger Straße ist es wurscht, die ist mit 5  Linien ohnehin überversorgt.
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highspeedtrain

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Meine Meinung ist, dass man den Spurenverlust für Autos in Kauf nehmen und eine zweigleisige Verbindung am Votivpark vorbei und über die Währinger Straße in die Schottengasse machen müsste. Richtung Bellaria würde die Ringanbindung dann zumindest in eine Richtung über Mölkerbastei verlaufen.

Linien am Schottentor vorbeizuführen, halte ich für nicht sehr gescheit. Abgesehen von den Umsteigerelationen dort (U2, 1A), gibt es viele andere Ziele, die in unmittelbarer Nähe liegen, und nicht nur das Hauptgebäude der Uni. Dazu kommt, dass stadtauswärts weitgehend parallel fahrende Linien (ich spreche jetzt vom 43er und dem angedachten H) von derselben Haltestelle abfahren sollten.

158er

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Den bestehenden Linksbogen ins Ringinnengleis am Schottentor, den der 44er nutzen könnte, kann man ohne Probleme so belassen, wie er ist. Wenn man in der Haltestelle Schottentor am Innenring die Poller entfernt und die Züge bis zur Schottenkreuzung vorfahren läßt, geht sich locker ein Zweiwagenzug/B aus.

Anbei zweierlei: ein Norc-Bild und ein BingMaps-Screenshot, die die Situation verdeutlichen.