Autor Thema: Fahrplanwechsel 2016 in der Ost-Region (war: U3-Verlängerung nach Kaiserebersdorf)  (Gelesen 43706 mal)

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haidi

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Der einzige Vorteil von Kopfbahnhöfen ist bei Beginn der Reise - da konnte man (zumindest früher) schon beim Bereitstellen des Zuges (das war meist 1 Stunde vor ABfahrt) einsteigen und fand immer einen Sitzplatz.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

h 3004

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Ich könnte mir vorstellen, sie meint, daß man in einem Kopfbahnhof mehr Zeit hat, sich einen (oder den reservierten) Sitzplatz zu suchen als in einem Durchgangsbahnhof mit kurzem Aufenthalt, wo man im Gedränge im Zug dann mit Gepäck sich den Platz suchen muß. Einen Wagenstandsanzeiger im Durchgangsbahnhof finden, lesen zu können und dann noch an der richtigen Stelle zu warten, glaube ich, überfordert manchmal nicht nur ältere Leute. Am Kopfbhf dagegen kann man gemütlich von außen den richtigen Waggon im Vorbeigehen suchen.

60er

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Ich glaube, dir ist nicht bewusst, wie viele Menschen den Fernverkehr zum täglichen Pendeln benutzen, auch aus Wien raus. Heutzutage sogar auch schon Linz - Wien. Oder auch zum Wochenpendeln. Oder für Dienstreisen, meistens am selben Tag hin und zurück. Es geht genau nicht um die Menschen, die zwei Mal im Jahr fahren. Ich persönlich bin übrigens auch jemand, der den Fernverkehr an jedem Arbeitstag benützt - aber in diesem Fall nicht befangen, weil ich zum Hbf genauso gut komme, wie zum Westbf, mir die Umstellung also "wurscht" ist.
Natürlich ist mir bewusst, dass Pendler (auch für kürzere Strecken, z.B. ab St. Pölten) gerne den Fernverkehr benützen. Dass der Fernverkehr ab St. Pölten mit Pendlern vollgestopft ist und Fernreisende dadurch in den Zügen keinen Platz mehr finden, ist allerdings höchst ineffizient und ein großes Problem. Daher halte ich es für sehr sinnvoll, Pendlern (die 100 km oder noch weniger weit fahren) eigene Zuggattungen zur Verfügung zu stellen und die Fahrgastströme zumindest teilweise (ganz scharf trennen kann man sie eh nicht) zu trennen.

Also ja, lügen wir uns nicht in die Tasche, es ist eine- mMn - eine erhebliche Verschlechterung für nicht ganz wenige Menschen im Vergleich zu vorher.
Ich sehe nur keine erheblichen Verschlechterung zu vorher. Unter erheblich verstehe ich eine enorme Fahrzeitverlängerung oder ein deutlich häufigeres Umsteigen. Dies ist aber nicht der Fall. Praktisch alle Wiener kommen zu einem der neuen Bahnhöfe zumindest ähnlich schnell, wie zum Westbahnhof, sehr viele sogar deutlich schneller. Die zahlreichen anderen Verbesserungen, etwa dass man jetzt bequem zwischen West- und Südbahn umsteigen kann und es endlich schnelle IC- und RJ-Verbindungen zum Flughafen und Richtung Tschechien und Ungarn gibt, gehen in der Diskussion sowieso komplett unter.

Wenn man jetzt sogar schon alte Mutterln bringen muss, die es auf Durchgangsbahnhöfen schwerer haben, als am Kopfbahnhof, weil Züge nicht bereits eine Stunde vor der Abfahrtszeit bereitgestellt werden können, dann sind das für mich keine Argumente, sondern mehr ein Gejammere.

Das heißt ja nicht, dass es in Summe nicht trotzdem in Ordnung ist - ich sehe das eh so und bin ein großer Verfechter des neuen Fahrplans. Habe ich ja auch User HLS gegenüber zum Ausdruck gebracht. Ich glaube auch, dass sich die meisten bald an die Änderung gewöhnen werden.
Das glaube ich auch.

MK

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Am Kopfbhf dagegen kann man gemütlich von außen den richtigen Waggon im Vorbeigehen suchen.

Das ist aber eher eine Frage der Bereitstellung - die ICE von Berlin nach München haben zum Beispiel im oben erwähnten Leipziger Hbf gerade einmal fünf Minuten Aufenthalt. Das kann bei einem 369 Meter langen Zug schon knapp werden, wenn man mit Rollator und Koffer unterwegs ist.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

Monorail

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Also ja, lügen wir uns nicht in die Tasche, es ist eine- mMn - eine erhebliche Verschlechterung für nicht ganz wenige Menschen im Vergleich zu vorher.
Wer sollen diese vielen Menschen, denen durch die Umstellung von WBF auf HBF so "erheblich" reingepfuscht wurde, eigentlich sein? Das Angebot der entfallenen IC nach Salzburg besteht in äquivalenter Form (Westbahn) weiterhin und internationale Schnellzüge hielten in Hütteldorf - um diesen Fernzughalt dreht sich die Diskussion wohl hauptsächlich - schon vorher kaum, d.h. die Bewohner aus dem (Nord)westen Wiens waren für Fahrten nach Tirol, Deutschland usw. ebenfalls auf den Westbahnhof angewiesen oder mussten alternativ in Pölten, Linz oder Salzburg vom IC in den Anschlusszug umsteigen. Krass benachteiligt werden somit "nur" diejenigen, die im Einzugsgebiet der Westbahnstrecke oder entlang einer der WBF-Zubringerlinien zu tun haben, die den Knoten HBF/Meidling nicht ansteuern. Für den Rest der Stadt überwiegen in meinen Augen die Vorteile. (Bestes Beispiel ist vermutlich Transdanubien, das jetzt mit Schnellbahn, U1, U6 und Ostbahn gleich vier hochrangige Anschlüsse an den gesamten FV hat.)

Die hervorragende öffentliche Erschließung des Doppelknotens HBF-Meidling stellt jene vom Westbahnhof klar in den Schatten:

Westbahnhof: Westbahn, U3, U6, 5, 6, 9, 18, 52, 58.
HBF+Meidling: Südbahn, Ostbahn, Pottendorfer, Stammstrecke (!), U1, U6, WLB, D, O, 18, 62, 7A/B, 8A, 9A, 13A, 15A, 59A, 62A, 69A, Regionalbusse.

Oder anders gesagt: aus welcher Gegend Wiens ist HBF/Meidling signifikant schlechter erreichbar als WBF/Hütteldorf, vom (nord)westlichen Wien mal abgesehen?
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

HLS

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Das beschwerlichere ist nicht der Durchgangsbahnhof an sich, sondern Treppe runter und wieder hoch, da ja die Bewegungsoptimierten den Fahrstuhl dringender benötigen, als Personen mit den oben beschrieben Eigenschaften.
Was weiter beschwerlich ist, ist zwangsweise umsteigen zu müssen, was vorher nicht oder nur maximal einmal nötig war, benötigt jetzt mindestens zweimal und das bedeutet mindestens doppelt soviel Ungewissheit für Reisende such den jeweiligen Fernverkehrszug oder auch umgekeht vom FV auf den NV zu erreichen, dass alles war vor der Fahrplanumstellung für Fahrgäste entlang der alten Westbahnstrecke bis St.Pölten kein Thema. Wie ebenfalls schon jetzt mehrmals hingewiesen, hats da die ÖBB nicht so mit Pünktlichkeit und Anschlussgewährung.
Das alles sorgt eben für extremen Unmut bei denjenigen, die eben jetzt nochmal mehr Zeit einplanen müssen als so schon normal wäre.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

highspeedtrain

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Ich glaube, dir ist nicht bewusst, wie viele Menschen den Fernverkehr zum täglichen Pendeln benutzen, auch aus Wien raus. Heutzutage sogar auch schon Linz - Wien. Oder auch zum Wochenpendeln. Oder für Dienstreisen, meistens am selben Tag hin und zurück. Es geht genau nicht um die Menschen, die zwei Mal im Jahr fahren. Ich persönlich bin übrigens auch jemand, der den Fernverkehr an jedem Arbeitstag benützt - aber in diesem Fall nicht befangen, weil ich zum Hbf genauso gut komme, wie zum Westbf, mir die Umstellung also "wurscht" ist.
Natürlich ist mir bewusst, dass Pendler (auch für kürzere Strecken, z.B. ab St. Pölten) gerne den Fernverkehr benützen. Dass der Fernverkehr ab St. Pölten mit Pendlern vollgestopft ist und Fernreisende dadurch in den Zügen keinen Platz mehr finden, ist allerdings höchst ineffizient und ein großes Problem. Daher halte ich es für sehr sinnvoll, Pendlern (die 100 km oder noch weniger weit fahren) eigene Zuggattungen zur Verfügung zu stellen und die Fahrgastströme zumindest teilweise (ganz scharf trennen kann man sie eh nicht) zu trennen.

Das ist jetzt ein ganz eigenes Thema - ich verweise auf Deutschland, wo genau dieser Versuch, die Fahrgastströme zu trennen, dazu geführt hat, dass der FV in der Fläche, vor allem die Interregios, verschwunden ist und durch bestellten NV ersetzt wurde, der typischerweise auf länderübergreifende Verkehrsströme keine Rücksicht nimmt.

ZB sind die IC Wien - Salzburg auf ihrem gesamten Laufweg zu einem erheblichen Teil, nicht nur in der HVZ, Nahverkehrszüge: Wien - St. Pölten/Amstetten, Amstetten - Linz, Linz-Wels/Attnang/Vöcklabruck etc. Führt man dort, und sei es nur in der HVZ, eigene Pendlerzüge, ist es sehr fraglich, ob die ICs überhaupt noch wirtschaftlich betrieben werden können. Und dann gibt's zwar bestellten Pendlerverkehr, aber sicherlich nicht ganztägig und vermutlich nicht bundesländerübergreifend. Mit anderen Worten: Der IC war und ist ein "Zwitterzug", NV und FV in einem, und genau das macht ihn so nützlich und vergleichsweise wirtschaftlich effizient. Dort, wo er für die Pendler nicht ausreicht, gibt es eh immer mehr Zusatzangebote, zB jetzt die REX200, die den IC doch sehr entlasten.

Ganz abgesehen davon, dass es für die Frage der Erreichbarkeit der Wiener Bahnhöfe keinen Unterschied macht, ob die Pendler jetzt im IC oder im REX ankommen oder abfahren.

Daher: Wünsch Dir ruhig diese Trennung, aber: "be careful what you wish for".

Zitat
[Ich sehe nur keine erheblichen Verschlechterung zu vorher. Unter erheblich verstehe ich eine enorme Fahrzeitverlängerung oder ein deutlich häufigeres Umsteigen. Dies ist aber nicht der Fall. Praktisch alle Wiener kommen zu einem der neuen Bahnhöfe zumindest ähnlich schnell, wie zum Westbahnhof, sehr viele sogar deutlich schneller. Die zahlreichen anderen Verbesserungen, etwa dass man jetzt bequem zwischen West- und Südbahn umsteigen kann und es endlich schnelle IC- und RJ-Verbindungen zum Flughafen und Richtung Tschechien und Ungarn gibt, gehen in der Diskussion sowieso komplett unter.

Wie schon x-mal geschrieben: Ich bin ein großer Verfechter des neuen Fahrplans und bin auch der Meinung, dass in Summe die Vorteile die Nachteile weit überwiegen. Und vor allem bietet der Hauptbahnhof Entwicklungschancen in Richtung des Erreichens neuer Verkehrsströme - wir leben nun einmal nicht mehr im 19. Jahrhundert, als nur Wien wichtig war und keiner darüber hinaus wollte. Und 1989 ist jetzt auch schon länger vorbei.

Ich halte nur nicht viel von Politikerspeech - "es gibt nur Gewinner". Das ist einfach unrichtig, und man sollte das auch sagen dürfen.

Zitat
Wenn man jetzt sogar schon alte Mutterln bringen muss, die es auf Durchgangsbahnhöfen schwerer haben, als am Kopfbahnhof, weil Züge nicht bereits eine Stunde vor der Abfahrtszeit bereitgestellt werden können, dann sind das für mich keine Argumente, sondern mehr ein Gejammere.

Eh. Deswegen kommt dieses "Argument" ja auch nicht von mir. ;)

Das Angebot der entfallenen IC nach Salzburg besteht in äquivalenter Form (Westbahn) weiterhin

Nein, sie sind nicht äquivalent, da weder in die Taktstruktur noch tariflich integriert. Sie sind aber in der Tat für Reisende, die keine Anschlüsse brauchen und - aber erst seit 13.12. dank der neuen WB-Zeitkarten - sonst nicht mit der Bahn fahren (Fernpendler, häufig beruflich Reisende, Wochenpendler etc kaufen sich gerne eine Österreichcard, weil die Mehrkosten zur Verbundjahreskarte durch die Möglichkeit, ganzjährig und in ganz Österreich Bahn fahren zu können, aufgewogen werden) ein Ersatz. Finde ich eh gut.

Oder anders gesagt: aus welcher Gegend Wiens ist HBF/Meidling signifikant schlechter erreichbar als WBF/Hütteldorf, vom (nord)westlichen Wien mal abgesehen?

Eh nur der Nordwesten Wiens, was anderes hab ich nie behauptet. Das sind aber nicht ganz bevölkerungsarme Stadtteile, und tendenziell waren die Bewohner dieser Gegend in der Vergangenheit sicher im Vergleich zB zu den Bewohnern Favoritens oder der Donaustadt, als Fahrgäste des FV überrepräsentiert.

Abgesehen davon zitier ich mich jetzt selbst:

"Wie schon x-mal geschrieben: Ich bin ein großer Verfechter des neuen Fahrplans und bin auch der Meinung, dass in Summe die Vorteile die Nachteile weit überwiegen. Und vor allem bietet der Hauptbahnhof Entwicklungschancen in Richtung des Erreichens neuer Verkehrsströme - wir leben nun einmal nicht mehr im 19. Jahrhundert, als nur Wien wichtig war und keiner darüber hinaus wollte. Und 1989 ist jetzt auch schon länger vorbei.

Ich halte nur nicht viel von Politikerspeech - "es gibt nur Gewinner". Das ist einfach unrichtig, und man sollte das auch sagen dürfen."

60er

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ZB sind die IC Wien - Salzburg auf ihrem gesamten Laufweg zu einem erheblichen Teil, nicht nur in der HVZ, Nahverkehrszüge: Wien - St. Pölten/Amstetten, Amstetten - Linz, Linz-Wels/Attnang/Vöcklabruck etc. Führt man dort, und sei es nur in der HVZ, eigene Pendlerzüge, ist es sehr fraglich, ob die ICs überhaupt noch wirtschaftlich betrieben werden können. Und dann gibt's zwar bestellten Pendlerverkehr, aber sicherlich nicht ganztägig und vermutlich nicht bundesländerübergreifend. Mit anderen Worten: Der IC war und ist ein "Zwitterzug", NV und FV in einem, und genau das macht ihn so nützlich und vergleichsweise wirtschaftlich effizient. Dort, wo er für die Pendler nicht ausreicht, gibt es eh immer mehr Zusatzangebote, zB jetzt die REX200, die den IC doch sehr entlasten.
Da stimme ich dir zu! Der IC ist kein reiner FV und übernimmt auch Rollen des Nahverkehrs. Die RJ allerdings sind reine Fernverkehrszüge und als solche nicht für Pendler zwischen St. Pölten und Wien vorgesehen, werden aber dennoch immer wieder von ihnen genutzt. Und das soll eben nicht sein. Für die Pendler soll es die REX200 bzw. REX geben. Natürlich wären auch IC-Verbindungen zum Westbahnhof überlegenswert, oder man verlängert REX200 zumindest bis nach Linz.

Wie schon x-mal geschrieben: Ich bin ein großer Verfechter des neuen Fahrplans und bin auch der Meinung, dass in Summe die Vorteile die Nachteile weit überwiegen. Und vor allem bietet der Hauptbahnhof Entwicklungschancen in Richtung des Erreichens neuer Verkehrsströme - wir leben nun einmal nicht mehr im 19. Jahrhundert, als nur Wien wichtig war und keiner darüber hinaus wollte. Und 1989 ist jetzt auch schon länger vorbei.
So ist es! Die Durchbindung des Fernverkehrs Richtung Osten ist eine absolute Notwendigkeit, die jetzt, 25 Jahre nach Fall des eisernen Vorhanges, endlich Realität wird.

highspeedtrain

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Die RJ allerdings sind reine Fernverkehrszüge und als solche nicht für Pendler zwischen St. Pölten und Wien vorgesehen, werden aber dennoch immer wieder von ihnen genutzt.

Das muss man relativieren. Die RJ sind in die Knotenstruktur St Pölten eingebunden und durchaus - auch für Pendler - als Zubringer zB nach Krems oder Melk vorgesehen. Sie dienen im neuen Fahrplan aber auch Relationen wie zB St. Pölten - Mödling oder St. Pölten - Wiener Neustadt.

Wenn man das alles nicht will, muss man entsprechende Ersatzangebote schaffen.

Eine Trennung "RJ nur für Leute, die in Pb oder Mi oder Wbf Anschlüsse haben, aber nicht für Leute, die nur W - Pb fahren" halte ich für praktisch undurchführbar. Im Übrigen ist das Problem durch die in der HVZ parallel fahrenden REX200 nach Ws eh stark entschärft, weil sich die Verkehrsströme nun sehr gut aufteilen (die einen fahren mit dem RJ nach Mi oder Wbf, die anderen mit dem REX200 nach Hf und Ws).


Wie schon x-mal geschrieben: Ich bin ein großer Verfechter des neuen Fahrplans und bin auch der Meinung, dass in Summe die Vorteile die Nachteile weit überwiegen. Und vor allem bietet der Hauptbahnhof Entwicklungschancen in Richtung des Erreichens neuer Verkehrsströme - wir leben nun einmal nicht mehr im 19. Jahrhundert, als nur Wien wichtig war und keiner darüber hinaus wollte. Und 1989 ist jetzt auch schon länger vorbei.
So ist es! Die Durchbindung des Fernverkehrs Richtung Osten ist eine absolute Notwendigkeit, die jetzt, 25 Jahre nach Fall des eisernen Vorhanges, endlich Realität wird.

Ich denke, wir sind uns eh einig :) Frohe Weihnachten!

4463

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Die RJ allerdings sind reine Fernverkehrszüge und als solche nicht für Pendler zwischen St. Pölten und Wien vorgesehen, werden aber dennoch immer wieder von ihnen genutzt. Und das soll eben nicht sein.
Die RJ sind östlich westlich von Innsbruck genauso "Nahverkehrszüge" - am Arlberg fährt kaum etwas anderes. ::)
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

38ger

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ZB sind die IC Wien - Salzburg auf ihrem gesamten Laufweg zu einem erheblichen Teil, nicht nur in der HVZ, Nahverkehrszüge: Wien - St. Pölten/Amstetten, Amstetten - Linz, Linz-Wels/Attnang/Vöcklabruck etc. Führt man dort, und sei es nur in der HVZ, eigene Pendlerzüge, ist es sehr fraglich, ob die ICs überhaupt noch wirtschaftlich betrieben werden können. Und dann gibt's zwar bestellten Pendlerverkehr, aber sicherlich nicht ganztägig und vermutlich nicht bundesländerübergreifend. Mit anderen Worten: Der IC war und ist ein "Zwitterzug", NV und FV in einem, und genau das macht ihn so nützlich und vergleichsweise wirtschaftlich effizient. Dort, wo er für die Pendler nicht ausreicht, gibt es eh immer mehr Zusatzangebote, zB jetzt die REX200, die den IC doch sehr entlasten.
Da stimme ich dir zu! Der IC ist kein reiner FV und übernimmt auch Rollen des Nahverkehrs. Die RJ allerdings sind reine Fernverkehrszüge und als solche nicht für Pendler zwischen St. Pölten und Wien vorgesehen, werden aber dennoch immer wieder von ihnen genutzt. Und das soll eben nicht sein. Für die Pendler soll es die REX200 bzw. REX geben. Natürlich wären auch IC-Verbindungen zum Westbahnhof überlegenswert, oder man verlängert REX200 zumindest bis nach Linz.


Der Railjet-Halt in St. Pölten ist immer wieder umstritten ... als Landeshauptstadt finde ich einen Halt aber durchaus gerechtfertigt ... zur Pendlerlenkung wäre maximal ein kleiner Peak-Zuschlag in Railjet-Zügen auf dem Abschnitt St.Pölten-Wien in der Morgen-HVZ und retour in der Nachmittags-HVZ denkbar, wie ihn die WESTbahn hatte, was sich die ÖBB aber vermutlich nicht erlauben können, da der VOR das nicht genehmigen würde.
Der Halt Wiener Neustadt auf der Südbahn ist ebenso ein Problemfall, wobei ich auch hier ein Durchfahren nicht für sinnvoll halten würde, da es ein Eisenbahnknoten ist, der etliche Umsteigerelationen (Puchberg/Payerbach/Gutenstein/Baden/Bad Vöslau/Mödling/Mattersburg/Sopron/Aspang/Fehring/Ebenfurt/...) ermöglicht.
Die Idee mit den REX200 klingt zwar nett, ist angesichts der Fahrzeit zwischen St. Pölten und Amstetten bzw. St. Valentin für Pendler aus Linz schon wieder unattraktiv!
Fahrzeit St. Pölten - Amstetten: 62 Minuten ! (IC: 28 Minuten)
Fahrzeit Amstetten - St. Valentin: 32 Minuten ! (IC: 14 Minuten)
Fahrzeit St. Pölten - St. Valentin: 94 Minuten ! (IC: 42 Minuten)
Ein nach Linz verlängerter, täglich und ganztägig zumindest zweistündlch verkehrender REX200 könnte also für die wichtigen Relationen Wien-Amstetten, Wien-St.Valentin, Wien-Linz, Linz-Tullnerfeld, Linz-St.Pölten, Linz-Amstetten ... keinen Ersatz darstellen.
Die Pendler-Problematik St.Pölten-Wien und Wiener Neustadt-Wien kann man wohl nur mit unmittelbar vor Abfahrt der Fernzüge abfahrenden Verstärkerzügen in den Griff bekommen (wobei diese auch noch den Anschluss der zur Symmetrieminute ankommenden Regionalzüge abwarten sollten, was (zumindest ohne Fahrzeitverlängerung der Fernzüge) schwierig werden dürfte.

60er

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Die RJ sind östlich von Innsbruck genauso "Nahverkehrszüge" - am Arlberg fährt kaum etwas anderes. ::)
Der Arlberg ist ein anderes Thema. Dieser liegt übrigens westlich von Innsbruck und nicht östlich. Zwischen Wien und Salzburg haben die RJ aber vornehmlich überregionale Funktion, sie halten schließlich nicht ohne Grund nur in den Landeshauptstädten.

Eine Trennung "RJ nur für Leute, die in Pb oder Mi oder Wbf Anschlüsse haben, aber nicht für Leute, die nur W - Pb fahren" halte ich für praktisch undurchführbar. Im Übrigen ist das Problem durch die in der HVZ parallel fahrenden REX200 nach Ws eh stark entschärft, weil sich die Verkehrsströme nun sehr gut aufteilen (die einen fahren mit dem RJ nach Mi oder Wbf, die anderen mit dem REX200 nach Hf und Ws).
Genau das ist ja auch Sinn der Sache! Die Fahrgastströme können sich jetzt besser aufteilen, prinzipiell also ein sehr gutes Konzept.

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Je attraktiver man das Pendeln macht, desto mehr Probleme handelt man sich damit ein!
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Der Railjet-Halt in St. Pölten ist immer wieder umstritten ... als Landeshauptstadt finde ich einen Halt aber durchaus gerechtfertigt ...
Der Halt ist mittlerweile so gut wie einzementiert, weil die Pendlerströme auf dieser Achse immer stärker werden und für ein Alternativangebot keine Finanzierung vorhanden ist. St. Pölten ist aufgrund der raschen Verbindung nach Wien für viele Leute sehr interessant und somit wird die Politik es nicht erlauben, dass sich hier etwas ändert.

Die RJ sind östlich von Innsbruck genauso "Nahverkehrszüge" - am Arlberg fährt kaum etwas anderes. ::)
Der Arlberg ist ein anderes Thema. Dieser liegt übrigens westlich von Innsbruck und nicht östlich. Zwischen Wien und Salzburg haben die RJ aber vornehmlich überregionale Funktion, sie halten schließlich nicht ohne Grund nur in den Landeshauptstädten.
Sogar zwischen Wien und Innsbruck - der Arlberg liegt ja erst westlich davon. 8) (Danke für den Hinweis! Keine Ahnung, wie mir das "östlich" hier reingerutscht ist  :o )

Je attraktiver man das Pendeln macht, desto mehr Probleme handelt man sich damit ein!
Und das betrifft alle Verkehrsmittel - egal ob Öffis oder MIV. :lamp:
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Eine Trennung "RJ nur für Leute, die in Pb oder Mi oder Wbf Anschlüsse haben, aber nicht für Leute, die nur W - Pb fahren" halte ich für praktisch undurchführbar. Im Übrigen ist das Problem durch die in der HVZ parallel fahrenden REX200 nach Ws eh stark entschärft, weil sich die Verkehrsströme nun sehr gut aufteilen (die einen fahren mit dem RJ nach Mi oder Wbf, die anderen mit dem REX200 nach Hf und Ws).
Genau das ist ja auch Sinn der Sache! Die Fahrgastströme können sich jetzt besser aufteilen, prinzipiell also ein sehr gutes Konzept.

Eben. Und das halte ich für weitaus besser als starre Regelungen wie zB "Keine Verbundtickets im RJ". Nachdem es zB am späten Vormittag, am Abend und am Wochenende kein Pendlerproblem gibt, müsste man dann erst recht wieder ausdifferenzieren, ganz zu schweigen von jenen Pendlerrelationen, die eben zu bestimmten Zeiten nur mit dem RJ gehen. Das wäre alles nicht vernünftig kommunizierbar.

Auf der Südbahn zwischen Wien und WN schafft man es ja auch gut mit den parallelen Verstärker-REX zur HVZ.