Autor Thema: Das Ende der TW 100  (Gelesen 59005 mal)

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Cerberus2

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #105 am: 18. April 2023, 15:12:53 »
Also, ich könnte mir vorstellen, dass diese als Arbeitswagen ob ihrer doch recht robusten Bauweise durchaus brauchbar wären, dazu mit Schneepflügen am Bahnräumer ausgestattet.
Wenn ich da z.B: an Graz denke, wo es in Schnee- und Frostnächten immer Räumfahrten über die Nacht gibt...
Alleine die 2 Stromabnehmer wären bei vereister Fahrleitung beim Freikratzen von Vorteil, dazu keine Fahrzeugelektronik, die groß gestört werden könnte....  ::)
Bloß - Arbeitswagen? Wo innovativ ist man bei der HGL nicht.  (bin trotzdem der Meinung, dass man 2-3 Wagen durchaus gut einsetzen könnte)
Hat nicht Graz noch immer teilweise ein schmäleres Lichraumprofil als Wien? Der 100er ist breiter als ein E2. Und selbst mitten in der Nacht kann es notwendig sein, dass sich Fahrzeuge begegnen, doppelt blöd, wenn es die 2 100er auf Enteisungsfahrt sind.

Konstal 105Na

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #106 am: 18. April 2023, 16:07:45 »
In der Ukraine etwa kann man wohl auch nicht genug Reserve haben.
Die werden sicher ihre Freude haben mit den Normalspurfahrzeugen.

Umspuren ist sicher, wie schon T1 geschrieben hat, kein großes Problem. Siehe auch die 105Na aus Warschau, die in die Ukraine gingen.

Viel eher ist eventuell die Elektronik in den Fahrzeugen bzw. die Türanordnung ein Problem. Die 100er sind doch für den Überlandverkehr konzipiert.

Abgesehen von der Ukraine, kann ich mir momentan keinen Betrieb in Europa vorstellen, der Hochflurfahrzeuge kaufen möchte. Langsam aber sicher werden gebrauchte Niederflurfahrzeuge verfügbar.

Also, ich könnte mir vorstellen, dass diese als Arbeitswagen ob ihrer doch recht robusten Bauweise durchaus brauchbar wären, dazu mit Schneepflügen am Bahnräumer ausgestattet.

Da ist es wohl einfacher/günstiger eigene Altfahrzeuge entsprechend umzubauen.
po sygnale odjazdu nie wsiadac

KSW

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #107 am: 18. April 2023, 17:43:36 »
Hat nicht Graz noch immer teilweise ein schmäleres Lichraumprofil als Wien? Der 100er ist breiter als ein E2. Und selbst mitten in der Nacht kann es notwendig sein, dass sich Fahrzeuge begegnen, doppelt blöd, wenn es die 2 100er auf Enteisungsfahrt sind.
Jein, die 2,40m sind an sich schon überall fahrbar, nur mangels Sicherheitsräumen nicht im Passagiereinsatz. Auf der Strecke zur Krenngasse liegt es einzig an den zu nahe parkenden PKW, dass keine Variobahnen fahren dürfen (hier jedoch sowohl technisch wie rechtlich - hier hätten die TW100 aktuell wohl auch als Dienstfahrt keine Chance), und nach Mariatrost kamen die Variobahnen als Dienstfahrten schon.

Da ist es wohl einfacher/günstiger eigene Altfahrzeuge entsprechend umzubauen.
Schwer zu sagen, wobei ich ja schon aus Duisburger A-Teilen 2 ZR-Schleppwagen gebaut hätte - in Deutschland hat man in der letzten Zeit einige solcher "Bastel-Arbeitswagen" aus eigenen oder fremden Altbeständen gezaubert. Wenn der Basiswagen kaum etwas kostet und die Technik nicht zu exotisch ist...
So wurden z.B. in Ulm 2 Freiburger ER-GT8 zu 1 ZR-GT8 (2 A-Teile und ein C-Teil) als Schleifwagen und Schneepflug umgebaut.


Klingelfee

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #108 am: 18. April 2023, 18:27:13 »
Ich weiß,

viele wollen die alten Fahrzeuge erhalten. Aber seht doch ein, dass die Fahrzeuge maximal für Museumvereine interessant sind. Aber sicher nicht, dass sie noch irgendwo weiter im Linienbetrieb fahren. Die TW100 sind am Ende. Für die gibt es nur mehr einen Denkmalblock oder den Hochofen. Das ist zwar Hart, aber nun mal die Realität.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Elin Lohner

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #109 am: 18. April 2023, 20:07:03 »
Ich weiß,

viele wollen die alten Fahrzeuge erhalten. Aber seht doch ein, dass die Fahrzeuge maximal für Museumvereine interessant sind. Aber sicher nicht, dass sie noch irgendwo weiter im Linienbetrieb fahren. Die TW100 sind am Ende. Für die gibt es nur mehr einen Denkmalblock oder den Hochofen.
Falls man, irgendwann einmal, das Konzept der "Vienna Ring Tram" wieder aufgreifen möchte, könnte man ja 2 bis 3 WLB 100er heranziehen (Alternativ in Kombination als Speisewagen und barrierefreien Mittelteil).
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

Katana

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #110 am: 18. April 2023, 21:10:40 »
Hat man die Tw 100 eigentlich zum Kauf oder vielleicht Verschenkung angeboten?
Oder ist der Zustand so schlecht, dass sie eh keiner will?

So viele "junge" Zweirichtungswagen sind ja auch nicht am Gebrauchtmarkt verfügbar.
Stellen wir uns kurz vor, dass es einen Interessenten gäbe und der Zustand von ein paar Fahrzeugen auch passabel ist.
Bevor der Interessent sich die Aufwände mit der Zulassung und der Schulung antut, will er die Sicherheit, dass er damit auch tatsächlich ein paar Jahre fahren kann. Dazu muss ein Vertrag mit entsprechenden Zusagen seitens der WLB errichtet werden und ein paar Ersatzteile abgegeben werden.
Für die Errichtung eines solchen Vertrags haben die WLB sicher mehr Aufwand als beim Verkauf an einen Schrotthändler. Und Ersatzteile muss man auch noch erübrigen können. Somit ist es kein Wunder, wenn man sich seitens der WLB das Verschenken nicht antut. Beim Verschrotten hat man weniger Aufwand und kein Risiko.

Klingelfee

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #111 am: 19. April 2023, 06:12:18 »
Hat man die Tw 100 eigentlich zum Kauf oder vielleicht Verschenkung angeboten?
Oder ist der Zustand so schlecht, dass sie eh keiner will?

So viele "junge" Zweirichtungswagen sind ja auch nicht am Gebrauchtmarkt verfügbar.
Stellen wir uns kurz vor, dass es einen Interessenten gäbe und der Zustand von ein paar Fahrzeugen auch passabel ist.
Bevor der Interessent sich die Aufwände mit der Zulassung und der Schulung antut, will er die Sicherheit, dass er damit auch tatsächlich ein paar Jahre fahren kann. Dazu muss ein Vertrag mit entsprechenden Zusagen seitens der WLB errichtet werden und ein paar Ersatzteile abgegeben werden.
Für die Errichtung eines solchen Vertrags haben die WLB sicher mehr Aufwand als beim Verkauf an einen Schrotthändler. Und Ersatzteile muss man auch noch erübrigen können. Somit ist es kein Wunder, wenn man sich seitens der WLB das Verschenken nicht antut. Beim Verschrotten hat man weniger Aufwand und kein Risiko.

Mittlerweile ist das Verschenken zwar komplizierter, als das verschrotten, jedoch wesentlich teurer. Das Problem ist vielmehr, dass man auf Grund des Alters der Fahrzeuge keinerlei Zusage über die Haltbarkeitsdauer gibt. Und das ist mMn verständlich. und bezüglich Ersatzteile. Da schon die WLB teilweise Teile aus abgestellten Zügen ausgebaut haben, damit die funktionierende Fahrzeuge weiter betrieben werden konnten, kann man sich vorstellen, was an Ersatzteilen noch vorhanden ist. In so einen Fall werden oft 1-2 Fahrzeuge nur als Ersatzteilspender gekauft.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #112 am: 19. April 2023, 12:21:09 »
viele wollen die alten Fahrzeuge erhalten. Aber seht doch ein, dass die Fahrzeuge maximal für Museumvereine interessant sind. Aber sicher nicht, dass sie noch irgendwo weiter im Linienbetrieb fahren. Die TW100 sind am Ende. Für die gibt es nur mehr einen Denkmalblock oder den Hochofen. Das ist zwar Hart, aber nun mal die Realität.

Ja, mir gefallen sie ja auch sehr gut und ich bin auch traurig über den Verlust, aber das muss man sich wirklich abschminken - anderswo wird ja bereits die erste Niederflurgeneration ausgemustert. Ein Hochflurer ist wahrscheinlich gar nicht mehr zulassungsfähig, und man sollte obendrein aufhören, den ehemaligen Ostblock als dritte Welt abzutun, die eh über alles froh sind was sie geschenkt bekommen. Und betreffend Museumsvereine - es ist ein Unterschied ob man einen paar Meter langen Holzwagen erhält, dessen Verkabelung jeder bessere Bastler reparieren kann, oder einen fast 27 Meter langen Doppelgelenkwagen voller Spezialbauteile.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #113 am: 19. April 2023, 16:24:52 »
Bedarf an Gebrauchtfahrzeugen gibt es doch selbst in Westeuropa, sogar in Graz wären acht neun Fahrzeuge als Übergangslösung für die ersten Jahre der Entlastungsstrecke sinnvoll. Aber zugegeben, schon aufgrund der Türanordnung der 100er wären da E2 noch geeigneter.

KSW

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #114 am: 19. April 2023, 19:00:18 »
Ein Hochflurer ist wahrscheinlich gar nicht mehr zulassungsfähig, und man sollte obendrein aufhören, den ehemaligen Ostblock als dritte Welt abzutun, die eh über alles froh sind was sie geschenkt bekommen.
Naja, wenn ich da so an Betriebe wie zB Braila denke, da wären die 100er oder E2 schon ein Fortschritt bzw würden sie dem Betrieb weitere 10-15 Jahre Überleben ermöglichen.

67er

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #115 am: 19. April 2023, 23:56:51 »
Ein Hochflurer ist wahrscheinlich gar nicht mehr zulassungsfähig, und man sollte obendrein aufhören, den ehemaligen Ostblock als dritte Welt abzutun, die eh über alles froh sind was sie geschenkt bekommen.
Naja, wenn ich da so an Betriebe wie zB Braila denke, da wären die 100er oder E2 schon ein Fortschritt bzw würden sie dem Betrieb weitere 10-15 Jahre Überleben ermöglichen.

Die TW 100 wären definitiv ein Rückschritt, da sie zu wenige Türen haben und auch eine veraltete Geamatic Steuerung.

Mittlerweile leisten sich auch rumänische Betriebe dank EU-Forderungen, neue Niederflurzüge.

4836er

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #116 am: 20. April 2023, 06:42:41 »
Falls man, irgendwann einmal, das Konzept der "Vienna Ring Tram" wieder aufgreifen möchte, könnte man ja 2 bis 3 WLB 100er heranziehen (Alternativ in Kombination als Speisewagen und barrierefreien Mittelteil).

Das ist leider sehr illusorisch. Sollte ein gleichartiges Konzept wie die VRT jemals wieder am Tisch kommen, dann sicher nicht mit solchen Altfahrzeugen die erst mühsam saniert bzw. grundlegend umgebaut werden (wie z.B. das von dir angesprochene barrierefreie Mittelteil). Das wäre m.W.n. eine Neuzulassung und die wird so ein Altfahrzeug sicher nicht mehr bekommen.

Und betreffend Museumsvereine - es ist ein Unterschied ob man einen paar Meter langen Holzwagen erhält, dessen Verkabelung jeder bessere Bastler reparieren kann, oder einen fast 27 Meter langen Doppelgelenkwagen voller Spezialbauteile.

Vollkommen richtig.  :up: Es wird in dieser Szene gerne alles an Museumsvereine abgewälzt. Wenn man einen TW 100 dauerhaft und betriebsfähig erhalten wollen würde, dann müsste er beim Verkehrsbetrieb selbst bleiben. Alles andere macht in meinen Augen keinen Sinn. Seien wir ehrlich: die betriebsfähige Erhaltung eines TW 100 ist für einen Verein unmöglich. Da scheitert es schon am Grundlegendsten: nämlich an Platz am Wiener Gleisnetz unter Fahrdraht. Ob es also Sinn macht einen Wagen zu erhalten, wenn dieser weder fahren kann noch (mangels Fahrleitung) aufgerüstet werden kann....

Ferry

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #117 am: 20. April 2023, 08:00:58 »
Seien wir ehrlich: die betriebsfähige Erhaltung eines TW 100 ist für einen Verein unmöglich. Da scheitert es schon am Grundlegendsten: nämlich an Platz am Wiener Gleisnetz unter Fahrdraht.

Nicht nur daran, sondern auch an Ersatzteilen bzw. dem Platz dafür.
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alteremil6

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #118 am: 20. April 2023, 13:40:12 »
Dem 105er haben`s auch schon die Augerln ausg`stoch`n :'(
61218591

Straßenbahn Graz

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Re: Das Ende der TW 100
« Antwort #119 am: 20. April 2023, 17:41:37 »
Bedarf an Gebrauchtfahrzeugen gibt es doch selbst in Westeuropa, sogar in Graz wären acht neun Fahrzeuge als Übergangslösung für die ersten Jahre der Entlastungsstrecke sinnvoll. Aber zugegeben, schon aufgrund der Türanordnung der 100er wären da E2 noch geeigneter.

Die 100er sind für die reine Nutzung als Straßenbahn komplett ungeeignet. Und als ZR wird man sie in Graz auch nicht einsetzen können da die Weichen dafür fehlen. Die werden jetzt auch nicht plötzlich da sein.