Autor Thema: Pferdetramway  (Gelesen 7337 mal)

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hema

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Re: Pferdetramway
« Antwort #15 am: 22. Dezember 2013, 17:12:46 »
Hier noch ein Artikel über das Ende des "alten" Etablissements Stahlehner.


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Aus der Zeitung Wiener Bilder vom 1. Mai 1907
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13er

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Re: Pferdetramway
« Antwort #16 am: 22. Dezember 2013, 17:25:29 »
Danke für diesen schönen Fund!
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

W_E_St

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Re: Pferdetramway
« Antwort #17 am: 22. Dezember 2013, 18:19:26 »
Die Vorgänger-Häuser standen noch bis in dieses Jahrzehnt, das rechte davon als ausgebrannte Ruine.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

pronay

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Re: Pferdetramway
« Antwort #18 am: 22. Dezember 2013, 19:11:38 »
Nachdem mein Wienerisch-Wörterbuch verschollen ist, darf ich freundlicherweise die Wissenden bitten, mir zu erklären, was das bedeutet, wenn "die Judenpepi pascht" respektive "ihre Kipfeln ausspielt".

Danke im Voraus!

95B

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Re: Pferdetramway
« Antwort #19 am: 22. Dezember 2013, 19:20:56 »
Ich nehme an, die Judenpepi wird als Persönlichkeit oder Künstlerin eine gewisse Bekanntheit in der Gegend gehabt haben oder auch eine Angestellte beim Stahlener gewesen sein. Und wenn sie nicht gerade zu Franzl Grubers Klarinettenmusik geklatscht hat, dann eben deshalb, weil sie – und das weiß ich dann auch nicht, was es heißt – ihre Kipfeln ausgespielt hat.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

pronay

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Re: Pferdetramway
« Antwort #20 am: 22. Dezember 2013, 19:35:13 »
@ 95B:

Jetzt, wo Du’s sagst, kommt’s mir wieder, dass "paschen" "klatschen" bedeutet.

Vielen Dank!

hema

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Re: Pferdetramway
« Antwort #21 am: 22. Dezember 2013, 20:54:20 »
Also. Die Judenpepi oder -peppi (Josefine Erhart?) war in ihrer Jugend wohl so was wie ein It-Girl der Wiener Vorstadt. Sie war die Muse des Heurigenmusikers Franzl Gru(e)ber und später eine bekannte Wiener "Dudlerin und Pascherin", die auch eigene Veranstaltungen gab. Paschen meinte hier wohl das rhytmische Klatschen zur Heurigenmusik um die Stimmung anzuheizen, war aber und ist aber auch eine Form von Klatschtänzen in der Volksmusik. Und "ihre Kipfel ausspielen" heißt so viel wie ihre dummen Verehrer zum Narren halten.


paschen: klatschen, hieß aber auch hehlen oder schmuggeln

abpaschen: abhauen, beim Volkstanz -> abklatschen (während des Tanzes den Partner wechseln)

zuwipaschen: in der Volksmusik -> synkopisch mitklatschen

Pascher: Volkstänze (Pascher und G'strampfte)

Pascher: Klopfer, einen an der Klatsche haben (einen Vogel haben)
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moszkva tér

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Re: Pferdetramway
« Antwort #22 am: 23. Dezember 2013, 22:51:50 »
paschen: klatschen, hieß aber auch hehlen oder schmuggeln

abpaschen: abhauen, beim Volkstanz -> abklatschen (während des Tanzes den Partner wechseln)

zuwipaschen: in der Volksmusik -> synkopisch mitklatschen

Pascher: Volkstänze (Pascher und G'strampfte)

Pascher: Klopfer, einen an der Klatsche haben (einen Vogel haben)
Und nicht Wienerisch:
Pasch: Zwei Würfeln mit der selben Zahl würfeln (z.B. Sechserpasch), ist im Backgammon besonders wertvoll, da man dann doppelt ziehen darf  :)