Autor Thema: ARD lobt die Wiener Linien  (Gelesen 13438 mal)

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nord22

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #15 am: 16. Januar 2016, 18:38:17 »
Der ARD Bericht ist bei der Auswahl der Filmsequenzen der Wiener Straßenbahn sehr beschönigend und manipulierend gestaltet. Es werden nur ULF und einige E2 + c5 gezeigt. Ein realistischer Bericht über die Wiener Linien müsste z.B. auch überfüllte E1 + c3 Züge am 6er zeigen ....  (Foto: Kurt Rasmussen)

nord22

25er

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #16 am: 16. Januar 2016, 20:36:35 »
Weil es macht ja für den durchschnittlichen Deutschen Zuschauer ein so großen Unterschied zwischen E1 und E2::)

Linie 41

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #17 am: 16. Januar 2016, 21:39:34 »
Beides alte Kraxn, die eigentlich heute so nicht mehr fahren sollten. Aber was soll's als Photograph bin ich froh darüber.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

95B

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #18 am: 16. Januar 2016, 21:59:05 »
Der ARD Bericht ist bei der Auswahl der Filmsequenzen der Wiener Straßenbahn sehr beschönigend und manipulierend gestaltet.

No na, das Kamerateam wird ja wohl von WL-Vertretern geführt worden sein. ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #19 am: 17. Januar 2016, 00:04:18 »
Weil es macht ja für den durchschnittlichen Deutschen Zuschauer ein so großen Unterschied zwischen E1 und E2::)
Doch doch, den Unterschied kennen sie schon. Die Düwags wurden bei ihnen schließlich längst komplett ausgemustert, während von den Mannheimer Stadtbahnwagen immerhin vereinzelt noch welche unterwegs sind 8)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Schienenfreak

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #20 am: 17. Januar 2016, 11:32:43 »
Beides alte Kraxn, die eigentlich heute so nicht mehr fahren sollten.
Absolut korrekt! :up:
Und das hier zu lesen, wo vor allem die E1 fast schon vergöttert werden und die ULFs verteufelt... wow. ;)

Tatra83

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #21 am: 17. Januar 2016, 12:19:04 »
Der ARD Bericht ist bei der Auswahl der Filmsequenzen der Wiener Straßenbahn sehr beschönigend und manipulierend gestaltet. Es werden nur ULF und einige E2 + c5 gezeigt. Ein realistischer Bericht über die Wiener Linien müsste z.B. auch überfüllte E1 + c3 Züge am 6er zeigen ....
Den Bericht kann man sich hier anschauen: http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/videos/neustart-2016-infrastruktur-100.html

Nun mal aber zu zwei konkreten Aussagen, bei denen ein Teil der Wahrheit weggelassen wurde.

39% Modalsplitanteil für den Öffentlichen Verkehr mag aus deutscher Sicht ein Wahnsinn sein. Sogar die ÖV-Vorbildstadt Freiburg schafft grad mal 20%, hat dafür 24% Fußgänger und 28% Radfahrer. Allerdings liegt der Kostendeckungsgrad der Freiburger Verkehrs AG bei 86% - und das ist aus meiner Sicht viel entscheidender. Und die genannten Angaben zum Wiener Modalsplit erfassen derzeit auch nur Wege, die innerhalb Wiens absolviert werden, da sind die Pendler aus NÖ noch nicht mal enthalten, denn dort siehts eher mau aus: Mit 10 bis 30% ÖV-Anteil kann man sich nicht brüsken.

Die Jahreskarte für 365 EUR ist zuerst mal eines: ein Werbecoup 1. Güte. Die vormals 449 EUR teure Jahreskarte wird vermeintlich 84 EUR günstiger - und jeder glaubt es. Nur, zeitgleich wurde die U-Bahnsteuer von 0,50 Cent/Woche (26 EUR p.a.) auf 2 EUR/Woche (104 EUR p.a.) angehoben. Somit ist die Jahreskarte effektiv nur 6 EUR günstiger geworden. :lamp:
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

MK

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #22 am: 17. Januar 2016, 12:31:40 »
Die Jahreskarte für 365 EUR ist zuerst mal eines: ein Werbecoup 1. Güte. Die vormals 449 EUR teure Jahreskarte wird vermeintlich 84 EUR günstiger - und jeder glaubt es. Nur, zeitgleich wurde die U-Bahnsteuer von 0,50 Cent/Woche (26 EUR p.a.) auf 2 EUR/Woche (104 EUR p.a.) angehoben. Somit ist die Jahreskarte effektiv nur 6 EUR günstiger geworden. :lamp:

Das ist eine Milchmädchenrechnung - die Personenkreise "hat Jahreskarte" und "zahlt U-Bahn-Steuer" sind nicht identisch. Übrigens betrug die U-Bahn-Steuer zuvor 72 Cent (10 Schilling umgerechnet).
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

Linie 41

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #23 am: 17. Januar 2016, 13:03:01 »
Absolut korrekt! :up:
Und das hier zu lesen, wo vor allem die E1 fast schon vergöttert werden und die ULFs verteufelt... wow. ;)
Wie immer liegst Du falsch, denn ich den zweiten Teil des Zitats hast Du ausgelassen. Für's Stadtbild sind die ULFe eine Ausgeburt der Häßlichkeit.

Die Jahreskarte für 365 EUR ist zuerst mal eines: ein Werbecoup 1. Güte. Die vormals 449 EUR teure Jahreskarte wird vermeintlich 84 EUR günstiger - und jeder glaubt es. Nur, zeitgleich wurde die U-Bahnsteuer von 0,50 Cent/Woche (26 EUR p.a.) auf 2 EUR/Woche (104 EUR p.a.) angehoben. Somit ist die Jahreskarte effektiv nur 6 EUR günstiger geworden. :lamp:
Was mein Arbeitgeber für mich an U-Bahnsteuer zahlen müßte, interessiert mich aber einen Krapfen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Werner1981

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #24 am: 17. Januar 2016, 13:29:04 »
Für's Stadtbild sind die ULFe eine Ausgeburt der Häßlichkeit.

Das kommt drauf an, wen du fragst. Ein 20jähriger, der mit den ULFen aufgewachsen ist, wird sagen das der ULF zum heutigen Wiener Stadtbild dazugehört und nicht die E1 mit denen seine Großmutter aufgewachsen ist.

Das Stadtbild verändert sich nun einmal (und das ist auch gut so - oder will man heute noch so leben wie vor 200 Jahren?).

Die hier im Forum weit verbreitete Meinung zwischen ULF und E1 spiegelt in keinster Weise die Meinung der breiten Öffentlichkeit wieder.

haidi

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #25 am: 17. Januar 2016, 14:04:00 »
Die hier im Forum weit verbreitete Meinung zwischen ULF und E1 spiegelt in keinster Weise die Meinung der breiten Öffentlichkeit wieder.
Das stimmt, aus Fahrgastsicht sind die ULF vorzuziehen, obwohl die Raumaufteilung fürchterlich ist. Die Hintergrundgschichtln (Preis, Störungshäufigkeit, Ausfallszeiten, Schienenabnutzung und deren Folgen) kennen sie nicht, wenn man das einem unbedarften Fahrgast erzählst, dann glaubt er dir das nicht oder er greift sich an den Kopf
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Schienenfreak

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #26 am: 17. Januar 2016, 15:47:26 »
Absolut korrekt! :up:
Und das hier zu lesen, wo vor allem die E1 fast schon vergöttert werden und die ULFs verteufelt... wow. ;)
Wie immer liegst Du falsch, denn ich den zweiten Teil des Zitats hast Du ausgelassen. Für's Stadtbild sind die ULFe eine Ausgeburt der Häßlichkeit.
Weils mir bewusst egal war, denn die Ästhetik ist mir letztrangig. ;) Da können sie noch so "hässlich" sein, solange sie den aktuellen Standards (vor allem Barrierefreiheit") entsprechen, ist mir das Aussehen wurscht. ;)


N1

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #27 am: 17. Januar 2016, 16:07:36 »
Die hier im Forum weit verbreitete Meinung zwischen ULF und E1 spiegelt in keinster Weise die Meinung der breiten Öffentlichkeit wieder.
Das stimmt, aus Fahrgastsicht sind die ULF vorzuziehen, obwohl die Raumaufteilung fürchterlich ist.
Ich find's immer wieder interessant, wie hier krampfhaft versucht wird, einen Gegensatz zwischen der p.t. Forengemeinde und dem gemeinen Fahrgast zu konstruieren, so als wär erstere quasi nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, um Inhalte fürs Forum zu liefern. Das grenzt fast schon an Schizophrenie. :D

Aus Fahrgastsicht, und Fahrgäste sind wir alle, hat der ULF gegenüber dem E1 genau einen Vorteil: den ebenerdigen Einstieg. Bei den neueren ULFen kommt noch die Klimatisierung hinzu. Da weder alle Fahrgäste in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, noch das ganze Jahr Hochsommer ist, werden diese eineinhalb Vorteile nur für eine Minderheit der Fahrgäste bzw. in vielleicht zwei Monaten eines Jahres schlagend.

Wenngleich der gemeine Fahrgast - um zu den vielen Nachteilen des ULFs zu kommen - von den erwähnten "Hintergrundgschichtln" nichts mitbekommt und die ungünstige Innenraumaufteilung bestenfalls unbewusst registriert*, wird er doch das Quietschen und Rumpeln nicht überhören und das vielfach heruntergekommene Innere der Fahrzeuge nicht übersehen. Bei den E1 gibt es das nach 40 Betriebsjahren nicht, obwohl in diese Fahrzeuge praktisch nichts mehr investiert wird.
_____

*) Daran vermag auch nachträgliches Herumpfuschen nichts zu ändern, wie mir erst kürzlich in einem B1 mit leergeräumtem Heck wieder aufgefallen ist. Da muss man halt mehr machen, als nur Sitze demontieren. Nun stehen die Leute erst recht wieder im Portal herum, weil man sich im leeren Modul lediglich an den - für stehende Fahrgäste jetzt zu tief hängenden - Halteschlaufen festhalten kann.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

T1

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #28 am: 17. Januar 2016, 17:24:01 »
39% Modalsplitanteil für den Öffentlichen Verkehr mag aus deutscher Sicht ein Wahnsinn sein. Sogar die ÖV-Vorbildstadt Freiburg schafft grad mal 20%, hat dafür 24% Fußgänger und 28% Radfahrer. Allerdings liegt der Kostendeckungsgrad der Freiburger Verkehrs AG bei 86% - und das ist aus meiner Sicht viel entscheidender.
:o

Ökonomische Effizienz ist nicht alles. Gerade bei kommunaler Daseinsvorsorge, und da zählt der ÖV dazu, ist doch der Abgang nicht entscheidender als ein möglichst attraktiver ÖV. Da gilt es beides abzuwägen…

Gerade die Deutschen haben da schmerzhafte Erfahrungen zur Genüge gemacht, wie schnell städtische Infrastruktur den Bach runter gehen kann, wenn plötzlich der Kostendeckungsgrad entscheidender ist. Stichwort Wasserprivatisierung und Potsdam.

Aus Fahrgastsicht, und Fahrgäste sind wir alle, hat der ULF gegenüber dem E1 genau einen Vorteil: den ebenerdigen Einstieg. Bei den neueren ULFen kommt noch die Klimatisierung hinzu. Da weder alle Fahrgäste in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, noch das ganze Jahr Hochsommer ist, werden diese eineinhalb Vorteile nur für eine Minderheit der Fahrgäste bzw. in vielleicht zwei Monaten eines Jahres schlagend.
Von einem barrierefreien Einstieg profitiert jeder Fahrgast immer (Einsteigen ohne Stufen ist nun mal angenehmer und beschleunigt den Fahrgastwechsel), nicht nur mobilitätseingeschränkte Personen! :lamp:

13er

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Re: ARD lobt die Wiener Linien
« Antwort #29 am: 17. Januar 2016, 18:20:58 »
Für's Stadtbild sind die ULFe eine Ausgeburt der Häßlichkeit.
Das kommt drauf an, wen du fragst. Ein 20jähriger, der mit den ULFen aufgewachsen ist, wird sagen das der ULF zum heutigen Wiener Stadtbild dazugehört und nicht die E1 mit denen seine Großmutter aufgewachsen ist.
Es geht aber um die rot-weiße Lackierung, die seit über 100 Jahren das Stadtbild prägt. Wenigstens wird der Flexity, nach den heute bekannten Entwürfen, die Tradition wieder aufgreifen. Schwarz-graue Züge sind einfach nur deprimierend (und billiger zu reinigen).

Über die sonstigen Vorzüge des ULF haben wir schon zur Genüge diskutiert, um das ging es hier ja auch nicht.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.