Autor Thema: [UA] Lwiw (Lemberg)  (Gelesen 97698 mal)

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moszkva tér

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #60 am: 10. Juni 2013, 06:58:15 »
in weiten Teilen der Stadt herrschen im Gegensatz dazu mittlerweile gute Gleiszustände (wohl wegen der EM).
Definiere "in weiten Teilen".

Tatsächlich wurde für die EM (hat ja doch manchmal einen Sinn) einiges an Gleisen saniert, speziell im Stadtzentrum. Aber "in weiten Teilen" ist das Gleisnetz immer noch ein Disaster.

Ferry

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #61 am: 11. Juni 2013, 11:28:18 »
Ein T2 und G4 im Hintergrund der Hauptbahnhof am 10. August 1982, Foto: Aare Olander
Die G4 erinnern mich stark an unsere D1. Übrigens kurios, dass bei diesen Wagen Heck- und Bugteil unterschiedliche Nummern hatten!
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

moszkva tér

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #62 am: 11. Juni 2013, 11:30:46 »
Ein T2 und G4 im Hintergrund der Hauptbahnhof am 10. August 1982, Foto: Aare Olander
Die G4 erinnern mich stark an unsere D1. Übrigens kurios, dass bei diesen Wagen Heck- und Bugteil unterschiedliche Nummern hatten!
In der Sowjetunion (woanders auch?) wurden die Segmente von Gelenkwagen als eigenständige Fahrzeuge angesehen. Eine Nummerierungskonsistenz ist erkennbar: 623 + 723. Interessant aber, dass der Mittelteil keine eigene Nummer hat, was meiner ersten Aussage irgendwie widerspricht.

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #63 am: 11. Juni 2013, 11:39:27 »
In der Sowjetunion (woanders auch?) wurden die Segmente von Gelenkwagen als eigenständige Fahrzeuge angesehen. Eine Nummerierungskonsistenz ist erkennbar: 623 + 723. Interessant aber, dass der Mittelteil keine eigene Nummer hat, was meiner ersten Aussage irgendwie widerspricht.
Das schwebende Mittelteil hat man vermutlich nicht als eigenen Wagenteil angesehen, sondern als ganzes als Gelenk.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #64 am: 29. Juni 2013, 08:25:03 »
Am 27.6.2013 gab es das roll-out des ersten Niederflurwagens für Lemberg (glaube der erste NF in der Ukraine) von der Firma ELEKTRON (war früher eine Fernseherfabrik). Der Wagen wurde zu 80 % in der Ukraine etwickelt (Rest aus Deutschland).
Ab 1.7.2013 soll die LEOTRAM bereits auf den Lemberger Gleisen fahren. Ich denke das werden erst mal Testfahrten.

http://en.electron.ua/

Zitat
Gemeinsames ukrainisch-deutsches Unternehmen wird schon bald Straßenbahn "Elektron" in Lwiw fertigen
18-06-2013 13:51
Die moderne Tram ist speziell für 1-Meter-Spurbreite der Stadt Lwiw ausgelegt.


Ein ukrainisch-deutsches Joint Venture wird demnächst die erste Straßenbahn namens "Elektron", deren Serienfertigung im Auftrag des Stadtrates von Lwiw (Lemberg) auf dem ukrainischen Boden erfolgt, präsentieren. Die moderne Straßenbahn (Kurzform: Tram) soll den maroden Fuhrpark der westukrainischen Metropole ablösen. Die Waggons mit Niederflur sind auch für Rollstuhlfahrer und ihre Begleitpersonen sowie für Hochbetagte beim Einsteigen ziemlich komfortabel. Jede Tram wird 58 Sitzplätze bieten. Die Fassungsmöglichkeit liegt jedoch insgesamt bei 250 Passagieren. Zu erwähnen ist auch der Umstand, dass die hochmodernen mit Strom angetriebenen Verkehrsmittel speziell für die Spurbreite von einem Meter der Stadt Lwiw konzipiert sind.
Quelle: http://www.nrcu.gov.ua/de/475/534276/

––––––

Gemeinsames ukrainisch-deutsches Unternehmen präsentierte Straßenbahn "Elektron" in Lwiw
27-06-2013 15:01
Die moderne Tram ist speziell für 1-Meter-Spurbreite der Stadt Lwiw ausgelegt.


Ein ukrainisch-deutsches Joint Venture stellte die erste Straßenbahn namens "Elektron", deren Serienfertigung im Auftrag des Stadtrates von Lwiw (Lemberg) auf dem ukrainischen Boden erfolgen wird, vor. An der offiziellen Zeremonie beteiligte sich der Vize-Premierminister Olexandr Wilkul. Die moderne Straßenbahn (Kurzform: Tram) soll den maroden Fuhrpark der westukrainischen Metropole ablösen. Die Waggons mit Niederflur sind auch für Rollstuhlfahrer und ihre Begleitpersonen sowie für Hochbetagte beim Einsteigen ziemlich komfortabel. Jede Tram wird 58 Sitzplätze bieten. Die Fassungsmöglichkeit liegt jedoch insgesamt bei 250 Passagieren. Zu erwähnen ist auch der Umstand, dass die hochmodernen mit Strom angetriebenen Verkehrsmittel speziell für die Spurbreite von einem Meter der Stadt Lwiw konzipiert und doppelt so billig wie ausländische Pendants sind.
Quelle: http://www.nrcu.gov.ua/de/475/535019/


Links (ukrainisch, aber mit Fotos):

http://zik.ua/ua/photoreport/2013/06/27/416489
http://zaxid.net/home/showSingleNews.do?noviy_tramvay_na_80_zrobleniy_z_ukrayinskih_detaley__vilkul&objectId=1288140
http://www.day.kiev.ua/uk/news/270613-u-lvovi-predstavili-pershiy-v-ukrayini-nizkopidlogoviy-tramvay


У Львові представили перший український низькопідлоговий трамвай «Електрон»


moszkva tér

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #65 am: 29. Juni 2013, 10:43:21 »
 :up:
... (glaube der erste NF in der Ukraine) ...
Zumindest in Kiew gibts auch Niederflurwagen, auf der Schnellstraßenbahn fahren umgebaute Tatra T5(?) mit Sänfte.

Prinzipiell sehr positiv, diese Nachricht! Die Ukraine, aber auch andere GUS-Staaten, hat einen wirklichen Modernisierungsbedarf bei Straßenbahnwagen. Die Ukraine hat auch das Potential, eben so einen Wagen zu konstruieren und zu bauen. Ich finde das gut, dass es hier eine einheimische Lösung gibt und keinen teuren Import!

haidi

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #66 am: 29. Juni 2013, 20:18:09 »
Schaut recht gut aus, das Heck wirkt ein bisschen ungewöhnlich. Und bei den Türen gibt es meiner Meinung nach zu viele Sitze wie beim ULF.

Hannes
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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #67 am: 03. Juli 2013, 08:50:04 »
Bei meinem Besuch in Lemberg gingen sich ein paar Straßenbahnfotos aus. Testfahrten habe ich noch keine gesehen, jedoch färt ein T3-Arbeitswagen als Lastenstraßenbahn durch die Stadt und transportiert Bauschutt.
Die Fahrgastinformation ist sehr unterschiedlich, einige Wagen haben einen Netzplan, andere nicht. Es gibt unterschiedliche Zielschilder, einmal stehen beide Ziele auf ukrainisch am Schild, dann gibt es Schilder, die den Routenverlauf zeigen als Zielschild und dann gibt es auch Rollbänder, auf denen beide Ziele noch in lateinische Schrift transkribiert sind. Seitlich gibt es manchmal Routentafeln oder einfach nur ein Schild mit beiden Endstationen. Zumindest zwei KT4 haben LEDs bekommen, diese zeigen die Endstation und vermutlich die Straße durch die die Linie fährt in Laufschrift an. Leider kann ich nicht so gut kyrillisch lesen, dass ich im Vorbeifahren die Laufschrift lesen kann. Manchmal sagen die Fahrer die Haltestellen durch, viele tun dies jedoch nicht. Ein Fahrer sagte sogar bei Umsteigeknoten dazu, auf welcher Linie sein Fahrzeug fährt und wohin. Es gibt auch KT4 mit automatischen Haltestellenansagen, hier wird auf ukrainisch und auf englisch die nächste Haltestelle angesagt. Werden die Türen geöffnet, wird der Haltestellenname nochmals auf ukrainisch durchgesagt. Bei jeder dritten Haltestelle wird auf ukrainisch zusätzlich durchgesagt, dass man nur mit gültigem Fahrschein fahren darf und die Strafe 30 UAH (ca. 3 Euro) beträgt.
Fahrscheine kauft man beim Fahrer, besser gesagt bei der Fahrerin, denn die meisten sind weiblich. Eine Fahrt kostet 1,50 UAH, das sind ca. 15 Cent.

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KT4 als Linie 2 bei der Einfahrt in die Haltestelle Rynek (man merkt an einigen Straßennamen, dass die Stadt einst zu Polen gehörte). Im Hintergrund rechts das Rathaus von Lemberg.

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Ein 1er, ebenfalls bei der Einfahrt in die Haltestelle Rynek. Fast alle Wagen sind Werbewagen, nur einen einzigen KT4 konnte ich in rot-gelber Lackierung sehen.

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Diesen Wagen kennen wir schon. Hier in der вул. Руська (wul. Ruska, Russtraße?) Richtung Коновальця  (Konowalcja).

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Ein KT4 als 2er in der вул. Петра Дорошенка (wul. Petra Doroszenka)

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Am Hauptbahnhof enden die Linien 1, 6, 9 und 10. Die Linien 1 und 9 sind Ringlinien, die in und um die Innenstadt fahren. HIer befährt gerade ein KT4 die Bahnhofsschleife, das Gebäude im Hintergrund könnte eine Art Pausenraum und Leitstelle gewesen sein.

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Dieser KT4 war schadhaft und nahm keine Fahrgäste mit. Das einzige was darauf hinwies, war ein Mann mit Warnweste neben der Fahrerin in der Kabine. Der 10er kommt hier planmäßig nicht vorbei, hier fährt nur der 7er, auf den ich schon relativ lange warte, hier in der Haltestelle Личаківський цвинтар (Lyczakiwskyj Cwyntar, Lytschakiwski-Friedhof bzw. Lützenhofer Friedhof) Dies ist ein bessonders sehenswerter Friedhof. Die Strecke hierher ist in relativ gutem Zustand.

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Dieser 9er umrundet hier in der вул. Івана Франка (wul. Iwana Franka; Iwan Franko Straße) den südlichen Teil der Altstadt auf dem Weg ins Zentrum.

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Ein 4er in der Haltstelle  вул. Підвальна (wul. Pidwalna; heißt wahrscheinlich soviel wie beim Wall).

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Die Haltstelle  вул. Підвальна (wul. Pidwalna; heißt wahrscheinlich soviel wie beim Wall).

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KT4 beim Einbiegen in die вул. Личаківська (wul. Lyczakiwska; Lützenhofer Straße). Das Gebäude im Hintergrund war einmal eine Kirche und beherbergt heute das Pinzelmuseum.

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Straßenbahn am Rynek vom Rathausturm fotografiert.

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Die Wagen sind großteils in einem schlechten Zustand.

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Die bereits bekannte Bar habe ich auch fotografiert. Drinnen war ich jedoch nicht.

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Ein Andenken an die alte Straßenbahn.

Ich habe auch bereits Fahrgastinfodisplays gesehen, jedoch noch nicht in Betrieb.
po sygnale odjazdu nie wsiadac

moszkva tér

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #68 am: 03. Juli 2013, 14:32:54 »
 :up:
Hat die Euro doch was gebracht! Englische Durchsagen gab es 2011 noch nicht  :)

Hier in der вул. Руська (wul. Ruska, Russtraße?)
...
Ein 4er in der Haltstelle  вул. Підвальна (wul. Pidwalna; heißt wahrscheinlich soviel wie beim Wall).
Russische Straße  :lamp:
валь (Wal') ist zumindest auf Russisch ein Erdwall / Damm / Dammschüttung.
Pod kann bei (in der Nähe von) oder unter (tiefer gelegen) heißen. Also: Beim Damm oder Unter dem Damm.


pronay

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #69 am: 03. Juli 2013, 14:49:57 »
[. . . ] вул. [. . .] (wul. . . .)

Kann das "вул." für einen kyrillifizierten "Boulevard" stehen?

Ferry

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #70 am: 03. Juli 2013, 15:00:00 »
[. . . ] вул. [. . .] (wul. . . .)
Kann das "вул." für einen kyrillifizierten "Boulevard" stehen?
M.W. steht das kyrillische "в" für "W".
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Petersil

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #71 am: 03. Juli 2013, 15:06:23 »
Das stimmt! Wul. steht für wulyzja und heißt Straße. Wo das w am Anfang herkommt, weiß ich nicht genau, das dürfte aber eine ukrainische Eigenheit sein. Auf Russisch ist es nämlich uliza und auf Tschechisch ulice. Es gibt auch andere Wörter, die auf Ukrainisch mit einem w beginnen, das in den anderen slawischen Sprachen nicht auftaucht. Wobei wenn ich es mir recht überlege, gibt es das in manchen tschechischen Dialekten ebenfalls.

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #72 am: 03. Juli 2013, 15:32:43 »
Das stimmt! Wul. steht für wulyzja und heißt Straße. Wo das w am Anfang herkommt, weiß ich nicht genau, das dürfte aber eine ukrainische Eigenheit sein.
Das Ukrainische hat etliche Lautverschiebungen gegenüber dem Russischen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

pronay

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #73 am: 03. Juli 2013, 15:35:46 »
Danke Ferry und Petersil für die Aufklärung!

Vento66

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Re: [UA] Lwiw (Lemberg)
« Antwort #74 am: 03. Juli 2013, 18:15:00 »
Bild 14 zeigt übrigens das das "Haus der Legenden".


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