Autor Thema: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!  (Gelesen 19552 mal)

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Klingelfee

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Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« am: 29. September 2020, 08:35:44 »
Zitat von: Heute vom 29.02.2020
Unter der Überschrift "Tempo rausnehmen - im Straßenverkehr darf niemand sterben" fordern die Grünen in ihrem Wahlprogramm Tempo 30 auf allen Straßen innerhalb des Gürtels. Auch die Wohnviertel aller Außenbezirke sollen zu 30er-Zonen werden, so die Idee.
Diese Forderung ruft nun die Wiener Linien auf den Plan, die Umsetzung würde eine "Öffi-Behinderung" darstellen, heißt es aus der Pressestelle. Denn neben
den Autofahrern wären auch Busse und Straßenbahnen massiv von der Tempobremse betroffen. Mit gehörigen Auswirkungen für die Passagiere: Fahrpläne könnten nicht mehr eingehalten, weniger Passagiere befördert werden, was zu Stoßzeiten bei bereits stark ausgelasteten Routen wie 13A oder der Linie 2 dazu führen würde, dass die Öffis aus allen Nähten platzen.
Weiters fürchten die Wiener Linien, dass die Maßnahme
Fahrgäste von der Benutzung der Öffis abhalten könnte: "Wenn die Leute auf etwas Langsameres umsteigen sollen, wird das nicht funktionieren", heißt es von den Wiener Linien.
Nachsatz: "Und das wäre auch für die Umwelt nicht gut", schließlich würden besonders die Grünen die Menschen zum Umstieg auf die Öffis bewegen wollen. Man müsse die öffentlichen Verkehrsmittel "attraktiver gestalten und nicht ausbremsen"

Ob sich da die WL auch durchsetzen können, ist leider ein anderes Kapitel. Aber mit immer mehr einschränken des MIV wird auch leider der ÖV eingeschränkt. Denn durch die Topographie der Stadt Wien ist es einfach nicht möglichüberall den ÖV vom MIV zu trennen.
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95B

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #1 am: 29. September 2020, 09:27:57 »
Flächendeckend Tempo 30 einzuführen, ist nicht viel mehr als eine populistische Idee. Man müsste bereits im Vorfeld ansetzen und die Stadtplanung so ausrichten, dass weniger Verkehr entsteht. Zudem kann man auch mit baulichen Maßnahmen eine Temporeduktion erreichen, ohne dass sie ausgeschildert werden muss. Mit einigermaßen intelligenter Verkehrsführung kann man auch vermeiden, dass Schienenstraßen als Schleichwege benutzt werden (Stichworte: Abbiegegebot, Einbahnregelung – vgl. Westbahnstraße/Siebensterngasse).

Und übrigens: In vielen Fällen wäre eine Tempo-30-Zone für die Straßenbahn derzeit völlig ausreichend, weil die Fahrzeiten zu lang sind ...
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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #2 am: 29. September 2020, 09:31:02 »
Als ob der 13A und der 2er in den betreffenden Straßenzügen derzeit wesentlich schneller als 30 km/h fahren könnten...  ::)
Die WL sollten lieber bei den Bezirken darauf drängen, dass die Ampelschaltungen so optimiert werden, dass die Bevorzugung von Bim und Bus nicht nur ein Schlagwort ist - anders ausgedrückt: Kein Halt zwischen Haltstellen. Und - siehe hier: https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2818.msg374262#msg374262 - ihre Infrastruktur anständig warten und instandhalten! Bis zur Reperatur einer derart wichtigen Weiche sollte nicht länger als ein halber Tag vergehen.  >:D
Zu der Idee der Grünen an sich habe ich eine neutrale Einstellung.

haidi

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #3 am: 29. September 2020, 09:31:54 »
Abgesehen von den zu langen Fahrzeiten, um wie viel würden sich die Fahrzeiten wirklich verlängern? Die meiste Zeit geht mti dem Anbremsen der Haltestelle, dem Fahrgastwechsel und dem Beschleunigen drauf.
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95B

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #4 am: 29. September 2020, 09:45:18 »
Abgesehen von den zu langen Fahrzeiten, um wie viel würden sich die Fahrzeiten wirklich verlängern? Die meiste Zeit geht mti dem Anbremsen der Haltestelle, dem Fahrgastwechsel und dem Beschleunigen drauf.

Die würden sich sogar noch weiter verkürzen, wenn man die Ampelschaltungen optimiert und eine richtige Ampelbeeinflussung einführt.
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DaedalusBC304

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #5 am: 29. September 2020, 09:47:44 »
Selbst wenn die Öffis die Möglichkeiten hätten schneller fahren zu dürfen, die enge viele Straßen in den Innenbezirken lassen das nicht mal zu - merke ich oft genug am 48A, da ist die Busspur in der Neustiftgasse so eng, dass höhere Geschwindigkeiten ohne Abgerissene Seitenspiegel (egal ob Parkplatzseitig oder Verkehrsseitig) nicht möglich wäre!

HLS

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #6 am: 29. September 2020, 09:52:31 »
Abgesehen von den zu langen Fahrzeiten, um wie viel würden sich die Fahrzeiten wirklich verlängern? Die meiste Zeit geht mti dem Anbremsen der Haltestelle, dem Fahrgastwechsel und dem Beschleunigen drauf.
Du mußt deine Gedanken nur genau umkehren...
Denn die meiste Zeit lässt sich rund um die Haltestellen gewinnen(egal ob Schienengebunden oder nicht).

Stichworte: schnell rein und schnell raus

Bei den WL hat man ja in den Ulfen diesen blauen Balken, wie lange man antriebslos rollen kann. Das beruht auf einer Idee der ÖBB(?), denn bei ihnen werden extra Energiesparschichten in die Ausbildung gegeben und den Nachwuchskräften zu zeigen, wie man viel Zeit und damit verbunden viel Energie einsparen kann.
Sprich maximal mögliche Beschleunigung aus der Haltestelle raus und auch möglichst hohe Verzögerung(ohne Notbremsung) in die Haltestellen rein. So gewinnt man Zeit, die man sich zwischen zwei halten antriebslos rollen lassen kann.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

95B

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #7 am: 29. September 2020, 09:58:40 »
Sprich maximal mögliche Beschleunigung aus der Haltestelle raus und auch möglichst hohe Verzögerung(ohne Notbremsung) in die Haltestellen rein. So gewinnt man Zeit, die man sich zwischen zwei halten antriebslos rollen lassen kann.

Das mag in einer Eisenbahn anwendbar sein, wo die Leute üblicherweise sitzen und einem nichts in die Quere kommen kann. In einem Nahverkehrsmittel mit vielen Stehplätzen und anderen Verkehrsteilnehmern rundherum steigert das nur die Unfallgefahr (sowohl extern als auch Stürze im Fahrzeug).
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Klingelfee

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #8 am: 29. September 2020, 10:00:44 »
Klar fallen auf den beiden Linien eine Tempo-30-Zone nicht wirklich ins Gewicht. Nur wenn die WL nicht irgendwann anfangen auf die Barrikaden zu steigen (Was ihr ja immer fordert), dann können wir wirklich bald wieder die Pferdetramway einführen. Denn dann darf man in ganz Wien nicht schneller als ein Pferdefuhrwerk fahren. Und wenn man sich die letzten neuen Ampelumschaltungen mit den extremen Räumzeiten anschaute, dann kommt einem das Kotzen. Anstatt sich mit Beschleuinigungsmaßnahmen zu beschäftigen, ist derzeit die Hauptaufgabe von den zuständigen Mitarbeiter der WL dafür zu kämpfen, dass nicht die eine oder andere Zusatzphase wieder abgeschaltet wird.
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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #9 am: 29. September 2020, 10:08:27 »
Die WL sollten lieber bei den Bezirken darauf drängen, dass die Ampelschaltungen so optimiert werden, dass die Bevorzugung von Bim und Bus nicht nur ein Schlagwort ist

Wenn man sich den als Beispiel gebrachten 2er in der Josefstädter Straße anschaut, sind es nicht nur die unnötigen Pimperlampeln, sondern vor allem die Fahrpläne, die dazu führen, dass Freiphasen gerne ausgelassen werden.

DaedalusBC304

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #10 am: 29. September 2020, 10:14:33 »
Klar fallen auf den beiden Linien eine Tempo-30-Zone nicht wirklich ins Gewicht. Nur wenn die WL nicht irgendwann anfangen auf die Barrikaden zu steigen (Was ihr ja immer fordert), dann können wir wirklich bald wieder die Pferdetramway einführen. Denn dann darf man in ganz Wien nicht schneller als ein Pferdefuhrwerk fahren. Und wenn man sich die letzten neuen Ampelumschaltungen mit den extremen Räumzeiten anschaute, dann kommt einem das Kotzen. Anstatt sich mit Beschleuinigungsmaßnahmen zu beschäftigen, ist derzeit die Hauptaufgabe von den zuständigen Mitarbeiter der WL dafür zu kämpfen, dass nicht die eine oder andere Zusatzphase wieder abgeschaltet wird.

Mit unnötigen Zick-Zack Kursen (zB 56A/B Umleitung zum ORF - aber gut Subunternemer Linien interessieren WL ned wirklich und dort auch inkl. eh schon fast reinen 30er Fahrstrecke und echt null Bevorzugung an Ampeln sind nochmal längere Fahrzeit eh egal  :bh:)), nicht optimierten Ampeln, unnötige Haltestellen in eh schon teilweise sehr dichten Bereichen (42er), ... Da wirken sich die paar winzigen Abschnitte wo innerhalb des Gürtels noch mehr als 30 erlaubt sind nur wirklich minimal auf die Fahrdauer aus, da eben durch die Enge selbst dort meist eh nie die 50 erreicht werden. Da sind die anderen Probleme viel wichtiger und mit deutlich mehr Fahrzeitersparnis verbunden.

haidi

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #11 am: 29. September 2020, 10:42:45 »
Klar fallen auf den beiden Linien eine Tempo-30-Zone nicht wirklich ins Gewicht. Nur wenn die WL nicht irgendwann anfangen auf die Barrikaden zu steigen (Was ihr ja immer fordert), dann können wir wirklich bald wieder die Pferdetramway einführen. Denn dann darf man in ganz Wien nicht schneller als ein Pferdefuhrwerk fahren. Und wenn man sich die letzten neuen Ampelumschaltungen mit den extremen Räumzeiten anschaute, dann kommt einem das Kotzen. Anstatt sich mit Beschleuinigungsmaßnahmen zu beschäftigen, ist derzeit die Hauptaufgabe von den zuständigen Mitarbeiter der WL dafür zu kämpfen, dass nicht die eine oder andere Zusatzphase wieder abgeschaltet wird.
DAs Ampelproblem hat aber nichts mit der Höchstgeschwindigkeit zu tun, sondern vor allem mit den Bezirksvorstehern, die längst schon abgeschafft gehörten.
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Mistelbacher

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #12 am: 29. September 2020, 11:05:19 »
Grüner Populismus in Reinkultur. Keine Konzepte, keine Planung nur "pop up" Aktionen ... - siehe auch Landstraßer Hauptstraße ...


Klingelfee

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #13 am: 29. September 2020, 11:13:44 »
Klar fallen auf den beiden Linien eine Tempo-30-Zone nicht wirklich ins Gewicht. Nur wenn die WL nicht irgendwann anfangen auf die Barrikaden zu steigen (Was ihr ja immer fordert), dann können wir wirklich bald wieder die Pferdetramway einführen. Denn dann darf man in ganz Wien nicht schneller als ein Pferdefuhrwerk fahren. Und wenn man sich die letzten neuen Ampelumschaltungen mit den extremen Räumzeiten anschaute, dann kommt einem das Kotzen. Anstatt sich mit Beschleuinigungsmaßnahmen zu beschäftigen, ist derzeit die Hauptaufgabe von den zuständigen Mitarbeiter der WL dafür zu kämpfen, dass nicht die eine oder andere Zusatzphase wieder abgeschaltet wird.
DAs Ampelproblem hat aber nichts mit der Höchstgeschwindigkeit zu tun, sondern vor allem mit den Bezirksvorstehern, die längst schon abgeschafft gehörten.
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Das Ampelproblem hat auch etwas mit der Höchstegeschwindigkeit zu tuin. Denn wenn eine jede 2. Ampel gegen die Verkehrsfluß geschaltet wird, oder aber auch die abhängikeiten so, dass man von einer zur nächsten Ampel entweder mit Tempo 20 oder 80 fahren musst, damit du mit der grünen Welle mitschwimmen kannst, dann schlägt sich das auch auf die Durcvhschnittsgeschwindigkeit nieder.
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schaffnerlos

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Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
« Antwort #14 am: 29. September 2020, 12:11:33 »
Dort, wo Tempo 30 eingeführt wird, sollte man sowieso prüfen, auf welche Ampeln man dann verzichten kann.