Autor Thema: Verlängerung der U5 bis Rennweg  (Gelesen 13571 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Julian94

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 5
Verlängerung der U5 bis Rennweg
« am: 03. August 2021, 08:14:12 »
Nachdem die U2 Südverlängerung vom Karlsplatz zur Gudrunstraße verworfen wurde, schlage ich vor, die U5, die den alten U2 Ast übernimmt, zumindest bis zum Rennweg zu verlängern, um eine direkte Umsteigemöglichkeit zur Schnellbahnstammstrecke zu schaffen. Auch eine Zwischenstation im Bereich am Modenapark wäre meiner Meinung nach Sinnvoll, da dieses Grätzel öffentlich eher schwach erschlossen ist. Was haltet ihr von diesen Vorschlägen?

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #1 am: 03. August 2021, 08:27:12 »
Nachdem die U2 Südverlängerung vom Karlsplatz zur Gudrunstraße verworfen wurde, schlage ich vor, die U5, die den alten U2 Ast übernimmt, zumindest bis zum Rennweg zu verlängern, um eine direkte Umsteigemöglichkeit zur Schnellbahnstammstrecke zu schaffen. Auch eine Zwischenstation im Bereich am Modenapark wäre meiner Meinung nach Sinnvoll, da dieses Grätzel öffentlich eher schwach erschlossen ist. Was haltet ihr von diesen Vorschlägen?

Genau der Bereich war es, der die ursprüngliche Verlängerung getötet hat. Genau in dem Bereich befinden sichen unteranderem die britische Botschaft und die chinesische Botschaft.
Also hast genau die Probleme, die die eben damals zum abkommen von dieser Planung geführt haben.
Und versuchen die Chinesen zu enteignen, um darunter einen U-Bahn Tunnel zu bauen, ist wohl unmöglich.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11477
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #2 am: 03. August 2021, 09:17:28 »
Also hast genau die Probleme, die die eben damals zum abkommen von dieser Planung geführt haben.
Und versuchen die Chinesen zu enteignen, um darunter einen U-Bahn Tunnel zu bauen, ist wohl unmöglich.

Wobei mir die Rechtslage hier nicht ganz klar ist: Botschaftsgebiet ist exterritoriales Gebiet, also könnte man keine Straßenbahnstrecke über das Botschaftsgelände bauen, das ist klar. Aber eine U-Bahn-Strecke unterhalb? Ist das Gelände unterhalb der Botschaft auch exterritorial? Falls ja, bis zu welcher Tiefe?

In diesem Bereich verlaufen doch sicher auch Strom-, Wasser- und sonstige Versorgungsleitungen und -kanäle. Was passiert, wen da etwas repariert und deshalb aufgegraben werden muss? Steht dann am Eingang zur Baustelle eine Chinese und kontrolliert, wer sie betritt und verlässt?  Kann ich mir eigentlich schlecht vorstellen.

In welchem Gesetzeswerk ist das wie geregelt? Juristen vor!  :)
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

38ger

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2818
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #3 am: 03. August 2021, 09:24:38 »
Nachdem die U2 Südverlängerung vom Karlsplatz zur Gudrunstraße verworfen wurde, schlage ich vor, die U5, die den alten U2 Ast übernimmt, zumindest bis zum Rennweg zu verlängern, um eine direkte Umsteigemöglichkeit zur Schnellbahnstammstrecke zu schaffen. Auch eine Zwischenstation im Bereich am Modenapark wäre meiner Meinung nach Sinnvoll, da dieses Grätzel öffentlich eher schwach erschlossen ist. Was haltet ihr von diesen Vorschlägen?

Genau der Bereich war es, der die ursprüngliche Verlängerung getötet hat. Genau in dem Bereich befinden sichen unteranderem die britische Botschaft und die chinesische Botschaft.
Also hast genau die Probleme, die die eben damals zum abkommen von dieser Planung geführt haben.
Und versuchen die Chinesen zu enteignen, um darunter einen U-Bahn Tunnel zu bauen, ist wohl unmöglich.

Die ursprüngliche Planung war vor allem auch absurd, weil der Schwarzenbergplatz als eigene Station unnötig war und die Stationen beim Arsenal und im Sonnwendpark auch komplett isoliert von Öffis gewesen wären. Nicht einmal die Linie 6 und den verlängerten D anzubinden bei einer Führung weiter als bis St. Marx ist ja totaler Schwachsinn. Rennweg, St. Marx und Absberggasse (letztere mit eingeplanter Anbindung von Wien Hbf. Autoreisezuganlage, weil es diese in spätestens 30 Jahren ohnehin nicht mehr geben wird) wäre absolut logisch, aber in so weiter Ferne, das man jetzt noch nicht darüber diskutieren muss.

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14525
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #4 am: 03. August 2021, 09:36:55 »
Also hast genau die Probleme, die die eben damals zum abkommen von dieser Planung geführt haben.
Und versuchen die Chinesen zu enteignen, um darunter einen U-Bahn Tunnel zu bauen, ist wohl unmöglich.

Wobei mir die Rechtslage hier nicht ganz klar ist: Botschaftsgebiet ist exterritoriales Gebiet, also könnte man keine Straßenbahnstrecke über das Botschaftsgelände bauen, das ist klar. Aber eine U-Bahn-Strecke unterhalb? Ist das Gelände unterhalb der Botschaft auch exterritorial? Falls ja, bis zu welcher Tiefe?

In diesem Bereich verlaufen doch sicher auch Strom-, Wasser- und sonstige Versorgungsleitungen und -kanäle. Was passiert, wen da etwas repariert und deshalb aufgegraben werden muss? Steht dann am Eingang zur Baustelle eine Chinese und kontrolliert, wer sie betritt und verlässt?  Kann ich mir eigentlich schlecht vorstellen.

In welchem Gesetzeswerk ist das wie geregelt? Juristen vor!  :)

Du hast es erfasst. Wenn du dich zurück erinnerst, dann stand die Bauarbeiten beim Rathaus an der Kippe, weil die neue Trasse unter einem Botschaftsgebäude der USA führt

https://www.addendum.org/news/u-bahn-bau-us-gebaeude/

https://wien.orf.at/v2/news/stories/2985923/


Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #5 am: 03. August 2021, 09:58:47 »
In diesem Bereich verlaufen doch sicher auch Strom-, Wasser- und sonstige Versorgungsleitungen und -kanäle. Was passiert, wen da etwas repariert und deshalb aufgegraben werden muss? Steht dann am Eingang zur Baustelle eine Chinese und kontrolliert, wer sie betritt und verlässt?  Kann ich mir eigentlich schlecht vorstellen.

Das kann ich mir wiederrum sehr gut vorstellen.
Auch bei diversen Firmen steht, wenn man dort arbeiten muss, mal den ganzen Tag ein Wachmann neben einem, wenn der Bereich sehr heikel ist.
Und unterhalb von Gebäuden verlaufen äusserst selten öffentliche Versorgungsleitungen. Persönlich kenne ich nur einziges Gebäude im ersten wo öffentliche Versorgungsleitungen unter dem Gebäude direkt durchlaufen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Julian94

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 5
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #6 am: 03. August 2021, 11:27:05 »
Ich weiß dass die Verlängerung zur Gudrunstraße total absurd wäre, nicht zuletzt wegen der fehlenden Anbindung an den Hauptbahnhof. Diese Verlängerung wurde ja was ich weiß von Rudi Schicker gefordert, um den Wildganshof anzubinden, wo er aufgewachsen ist. Nachdem er 2010 seinen Posten als Verkehrsstadtrat verlor, wurde das Vorhaben de facto verworfen. Ich finde es auch gut dass diese Verlängerung verworfen wurde, da die Gegend um das Arsenal ja nur dünn besiedelt ist, aber eine Anbindung der U5 an die Schnellbahn wäre schon wünschenswert.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #7 am: 03. August 2021, 12:26:45 »
Botschaftsgebiet ist exterritoriales Gebiet . . . .
Es gibt kein exterritoriales Gebiet, höchstens am Mond. Es gibt nur Länder, mit denen man sich nicht anlegen kann oder will!.

Außerdem braucht keiner die U-Bahn, außer der Bauindustrie und eröffnungsgeilen Politikern!   ;)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11477
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #8 am: 03. August 2021, 15:40:54 »
Du hast es erfasst. Wenn du dich zurück erinnerst, dann stand die Bauarbeiten beim Rathaus an der Kippe, weil die neue Trasse unter einem Botschaftsgebäude der USA führt

https://www.addendum.org/news/u-bahn-bau-us-gebaeude/

https://wien.orf.at/v2/news/stories/2985923/

In den Artikeln wird aber nicht auf die bestehende Gesetzeslage eingegangen und vor allem nicht erklärt, wieso es nicht möglich sein soll, unterhalb einer Botschaft eine U-Bahn-Strecke zu errichten.

Zitat von: hema
Es gibt kein exterritoriales Gebiet, höchstens am Mond. Es gibt nur Länder, mit denen man sich nicht anlegen kann oder will!.

Kommt darauf an, wie man den Begriff definiert. Das Gebiet einer Botschaft ist Teil des betreffenden Staates und daher - in diesem Fall - kein Teil von Österreich. Die österreichische Exekutive darf also dort nicht - oder nur mit ausdrücklicher Zustimmung des betreffenden Botschafters - tätig werden. Aber das gilt m.M.n. eben nur für das Gebiet selbst und nicht für darunterliegende Bereiche.

Für den Begriff "Exterritorialität" -> https://de.wikipedia.org/wiki/Exterritorialit%C3%A4t

Wäre es so wie, du sagst, hätte sich Assange nicht fast sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London vor den USA verstecken können. Andernfalls hätten sich die den schon längst geholt bzw. hätten ihn die Engländer, um sich Lieb Kind zu machen, längst an die USA ausgeliefert.

Und es hätte 1989 auch nicht den Sturm auf die deutsche Botschaft in Prag gegeben. Die Deutschen wussten genau, sobald sie sich auf Botschaftsgelände befinden, sind sie vor den tschechoslowakischen Behörden sicher.

Also warum negierst du offensichtliche Tatsachen?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #9 am: 03. August 2021, 15:57:16 »
Du hast es erfasst. Wenn du dich zurück erinnerst, dann stand die Bauarbeiten beim Rathaus an der Kippe, weil die neue Trasse unter einem Botschaftsgebäude der USA führt

https://www.addendum.org/news/u-bahn-bau-us-gebaeude/

https://wien.orf.at/v2/news/stories/2985923/

In den Artikeln wird aber nicht auf die bestehende Gesetzeslage eingegangen und vor allem nicht erklärt, wieso es nicht möglich sein soll, unterhalb einer Botschaft eine U-Bahn-Strecke zu errichten.

Zitat von: hema
Es gibt kein exterritoriales Gebiet, höchstens am Mond. Es gibt nur Länder, mit denen man sich nicht anlegen kann oder will!.

Kommt darauf an, wie man den Begriff definiert. Das Gebiet einer Botschaft ist Teil des betreffenden Staates und daher - in diesem Fall - kein Teil von Österreich. Die österreichische Exekutive darf also dort nicht - oder nur mit ausdrücklicher Zustimmung des betreffenden Botschafters - tätig werden. Aber das gilt m.M.n. eben nur für das Gebiet selbst und nicht für darunterliegende Bereiche.

Für den Begriff "Exterritorialität" -> https://de.wikipedia.org/wiki/Exterritorialit%C3%A4t

Wäre es so wie, du sagst, hätte sich Assange nicht fast sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London vor den USA verstecken können. Andernfalls hätten sich die den schon längst geholt bzw. hätten ihn die Engländer, um sich Lieb Kind zu machen, längst an die USA ausgeliefert.

Und es hätte 1989 auch nicht den Sturm auf die deutsche Botschaft in Prag gegeben. Die Deutschen wussten genau, sobald sie sich auf Botschaftsgelände befinden, sind sie vor den tschechoslowakischen Behörden sicher.

Also warum negierst du offensichtliche Tatsachen?

Ich zitiere aus Wikipedia:
Exterritoriale Liegenschaften im Sinne von Bereichen, über die der Empfangsstaat keine Gebietshoheit hätte, mit der Folge, dass sie zu Exklaven eines anderen Staates werden, gibt es im modernen Völkerrecht nicht mehr.[14] Die Grundstücke einer ausländischen Mission sind integraler Bestandteil des Staatsgebietes, auf dem sie liegen.[15] Die Gebäude und Wohnungen des diplomatischen Personals liegen nicht mehr außerhalb des Empfangsstaates, und sie werden auch nicht so behandelt, als ob dies der Fall sei. Straftaten, die dort begangen werden, sind auf dem Gebiet des Empfangsstaates begangen; im Gesandtschaftsgebäude geschlossene Verträge sind nicht auf dem Gebiet des Entsende-, sondern dem des Empfangsstaates geschlossen worden.[16] Die gängige Formel von der „Exterritorialität“ von Botschaften ist daher irreführend.[17] Das deutsche Reichsgericht hat bereits in einem Urteil des Jahres 1934 den Mord an dem afghanischen Gesandten Sardar Mohammed Aziz Khan auf dem Gelände der afghanischen Gesandtschaft in Berlin als Inlandstat gewertet und deutsches Strafrecht angewendet

Heißt: Das Gebäude ist rechtlich gleich wie das von jedem anderen privaten Grundbesitzer.
Der Botschafter darf aber entscheiden wen er in sein Gebäude lässt und wen nicht *. Bei Gefahr für Leib und Leben gibts eine Ausnahme, aber wenn die Bude brennt wird wohl kaum einer was dagegen haben, dass die Feuerwehr löscht.

Wenn man also unter einer Botschaft bauen will, braucht man das Einverständnis des Eigentümers. Gibt der es nicht her, muß man ihn enteignen. Aber da ist es wohl besser sich solange zusammen zu streiten bis eine Lösung am Tisch liegt. Vorallem bei Staaten wie den USA oder China.


*Auf den Fall Assange bezogen bedeutet das, das die Polizei vom Botschafter nicht ins Gebäude gelassen wurde. Somit konnte er auch nicht festgenommen werden. Und zu Prag 89. Das war den Tschechen herzlich wurscht was da passiert. War es doch innerdeutsche Angelegenheit,
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7690
    • www.tramway.at
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #10 am: 03. August 2021, 16:17:58 »
Die angeblichen Probleme beim Rathaus waren möglicherweise willkommen, um die Bauverzögerungen zu begründen. Der Weiterbau vom Karlsplatz nach Osten ist meiner Meinung nach vor Allem wegen der notwendigen Trassierung im Wiederlager des Wienflusses problematisch, außerdem müsste man die eh schon aufwendige recht neue Wendeanlage wieder abreißen und obendrein den Betrieb wieder jahrelang reduzieren - man muss ja recht schnell unter den Wienfluss kommen. Wie oft soll man die Zweierlinie noch umbauen?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Kurzzug

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 347
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #11 am: 03. August 2021, 16:38:44 »
Das Problem der Verbindung (Ring-)Karlsplatz-Rennweg aktuell ist ja nicht, dass es keine Linie gibt, sondern, dass diese Linie gerade im Bereich Karlsplatz-Rennweg sehr langsam unterwegs ist (Durchschnittsgeschwindigkeit ~13 km/h). Eine Beschleunigung des 71ers hätte mehr Verkehrswert und wäre billiger und einfacher zu bauen. Das Problem ist natürlich, dass man hier dem Auto an den Kragen muss, gerade das Ein- und Ausfädeln zum/vom Ring muss besser lösbar sein.

win22

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 274
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #12 am: 03. August 2021, 21:39:46 »
Also hast genau die Probleme, die die eben damals zum abkommen von dieser Planung geführt haben.
Und versuchen die Chinesen zu enteignen, um darunter einen U-Bahn Tunnel zu bauen, ist wohl unmöglich.
Wobei mir die Rechtslage hier nicht ganz klar ist: Botschaftsgebiet ist exterritoriales Gebiet, also könnte man keine Straßenbahnstrecke über das Botschaftsgelände bauen, das ist klar. Aber eine U-Bahn-Strecke unterhalb? Ist das Gelände unterhalb der Botschaft auch exterritorial? Falls ja, bis zu welcher Tiefe?

Das ist im Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen von 1961 geregelt.
Alle diplomatischen Einrichtungen (wie auch die UNO-City) stehen auf dem Staatsgebiet des jeweiligen Landes und es gilt grundsätzlich auch das Recht des jeweiligen Landes.
Jedoch verzichtet jedes Land auf die Ausübung seiner Hoheitsrechte auf dem Grundstück einer diplomatischen Einrichtung.
Das heisst, in jeder Botschaft in Österreich gilt das österreichische Recht, die österreichische Bauordnung und ist österreichisches Staatsgebiet.
Es darf aber jedoch keine Polizei, Staatsanwaltschaft, Finanzpolizei, Baupolizei, Arbeitsinspektor, usw. diese Grundstücke betreten und österreichisches Recht exekutieren.
Ausser der Botschafter oder Geschäftsträger des Vertretung gestattet dies. Also ein Mord in der US-Botschaft in Wien fällt unter österr. Recht und wäre vor einem
österr. Strafgericht abzuhandeln. Wenn der Botschafter die Polizei reinlässt und die Verhaftung des Mörders zulässt, dann geht alles seinen gewohnten Weg.

Also kann man jederzeit zivilrechtlich unter einer Botschaft eine U-Bahn durchbauen, denn es handelt sich in diesem Fall um eine grundrechtliche Zivilsache.
Aber um die diplomatischen Beziehungen nicht zu trüben wird man derartiges nicht durchführen, ausser die Botschaft hat nichts dagegen. Aber
es ist uneingeschränkt österr. Staatsgebiet. Nur akkreditierte Diplomaten, örtliches Personal und Angehörige samt Gepäck fallen unter den diplomatischen
Schutz des Wiener Übereinkommens von 1961 und die genutzen Gebäude wie Botschaften, Residenzen, ständige Vertretungen bei der UNO; UNESO, etc.

Es gibt auch immer noch das Gerücht, dass es zwischen Österreich und den NAchbarstaaten ein Niemandsland gibt.  Auch das ist Blödsinn, 1mm über der Staatsgrenze ist
bereits das Territorium des Nachbarstaates und dort gelten seine Gesetze...


4498

  • Gast
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #13 am: 04. August 2021, 08:26:02 »
Wenn eine vielleicht technisch schwierige bis unmögliche Verlängerung zum Rennweg nicht angemacht werden kann, dann denke ich immer an so etwas wie eine Express-U-Bahn. Weiterführen ohne Stationen zu einer weit enfernten Destination. Wirklich was gescheites fällt mir für diesen Fall nicht wirklich ein, es könnte Erzherzog-Karl-Straße oder Seestadt sein. Stationen sind teuer, Tunnels weniger, und die notwendigen Notausgänge sind auch sicher billiger als Stationen, wobei ich hier daran denke, dass bei Eisenbahntunnels ja auch Querverbindungen zur anderen Röhre als Notausgang gelten - niemand wird gezwungen, zig unterirdische Stufen zur Brenner-Passhöhe hinaufzusteigen.

Hintergrund meines Gedankens ist, dass ich meinen Lehrer-Sommer mit meiner Familie im südlichen Wiener Speckgürtel verbringe und Wien für die Pendler eine Langsamfahrstelle ist. Für meine Frau, die nach Wien Floridsdorf pendelt. Von Bad Vöslau bis Meidling gehts ja schnell, weil ja die Züge bei vielen Stationen durchfahren. Von Meidling bis Floridsdorf oder Wurscht wohin wird's dann langsam. Sehr langsam. Da fehlt eine Verbindung quer durch Wien. Eine neu gebaute Schnell-U6 Meidling - Westbahnhof - Floridsdorf. Oder eben U-Bahnen wie oben beschrieben.

Ich weiß, warme Eislutscher, unwirtschaftlich, unfinanzierbar.

P.S.: Von Meidling bin ich in 25 Minuten in Floridsdorf, in 24 Minuten in Bad Vöslau und in 21 Minuten in St. Pölten.

Bus

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3373
Re: Verlängerung der U5 bis Rennweg
« Antwort #14 am: 04. August 2021, 08:41:50 »
Jetzt, wo man schon Erfahrung hat im Herumwurschteln der Zweiterlinie, kann man gleich 2030 weiterbauen  >:D

Im Ernst, das was man damals mit der Einstellung des H2/G2/E2 zerstört hat, kann man nicht wieder gut machen.
Besser wäre es gewesen, die U2/5 vom Rathaus Richtung Matzleinsdorferplatz zu verlängern und die Bim dort wiederzuerrichten.

Die Reisegeschwindigkeit wäre auch nicht langsamer gewesen.