Autor Thema: Historische oder kuriose Verkehrszeichen  (Gelesen 36035 mal)

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RobertK

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Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« am: 25. Februar 2020, 09:34:33 »
Als Fortsetzung zu diesem Thread können wir hier über historische, seltene und kuriose Verkehrszeichen diskutieren.

Wo in Wien und Umgebung gibt es noch Exemplare der alten, bis 31.12.1986 gültigen Variante? Oder sonstige Kuriositäten?

Hier ein von mir 2010 fotografiertes altes Halteverbotschild, es stand an der Ghegastraße bei einer der Ausfahrten aus dem Arsenal. Mittlerweile gibt es diese Tafel dort nicht mehr.

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Interessant wäre auch eine Auflistung der noch vorhandenen Verkehrszeichen "Straßenbahn biegt bei gelb ein". Ich glaube, eines gab es früher (bis in die 1990er-Jahre?) auf der 18er-Strecke auf der Landstraßer Hauptstraße in Richtung Schlachthausgasse kurz vor der Aspangbahn-Brücke.

"Laterne leuchtet nicht die ganze Nacht" dürfte auch vom Aussterben bedroht sein...

Noch kurz zum Verkehrszeichen "Ufer" (bzw. eher "Kaimauer"): laut Wikipedia-Artikel soll dieses Verkehrszeichen in Österreich nicht in Verwendung sein. Wenn ich mich richtig erinnere, müsste es so ein Exemplar aber beim Freudenauer Hafen geben, und zwar hafenauswärts gesehen auf der rechten Seite an der schmalen Landzunge, die den Hafen vom Donaukanal trennt (aber noch vor der Freudenauer Hafenbrücke).

moszkva tér

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #1 am: 25. Februar 2020, 10:00:45 »
Wo in Wien und Umgebung gibt es noch Exemplare der alten, bis 31.12.1986 gültigen Variante? Oder sonstige Kuriositäten?

Privatgrund ist ein heißer Tipp. Mir sind solche Exemplare auch vom Gänsehäufel (die Zufahrtsstraße jenseits der Brücke) bekannt. Ich finde sie auch wegen der edlen Email-Ausgestaltung sehr faszinierend.

Andere Anachronismen, die doch relativ lange überlebt haben, aber inzwischen leider nicht mehr existieren:
- ein altes "Ortsende"-Ortsschild, das nicht Ortsname rot durchgestrichen zeigte, sondern den Volltext "Ortsende von..." (ich glaube, das war Blumau-Neurisshof), gesehen noch im Jahr 2000.
- ein Wegweiser nach Bratislava (mit Länderkürzel CS) noch im Jahr 2008 - 15 Jahre nach Auflösung der Tschechoslowakei, direkt an der Stadtgrenze Wien/Schwechat (war wohl keiner zuständig für den Tausch) - ist inzwischen auch nicht mehr da.
- ein Wegweiser nach Brno über die Europastraße E7 im Bereich Nordbrücke. Die Europastraßen wurden um 1980 umnummeriert, besagte Straße nach Brünn ist seither die E461. Der Wegweiser existierte bis zum Neubau des Knotens Nordbrücke / Prager Straße um 2006.

95B

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #2 am: 25. Februar 2020, 10:03:49 »
Interessant wäre auch eine Auflistung der noch vorhandenen Verkehrszeichen "Straßenbahn biegt bei gelb ein".

Da gibt es keine mehr. Es gibt noch zwei "Straßenbahn biegt bei Grün rechts ein" (Blindengasse vor Lerchenfelder Straße und Kaiser-Franz-Josef-Straße vor Ketzergasse), die sind aber keine Verkehrszeichen nach StVO, sondern eine Eigenkreation der WStW-VB.

Alte runde Stopptafeln findet man hin und wieder auf (mitunter brachliegenden) Firmengeländen. Eines, das mir in Erinnerung ist, befand sich in der Polgarstraße, diese Gründe sind aber mittlerweile schon verbaut.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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schaffnerlos

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #3 am: 25. Februar 2020, 10:25:33 »
Was man hingegen noch häufig findet sind gelbe Bodenmarkierungen, bei denen die darübergepinselte weiße Farbe schon lange das Zeitliche gesegnet hat.

RobertK

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #4 am: 25. Februar 2020, 12:32:49 »
Was man hingegen noch häufig findet sind gelbe Bodenmarkierungen, bei denen die darübergepinselte weiße Farbe schon lange das Zeitliche gesegnet hat.
Ich kann jetzt kein konkretes Beispiel nennen, aber die findet man gelegentlich auch noch "regulär" auf Straßen, wo seit der Umstellung noch nicht neu markiert worden ist. Gerade am Land auf wenig befahrenen Straßen halten Bodenmarkierungen recht lange.

Recht oft vorhanden sind auch noch Geschwindigkeitsbeschränkungen mit dem Zusatz "km", und zwar nicht nur bei Baustellen oder auf Privatgrund. Diese Tafeln haben laut ÖAMTC grundsätzlich keine Gültigkeit mehr.

WVB

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #5 am: 25. Februar 2020, 20:17:29 »
"Laterne leuchtet nicht die ganze Nacht" dürfte auch vom Aussterben bedroht sein...
Gibt es in Trandanubien noch häufiger z.b.: Niklas-Eslarn-Straße, Naufahrtweg, Herrenholzgasse

Die Halteverbotsschilder gibt es auch noch haufenweise auf der Baumgartner Höhe. Eventuell wird man auch noch auf anderen Spitalsgründen (Wilhelminenspital, KH Hietzing) fündig.

Das alte Gefahrenzeichen "Andere Gefahr" mit dem schwarzen Strich ist mir auch vor kurzem irgendwo untergekommen, wenn ich mich richtig erinnere am Gelände vom Kraftwerk Leopoldau bei der Petrischgasse in Kombination mit der Zusatztafel "Achtung Verschub" oder so.

Was man hingegen noch häufig findet sind gelbe Bodenmarkierungen, bei denen die darübergepinselte weiße Farbe schon lange das Zeitliche gesegnet hat.
Aber gibt es in Wien noch Straßen die noch nie eine weiße Farbe gesehen haben?

schaffnerlos

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #6 am: 26. Februar 2020, 09:10:26 »
Was man hingegen noch häufig findet sind gelbe Bodenmarkierungen, bei denen die darübergepinselte weiße Farbe schon lange das Zeitliche gesegnet hat.
Aber gibt es in Wien noch Straßen die noch nie eine weiße Farbe gesehen haben?

Auf Anhieb fällt mir nur der getrennte Geh-/Radweg beim Nussdorfer Steg (19. Bez.) ein, da dürfte nie drübergepinselt worden sein.

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #7 am: 26. Februar 2020, 10:10:01 »
Interessant wäre auch eine Auflistung der noch vorhandenen Verkehrszeichen "Straßenbahn biegt bei gelb ein".

Da gibt es keine mehr. Es gibt noch zwei "Straßenbahn biegt bei Grün rechts ein" (Blindengasse vor Lerchenfelder Straße und Kaiser-Franz-Josef-Straße vor Ketzergasse), die sind aber keine Verkehrszeichen nach StVO, sondern eine Eigenkreation der WStW-VB.
Ich habe mich übrigens immer gefragt, warum die Zeichen "Straßenbahn biegt bei ..." ein in der StVO referenziert werden. Das sind doch Zeichen für die Straßenbahn und nicht für die anderen. Das zeigt auch der Anbringungsort (Abspanndraht). Welche anderen Zeichen nach StVO hängen noch am Abspanndraht?

schaffnerlos

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #8 am: 26. Februar 2020, 10:18:11 »
Welche anderen Zeichen nach StVO hängen noch am Abspanndraht?


haidi

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #9 am: 26. Februar 2020, 10:23:44 »
Ich habe mich übrigens immer gefragt, warum die Zeichen "Straßenbahn biegt bei ..." ein in der StVO referenziert werden. Das sind doch Zeichen für die Straßenbahn und nicht für die anderen. Das zeigt auch der Anbringungsort (Abspanndraht).
Da ging es darum, dass die Autofahrer sich auf ein nicht "normgerechtes" Verhalten der Straßenbahn einstellen. Die Ampelphase hat sich ja früher deswegen nicht verändert, die Straßenbahn hat dann den Verkehr bei Grün noch blockiert.
Das Zeichen "bei Gelb nach Grün" kam übrigens erst später dazu.

Grund: quoting repariert
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RobertK

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #10 am: 26. Februar 2020, 12:01:12 »
Hier zwei Übersichten der Verkehrszeichen in Österreich: einmal von 1962 (von einer Österreich-Straßenkarte des ÖAMTC). Da fällt mir die Geschwindigkeitsbeschränkung ohne "km" auf, während aber die Ende-Tafel den km-Zusatz hat.

Und einmal von 1982 (aus einem Taschenkalender der Erste Bank), hier sind auch schön die alten (bis 31.12.1986) und die neuen Varianten zu sehen.
Auch die Vorrangstraßen-Tafel hatte sich geändert, zuvor hatte der innere gelbe Bereich keinen Rahmen.

"Genfer Prot." stand offenbar für das Genfer Protokoll von 1949. Das sind offenbar ältere Varianten, die durch das Wiener Übereinkommen von 1968 ersetzt worden sind, aber tw. noch vorhanden waren?

Noch kurz zu "Straßenbahn biegt bei gelb ein": das war ja nur früher möglich, als die Gelbphase noch deutlich länger war (12 Sekunden?). In meiner Kindheit Anfang der 1980er war die Gelbphase meiner Erinnerung zufolge aber schon ungefähr so lang wie heute. Bis wann gab es diese lange Gelbphase, und war die eigentlich generell so lang, oder nur bei bestimmten Ampeln?

haidi

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #11 am: 26. Februar 2020, 13:43:03 »
Noch kurz zu "Straßenbahn biegt bei gelb ein": das war ja nur früher möglich, als die Gelbphase noch deutlich länger war (12 Sekunden?). In meiner Kindheit Anfang der 1980er war die Gelbphase meiner Erinnerung zufolge aber schon ungefähr so lang wie heute. Bis wann gab es diese lange Gelbphase, und war die eigentlich generell so lang, oder nur bei bestimmten Ampeln?
12 Sekunden Gelbphase?
Das können nur ganz bestimmte Ampeln gehabt haben - die Gelbphase wird wohl nach der Räumzeit gewesen sein.
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schaffnerlos

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #12 am: 26. Februar 2020, 14:11:52 »
12 Sekunden Gelbphase?
Das können nur ganz bestimmte Ampeln gehabt haben

Die Ampel Schlossallee/Penzinger Straße beispielsweise. War händisch gesteuert, aber wenn Straßenbahnen gefahren sind, war das sicherlich so lange.  Aber es stimmt schon, die Gelbphasen waren früher uneinheitlich lang.

hema

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #13 am: 26. Februar 2020, 14:13:04 »

12 Sekunden Gelbphase?
Das können nur ganz bestimmte Ampeln gehabt haben - die Gelbphase wird wohl nach der Räumzeit gewesen sein.
. . . . sowie nach der Fahrbahnbreite und, bei handgeregelten Anlagen, nach der persönlichen Ansicht des Polizisten.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

haidi

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Re: Historische oder kuriose Verkehrszeichen
« Antwort #14 am: 26. Februar 2020, 14:30:25 »
12 Sekunden Gelbphase?
Das können nur ganz bestimmte Ampeln gehabt haben

Die Ampel Schlossallee/Penzinger Straße beispielsweise. War händisch gesteuert, aber wenn Straßenbahnen gefahren sind, war das sicherlich so lange.  Aber es stimmt schon, die Gelbphasen waren früher uneinheitlich lang.
Dort hatte der 58er stadteinwärts Abbiegen bei Rot, stadtauswärts Abbiegen bei Grün (wenn ich mich noch richtig erinnere)
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