Die Überlegung war aber nicht einfach "wir pumpen etliche Mrd. in ein ineffizientes Unternehmen, um die überbezahlten Arbeitsplätze unserer Stammwähler zu sichern". Das hat die konservative und rechts-"sozialdemokratische" Propaganda daraus gemacht.
Das Problem, das man über die Aufblähung der verstaatlichten Wirtschaft zu lösen versuchte, war ein nahezu vollständiger Investitionsboykott des privaten Sektors in den 70er Jahren. Der längste Aufschwung der Geschichte, das Nachkriegs-"Wirtschaftswunder" war vorbei, die Renditen im Keller und die Elektronik-Revolution noch nicht richtig in Schwung.
Wenn dann die direkten staatlichen Investitionen (damals neben Verkehrsinfrastruktur auch Schulbau) und fast geschenkte Kredite durch staatliche Banken immer noch nicht ausreichend wirken, kann man Austeritätspolitik betreiben und selbst sparen beginnen, womit man die Krise verschärft und verlängert.
Oder der Staat verschuldet sich weiter, indem er selbst Unternehmensinvestitionen im großen Maßstab tätigt, dazu braucht er Industriebetriebe. Wenns gut geht, kostet das weniger und bringt eine schnellere Erholung der Wirtschaft.
Die bessere Bezahlung bei VOEST und Co war nicht Bestechung für Parteigünstlinge, sondern hat allgemein das Lohnniveau der Industriearbeiter auch in privaten Betrieben deutlich angehoben. Der große Fehler war natürlich, dass die viel niedrigeren Löhne im Dienstleistungssektor überhaupt nicht profitiert haben.
Der Unterschied zu den Bombardier-Zurufen von heute war, dass die (demokratisch legitimierte) Politik die Entscheidungen traf, und nicht wie derzeit nur noch reagieren kann, wenn sie zur Wahrung der Interessen einiger weniger erpresst wird.