Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Thema gestartet von: darkweasel am 02. September 2013, 08:27:41
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Hoffentlich nicht allzu dumme Frage an die Experten: wie waren die "Hieroglyphensignale" denn physikalisch beschaffen? War dort, wo hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Signalscheiben_der_Stra%C3%9Fenbahn_Wien.jpg) die Hintergrundfarbe des Papiers verwendet wurde, einfach überhaupt nichts (d.h. der Hintergrund hat durchgeleuchtet, wie bei den Ziffernscheiben), oder war die Scheibe dort weiß? D.h. sollte eine Reproduktion als Vektorgrafik an diesen Stellen weiß oder transparent sein?
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Hoffentlich nicht allzu dumme Frage an die Experten: wie waren die "Hieroglyphensignale" denn physikalisch beschaffen? War dort, wo hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Signalscheiben_der_Stra%C3%9Fenbahn_Wien.jpg) die Hintergrundfarbe des Papiers verwendet wurde, einfach überhaupt nichts (d.h. der Hintergrund hat durchgeleuchtet, wie bei den Ziffernscheiben), oder war die Scheibe dort weiß? D.h. sollte eine Reproduktion als Vektorgrafik an diesen Stellen weiß oder transparent sein?
Hinter der Symbolscheibe (nicht Hieroglyphensignal!) befand sich die Opalglasscheibe der Signallaterne. Der optische Eindruck war also in jedem Fall "weiß" und nicht "transparent", weswegen ich die entsprechende Vektorgrafik mit weißem Hintergrund ausführen würde.
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Hoffentlich nicht allzu dumme Frage an die Experten: wie waren die "Hieroglyphensignale" denn physikalisch beschaffen? War dort, wo hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Signalscheiben_der_Stra%C3%9Fenbahn_Wien.jpg) die Hintergrundfarbe des Papiers verwendet wurde, einfach überhaupt nichts (d.h. der Hintergrund hat durchgeleuchtet, wie bei den Ziffernscheiben), oder war die Scheibe dort weiß? D.h. sollte eine Reproduktion als Vektorgrafik an diesen Stellen weiß oder transparent sein?
Hinter der Symbolscheibe (nicht Hieroglyphensignal!) befand sich die Opalglasscheibe der Signallaterne. Der optische Eindruck war also in jedem Fall "weiß" und nicht "transparent", weswegen ich die entsprechende Vektorgrafik mit weißem Hintergrund ausführen würde.
Ok, danke.
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Im Übrigen möchte ich dir diesen Link ans Herz legen: http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Liniensignale_vor_1907 (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Liniensignale_vor_1907) – da findest du mehr Informationen als in Wikipedia.
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Im Übrigen möchte ich dir diesen Link ans Herz legen: http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Liniensignale_vor_1907 (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Liniensignale_vor_1907) – da findest du mehr Informationen als in Wikipedia.
Danke, den hatte ich schon per Google gefunden. :)
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@ darkweasel: Was hast du denn vor? Willst du eine Produktion von Symbolscheiben ins Leben rufen?
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@ darkweasel: Was hast du denn vor? Willst du eine Produktion von Symbolscheiben ins Leben rufen?
Nein, es geht mir wirklich nur darum, dass sie im Internet einmal geordnet als Vektorgrafiken existieren und nicht nur in der oben verlinkten Form in der Wikipedia. ;) Wenn das, wenn es fertig ist, jemand verwendet, um tatsächlich welche zu produzieren, auch gut. :)
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Ob weiß oder transparent wird bei einer Vektorgraphik ziemlich wurscht sein, weil es in der Praxis relativ einfach ist, die ganzen Flächen umzuschalten. Relevant wäre das Ganze nur, wenn es darum geht die Vektorgraphiken als Input für einen Plasmaschneider zu nehmen – dann allerdings müßten die Pläne auch sämtliche Stege beinhalten, damit das ausgeschnittene Teil nicht auseinanderfällt. Für Deinen Zweck würde ich aber auch weiß empfehlen, zumal es eher störend ist, wenn die Graphik auf Grund der Transparenz so gerendert wird, daß die nicht farbigen Flächen eben nicht weiß sind.
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Ob weiß oder transparent wird bei einer Vektorgraphik ziemlich wurscht sein, weil es in der Praxis relativ einfach ist, die ganzen Flächen umzuschalten. Relevant wäre das Ganze nur, wenn es darum geht die Vektorgraphiken als Input für einen Plasmaschneider zu nehmen – dann allerdings müßten die Pläne auch sämtliche Stege beinhalten, damit das ausgeschnittene Teil nicht auseinanderfällt. Für Deinen Zweck würde ich aber auch weiß empfehlen, zumal es eher störend ist, wenn die Graphik auf Grund der Transparenz so gerendert wird, daß die nicht farbigen Flächen eben nicht weiß sind.
Ich habe inzwischen mit einem Kompromiss - nämlich Weiß mit Alphawert von 190/255 - begonnen. Damit ist es klar, dass die Scheibe selbst dort nicht weiß war, aber auch, dass das Erscheinungsbild für den Fahrgast weiß ist.
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Relevant wäre das Ganze nur, wenn es darum geht die Vektorgraphiken als Input für einen Plasmaschneider zu nehmen – dann allerdings müßten die Pläne auch sämtliche Stege beinhalten, damit das ausgeschnittene Teil nicht auseinanderfällt.
Du weißt aber schon, dass die Farbsignalscheiben nur angemalt und nicht geschnitten waren? ;)
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Du weißt aber schon, dass die Farbsignalscheiben nur angemalt und nicht geschnitten waren? ;)
Achso... die hatten eigene Tag- und Nachtscheiben aus Blech bzw. Glas.
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Achso... die hatten eigene Tag- und Nachtscheiben aus Blech bzw. Glas.
Nein, die Glasscheiben waren bei Tag unbeleuchtet und bei Nacht hinterleuchtet. Die Farben konnte man ja trotzdem bei Tageslicht auch erkennen. Aus Blech war da gar nix (außer der Körper der Signallaterne natürlich).
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Achso... die hatten eigene Tag- und Nachtscheiben aus Blech bzw. Glas.
Nein, die Glasscheiben waren bei Tag unbeleuchtet und bei Nacht hinterleuchtet. Die Farben konnte man ja trotzdem bei Tageslicht auch erkennen. Aus Blech war da gar nix (außer der Körper der Signallaterne natürlich).
Im Museum Erdberg existiert (existierte?) eine original Symbolscheibe und die dürfte aus irgend einem Kunststoff (Polystrol?) gewesen sein.
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Im Museum Erdberg existiert (existierte?) eine original Symbolscheibe und die dürfte aus irgend einem Kunststoff (Polystrol?) gewesen sein.
Polystyrol nicht, das wurde laut Wikipedia erst ab 1931 industriell hergestellt. Möglicherweise bestand die Scheibe (ist sie wirklich original?) aus Zellulose – diesen Kunststoff gab es damals schon.
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Im Museum Erdberg existiert (existierte?) eine original Symbolscheibe und die dürfte aus irgend einem Kunststoff (Polystrol?) gewesen sein.
Polystyrol nicht, das wurde laut Wikipedia erst ab 1931 industriell hergestellt. Möglicherweise bestand die Scheibe (ist sie wirklich original?) aus Zellulose – diesen Kunststoff gab es damals schon.
Aus Nitrozellulose (Zelluloid) wenn schon.
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Im Museum Erdberg existiert (existierte?) eine original Symbolscheibe und die dürfte aus irgend einem Kunststoff (Polystrol?) gewesen sein.
Polystyrol nicht, das wurde laut Wikipedia erst ab 1931 industriell hergestellt. Möglicherweise bestand die Scheibe (ist sie wirklich original?) aus Zellulose – diesen Kunststoff gab es damals schon.
Aus Nitrozellulose (Zelluloid) wenn schon.
Kann sein. Es handelte sich jedenfalls um ein blaues Dreieck auf milchig weißem Grund, wobei das Symbol erhaben war. Das Problem ist halt, daß keinerlei Angaben über die genauen Maße (Strichstärken, Durchmesser, Seitenlängen) dieser Symbolscheiben überliefert sind.
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Aus dem Jahr 1902 stammt diese amtliche Übersicht "Signalscheiben der städt. Straßenbahnen und der Neuen Wiener Tramway".
Bei den Fahrzielen der NWT findet sich schon 1902 für "letzter Wagen" eine blaue Signalscheibe.
LG nord22
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In einem (lesenswerten!) Artikel (http://derstandard.at/2000014029515) zum Bau der Ringstraße findet sich dieses Bild einer Pferdetramway mit Symbolscheibe auf der Kreuzung Ring/Wollzeile:
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Die Scheibe war hier offensichtlich nicht als Vorsteckscheibe einer Signallaterne ausgeführt, sondern als in eigener Halterung befestigte, vermutlich um die waagrechte Achse drehbare Scheibe. Wenn ich die Aufschrift auf der Seitentafel richtig als "Praterstern" entziffere, kann die sichtbare Symbolscheibe nur grün-weiß gewesen und muss daher für "Praterstern über Augartenstraße und Heinestraße" gestanden sein – aus heutiger Sicht nicht unbedingt eine nachvollziehbare, weil mit erklecklichem Umweg behaftete Linienführung.
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In einem (lesenswerten!) Artikel (http://derstandard.at/2000014029515) zum Bau der Ringstraße findet sich dieses Bild einer Pferdetramway mit Symbolscheibe auf der Kreuzung Ring/Wollzeile:
(Dateianhang Link)
Die Scheibe war hier offensichtlich nicht als Vorsteckscheibe einer Signallaterne ausgeführt, sondern als in eigener Halterung befestigte, vermutlich um die waagrechte Achse drehbare Scheibe. Wenn ich die Aufschrift auf der Seitentafel richtig als "Praterstern" entziffere, kann die sichtbare Symbolscheibe nur grün-weiß gewesen und muss daher für "Praterstern über Augartenstraße und Heinestraße" gestanden sein – aus heutiger Sicht nicht unbedingt eine nachvollziehbare, weil mit erklecklichem Umweg behaftete Linienführung.
Es würde sich in blau auch Hauptallee über Marxergasse, also der Vorgänger des K-Wagens, anbieten, falls die Aufschrift etwas mit Prater zu tun hat
mfG
Luki
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Es würde sich in blau auch Hauptallee über Marxergasse, also der Vorgänger des K-Wagens, anbieten, falls die Aufschrift etwas mit Prater zu tun hat
Habe ich auch in Erwägung gezogen, aber die rechte Tafel schaut mir nicht nach Prater Hauptallee aus, dazu sind die einzelnen Lettern viel zu breit. Im Bildarchiv Austria ist die Aufnahme übrigens mit Mai 1895 datiert.
http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=17981963 (http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=17981963)
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Alle jemals in Verwendung gestandenen Symbolscheiben können von meiner Galerie als hochauflösende jpg-Dateien (300 dpi) heruntergeladen werden.
Die Bedeutung der Scheiben ist im Kommentar zu jeder Scheibe ersichtlich.
https://heussler.zenfolio.com/wvb_symbolscheiben (https://heussler.zenfolio.com/wvb_symbolscheiben)
LG Michi