Tramwayforum

Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: Tatra83 am 14. März 2013, 14:08:43

Titel: Wienerisch
Beitrag von: Tatra83 am 14. März 2013, 14:08:43
E: Auch 4513+c3 ist am 1er unterwegs, ein dreifaches Hoch an den Bahnhof Favoriten! :)
Hast du ihnen etwa ein Pfund Kaffee auf den Tisch gestellt?  ;)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Revisor am 14. März 2013, 14:11:35
E: Auch 4513+c3 ist am 1er unterwegs, ein dreifaches Hoch an den Bahnhof Favoriten! :)
Hast du ihnen etwa ein Pfund Kaffee auf den Tisch gestellt?  ;)
Bei uns in der Ostmark heißt das ein halber Kilo!  ;D
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 95B am 14. März 2013, 14:11:41
Hast du ihnen etwa ein Pfund Kaffee auf den Tisch gestellt?  ;)
In Pfund kannst du höchstens Káffe kaufen. Bei uns ist das ein halbes Kilo, gern auch ein halber Kilo. :P

Vielleicht schraubt ja FAV den E2-Einsatz auch nur zurück, um Verkehrsereignisse beim Einziehen zu vermeiden. :D

E: Bei den Mengenangaben war Revisor schneller – doppelt hält besser, nedwoahr.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Revisor am 14. März 2013, 14:13:53
ich sag's ja immer, verpflichtende Deutschkurse für Ausländer!  ;D
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: E2 am 14. März 2013, 14:43:26
Und am achten Tag erschuf Gott die Dialekte.
Alle Völkchen waren glücklich.

Der Berliner sagte: "Icke hab nenn wahnsinns Dialekt, WA?"
Der Hanseate sagte: "Moin Dialekt ist dufte, NE!"
Der Kölner sagte: "Hey, du Jeck, mit Kölsch feiert man Karneval!"
Der Hesse sagte: "Babbel net, di Hessa babbeln des best Hochdeutsch!"
Der Sachse sagte: "Ja nu freilisch is äs Sächsisch klosse!"

Nur für den Wiener war kein Dialekt übrig. Da wurde der Wiener traurig! Irgendwann sagte dann Gott:

"Scheiss di ned au, Oida, dann redst hoid wia I!"

Zum Selbststudium:
http://www.janko.at/Wienerisch/index.htm (http://www.janko.at/Wienerisch/index.htm)
http://members.aon.at/berri/wienerisch.htm (http://members.aon.at/berri/wienerisch.htm)

...und zum Überprüfen der erlangten Kenntnisse:
http://www.testedich.at/quiz26/quiz/1242239549/quotWiener-Dialektquot (http://www.testedich.at/quiz26/quiz/1242239549/quotWiener-Dialektquot)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Tatra83 am 14. März 2013, 15:14:55
Ich leg noch einen drauf, damit man den Thread-Teil endgültig in den Smalltalk verschieben kann  >:D

Eine Nonne, eine Blondine, ein Deutscher und ein Österreicher fahren in einem Abteil mit der Bahn. Es kommt ein Tunnel und man hört ein *klatsch* und als es wieder hell wird, hält sich der Deutsche die Wange. Die Blondine denkt sich: "Ha, der wollt mir an die Wäsche und die Nonne hat ihm eine gegeben." Die Nonne denkt sich: "So ein Flegel, er wollt sicher der Blondine an die Wäsche und sie hat ihm eine verpaßt." Und der Österreicher denkt sich: "Im nächsten Tunnel fangt er noch eine!".

 >:D ^-^
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Ferry am 14. März 2013, 15:29:02
...und zum Überprüfen der erlangten Kenntnisse:
http://www.testedich.at/quiz26/quiz/1242239549/quotWiener-Dialektquot (http://www.testedich.at/quiz26/quiz/1242239549/quotWiener-Dialektquot)
Ha, 10 von 10 Punkten geschafft! :up:  :)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: haidi am 14. März 2013, 17:11:00
]Hast du ihnen etwa ein Pfund Kaffee auf den Tisch gestellt?  ;)
Bei uns in der Ostmark heißt das ein halber Kilo!  ;D
Vielleicht hat Tatra83 einen Pfunds-Kaffee gemeint.

Hannes
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: pronay am 14. März 2013, 17:52:36
[Wiener Dialekt]

...und zum Überprüfen der erlangten Kenntnisse:
http://www.testedich.at/quiz26/quiz/1242239549/quotWiener-Dialektquot (http://www.testedich.at/quiz26/quiz/1242239549/quotWiener-Dialektquot)
Ha, 10 von 10 Punkten geschafft! :up:  :)
Detto!
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Tatra83 am 14. März 2013, 18:17:26
...und zum Überprüfen der erlangten Kenntnisse:
http://www.testedich.at/quiz26/quiz/1242239549/quotWiener-Dialektquot (http://www.testedich.at/quiz26/quiz/1242239549/quotWiener-Dialektquot)
Ha, 10 von 10 Punkten geschafft! :up:  :)
9 von 10 (ohne Hilfe)  >:D
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 14. März 2013, 19:09:57
10/10, die Aktive gegambelt... Das Wort kannte ich nicht als Nichtraucher.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: haidi am 14. März 2013, 20:30:16
10/10, die Aktive gegambelt... Das Wort kannte ich nicht als Nichtraucher.
detto - auch als ehemals aktiver Raucher kannte ich das Wort nicht.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: pronay am 14. März 2013, 20:41:02
"Aktive" kannte ich auch nicht, aber mein Tipp war richtig.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: roadrunner am 14. März 2013, 20:53:01
10/10, die Aktive gegambelt... Das Wort kannte ich nicht als Nichtraucher.
detto - auch als ehemals aktiver Raucher kannte ich das Wort nicht.
mWn ist eine "Aktive" eine fabriksgefertigte Zigarette, im Vergleich zu einer Selbstgedrehten. In Erinnerung an meinen Vater dürfte der Ausdruck nach dem Krieg entstanden sein. In der Zeit waren "Aktive" so gut wie nicht leistbar und auch eine Währung am Schwarzmarkt.
Jetzt sind wir aber schon total OT  ::)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 95B am 14. März 2013, 20:54:58
Q: http://ostarrichi.org/wort-18021-at-Aktive.html (http://ostarrichi.org/wort-18021-at-Aktive.html) ;)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: roadrunner am 14. März 2013, 20:59:06
Q: http://ostarrichi.org/wort-18021-at-Aktive.html (http://ostarrichi.org/wort-18021-at-Aktive.html) ;)
:up: ;)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: hema am 14. März 2013, 21:19:42
Bissl eine komische Seite, vor allem die Schreibweisen! Z.B "Detschn" –> Tätschen (steht sogar im Duden).  ::)


Auch "Tuchant" statt Tuchent zu schreiben! Es ist zudem keine gewöhnliche Decke, sondern eine warme Daunendecke (Federbett). "Machts es, aber machts es unter der Tuchent!" hat schon der Kreisky zu seinen Leuten gesagt.  ;D


Oder den Kieberer "Kiwara" schreiben, wem fiele so was ein (Hinterberger sicher nicht)? Und ihn dann noch als Polizisten angeben, wo doch Kieberer (eigentlich) Kriminalbeamte (Krimineser) sind. Uniformierte sind die "Schmier" oder die "Heh" (Höh'). Nur "Kieberei" als Überbegriff ist allgemein für Polizei zu verwenden. Früher gab es auch die liebevolle Bezeichnung "Spinatwachter".


Die Randsteinschwalbe scheint auch eher der bundesdeutschen "Bordsteinschwalbe" entlehnt, die Mutzenbacherin würde sich im Grab umdrehen!


Und "Aktive" ist natürlich aus dem Werkstattjargon der Tramway! Oder nicht?  ;)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Revisor am 14. März 2013, 21:25:26
Oder den Kieberer "Kiwara" schreiben, wem fiele so was ein (Hinterberger sicher nicht)? Und ihn dann noch als Polizisten angeben, wo doch Kieberer (eigentlich) Kriminalbeamte (Krimineser) sind. Uniformierte sind die "Schmier" oder die "Heh" (Höh'). Nur "Kieberei" als Überbegriff ist allgemein für Polizei zu verwenden. Früher gab es auch die liebevolle Bezeichnung "Spinatwachter".
Auch als "Mistelbacher" wurden sie gerne bezeichnet.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: darkweasel am 14. März 2013, 21:32:51
Bissl eine komische Seite, vor allem die Schreibweisen!
Eine Sprache, die keine standardisierte Rechtschreibung hat, darf man schreiben, wie man will ... besonders b/p, g/k, d/t, e/ä, (zwischen Vokalen) b/w sind ja im Wienerischen nicht wirklich unterscheidbar.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 14. März 2013, 21:43:14
Wienerisch ist ohnehin keine Sprache.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: hema am 14. März 2013, 21:57:20

Auch als "Mistelbacher" wurden sie gerne bezeichnet.
. . . . die Kapplständer!  ;D
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 95B am 14. März 2013, 22:03:33
Wienerisch ist ohnehin keine Sprache.
Geh, hoit de Pappm! Is kaa Sproch, sogt er. A Wöödsproch is des, heast, a Wöödsproch, sog i da! Vastehst?

In welcher Sprache könnte man sonst Dinge so klar ausdrücken wie hier?
www.youtube.com/watch?v=Q4ipB7cj39Q (http://www.youtube.com/watch?v=Q4ipB7cj39Q#)

Bin i ned do, sogst, i bin ned do; bin i owa do, sogst, i bin do!

Bissl eine komische Seite, vor allem die Schreibweisen! Z.B "Detschn" –> Tätschen (steht sogar im Duden).  ::)
Ich hätte "Tetschn" geschrieben. :) Dass das e lang zu sprechen ist, weiß der gelernte Wiener jo eh. ;) Die Seite ist halt wie alle offenen Nachschlagewerke: Es steht viel Unüberprüftes drinnen, das dann anderswo für bare Münze genommen wird. :-[
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: darkweasel am 14. März 2013, 22:04:31
Wienerisch ist ohnehin keine Sprache.
Die Grenze zwischen "vollwertigen" Sprachen und Dialekten/Varianten ist fließend - Luxemburgisch etwa ist dem Standarddeutschen (angeblich) näher als einige Dialekte in der Gegend, und ist aber trotzdem eine eigene Sprache. Oder nimm Serbisch/Kroatisch/Bosnisch her, die vor einigen Jahrzehnten als Varianten einer einzigen Sprache gegolten haben ... was eine eigene Sprache ist und was ein Dialekt, hat vor allem eine politische Dimension und hat nicht zwingend viel mit linguistischen Eigenschaften zu tun. Wienerisch ist zwar politisch keine Sprache, linguistisch aber schon (eigener Wortschatz, eigene Grammatik) ... nur eben keine standardisierte, wie ich schon geschrieben habe.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 14. März 2013, 22:41:50
Was nicht standardisiert ist, ist keine Sprache sondern Gebrabbel.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: haidi am 14. März 2013, 22:49:30
Oder den Kieberer "Kiwara" schreiben, wem fiele so was ein (Hinterberger sicher nicht)? Und ihn dann noch als Polizisten angeben, wo doch Kieberer (eigentlich) Kriminalbeamte (Krimineser) sind. Uniformierte sind die "Schmier" oder die "Heh" (Höh'). Nur "Kieberei" als Überbegriff ist allgemein für Polizei zu verwenden. Früher gab es auch die liebevolle Bezeichnung "Spinatwachter".

5 Meta grina Stoff und ka Hian.

Hannes

Wer erinnert sich an die Unfallaufnahme, als ein Motorradfahrer von der Straßenbahn überfahren wird?

Der Polizist schreibt, sich die einzelnen Worte vorzusagen:

Der Rumpf liegt auf der FAhrbahn
Der linke Arm liegt auf der Fahrbahn
Der rechte Arm liegt auf der Fahrbahn.......

Der Kopf liegt auf dem Troit.., Troai.., Triatto....

Gibt den Kopf einen SChubs mit dem Fuß und schreibt
liegt auf der Fahrbahn
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 95B am 14. März 2013, 22:56:54
Wer erinnert sich an die Unfallaufnahme, als ein Motorradfahrer von der Straßenbahn überfahren wird?
Den gibt es in vielen Variationen. Ich kenne ihn so:

Eine Streife fährt durch Gersthof und findet eine Alkoleiche in der Czartoryskigasse. Also Datenaufnahme. Die beiden Polizisten schauen sich den Bsuff an und notieren sich zunächst einmal den Standort: Czato..., Cator..., geh, Kollege, hüf man amoi kurz ums Eck trogn, daun schreib ma Gersthofer Stroßn!
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: darkweasel am 14. März 2013, 22:59:12
Wer erinnert sich an die Unfallaufnahme, als ein Motorradfahrer von der Straßenbahn überfahren wird?
Den gibt es in vielen Variationen. Ich kenne ihn so:

Eine Streife fährt durch Gersthof und findet eine Alkoleiche in der Czartoryskigasse. Also Datenaufnahme. Die beiden Polizisten schauen sich den Bsuff an und notieren sich zunächst einmal den Standort: Czato..., Cator..., geh, Kollege, hüf man amoi kurz ums Eck trogn, daun schreib ma Gersthofer Stroßn!
Ich wiederum kenne ihn - aus einem Deutschbuch in der ersten oder zweiten Klasse Gymnasium als Beispiel, wofür man Rechtschreibung so brauchen kann, in Form einer Bildgeschichte - mit "die Leiche liegt auf dem Deppich ... Debich ..." *Fußtritt* "Boden".
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: W_E_St am 14. März 2013, 23:19:48
Wer erinnert sich an die Unfallaufnahme, als ein Motorradfahrer von der Straßenbahn überfahren wird?
Den gibt es in vielen Variationen. Ich kenne ihn so:

Eine Streife fährt durch Gersthof und findet eine Alkoleiche in der Czartoryskigasse. Also Datenaufnahme. Die beiden Polizisten schauen sich den Bsuff an und notieren sich zunächst einmal den Standort: Czato..., Cator..., geh, Kollege, hüf man amoi kurz ums Eck trogn, daun schreib ma Gersthofer Stroßn!
Ich kenn den in einer schon recht alten Version mit einem einzeln auf Streife gehenden Polizisten, der den Besoffenen mit einem Passanten in die Alseggerstraße schleppt und als Begründung angibt, er hätte im Finstern nicht lesen können, wie man Czartoryski schreibt.

Die ortsneutrale Version handelt von einer Leiche vor dem Gymnasium und die beiden Polizisten tragen sie vor die Post.

Zitat
Ich hätte "Tetschn" geschrieben. :) Dass das e lang zu sprechen ist, weiß der gelernte Wiener jo eh.
Und Unterschied ä/e gibt es schon gar keinen, merkt man zum Beispiel wenn jemand versucht, Häferl so auszusprechen wie meine Oma es getan hat. Auch im Englisch-Phonetik-Kurs auf der Uni ist uns ausgeprägt eingehämmert worden, dass "bad" und "bed" auf keinen Fall ähnlich zu klingen haben, sondern man bei ersterem den Mund bis zum Anschlag aufzureißen hat "It has to hurt people, if it doesn't hurt you're doing it wrong!".

Über den Unterschied zwischen Dialekten und Sprachen gibt es einen wunderschönen, wenn auch nicht immer zutreffenden Spruch: "A language is a dialect with an army and a navy!", sprich wenn eine politische Einheit sagt das ist eine Sprache dann ist das auch eine Sprache, nicht mehr und nicht weniger. Linguisten definieren normalerweise, dass alles was untereinander verständlich ist keine eigene Sprache ist.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 15. März 2013, 08:10:43
Zwischen ä und e ist meines Wissens in der deutschen Standardsprache aber tatsächlich kein Unterschied, bzw. die verschiedenen Aussprachen des e decken auch die des ä ab.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Ferry am 15. März 2013, 08:51:54
Zwischen ä und e ist meines Wissens in der deutschen Standardsprache aber tatsächlich kein Unterschied, bzw. die verschiedenen Aussprachen des e decken auch die des ä ab.
Natürlich, theoretisch könnte man einen der beiden einsparen. Ist ja bei i, y und ü oder c, k und z oder f, v und w genauso. Aber das gibt's in anderen Sprachen auch, nicht nur im Deutschen.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: HLS am 15. März 2013, 09:59:13
Ha, 10 von 10 Punkten geschafft! :up:  :)
Ich hab auch 10 von 10, muß aber gestehen, dass ich bei der Frage "Was ist eine Aktive" geraten haben, dass war das Einzige was ich bisher niemals irgendwo gehört habe. Zum trost für mich, auch meine Freundin, als echte Wienerin, kannte dieses nicht. ;)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: luki32 am 15. März 2013, 12:05:04
Ich hab auch 10 von 10, muß aber gestehen, dass ich bei der Frage "Was ist eine Aktive" geraten haben, dass war das Einzige was ich bisher niemals irgendwo gehört habe. Zum trost für mich, auch meine Freundin, als echte Wienerin, kannte dieses nicht. ;)

Ich habe wegen der "Aktive" nur 9 Punkte, habe das als vor langer Zeit geborener Wiener noch nie gehört.

mfG
Luki
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 95B am 15. März 2013, 12:19:48
Ich hab auch 10 von 10, muß aber gestehen, dass ich bei der Frage "Was ist eine Aktive" geraten haben, dass war das Einzige was ich bisher niemals irgendwo gehört habe. Zum trost für mich, auch meine Freundin, als echte Wienerin, kannte dieses nicht. ;)

Ich habe wegen der "Aktive" nur 9 Punkte, habe das als vor langer Zeit geborener Wiener noch nie gehört.

mfG
Luki

Kannte ich auch nicht... vermutlich wurde das Quiz von einem Nichtwiener zusammengestellt.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 13er am 15. März 2013, 12:43:49
Bin i ned do, sogst, i bin ned do; bin i owa do, sogst, i bin do!
Wenn ich mich nicht ganz täusche, hab ich dazu einmal in einem Mundl-Buch (ja so was gibts) gelesen, dass der Merkatz an der Stelle den richtigen Text vergessen bzw. verhaspelt hat und man das ganze trotzdem so lustig fand, dass man's dringelassen hat.

Und noch eine Trivia: Die Ausstattung der Sackbauer-Wohnung stammte von Ikea :)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 13er am 15. März 2013, 12:50:13
Natürlich, theoretisch könnte man einen der beiden einsparen. Ist ja bei i, y und ü oder c, k und z oder f, v und w genauso. Aber das gibt's in anderen Sprachen auch, nicht nur im Deutschen.
Ja, im Tschechischen mit dem y und i im Prinzip ja auch. Oder das antiquierte u°. Ungarisch ist da sehr vorbildlich, bis auf wenige Ausnahmen, da es auch dort Archaismen gibt (hauptsächlich aber m.W. bei Eigennamen, wo das verschmerzbar ist, z.B. Batthy´any). Die einfachsten Sprachen, die mir diesbezüglich bekannt sind, sind Italienisch und Slowenisch. Da gibts praktisch überhaupt keine Ausnahmen und man spricht alles gleich aus. Verheerend in der Hinsicht Abweichung von Orthographie und Aussprache sind natürlich Englisch und Französisch.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: darkweasel am 15. März 2013, 13:28:28
Die einfachsten Sprachen, die mir diesbezüglich bekannt sind, sind Italienisch und Slowenisch. Da gibts praktisch überhaupt keine Ausnahmen und man spricht alles gleich aus.
Spanisch ist da auch sehr einfach (und Esperanto sowieso) - ist nicht auf Italienisch zumindest die Betonung recht unregelmäßig?
Verheerend in der Hinsicht Abweichung von Orthographie und Aussprache sind natürlich Englisch und Französisch.
Englisch aber noch wesentlich schlimmer als Französisch - auf Französisch kann ich bei einem unbekannten Wort mit guter Erfolgschance erraten, wie man es ausspricht. Auf Englisch scheitere ich spätestens, sobald eine Kombination wie "ea", "ough", etc. auftaucht. Vergleiche auch: Hints on Pronunciation for Foreigners (http://johnbakersblog.co.uk/hints-on-pronunciation-for-foreigners/)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 13er am 15. März 2013, 13:37:57
ist nicht auf Italienisch zumindest die Betonung recht unregelmäßig?
Ok, ja da gibts ein paar Besonderheiten.

Sogar Michael Corleone konnte "Cavalleria rusticana" nicht richtig aussprechen 8)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: haidi am 15. März 2013, 14:16:59
Englisch aber noch wesentlich schlimmer als Französisch - auf Französisch kann ich bei einem unbekannten Wort mit guter Erfolgschance erraten, wie man es ausspricht. Auf Englisch scheitere ich spätestens, sobald eine Kombination wie "ea", "ough", etc. auftaucht. Vergleiche auch: Hints on Pronunciation for Foreigners (http://johnbakersblog.co.uk/hints-on-pronunciation-for-foreigners/)

Ja, da haben sich ein Engländer, ein Franzose und ein Wiener um die komplizierteste Aussprache gestritten:

Franzose: "Wir schreiben rendesvouz und sagen raundevu"
Engländer: "Wir schreiben Worchester und sagen Wuuster"
Wiener: "Wir schreiben 'Entschuldigung, ich hab Sie nicht verstanden' und sagen Hää"

Hannes
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 15. März 2013, 15:03:17
Ja, im Tschechischen mit dem y und i im Prinzip ja auch. Oder das antiquierte u°. Ungarisch ist da sehr vorbildlich, bis auf wenige Ausnahmen, da es auch dort Archaismen gibt (hauptsächlich aber m.W. bei Eigennamen, wo das verschmerzbar ist, z.B. Batthy´any). Die einfachsten Sprachen, die mir diesbezüglich bekannt sind, sind Italienisch und Slowenisch. Da gibts praktisch überhaupt keine Ausnahmen und man spricht alles gleich aus. Verheerend in der Hinsicht Abweichung von Orthographie und Aussprache sind natürlich Englisch und Französisch.
Wobei das unterschiedliche Stufen von verheerend sind. Im Italienischen gibt es fast eine 1:1 Zuordnung zwischen Buchstaben(-kombination) und Laut, im Französischen ist zumindest jeder Schreibweise relativ eindeutig ein Laut zuzuordnen (aber nicht umgekehrt), im Deutschen stimmt das prinzipiell auch. Im Englischen ist überhaupt keine Zuordnung möglich: Dieselbe Buchstabenkombination kann in unterschiedlichen Wörtern völlig unterschiedlich ausgesprochen werden, genauso kann aber derselbe Laut auf unterschiedliche Arten geschrieben werden. Die Tragik speziell beim Deutschen ist halt, daß die Wortherkunft bei Fremdwörtern zum Teil rigoros mitgeschleppt wird und bei anderen Wörtern wieder komplett entstellt wird – man sollte sich für eines entscheiden.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: benkda01 am 18. März 2013, 01:38:32
Ungarisch ist da sehr vorbildlich, bis auf wenige Ausnahmen, da es auch dort Archaismen gibt (hauptsächlich aber m.W. bei Eigennamen, wo das verschmerzbar ist, z.B. Batthy´any). Die einfachsten Sprachen, die mir diesbezüglich bekannt sind, sind Italienisch und Slowenisch. Da gibts praktisch überhaupt keine Ausnahmen und man spricht alles gleich aus.
Das ist im normalen ungarisch auch so, da gibts auch keine Ausnahmen. Wie du eh sagst, gibt es die nur bei einigen alten Eigennamen – aber seltsam ausgesprochene Eigennamen gibt es ja in jeder Sprache. Ein Extrembeispiel auf ungarisch: "Dessewffy" wird wie "Dezsőfi" ausgesprochen. Das muss man halt für den jeweiligen Namen wissen, aber ansonsten ist die ungarische Aussprache eindeutig.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: TARS631 am 18. März 2013, 09:40:42
Oder gehört dieser Beitrag zu "Absurde Entdeckungen"?

http://www.vienna.at/bist-du-deppat-volkshochschule-lehrt-schimpfen-auf-wienerisch/3520112 (http://www.vienna.at/bist-du-deppat-volkshochschule-lehrt-schimpfen-auf-wienerisch/3520112)


Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Ferry am 18. März 2013, 10:49:17
Extrembeispiel auf ungarisch: "Dessewffy" wird wie "Dezsőfi" ausgesprochen. Das muss man halt für den jeweiligen Namen wissen, aber ansonsten ist die ungarische Aussprache eindeutig.
Bist du sicher, dass das Ungarisch ist? Im Ungarischen gibt es nämlich den Buchstaben "w" eigentlich nicht (wie auch "q" und "x").
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 158er am 18. März 2013, 14:13:58
Extrembeispiel auf ungarisch: "Dessewffy" wird wie "Dezsőfi" ausgesprochen. Das muss man halt für den jeweiligen Namen wissen, aber ansonsten ist die ungarische Aussprache eindeutig.
Bist du sicher, dass das Ungarisch ist?
;D

Im Ungarischen gibt es nämlich den Buchstaben "w" eigentlich nicht (wie auch "q" und "x").
Es handelt sich um einen Eigennamen. Da kanns ein "w" natürlich schon geben.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 13er am 18. März 2013, 14:15:41
Klingt mir wie ein verballhorntes slawisches Desovy o.ä.? Der alte Dessauer? :D
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: raifort1 am 18. März 2013, 16:40:35
Kossuth, Táncsics, Madách und Wesselényi zum Beispiel sind slawischer Ursprung, Puskás hieß Purczeld.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Ferry am 18. März 2013, 17:37:12
Es handelt sich um einen Eigennamen. Da kanns ein "w" natürlich schon geben.
Hm - dann ist der Name aber vermutlich nicht ungarischen Ursprungs. In anderen Eigennamen kann es natürlich auch ein "w" geben, genauso wie in Fremdworten. So wird auch im Ungarischen Taxi mit "x" und nicht etwa Takzi geschrieben (in der Türkei hingegen steht tatsächlich "TAKSî" auf den Taxis!).
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: moszkva tér am 19. März 2013, 11:01:01
Es handelt sich um einen Eigennamen. Da kanns ein "w" natürlich schon geben.
Hm - dann ist der Name aber vermutlich nicht ungarischen Ursprungs. In anderen Eigennamen kann es natürlich auch ein "w" geben, genauso wie in Fremdworten. So wird auch im Ungarischen Taxi mit "x" und nicht etwa Takzi geschrieben (in der Türkei hingegen steht tatsächlich "TAKSî" auf den Taxis!).
Takszi  :lamp: ;)

Die Türken haben tatsächlich eine der konsequentesten Integration von Fremdwörtern, derer es in der Sprache nicht wenige gibt, v.A. aus dem Französischen.
Als ich das erste Mal "Otogar" gelesen habe, dachte ich, das wäre ein altes Ottomanisches Schloss. Dabei ist es nur der Busbahnhof ("Autogare")  :D

So konsequent sind sonst nur die Slawen, die die kyrillische Schrift parallel verwenden, wie beispielsweise die Serben. Die schreiben auch auf latein z.B. Nju Jork, während die Kroaten natürlich New York schreiben.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Konstal 105Na am 19. März 2013, 13:26:47
Natürlich, theoretisch könnte man einen der beiden einsparen. Ist ja bei i, y und ü oder c, k und z oder f, v und w genauso. Aber das gibt's in anderen Sprachen auch, nicht nur im Deutschen.
Ja, im Tschechischen mit dem y und i im Prinzip ja auch. Oder das antiquierte u°.

Als Linguist möchte ich da etwas dazu sagen. Natürlich könnte man die deutsche Sprache um einige Buchstaben(kombinationen) erleichtern, da sie für die Aussprache nicht relevant sind, wie die von Ferry angesprochenen. Ich weiß jedoch aus Erfahrung, dass es die Deutschlernenden dann schwieriger haben, zumindest in einigen Fällen. Warum? Die Antwort liegt bereits im Wort "Fällen". A und Ä alternieren im Deutschen sehr oft miteinander und so kann man jedem, der deutsch lernt, erklären es heißt ein Apfel und mehrere Äpfel. Würde man das ä streichen, so müsste man "Epfel" schreiben und die Alternation a->e erfinden, die aber nicht immer vorkommt. Später dann, wenn jemand genug Sprachgefühl hat, erkennt er dann durch diese Alternationen selbst eine korrekte Wortbildung. Würde man "Epfel" schreiben, würden viele Deutschlernende sicher versuchen die Pluralform mit einer Endung zu Bilden, da die Alternation a->e unlogisch erscheint. Die Alternation Vokal->Umlaut gibt es im Deutschen sehr oft wie etwa u->ü oder o->ö. Jemandem, der sich mit der Sprache befasst, erscheint es somit logisch, dass man "Äpfel" und nicht "Epfel" schreibt es heißt schließlich auch "Storch->Störche"

Das von 13er angesprochene tschechische "ů" hat eine ähnliche Funktion wie das deutsche "ä". Es weißt auf eine gängige Alternation ů->o hin. So heißt es z.B. Bůh (dt. Gott) aber in allen anderen 6 Fällen wird das ů zu einem o z.B. Boha (des Gottes)
Würde man das ů abschaffen und stattdessen u schreiben, müsste man die Alternation u->o erfinden, die aber nicht immer vorkommt. Im Polnischen ist es mit dem ó genauso. Es wird als u gesprochen, weißt aber auf eine Alternation hin, wie z.B. Bóg (Gott) und Boga (des Gottes).

Es geht bei diesen für die Aussprache überflüssigen Buchstaben somit nicht um Ästhetik (auch wenn viele Germanisten*), im Gegensatz zu Polonisten, Romanisten, Bohemisten, etc. meinen es ginge um Ästhetik) sondern darum Alternationen zukennzeichnen. Diese Buchstaben erschweren vielleicht für die Menschen ohne Sprachgefühl die Sprache, für all jene jedoch, die Sprachgefühl haben und sich vielleicht für die Sprache interessieren, sind sie von Vorteil. Für Menschen ohne Sprachgefühl ist es meiner Meinung nach irrelevant, wie man etwas schreibt. Diese Sorte Mensch muss, je nach Talentmangel, mehr oder weniger auswendig lernen, wie man etwas schreibt. Dafür sind diese Menschen in anderen Disziplinen begabt. 

*)Bei solchen Germanisten denke ich mir immer, was sind das nur für Linguisten? Das wären bessere Künstler (wo es um Ästhetik geht), als Sprachwissenschaftler (wo es um sogenannte Hard Facts geht)

Die slawischen Sprachen sind, soweit sie mir bekannt sind, relativ arm an Rechtschreibausnahmen. Im Prinzip wird so geschrieben, wie man spricht, die wenigen Ausnahmen die es gibt, sind durch, ich nenne es immer "menschliche Schwerfälligkeit", entstanden. Die meisten dieser Ausnahmen erscheinen aber wieder logisch, sobald man das Wort konjugiert.

Über den Unterschied zwischen Dialekten und Sprachen gibt es einen wunderschönen, wenn auch nicht immer zutreffenden Spruch: "A language is a dialect with an army and a navy!", sprich wenn eine politische Einheit sagt das ist eine Sprache dann ist das auch eine Sprache, nicht mehr und nicht weniger.

Richtig, da gibt es genug Beispiele dafür. So wird/wurde in Moldawien die Amtssprache Moldawisch genannt, obwohl es sich um Rumänisch handelt.

Linguisten definieren normalerweise, dass alles was untereinander verständlich ist keine eigene Sprache ist.

Mit dieser mir bekannten Definition habe ich ein Problem (wie mit so vielen wissenschaftlichen Definitionen, etwa was ist ein Kontinent; was ist ein Planet), denn in wie weit ist Verstehen auch Verstehen? Ich spreche Deutsch und verstehe Niederländisch ganz gut. Auch die Niederländer, mit denen ich manchmal Deutsch sprach, die selbst jedoch wenig bis gar kein Deutsch konnten, verstanden mich im Großen und Ganzen. Ist Niederländisch desswegen jetzt ein deutscher Dialekt? (Wovon man einst ausging). Ich spreche Polnisch und verstehe auch im Großen und Ganzen Tschechisch, dennoch würde ich beide Sprachen nicht als eine erachten. Im Gegensatz dazu verstehen sich oft Deutschsprachige untereinander nicht, obwohl sie dieselbe Sprache sprechen. Laut dieser Definition müssten, viele Dialekte des deutschsprachigen Raumes, als eigene Sprache gelten.

Ich definiere eine Sprache viel eher an ihrem grammatikalischen Aufbau, denn der ändert sich innerhalb eines Dialektes weniger stark, als innerhalb verwandter Sprachen. Zwar sind in den slawischen Sprachen die Deklinationsschemata sehr ähnlich und manchmal gleich, aber weitere grammatikalische Eigenschaften (Passivkonstruktionen, Vergangenheitsbildung, etc) können zum Teil erheblich von einander abweichen.

So konsequent sind sonst nur die Slawen, die die kyrillische Schrift parallel verwenden, wie beispielsweise die Serben. Die schreiben auch auf latein z.B. Nju Jork, während die Kroaten natürlich New York schreiben.

Polnisch ist auch sehr konsequent, was die Anpassung von Fremdwörtern an die Standardsprache betrifft. Das von dir genannte Beispiel schreibt sich auf polnisch "Nowy Jork". Andere Beispiele sind: Wideo (Video), Seks (Sex), Wulkan (Vulkan)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 19. März 2013, 13:39:49
Es geht bei diesen für die Aussprache überflüssigen Buchstaben somit nicht um Ästhetik (auch wenn viele Germanisten*), im Gegensatz zu Polonisten, Romanisten, Bohemisten, etc. meinen es ginge um Ästhetik) sondern darum Alternationen zukennzeichnen. Diese Buchstaben erschweren vielleicht für die Menschen ohne Sprachgefühl die Sprache, für all jene jedoch, die Sprachgefühl haben und sich vielleicht für die Sprache interessieren, sind sie von Vorteil. Für Menschen ohne Sprachgefühl ist es meiner Meinung nach irrelevant, wie man etwas schreibt. Diese Sorte Mensch muss, je nach Talentmangel, mehr oder weniger auswendig lernen, wie man etwas schreibt. Dafür sind diese Menschen in anderen Disziplinen begabt.
Non sequitur (oder zumindest nur teilweise). Ich hatte nie ein sonderliches Sprachgefühl, konnte genau mit der in Österreich vorherrschenden Methodik: Viel nach Gefühl labern, wenig über Struktur einer Sprache erfahren, absolut nichts anfangen. Ich bin nachwievor überzeugt, daß meine Sprachkenntnisse (und vor allem mein Enthusiasmus in der Schulzeit eine Sprache zu erlernen) wesentlich größer wären, wenn Sprachen strukturierter unterrichtet worden wären (mit Latein hatte ich beispielsweise nie Probleme, mit der mehr oder weniger linguistisch fast identen Sprache Französisch, hätte es mich in der 8. fast gefetzt – gut da kam noch hinzu, daß der Französischlehrer eine Flasche war und der Lateiner nicht). Mag daran liegen, daß meine Talente eher beim Naturwissenschaftlichen lagen – aber gerade solchen Menschen kann man meiner Meinung nach Sprache relativ leicht und effizienter beibringen, wenn man nicht die Methoden für die "Gefühlsmenschen" benutzt. Deswegen mein Schluß: Auch für Menschen ohne Sprachgefühl, ist die Schreibweise relevant. Für Ignoranten vielleicht nicht.

Das von dir genannte Beispiel schreibt sich auf polnisch "Nowy Jork".
Wobei Nowy Jork zu New York ja fast schon eher eine Art Mailand vs. Milano ist.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 13er am 19. März 2013, 13:45:03
wie z.B. Bóg (Gott) und Boga (des Gottes).
Wenigstens gibt's in Polen dazu keinen Plural 8)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 19. März 2013, 13:47:08
Wenigstens gibt's in Polen dazu keinen Plural 8)
Was schreiben die Polen für die olympischen Götter? Oder ist Bóg ein Eigenname wie Allah?
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: moszkva tér am 19. März 2013, 13:53:49
Die slawischen Sprachen sind, soweit sie mir bekannt sind, relativ arm an Rechtschreibausnahmen. Im Prinzip wird so geschrieben, wie man spricht, die wenigen Ausnahmen die es gibt, sind durch, ich nenne es immer "menschliche Schwerfälligkeit", entstanden. Die meisten dieser Ausnahmen erscheinen aber wieder logisch, sobald man das Wort konjugiert.
Da sind am ehesten noch die Russen herauszustreichen, denn das unbetonte O wird sehr schlampig und fast als A ausgesprochen. Moskva wird daher konsequenterweise auf weißrussisch auch "Maskva" geschrieben. Und auf Ukrainisch klar als "Moskva" (mit O) ausgesprochen.
Zitat
Im Gegensatz dazu verstehen sich oft Deutschsprachige untereinander nicht, obwohl sie dieselbe Sprache sprechen. Laut dieser Definition müssten, viele Dialekte des deutschsprachigen Raumes, als eigene Sprache gelten.
Letztlich sind Letzeburgisch und auch Niederländisch aus deutschen Dialekten entstanden. Es sind unabhängige Sprachen in einem Dialektkontinuum, denn im Grenzgebiet auf deutscher Seite ist das lokale Dialekt mit der benachbarten Standardsprache beinahe identisch.
Auch gibt es Bewegungen in der Schweiz, das Schwizerdütsch als eigene Sprache zu definieren und zu verschriften. Auch hier - ein Dialektkontinuum, denn das Schweizer Deutsch ist stark von der sogenannten Hochsprache unterschiedlich, innerhalb des alemannischen Dialektraumes, der auch Baden-Württemberg und Vorarlberg umfasst, jedoch sehr gut verständlich.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Konstal 105Na am 19. März 2013, 16:37:23
Ich bin nachwievor überzeugt, daß meine Sprachkenntnisse (und vor allem mein Enthusiasmus in der Schulzeit eine Sprache zu erlernen) wesentlich größer wären, wenn Sprachen strukturierter unterrichtet worden wären (mit Latein hatte ich beispielsweise nie Probleme, mit der mehr oder weniger linguistisch fast identen Sprache Französisch, hätte es mich in der 8. fast gefetzt – gut da kam noch hinzu, daß der Französischlehrer eine Flasche war und der Lateiner nicht).

Sprachunterricht an Schulen ist ganz etwas Anderes als Sprachunterricht an Universitäten. Deine Aussage über den Französischunterricht in der Schule deckt sich mit vielen Aussagen anderer mir bekannter Österreicher. Die selbe Aussage kenne ich auch von vielen Polen, nur geht es hier um den Deutschunterricht in einer polnischen Schule. Die meisten hätte die Sprache grundsätzlich interessiert und heute bedauern sie, dass sie nicht mehr können, aber die Unterrichtsmethode und der Lehrer waren einfach nur schrecklich. Natürlich kann auch an Universitäten einem die Lust am lernen genommen werden. Das ist aber ein Problem, das bei allen Gegenständen auftreten kann.

Mag daran liegen, daß meine Talente eher beim Naturwissenschaftlichen lagen – aber gerade solchen Menschen kann man meiner Meinung nach Sprache relativ leicht und effizienter beibringen, wenn man nicht die Methoden für die "Gefühlsmenschen" benutzt. Deswegen mein Schluß: Auch für Menschen ohne Sprachgefühl, ist die Schreibweise relevant. Für Ignoranten vielleicht nicht.

Genau darum sind die vermeindlich überflüssigen Buchstaben wie ä, nicht überflüssig. Sie zeigen, wie im Beispiel Apfel-Äpfel, eine Alternation auf einfache Weise nämlich a->ä und nicht a->e, noch dazu weil, wie erwähnt die Alternation Vokal-Umlaut häufig ist, wie eben o->ö (Storch, Störche) oder u->ü (Buch, Bücher). Somit kommt das den "Gefühlsmenschen" durchaus entgegen.

Wenigstens gibt's in Polen dazu keinen Plural 8)
Was schreiben die Polen für die olympischen Götter? Oder ist Bóg ein Eigenname wie Allah?

Natürlich gibt es eine Pluralform von bóg. Sie lautet bogowie. Hingegen Bóg (mit Großbuchstaben) ist ein Eigennahme und bezieht sich, da Polen ein katholisches Land ist, auf den Gott. Wie wohl jedem, der halbwegs mit der katholischen Lehre vertraut ist, bekannt gibt es nur einen Gott. Daher hat das Wort Bóg keine Pluralform.

Da sind am ehesten noch die Russen herauszustreichen, denn das unbetonte O wird sehr schlampig und fast als A ausgesprochen. Moskva wird daher konsequenterweise auf weißrussisch auch "Maskva" geschrieben. Und auf Ukrainisch klar als "Moskva" (mit O) ausgesprochen.

Diese Sprachen habe ich absichtlich ausgelassen, da sie nicht mit dem lateinischen Alphabet geschrieben werden.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 95B am 19. März 2013, 16:45:29
Natürlich gibt es eine Pluralform von bóg. Sie lautet bogowie. Hingegen Bóg (mit Großbuchstaben) ist ein Eigennahme und bezieht sich, da Polen ein katholisches Land ist, auf den Gott. Wie wohl jedem, der halbwegs mit der katholischen Lehre vertraut ist, bekannt gibt es nur einen Gott. Daher hat das Wort Bóg keine Pluralform.
Oh, da erschließt sich mir auf einmal die Bedeutung des Namens Bogumil. :up:
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 19. März 2013, 16:49:52
Oh, da erschließt sich mir auf einmal die Bedeutung des Namens Bogumil. :up:
Ja kanntest du gar nicht den polnischen Nationalkomponisten Bogumil Mozart? >:D
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 13er am 19. März 2013, 16:50:15
Oh, da erschließt sich mir auf einmal die Bedeutung des Namens Bogumil. :up:
Ja kanntest du gar nicht den polnischen Nationalkomponisten Bogumil Mozart? >:D
Theophil? 8)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: hema am 19. März 2013, 17:01:54
Der hat ja wirklich Gottlieb Mozart geheißen!  :D
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 19. März 2013, 17:29:52
Der hat ja wirklich Gottlieb Mozart geheißen!  :D
Was glaubst Du, warum ich ausgerechnet Mozart geschrieben habe. ;)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: W_E_St am 19. März 2013, 18:11:19
Also pauschal zu behaupten Sprachen müssten systematisch(er) unterrichtet werden halte ich für einen genauso gefährlichen Trugschluss wie das Gegenteil!

Die einen sind mehr strukturell-logisch ausgerichtet und ziehen systematischen und theoretischen Unterricht vor, die anderen sind eher intuitiv unterwegs und lernen weit besser und leichter wenn sie die Sprache anwenden und die Theorie nur als Ergänzung dient. Ganz ohne Theorie geht es nicht, das ist klar. Aber wenn Latein mit seinem enormen Fokus auf Grammatik die alleinseligmachende Lösung wäre, gäbe es nicht so viele Fetzen in Latein bzw. Menschen die damit absolut kämpfen.

Jedem das seine!
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: 13er am 19. März 2013, 18:15:47
Die einen sind mehr strukturell-logisch ausgerichtet und ziehen systematischen und theoretischen Unterricht vor, die anderen sind eher intuitiv unterwegs und lernen weit besser und leichter wenn sie die Sprache anwenden und die Theorie nur als Ergänzung dient. ...
Jedem
kann man es aber leider nicht recht machen. Es wird wohl kein Schuljahr in Österreich geben, an dem alles, aber wirklich alles 100% funktioniert. Es tut uns leid, dass du schlechte Erfahrungen in der Schule hattest und wir wünschen dir weiterhin ein schönes Leben!

8) *scnr*
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Konstal 105Na am 19. März 2013, 19:21:42
Die einen sind mehr strukturell-logisch ausgerichtet und ziehen systematischen und theoretischen Unterricht vor

Mit "strukturierter Unterrichten" meine ich vorallem, dass zuerst einmal die Theorie genau erklärt wird (eventuell mit den gängisten Ausnahmen; nicht jedoch allen) und erst danach zu Übungen übergeht, bzw. die Theorie sollte mit plakativen Beispielen erläutert werden. Als Beispiele taugen Wörter/Phrasen des täglichen Lebens, Wörter/Phrasen aus der Muttersprache um es zu vergleichen. Beispiele sollten strukturiert (also in einer Tabelle) übersichtlich dargestellt werden.
Die Menge an Theorie ist umstritten und für alle goldrichtig wird man es nie machen können.

Jedem das seine!

Ich bin auch dafür, dass es nicht nur Grammatikübungen gibt, sondern Übungen, in denen man einen Text frei schreibt. So lernt man ideomatische Ausdrücke, Satzstellungen die als pepping oder formell gelten und diverse Ausdrücke.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Linie 41 am 19. März 2013, 19:23:17
Jedem das seine!
Bin jederzeit dafür, nur wird das mangels Personal und mangels politischem Willen leider nicht funktionieren.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: moszkva tér am 19. März 2013, 23:12:19
Da sind am ehesten noch die Russen herauszustreichen, denn das unbetonte O wird sehr schlampig und fast als A ausgesprochen. Moskva wird daher konsequenterweise auf weißrussisch auch "Maskva" geschrieben. Und auf Ukrainisch klar als "Moskva" (mit O) ausgesprochen.

Diese Sprachen habe ich absichtlich ausgelassen, da sie nicht mit dem lateinischen Alphabet geschrieben werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%81acinka (http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%81acinka)  :lamp:
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Ferry am 20. März 2013, 12:06:39
Takszi  :lamp: ;)
Nein, es schreibt sich ohne "z", wie auf İstanbul'da bir Taksi Plakası 785 Bin Lira (http://www.youtube.com/watch?v=EfasQJEsbqc#) bei 00:20 gut zu erkennen ist.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: moszkva tér am 20. März 2013, 12:23:09
Takszi  :lamp: ;)
Nein, es schreibt sich ohne "z", ...
Ich schrieb von Ungarn. Dort würde es Takszi heißen, sonst würde man ja "Takschi" sagen.  ;)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: pronay am 20. März 2013, 12:28:29
Weil vorhin vom Ungarischen die Rede war, hier eine selbst erlebte Anekdote, die gut hierher passt.

Vor vielen Jahren saß ich mit einem ungarischen Mitglied der einstigen gräflichen Familie Zichy zusammen. Ich habe ihn gefragt, wieso in seinem Familiennamen anstatt "cs" ein "ch" (gesprochen: tsch) vorkommt. Seine Antwort (Akzent bitte gerne dazudenken): "Weiß Du, meine Familie ist ein wenig älter als ungarische Rechtschreibung!"

Was natürlich richtig ist, denn die ungarische Rechtschreibung stammt aus dem späteren 19. Jahrhundert, bis dahin war Lateinisch die Amtssprache Ungarns, wie man auch an meinem einstigen kompletten Familiennamen ersehen kann: Prónay de Toth-Próna et Blathnicza.*)

*) Mein Großvater (ich habe ihn nicht mehr gekannt, er ist 1950 verstorben) wurde einmal gefragt, warum er in der frühen 1920er-Jahren nach der Adelsabschaffung in Österreich nicht, wie so häufig, einen Doppelnamen (à la Mayr-Melnhof oder Müller-Hartburg) gewählt hätte? Er darauf: "Warum sollte ich – Blathnicza, das heißt wahrscheinlich 'Decknest'!" Und er hatte Recht: Blato bedeutet Sumpf im Tschechischen, und "icza" dürfte die Verkleinerungsform sein, also "kleiner Sumpf".
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Conducteur am 20. März 2013, 13:14:57
... auf Französisch kann ich bei einem unbekannten Wort mit guter Erfolgschance erraten, wie man es ausspricht.

Alle Achtung! Du vielleicht.  :up: Ich scheitere zu fast 100%. :( Sogar bei nicht vokalisierten arabischen Texten ist die Aussprache besser zu erraten als bei französischen Texten.  ;)
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Conducteur am 20. März 2013, 13:25:19
Wiener: "Wir schreiben 'Entschuldigung, ich hab Sie nicht verstanden' und sagen Hää"

Da kann ich noch ein Beispiel aus einer Szene "In der Schule" mit Heinz Conrads alias Schüler Zapletal ergänzen. Der Lehrer fragt ihn, den Satz "Das Pferd zieht den Wagen" in die Befehlsform zu setzen. Zapletals Antwort: Hüa!

Das Wienerische ist sehr effizient.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: W_E_St am 20. März 2013, 14:03:49
Takszi  :lamp: ;)
Nein, es schreibt sich ohne "z", ...
Ich schrieb von Ungarn. Dort würde es Takszi heißen, sonst würde man ja "Takschi" sagen.  ;)
Dort ist "Takzi" gestanden, nicht "Taksi". Z ist im Ungarischen ein stimmhaftes s, ergibt also nach dem k auch nicht viel Sinn, passt aber besser als s.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Konstal 105Na am 20. März 2013, 15:14:06
... auf Französisch kann ich bei einem unbekannten Wort mit guter Erfolgschance erraten, wie man es ausspricht.

Alle Achtung! Du vielleicht.  :up: Ich scheitere zu fast 100%. :( Sogar bei nicht vokalisierten arabischen Texten ist die Aussprache besser zu erraten als bei französischen Texten.  ;)

Die Aussprache des Französischen ist für mich kein großes Problem, da die Regeln in sich konsistent sind. Bei Englisch und Deutsch ist es eindeutig schwieriger.

Da sind am ehesten noch die Russen herauszustreichen, denn das unbetonte O wird sehr schlampig und fast als A ausgesprochen. Moskva wird daher konsequenterweise auf weißrussisch auch "Maskva" geschrieben. Und auf Ukrainisch klar als "Moskva" (mit O) ausgesprochen.

Diese Sprachen habe ich absichtlich ausgelassen, da sie nicht mit dem lateinischen Alphabet geschrieben werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%81acinka (http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%81acinka)  :lamp:

Ich wusste gar nicht, dass sie im Internet so gerne verwendet wird. Ich muss gestehen, mein Wissen über Weißrussisch ist leider klein.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Ferry am 20. März 2013, 15:33:34
Ich schrieb von Ungarn. Dort würde es Takszi heißen, sonst würde man ja "Takschi" sagen.  ;)
Ich hatte geschrieben: (in der Türkei hingegen steht tatsächlich "TAKSî" auf den Taxis!). und da du in deinem Posting nicht explizit dazugeschrieben hast, dass du von Ungarn sprichst, habe ich angenommen, dass du dich auch auf die Türkei beziehst. Du hast ja nur "Takszi" geschrieben, ohne sonstigen Kommentar. Woher sollte ich wissen, dass du Ungarisch gemeint hast?

Im Ungarischen würde man außerdem "Takzi" schreiben, also das "z" statt "sz" verwenden. Eine bekannte ungarische Likörmarke heißt z.B. "Ekzkvizit", was unserem "Exquisit" entspricht.

Außerdem gibt es im Ungarischen kein großes I mit Punkt (î), weil das Türkische zwei Arten von I (jeweils groß/klein mit Punkt und ohne Punkt) kennt.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: benkda01 am 20. März 2013, 20:15:04
Im Ungarischen würde man außerdem "Takzi" schreiben, also das "z" statt "sz" verwenden.
Aber wirklich nicht! ???
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Ferry am 21. März 2013, 08:34:56
Im Ungarischen würde man außerdem "Takzi" schreiben, also das "z" statt "sz" verwenden.
Aber wirklich nicht! ???
Ich glaube schon (siehe meinen vorigen Beitrag -> Likörmarke -> "x" wird durch "kz" ersetzt). Aber es ist wohl müßig, darüber zu diskutieren...  :lamp:
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: raifort1 am 21. März 2013, 12:25:53
 im Ungarischen wird viel ersetzt, aus gentry wird dzsentri, zum Beispiel.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Katana am 11. August 2022, 07:27:22
Ja, in der Tat.
Auf dem 2. Bild ganz links, ist das ein Kieberer oder ein Aufsichtsorgan der WVB?
Ein Kieberer ist nicht uniformiert.
Das weiß ein durchschnittlicher Wiener nicht, und ein im 19. in die Schule gegangener noch viel weniger, dass, zumindest im Polizeijargon, nur die Kriminalbeamten als Kieberer bezeichnet werden.

Die Polizei selber (https://www.polizei.gv.at/wien/start.aspx?nwid=30634C425A59774F7535733D&ctrl=3734335266674D385951343D&nwo=2) sieht den Kieberer/Kiwara als Universalbegriff für Polizisten.
Zitat
Polizeibeamte werden im Volksmund oftmals als „Kiebara“, „Kiwara“ oder „Kieberer“ bezeichnet.

Auch Wiktinoary (https://de.wiktionary.org/wiki/Kieberer) sieht die Verwendbarkeit universell
Zitat
Bedeutungen:
[1] österreichisch, abwertend, vor allem wienerisch: Angehöriger der Polizei
Herkunft:
aus der Gaunersprache[1]
Synonyme:
[1] Gendarm, Polizeibeamter, Polizist, Schutzmann; österreichisch: Wachmann; scherzhaft: das Auge des Gesetzes; abwertend: Bulle, Bullenschwein, Polyp; gaunersprachlich: Pallopete

Ich habe nur diese Quelle (https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/771068) gefunden, nach der nur weniger gut Informierte die Uniformierten so nennen.
Zitat
Der Ausdruck Kiberer (auch Kieberer, Kiwara), Mehrzahl: Kiberei (auch Kieberei, Kiwarei), wird in Österreich, speziell in Wien, umgangssprachlich für 'Polizist' bzw. als Bezeichnung für die gesamte Polizei verwendet.

Das Wort soll ursprünglich nur für Beamte verwendet worden sein, die Prostituierte kontrollierten. In den letzten Jahrzehnten werden auch uniformierte Polizisten so bezeichnet. Innerhalb der Polizei wird das Wort für die im Kriminaldienst stehenden Kollegen verwendet.
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: hema am 11. August 2022, 12:42:59
Die "Kieberei" war die Kriminalpolizei, die Polizei war die "Schmier".
Titel: Re: Wienerisch
Beitrag von: Beutetiroler am 11. August 2022, 23:30:42
oder die "heh"