Autor Thema: Zweirichtungsbetrieb in Wien  (Gelesen 70284 mal)

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moszkva tér

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #60 am: 10. April 2015, 00:31:42 »
Solange die Kletterweiche noch nicht erfunden ist, sind Zweirichtungsfahrzeuge bei Baustellen nicht sinnvoll

Man darf allerdings nicht vergessen, dass Wien viel dichtere Intervalle hat als andere Städte. Bei einem 10-Minuten-Intervall ist ein kurzer eingleisiger Abschnitt mit Kletterweichen machbar, aber nicht bei einem dichten Takt wie etwa am 43er oder 49er.

Bist du jetzt die neue Klingelfee?

PS: Ich halte Zweirichtungsfahrzeuge derzeit auch nicht für sinnvoll. Aber: Sollte man sich entscheiden, massiv die Straßenbahn auszubauen, könnte ich mir schon vorstellen, ein neues Subnetz zu errichten, um dort mit Zweirichtungswagen zu fahren (z.B. 100 neue Straßenbahnkilometer in 10 Jahren in Transdanubien). Für kurzzeitige und einmalige Aktionen wie z.B. ein kurzer J zur EM ist es aber den Aufwand nicht wert!

95B

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #61 am: 10. April 2015, 00:45:56 »
Solange die Kletterweiche noch nicht erfunden ist, sind Zweirichtungsfahrzeuge bei Baustellen nicht sinnvoll

Man darf allerdings nicht vergessen, dass Wien viel dichtere Intervalle hat als andere Städte. Bei einem 10-Minuten-Intervall ist ein kurzer eingleisiger Abschnitt mit Kletterweichen machbar, aber nicht bei einem dichten Takt wie etwa am 43er oder 49er.

Bist du jetzt die neue Klingelfee?

Nein, aber bei dichten Intervallen sind solche Sachen einfach nicht vernünftig umsetzbar, weil schon geringe Verspätungen große Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit der Linie haben.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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haidi

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #62 am: 10. April 2015, 21:37:19 »
Bist du jetzt die neue Klingelfee?
Nein, aber bei dichten Intervallen sind solche Sachen einfach nicht vernünftig umsetzbar, weil schon geringe Verspätungen große Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit der Linie haben.
Es geht weniger um eingleisige Abschnitte als wie schon von Benkda01 geschrieben um temporäre Endstationen.
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95B

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #63 am: 10. April 2015, 21:41:46 »
Es geht weniger um eingleisige Abschnitte als wie schon von Benkda01 geschrieben um temporäre Endstationen.

Das ist bei dichtem Intervall noch schlimmer, weil die Wendezeit berücksichtigt werden muss.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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GS6857

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #64 am: 10. April 2015, 22:22:51 »
Kleine Anmerkung: In Brüssel finden derzeit (also genauer gesagt 6 Monate für 900 m Gleisneulage) Gleisbauarbeiten statt. Die Linie 92 ist derzeit bis Lancaster verkürzt und wechselt über eine Parallelweiche an der temporären Endstelle. Das funktioniert eigentlich relativ problemlos.
Der Schienenersatzverkehr-Bus (T-Bus genannt) wartet am reservierten Parkstreifen vor der Haltestelle. Kurz bevor die Tramway kommt, fährt der Bus in die Haltestelle, die Tramway folgt nach und löst über einen Oberleitungskontakt eine Ampel für die nachfolgenden Autos aus. Diese Ampelschaltung wurde erst später eingerichtet, da die Autos immer der Tramway nachfuhren. Die Fahrgäste steigen in den Bus um (nicht alle kapieren es, einige "Gelbjacken" ersuchen freundlichst umzusteigen). Zweiter Fahrer (Gelbjacke) steigt auf den rückwertigen Führerstand. Bus fährt ab, Tram folgt bis zur Parallelweiche (ist nun auf Rückfallweiche umgestellt worden; am Anfang stand dort eine Gelbjacke mit der Weichenkrücke). Zweiter Fahrer fährt den Zug über die Parallelweiche (Oberleitungskontakt schaltet die Autoampel wieder auf grün) in die gegenüberliegende Abfahrtshaltestelle. Die Straße wurde dort zur Einbahn erklärt, da in der stadteinwärtigen Richtung die Stehzeit eingehalten wird. Das Intervall beträgt ca. 5 - 6 min in der HVZ.
Das Umsteigen/Anschluß funktioniert einwandfrei, jedoch fährt der Bus über einen sehr staugefährdeten Straßenzug.

Hier die provisorische Endstelle: https://goo.gl/maps/UC4XB

Übersichtsplan: http://www.stib-mivb.be/irj/go/km/docs/STIB-MIVB/INTERNET/attachments/netinfo_inforeseau/plan%20rue%20du%20Ham.jpg

Mit der richtigen Organisation ist es mit Zweirichtungswagen ohne weiteres möglich auf der Straße zu wenden. Wenn die Linie in ganzer Länge befahren wird und es zu starken Verspätungen kommt, wird auf dieser Parallelweiche auch im Einmannbetrieb gewendet (ohne Gelbjackenhilfe). Mitten im Straßenverkehr, gegen die Fahrtrichtung!

Aber vielleicht geht das nur so einfach weil es Flexity sind  ;)

Wie viele Gründe möge es in Wien geben, warum ein Wenden nicht möglich ist.

Grundsätzlich ist aber das Verkehrsangebot in Wien wesentlich besser als in Brüssel (besser Intervalle, .... )




benkda01

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #65 am: 11. April 2015, 01:37:16 »
Das ist bei dichtem Intervall noch schlimmer, weil die Wendezeit berücksichtigt werden muss.
Warum geht es dann anderswo?

(Und ja, solche Fragen muss man normalerweise eher der Klingelfee stellen :D )

95B

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #66 am: 11. April 2015, 10:06:11 »
Das ist bei dichtem Intervall noch schlimmer, weil die Wendezeit berücksichtigt werden muss.
Warum geht es dann anderswo?

Anderswo herrscht ja kein so dichtes Intervall. Stell dir eine eingleisige Wendestelle mit Kletterweiche in der Brünner Straße vor der Schnellbahnbrücke vor. Das geht am Wochenende gut, aber nicht in der HVZ unter der Woche.
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60er

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #67 am: 11. April 2015, 10:18:11 »
Anderswo herrscht ja kein so dichtes Intervall. Stell dir eine eingleisige Wendestelle mit Kletterweiche in der Brünner Straße vor der Schnellbahnbrücke vor. Das geht am Wochenende gut, aber nicht in der HVZ unter der Woche.
Nur weil es in der Brünner Straße nicht geht, geht es nicht in ganz Wien nicht. Es gibt genug Linien, wo es möglich wäre, erst recht über die Sommermonate. Mit traktionsfähigen Zügen in 6-Minuten-Intervallen wäre es wahrscheinlich auch in der Brünner Straße kein Problem.

normalbuerger

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #68 am: 11. April 2015, 10:22:11 »
Es kann niemals gehen, denn bei der U6 z.B. Können Sie in der Früh beim 2,5 Min Intervall auch nie wenden >:D
Es würde für alles eine Lösung geben, wenn man nach einer Lösung suchen würde.

60er

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #69 am: 11. April 2015, 10:32:41 »
Es kann niemals gehen, denn bei der U6 z.B. Können Sie in der Früh beim 2,5 Min Intervall auch nie wenden >:D
Es würde für alles eine Lösung geben, wenn man nach einer Lösung suchen würde.
Die U6 wendet aber auch nicht eingleisig und über eine Kletterweiche.

haidi

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #70 am: 11. April 2015, 11:11:10 »
Anderswo herrscht ja kein so dichtes Intervall. Stell dir eine eingleisige Wendestelle mit Kletterweiche in der Brünner Straße vor der Schnellbahnbrücke vor. Das geht am Wochenende gut, aber nicht in der HVZ unter der Woche.
Überlegung:
Fahrgastwechsel im eingleisigen Bereich (steht noch ein Zug im eingleisigen Bereich, kann man auch vorher aussteigen lassen), Einsteiger links, Aussteiger rechts, linke Türen erst 30-40 Sekunden nach den rechten Türen öffnen.
Fahrerwechsel in der Enstation, d.h. der kommende Fahrer steigt vom Zug und der neue Fahrer steigt vorne ein, spart auch Zeit. Das müsste in einem 3-Minuten-Intervall problemlos zu schaffen sein. Wird es wirklich einmal knapp, dann fährt ein Zug, der vor der eingleisigen Strecke aussteigen ließ, weiter nach hinten und steht dort halt für ein paar Minuten, bis er wieder problemlos einfädeln kann.
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Klingelfee

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #71 am: 11. April 2015, 11:55:08 »
Auch wenn ihr meine Meinung kaum akzeptiert. Nur weil ich vielleicht irgendwann irgendwo mal Baustellen bedingt kürzen muss, Zweirichtungsfahrzeuge anzuschaffen halte ich für Schwachsinn.
Begründung: Ich führe zu 99,9 % aller Fahrten einen Führerstand unnötig spazieren, den man sonst mit Sitzplätze für die Fahrgäste nutzen kann.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Klingelfee

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #72 am: 11. April 2015, 11:58:00 »
Es kann niemals gehen, denn bei der U6 z.B. Können Sie in der Früh beim 2,5 Min Intervall auch nie wenden >:D
Es würde für alles eine Lösung geben, wenn man nach einer Lösung suchen würde.
Die U6 wendet aber auch nicht eingleisig und über eine Kletterweiche.
Und die U6 hat in Floridsdorf sogar 4 Gleise zum wenden
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Geamatic

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #73 am: 11. April 2015, 11:59:52 »
Und du beidseitigen Türen darf man auch nicht vergessen. Da fallen nochmal genügend Sitzplätze weg.

benkda01

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #74 am: 11. April 2015, 12:28:30 »
Anderswo herrscht ja kein so dichtes Intervall. Stell dir eine eingleisige Wendestelle mit Kletterweiche in der Brünner Straße vor der Schnellbahnbrücke vor. Das geht am Wochenende gut, aber nicht in der HVZ unter der Woche.
Soso? ;)