Hm - in Berlin habe ich eigentlich auch nur ganz klassische Stationstypen, eher klein dimensioniert gesehen.
Kommt drauf an, welche Du im Sinne hast: die vor dem ersten Weltkrieg gebauten Stationen (sowie einige der heutigen U6 und U7) befinden sich in einfacher Tieflage, so dass die Ausgänge z.T. nur auf den Mittelstreifen führen. Der erste Abschnitt der heutigen U5 (Alexanderplatz - Friedrichsfelde, eröffnet 1930) war in mehrfacher Hinsicht ein Meilenstein: einmal durch den Neubau des U-Bahnhofs Alexanderplatz, der für die zahlreichen Aufgaben, die er hat (vier U-Bahnlinien [bis heute gibt es nur drei davon], Übergang zur S-Bahn, zur Straßenbahn und Erschließung des Berliner Stadtzentrums) relativ übersichtlich gestaltet ist, bei sehr kurzen Umsteigewegen zwischen U2/U5 und U5/U8 und einer Trennung der verschiedenen Umsteigendenströme.
Aber auch, weil es für fast alle anderen Stationen gab es einen Standardentwurf, mit relativ hohen Bahnsteighallen, Zugängen auf beiden Seiten des Bahnsteigs, die sich auf einer Zwischenebene nochmal teilten, um auf beiden Straßenseiten Zugänge anzubieten, und mit einer Kennfarbe für jede Station. Das Prinzip wurde nicht nur bei den Erweiterungen aus DDR-Zeiten fortgeführt, sondern auf den ältesten Stationen bei der Sanierung 2004/05 wieder hergestellt. Nur bei der jüngsten Verlängerung zum Hauptbahnhof wurde es leider aufgegeben. Für Stammfahrgäste ist das Prinzip extrem praktisch: wenn man nachts müde nach Hause fährt, braucht man die Augen nur leicht öffnen, um die Stationsfarbe wahrzunehmen, und weiß sofort: "Hellgrün = Madgalenenstraße".
Tut mir Leid, dass ich off-topic schreiben, aber zur Berliner U-Bahn-Architektur könnte man wahrscheinlich ganze Bücher füllen. Und ich finde es jedesmal spannend, wie man bei einer simplen U-Bahn-Fahrt in Berlin fast alle Architekturstile des 20. Jahrhunderts erleben kann (außer Jugendstil). Zurück nach Wien:
Ist nicht der eigentliche Flaschenhals der Einstieg in den Zug?
Und hier kann man m.E. dazu beitragen, dass es sich weniger staut, indem man an den wichtigsten Stationen einer Linie die wichtigsten Zugänge immer an anderen Stellen plant, um für eine gleichmäßigere Verteilung der Fahrgäste in den Zügen zu sorgen.
Das hat man m.E. bei der U3, immerhin jüngste Wiener Linie, ganz gut hinbekommen: am Stephansplatz liegt der Zugang in der Mitte, am Westbahnhof zwischen Mitte und Bahnsteigende Richtung Simmering (und auch noch auf zwei Stiegen aufgeteilt), in Landstraße am Bahnsteigende Richtung Ottakring und bei vielen weniger bedeutenden Stationen dazwischen jeweils an den Bahnsteigenden.
Zum Wiener Karlsplatz: Die U2-Lifte wurden erst nachträglich eingebaut, die Suche nach einem passenden Platz war schwierig. Die Glaswand zur Wiedner Hauptstraße wurde allerdings von Anfang an kritisiert.
Danke für die Info! Wurde da ja ein Grund genannt, welchen Sinn diese Glaswand haben soll?