Das Problem sind in erster LInie die Vorfälle und nicht die Sensationsgier. Da wäre es besser, den Betrieb überhaupt einzustellen, dann können diese Vorfälle nicht mehr passieren. Glaubst du, dass da ständig einer hinter der Glaswand steht und filmt und darauf warten, dass jemand überfahren wird?
Der Fahrerplatz sollte aus Sicherheitsgründen massiver und nicht einsehbar abgesichert sein.
Welche Sicherheit bringt eine Holzwand gegenüber einer dickeren 2-3 Scheiben-Verbundglaswand? Eigentlich nur die, dass der Fahrer beim Nasenbohren und Telefonieren nicht beobachtet und vor allem gefilmt werden kann.
Meines Wissens nach bezahlt ja das AMS schon seit den frühen 2000-Jahren die Ausbildung für einen Bediensteten, der von dort kommt. Korrigiere mich bitte, falls das so nicht stimmt.
Zur Sensationsgier und Vorfälle:
Sterbefälle auf der Straße, Suizide, Unfälle mit Todesfolge wird es so lange geben, solange es die Menschheit geben wird. Ich bin, hervorgerufen durch das heutige Gesellschaftsbild schon der Meinung, daß es einen gewissen Personenkreis gibt, die tatsächlich nur darauf warten, das etwas passiert, sie dies posten können und dadurch sich selbst in Szene setzen wollen und dabei die Rettungskräfte massiv behindern. Sichtschutzwände müssen aufgebaut werden um als erstes das Opfer zu schützen. Printmedien zeigen, ja, honorieren es sogar mit EUROs, Politiker nützen es, selbst im ORF hört man es stündlich, das auf Twitter oder Facebook einiges in abscheulicher Form kundgetan wird. So komme ich auf das Wort Sensationsgier und seiner Gewichtigkeit.
Zum Fahrerplatz:
MMn sollten wir hier einerseits nicht über die Fahrer so hart urteilen und alle in einen Topf werfen. Es gibt noch immer - Gott sei Dank - ettliche, die ihren Dienst doch korrekt verrichten. Das eine oder andere schwarze Schaf eliminiert sich eh' von selbst. Da muß man nur zuwarten können.
Ob jetzt eine Rückwand aus Glas, Holz oder Kunststoff: da würde ich eindeutig aus relevanten Gründen Kunststoff bevorzugen, ich denke da auch an die 119 Stück Lok 2000, die in den Jahren 1991 bis 1996 in Dienst gestellt wurden, deren Führerstandkabine aus beschußfestem Kunststoff (ja, es wurden damals tatsächlich solche Tests bei dieser Lok durchgeführt) besteht.
Ich bin auch der Meinung, es geht einen Fahrgast das Tun eines Bediensteten am Führerstand, sowohl U-Bahn als auch Vollbahn (ICE) absolut nichts an. Das auf die Strecke schauen ist ein Gag eines Managers, der sich damals mit diesem Glaswand-Gag im Zuge der Inbetriebsetzung der ICE 2-Generation ein Marketing-Denkmal zu setzen glaubte. In Wirklichkeit tat er für das Personal nichts Gutes. Ich will da auch nichts beschönigen, liegt mir auch fern. Sicher, man hat nichts am Arbeitsplatz zu verbergen, schaut cool aus, mit 300 Sachen oder mehr über die Strecke zu rasen, aber gerade im Vollbahnbetrieb, da geht es um mehr, da geht es auch um rechtliche Dinge, um Paragraphen. Und da kann ein in betrieblicher und rechtlicher Hinsicht nicht versierter Fahrgast - der gar nicht um die tatsächlichen Tätigkeiten, die während einer Dienstausübung zu setzen sind - sehr viel anrichten. Wenn es einen Vorfall gibt, daß muß sich das Unternehmen mit dem Bediensteten selbst, u.U. auch mit der Behörde, ausmachen. Welch manche Mißverständnisse aus Unwissenheit entstehen können, ließt man ja manchmal auch hier im Forum.
@Kurzzug:
Was sind 30 Sec. gegen die Ewigkeit? So wichtig kann gar nichts sein auf der Welt, außer ein Atemzug.
Diese 30 Sec. - sollte ich sie bei einer Wendefahrt tatsächlich verlieren - hole ich bei einer Gesamtfahrzeit von angenommen 32 Minuten - locker wieder ein. Da dürfte ich unterwegs z.B. auf der U4 am Karlsplatz oder Wien-Mitte keinen Fahrgastwechsel durchführen. Da verliere ich auch Sekunden. Oder u.U. gewinne ich dort Sekunden.
Was allerdings zu einem stabil laufenden Betriebsablauf wesentlich mehr beitragen würde wäre, daß sich die Fahrgäste nicht vor eine Tür stellen, aussteigende Fahrgäste beim verlassen des Zuges einengen, sondern sie ungehindert mit dem nötigen Freiraum aussteigen lassen und sich die neu zugestiegenen Fahrgäste im Innenraum eines Zuges - auch in der Zugmitte - verteilen würden.