Autor Thema: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz  (Gelesen 41775 mal)

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Katana

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #60 am: 10. April 2022, 10:26:39 »
Du solltest wissen, dass Österreich nicht nur einige Mio Fußballtrainer, sondenr 9 Mio Nationaltrainer hat.
Danke, ich lerne gerne dazu.

Aber in diesem Forum gibt es sicher einige, die es in vielen Fällen besser wissen, als die es WL machen.
Ich habe aus eigener Erfahrung gelernt, dass komplexe Aufgaben immer besser von Teams bearbeitet werden. Einer alleine, und selbst wenn er der größte Experte ist, vergisst meistens einen wichtigen Parameter.

Hbf

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #61 am: 12. April 2022, 23:06:20 »
Die S-Bahnstation geht ab 19. (oder 20.?) April wieder in Betrieb; die Passage im Erdgeschoss wurde derweil komplett ausgeschlachtet, es wird wohl ein längeres Provisorium geben. Laut ÖBB dauern die Arbeiten auf ihrer Seite allerdings nur bis 2025. Vermutlich wird die Passage auf ÖBB-Seite deutlich vorher fertig, umgekehrt wie damals am Südtiroler Platz.
Beim gesperrten Bereich der Gürtelabbiegespuren wurde der Bodenaufbau komplett entfernt und das USTRAB-Bauwerk wird derzeit neu abgedichtet, daher auch die Aufzugssperre.

Bei der Ecke zur Grünwaldgasse wird gerade die Bauwerksdecke betoniert bzw. armiert. Hier kommt vermutlich ein Notausgang oder Kollektorbauwerk.
Beim Bild "Reinprechtsdorfer Straße" kommt der künftige Stationszugang auf der Nordseite hin.

Monorail

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #62 am: 14. April 2022, 06:26:53 »
Wie genau entlastet das Meidling/Hbf von den Hauptpendlerquellen Westbahn-FV und Südbahn?
Warum sollte die Verlängerung der Straßenbahn vom Otto-Probst-Platz nach Alterlaa über Gutheil-Schoder-Gasse und nicht über Inzersdorf Lokalbahn führen?
Mein Ansatz ist, dem Südbahn-FV von der Pottendorfer Linie  - so es sich fahrplantechnisch ohne größere (prim., sek. etc.) Mehrkosten unterbringen lässt - einen Halt bei der U2-Endstelle zu geben. 

Ein neuer Südbahnhof quasi, der wie Meidling mit U-, S-, Lokal- und potentiell Straßenbahn verknüpft ist und einige starke Pendlerströme abfängt, bevor die Meidling überquellen lassen.
Man ist mit S60, U2, Lokalbahn und 11er in unter 20, teilweise sogar unter 10 Minuten, im Stadtzentrum, in Meidling, am HBF, Reumannplatz, in Alterlaa, Vösendorf inkl. SCS, der Südstadt oder Wiener Neudorf.

Ein FV-Halt eröffnet die Option, von Graz kommende Züge über Wien Süd nach Linz zu führen, falls entsprechende FG-Potentialanalysen solche Direktverbindungen empfehlen. Hütteldorf käme da mitunter als zweiter Wien-Halt dieser Züge in Frage zwecks des Nordwest-Anbindung. Und auch so manchem Anhänger des in Hü'df angesiedelten Fußballklubs gefallen diese Schnellzugverbindungen garantiert.  8)

Edit: die Idee zu diesem "Randfernbahnhof" entstammt dem Prager Fernverkehrshalt Holesovice, der zumindest vor ca 15 Jahren die Funktion als "der" Prag-Halt für Züge Südbahnhof (1-9) - Berlin hatte. Man ist von Holesovice mit der U-Bahn ebenso in wenigen Minuten im Zentrum.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

highspeedtrain

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #63 am: 14. April 2022, 08:11:03 »
@monorail

Eine Haltestelle an der Pottendorfer Linie bei der U2 Gutheil-Schoder-Gasse wäre sicher zu überlegen, aber wohl kaum für den Fernverkehr. Züge an Meidling und dem Hauptbahnhof vorbeizuführen, führt zum Verlust von Anschlussmöglichkeiten, und das kann man nicht wollen (ganz zu schweigen davon, dass die Verbindungen in die verschiedenen Teile Wiens ab Meidling und Hbf dennoch um ein Vielfaches besser sind, als ab Gutheil-Schoder-G). Und selbst ab zentralen Teilen Wien würde die Gesamtfahrzeit zunehmen - erst recht bei deinem Vorschlag über Hütteldorf zu fahren, mit deutlicher Mehrfahrzeit. 

Ich halte daher nichts davon; der Doppelknoten Hbf/Meidling passt genau und hat auch noch genug Kapazität, gerade dann, wenn in Meidling der Südbahn-FV dann vom Westbahn-FV entflochten sein wird.

Aus meiner Sicht ist daher Deine Idee eine Lösung für ein Problem, das gar nicht existiert.


Kurzzug

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #64 am: 14. April 2022, 15:33:31 »
Wie genau entlastet das Meidling/Hbf von den Hauptpendlerquellen Westbahn-FV und Südbahn?
Warum sollte die Verlängerung der Straßenbahn vom Otto-Probst-Platz nach Alterlaa über Gutheil-Schoder-Gasse und nicht über Inzersdorf Lokalbahn führen?
Mein Ansatz ist, dem Südbahn-FV von der Pottendorfer Linie  - so es sich fahrplantechnisch ohne größere (prim., sek. etc.) Mehrkosten unterbringen lässt - einen Halt bei der U2-Endstelle zu geben. 

Ein neuer Südbahnhof quasi, der wie Meidling mit U-, S-, Lokal- und potentiell Straßenbahn verknüpft ist und einige starke Pendlerströme abfängt, bevor die Meidling überquellen lassen.
Man ist mit S60, U2, Lokalbahn und 11er in unter 20, teilweise sogar unter 10 Minuten, im Stadtzentrum, in Meidling, am HBF, Reumannplatz, in Alterlaa, Vösendorf inkl. SCS, der Südstadt oder Wiener Neudorf.

Ein FV-Halt eröffnet die Option, von Graz kommende Züge über Wien Süd nach Linz zu führen, falls entsprechende FG-Potentialanalysen solche Direktverbindungen empfehlen. Hütteldorf käme da mitunter als zweiter Wien-Halt dieser Züge in Frage zwecks des Nordwest-Anbindung. Und auch so manchem Anhänger des in Hü'df angesiedelten Fußballklubs gefallen diese Schnellzugverbindungen garantiert.  8)

Edit: die Idee zu diesem "Randfernbahnhof" entstammt dem Prager Fernverkehrshalt Holesovice, der zumindest vor ca 15 Jahren die Funktion als "der" Prag-Halt für Züge Südbahnhof (1-9) - Berlin hatte. Man ist von Holesovice mit der U-Bahn ebenso in wenigen Minuten im Zentrum.

Frage 2 hast du nicht beantwortet und Frage 1 eher umschifft. Welche starken Pendlerströme werden denn dort abgefangen bevor sie den Bahnhof Meidling treffen? Die Ebreichsdorfer und Eisenstädter hätte ich noch nie als große Belastung der Bahnsteige 7/8 wahrgenommen, wie denn auch, wenn sie nicht mal den Einsatz von Doppeltraktionen rechtfertigen. Die meisten Wr. Neustädter nutzen heute die Südbahn und werden es dank der schnelleren Fahrzeit der Südbahn-IRX wohl auch zukünftig tun.

Zum Rest stimme ich highspeedtrain zu.

38ger

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #65 am: 17. April 2022, 12:58:16 »
Ein Fernverkehrshalt in der Pampa, wo nichts, aber auch gar nichts fernverkehrsrelevantes vorhanden ist. Nicht ein Mal die lamgsamen Fernverkehrszüge Salzburg-Wien bleiben in Hütteldorf stehen, wo man mit U4 und S45 ja zumindest zwei hochwertige Schnellverkehrsmittel hätte. Zwischen Wien Hbf und Breclav bleiben weder Railjets, noch Eurocitys noch Regiojet in Simmering oder Stadlau stehen, aber der Südbahn-FV soll irgendwo in Inzersdorf stehen bleiben...weit über 90% der Fahrgäste aus Wien würden sich über die Fahrzeitverlängerung ärgern...
Nein, sorry...dort braucht wirklich niemand einen Fernverkehrshalt, in die WLB kann man ja ohnehin in Meidling umsteigen.

Sinnvoll wäre, dass alle Züge aus Norden und Osten auch nach Wien Meidling fahren und alle Züge aus Süden auch zum Hbf. fahren, beides ist derzeit leider nicht der Fall.
Am Matzleinsdorfer Platz wären zusätzliche Bahnsteige natürlich sinnvoll, um die U2 dorthin besser rechtfertigen zu können, zusätzliche Halte der Züge aus Tschechien in Stadlau und Simmering wären wohl auch sinnvoll, aber ein FV-Halt in Inzersdorf braucht wirklich niemand!

haidi

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #66 am: 17. April 2022, 14:17:26 »
Ein Fernverkehrshalt in der Pampa, wo nichts, aber auch gar nichts fernverkehrsrelevantes vorhanden ist. Nicht ein Mal die lamgsamen Fernverkehrszüge Salzburg-Wien bleiben in Hütteldorf stehen, wo man mit U4 und S45 ja zumindest zwei hochwertige Schnellverkehrsmittel hätte.
WAr früher aber normal, dass die Fernverkehrszüge Richtung Wien in Hütteldorf gehalten haben. In der Gegenrichtung bin ich nicht sicher, Vor einigen Jahren gab es einen, der von Meidling kommend in Hütteldorf stehen geblieben ist, ich glaube, das war ein Night-Jet, jedenfalls ist mein Cousin von Hütteldorf nach München gefahren.
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Tramwayhüttl

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #67 am: 17. April 2022, 15:09:14 »
Nach Wien haben alle FV-Züge in Hütteldorf gehalten, vom Westbahnhof kommend nur vereinzelte ICs und ENs, da bin ich mir aber nicht sicher, auf alle Fälle nicht alle Fernzüge.
AFAIK war das bis zur Umlegung des FV nach Meidling/zum Hbf so.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #68 am: 18. April 2022, 05:09:04 »
Am Matzleinsdorfer Platz wären zusätzliche Bahnsteige natürlich sinnvoll, um die U2 dorthin besser rechtfertigen zu können,

Bevor du (oder irgendwer) zusätzliche Bahnsteige am Matzleinsdorfer Platz forderst solltest du dich mal mit dem Betriebskonzept zwischen Hbf und Meidling vertraut machen und dann im Detail darlegen für welche Züge du dort Halte forderst.

Ein bisschen mehr Detailfreude vor solchen Forderungen wäre schon schön.

Monorail

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #69 am: 18. April 2022, 06:20:15 »
Wie genau entlastet das Meidling/Hbf von den Hauptpendlerquellen Westbahn-FV und Südbahn?
Warum sollte die Verlängerung der Straßenbahn vom Otto-Probst-Platz nach Alterlaa über Gutheil-Schoder-Gasse und nicht über Inzersdorf Lokalbahn führen?
Entlastung: indirekt, indem zusätzliche Kapazitäten durch Umlenkung sekundärer Pendlerströme geschafft werden. Hier würde ich zu der WLB und S/R/REX-Zügen der Pottendorfer genauso den erwähnten hypotetischen Fernzug Graz-Wien-Linz dazuzählen, der nach dem Wildschweintunnel nur in Wien GSG stehenbleibt und über die Po'dorfer nach Wr. Neustadt weiterdüst.
Auch der Einpendler aus Alterlaa (oder analog Otto-Probst-Siedlung, Schöpfwerk etc.), der auf 11-U2 statt (16A-)U6-49 zur Siebensterngasse wechselt, fällt in die Kategorie.
Weitere Entlastung sichert die geographische Nähe zu A23 und B17. Eine P&R bei der Bahnstation reduziert die Zahl der Blechkisten, die den Wienerberg hinaufrollen. Die Sinnhaftigkeit eines eigenen P&R bei der U2-Wienerberg City wäre mMn nichtsdestotrotz gegeben. Volle U2-Züge freuen das Rathaus.

Führung der Straßenbahn: wie stelltest du dir die Führung über Inzersdorf Lokalbahn in etwa vor?

Bei GSG lässt sich mit der WLB niveaufrei kreuzen (ein nützliches Verbindungsgleis 11<>LB á la Tscherttegasse bringst du dort über eine Rampe zur LB-Strecke unter), der Schöpfwerk wird erschlossen, die Umsteigeoptionen U2 und Pottendorfer Linie kommen verglichen zu Inzersdorf LB hinzu und der Weg vom Otto-Probst-Platz nach Alterlaa wird zeittechnisch ziemlich sicher kürzer. Von der GSG braucht die Bim nur mehr geradeaus über die Autobahn drüber zur Schwarzenhaidestraße fahren, rechts abbiegen und ist gleich bei der Altmannsdorfer Straße. Nachdem die GSG südlich der Bahnunterführung abfällt, stellt sich der Bim dort leicht ihre Hochtrasse schon ab der U2 hin, die spätestens zur Querung der Autobahn sowieso notwendig wäre. Erhöht die Reisegeschwindigkeit, und nach Neusteinhof sind es doch gute 800 Meter.

Ein Fernverkehrshalt in der Pampa, wo nichts, aber auch gar nichts fernverkehrsrelevantes vorhanden ist. Nicht ein Mal die lamgsamen Fernverkehrszüge Salzburg-Wien bleiben in Hütteldorf stehen, wo man mit U4 und S45 ja zumindest zwei hochwertige Schnellverkehrsmittel hätte. Zwischen Wien Hbf und Breclav bleiben weder Railjets, noch Eurocitys noch Regiojet in Simmering oder Stadlau stehen, aber der Südbahn-FV soll irgendwo in Inzersdorf stehen bleiben...weit über 90% der Fahrgäste aus Wien würden sich über die Fahrzeitverlängerung ärgern...
Nein, sorry...dort braucht wirklich niemand einen Fernverkehrshalt, in die WLB kann man ja ohnehin in Meidling umsteigen.
[...]
Meinetwegen lassen wir den FV dort eben nicht halten. Bleibt halt immer noch der (sinnigerweise komplette) NV der Pottendorfer Strecke, der mehrmals die Stunde vorbeikommt. Du kannst schwer von der Hand weisen, dass es dort dennoch mehr als genug Fahrgäste geben wird. Schöpfwerk direkt daneben, Inzersdorf und Alterlaa einen Steinwurf entfernt. WLB, Po'dorfer und die Blechkistenpendler speisen die U2 schon gut genug.
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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #70 am: 18. April 2022, 11:00:05 »
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #71 am: 18. April 2022, 11:20:03 »
Gutheil-Schoder-Gasse.

GSG war zum Zeitpunkt des Baues der Haltestelle Anfang der 80er die interne Kurzbezeichnung für diese - für WLB-Verhältnisse - Großbaustelle.
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!

Linie 58

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #72 am: 18. April 2022, 14:45:43 »
Meine Meinung zu diesen "GSG"-Ideen: ich halte das generell für etwas, was man sich sehr gut überlegen sollte. Nur weil es nett am Stadtplan ausschaut, ist da mMn definitiv zu wenig.

Ein FV-Halt kostet an dieser Stelle ca. drei Minuten Fahrzeit, die entweder woanders wieder gefunden werden müssen (wo? mWn wird derzeit für den langfristigen Südbahn-FV eher verzweifelt nach einzelnen Minuten gesucht), oder die Gesamtreisezeit verlängern.

Ein NV-Halt kostet ebenfalls zumindest zwei Minuten Fahrzeit. Abgesehen davon, dass sich das auch summiert, wenn man jeden Tag fährt, halte ich auch wenig davon, den Nahverkehr durch künstliche Umstiegs- und "Pampa"halte mit äußerst begrenztem sonstigen Fahrgastpotenzial immer langsamer zu machen. Bitte auch bei diesen Ideen nicht zu vergessen, dass dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das gesamte Fahrplankonzept für die Pottendorfer Linie "krachen geht". Nicht zuletzt wird in den kommenden Jahren wohl um einen dreistelligen Millionenbetrag im Bereich Ebenfurth eine ordentliche Fahrzeitverkürzung für die Burgenland-REX erkauft - das zu einem Gutteil wieder für einen äußerst zweifelhaften Halt im Nahbereich von Wien herzuschenken, halte ich auch für grundfalsch.

Natürlich gäbe es durch die Umstiegsmöglichkeit zur U2 und ggf. zu WLB und sonstigem Oberflächenverkehr Vorteile für einzelne Relationen. Ob das aber die oben beschriebenen Verschlechterungen ausgleicht, wage ich sehr zu bezweifeln. Man sollte das Umsteigerpotenzial auch nicht überschätzen. Auf der Pottendorfer Linie werden in diesem Bereich zu Spitzenzeiten wohl maximal sechs Züge pro Stunde verkehren, die dem "Nahverkehr" zuzuordnen sind (teilweise aber aus Deutschkreutz, Mürzzuschlag, Bruck an der Mur oder sonstwoher kommen). Und die werden garantiert nicht so "schön" verteilt sein, dass sich im Bereich GSG ein sinnvolles Intervall ergibt.

Kurzzug

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #73 am: 18. April 2022, 22:30:54 »
Nach Wien haben alle FV-Züge in Hütteldorf gehalten, vom Westbahnhof kommend nur vereinzelte ICs und ENs, da bin ich mir aber nicht sicher, auf alle Fälle nicht alle Fernzüge.
AFAIK war das bis zur Umlegung des FV nach Meidling/zum Hbf so.
Es haben nur die "langsamen" Fernzüge in Hütteldorf gehalten, die Äquivalente der RJX und ICE hatten dort zumindest ein paar Jahre vor Inbetriebnahme der Neubaustrecke keinen Halt.

Wie genau entlastet das Meidling/Hbf von den Hauptpendlerquellen Westbahn-FV und Südbahn?
Warum sollte die Verlängerung der Straßenbahn vom Otto-Probst-Platz nach Alterlaa über Gutheil-Schoder-Gasse und nicht über Inzersdorf Lokalbahn führen?
Entlastung: indirekt, indem zusätzliche Kapazitäten durch Umlenkung sekundärer Pendlerströme geschafft werden. Hier würde ich zu der WLB und S/R/REX-Zügen der Pottendorfer genauso den erwähnten hypotetischen Fernzug Graz-Wien-Linz dazuzählen, der nach dem Wildschweintunnel nur in Wien GSG stehenbleibt und über die Po'dorfer nach Wr. Neustadt weiterdüst.
Auch der Einpendler aus Alterlaa (oder analog Otto-Probst-Siedlung, Schöpfwerk etc.), der auf 11-U2 statt (16A-)U6-49 zur Siebensterngasse wechselt, fällt in die Kategorie.
Weitere Entlastung sichert die geographische Nähe zu A23 und B17. Eine P&R bei der Bahnstation reduziert die Zahl der Blechkisten, die den Wienerberg hinaufrollen. Die Sinnhaftigkeit eines eigenen P&R bei der U2-Wienerberg City wäre mMn nichtsdestotrotz gegeben. Volle U2-Züge freuen das Rathaus.

Du scheinst mir zuzustimmen, dass Meidling/Matz/Hbf nicht nennenswert entlastet werden. Eine Verlagerung der WLB-Umsteiger ist für die Vollbahnen nämlich wurscht und wie gesagt hat die Pottendorfer Linie nicht mal genug Fahrgäste für Doppeltraktionen. Graz-Linz fährt man übrigens über Selzthal und den Fahrgästen Wr. Neustadt-St. Pölten ist der Umstieg in Meidling zuzumuten, da muss man keine Kapazität auf Süd- und Westbahn dafür schrotten. Der Vorteil am Doppelknoten Meidling-Hbf ist doch, dass man kein Massy TGV oder Lyon-St Exupéry bauen muss.

Der zweite Teil dreht sich eher um die Sinnhaftigkeit der U-Bahn dorthin. Meine Meinung dazu ist: Wenn man dort ein schönes Depot bauen kann, ist die Station sicher verwertbar. Sonst halte ich die Verlängerung für eher unnötig, weil ich schon von der U2 zum Wienerberg nicht besonders überzeugt bin. Zu P+R-Fantasien möchte ich Frau Sima sinngemäß zitieren: Das Ding ist nach einer U-Bahn leer, dann sind in der HVZ noch ~40 zu füllen. Das ist kein Fahrgastbringer und meiner Meinung nach zu weit in der Stadt.

Führung der Straßenbahn: wie stelltest du dir die Führung über Inzersdorf Lokalbahn in etwa vor?

Bei GSG lässt sich mit der WLB niveaufrei kreuzen (ein nützliches Verbindungsgleis 11<>LB á la Tscherttegasse bringst du dort über eine Rampe zur LB-Strecke unter), der Schöpfwerk wird erschlossen, die Umsteigeoptionen U2 und Pottendorfer Linie kommen verglichen zu Inzersdorf LB hinzu und der Weg vom Otto-Probst-Platz nach Alterlaa wird zeittechnisch ziemlich sicher kürzer. Von der GSG braucht die Bim nur mehr geradeaus über die Autobahn drüber zur Schwarzenhaidestraße fahren, rechts abbiegen und ist gleich bei der Altmannsdorfer Straße. Nachdem die GSG südlich der Bahnunterführung abfällt, stellt sich der Bim dort leicht ihre Hochtrasse schon ab der U2 hin, die spätestens zur Querung der Autobahn sowieso notwendig wäre. Erhöht die Reisegeschwindigkeit, und nach Neusteinhof sind es doch gute 800 Meter.

Die Führung einer Straßenbahn Otto-Probst-Platz - Alterlaa erscheint mir entlang der Route des 66A ab der Sterngasse logischer. Gründe sind die bessere Erschließung von Inzersdorf (das im Gegensatz zum Schöpfwerk keine U6 hat) und die Möglichkeit, eine Gelenkbuslinie teilweise zu ersetzen. Außerdem erhoffe ich mir eine Besserstellung des ÖV im Bereich der Autobahnanschlüsse durch eine Straßenbahn. Für WLB-Fahrgäste aus dem Süden wäre das auch sinnvoller, man hätte ab Inzersdorf direkt eine Straßenbahn zum Reumannplatz/nach Alterlaa. Diese Betrachtung ändert sich natürlich mit dem Bau der U2 nach Gutheil-Schoder-Gasse, dann wäre es schön blöd, die U-Bahn zu umfahren. Du hast es aber so dargestellt, als wäre der 11er über dort das logischste der Welt - und dass ist es aus meiner Sicht eben nicht.

Ich würde statt der U2 den 1er vom Wienerberg über die Gutheil-Schoder-Gasse direkt nach Alterlaa führen. Aber auch dafür sehe ich nicht ausreichend Fahrgastpotential, es gibt deutlich effektivere Projekte, wie z. B. die Linie 15.

Meinetwegen lassen wir den FV dort eben nicht halten. Bleibt halt immer noch der (sinnigerweise komplette) NV der Pottendorfer Strecke, der mehrmals die Stunde vorbeikommt. Du kannst schwer von der Hand weisen, dass es dort dennoch mehr als genug Fahrgäste geben wird. Schöpfwerk direkt daneben, Inzersdorf und Alterlaa einen Steinwurf entfernt. WLB, Po'dorfer und die Blechkistenpendler speisen die U2 schon gut genug.
Ja, wir lassen den FV dort nicht halten. Nein, es wird dort nicht mehr als genug Fahrgäste geben. Inzersdorf ist keinen Steinwurf entfernt und Schöpfwerk und Alterlaa keine prioritären Ziele für Leute aus dem Süden.

Ich möchte hier außerdem Linie 58 sekundieren: Die Pottendorfer bettelt nicht um einen Extrahalt.

haidi

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Re: Bau der Station Matzleinsdorfer Platz
« Antwort #74 am: 18. April 2022, 22:53:15 »
Nach Wien haben alle FV-Züge in Hütteldorf gehalten, vom Westbahnhof kommend nur vereinzelte ICs und ENs, da bin ich mir aber nicht sicher, auf alle Fälle nicht alle Fernzüge.
AFAIK war das bis zur Umlegung des FV nach Meidling/zum Hbf so.
Es haben nur die "langsamen" Fernzüge in Hütteldorf gehalten, die Äquivalente der RJX und ICE hatten dort zumindest ein paar Jahre vor Inbetriebnahme der Neubaustrecke keinen Halt.
Es kommt drauf an, von welcher Zeit wir reden. Meine Erinnerungen an Hütteldorf beginnen in etwa zu der Zeit, zu der die beiden Fahrzeuge des VEF vom Bahnhof Wolfganggasse der Badner Bahn nach Hütteldorf übersiedelt wurden.
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