Autor Thema: 260er-Sonderfahrt  (Gelesen 8839 mal)

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W_E_St

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260er-Sonderfahrt
« am: 23. Oktober 2010, 00:59:52 »
Wie versprochen ein Beitrag von mir, die Fotos von der 260er-Sonderfahrt heuer. Leider stammen die Bilder vom letzten Einsatz meiner alten Kamera und sind daher von der Qualität trostlos, ich hoffe sie finden trotzdem Gefallen.
Aufgrund einer Sportveranstaltung war die gesamte Innenstadtdurchfahrt gesperrt, es gab zwischen Hauptbahnhof und Jakominiplatz nur SEV. Daher fand die Fahrt mit zwei verschiedenen Triebwagen statt. Überhaupt war der Straßenbahnverkehr in Graz zu dieser Zeit enorm eingeschränkt, sowohl die Annenstraße wie auch die Georgistraße waren Baugruben.

Zuerst gab es ein kurzes 290er-Intermezzo. Tw. 291 präsentiert sich im hintersten Eck des Freigeländes in der Remise Steyrergasse vor dem bunt dekorierten 263.


Erster Fotohalt war in der Haltestelle Jakominigürtel/Messe als Linie 5.


Zwischendurch gab es auch Fotohalte mit recht ungewöhnlichen Besteckungen, so hier als Linie 25 in der Puchstraße...


... oder als Linie 181 am Zentralfriedhof.


Wenn man eine Haufen riesiger Betonmasten wegschneidet, ist die Schleife Zentralfriedhof ein wunderschönes Fotomotiv.


Zum Abschied noch eine Breitseite in der Kurve beim Einziehen in die Remise Steyrergasse:


Während 291 gerade rückwärts unterwegs ist, kann man 263 endlich ungestört fotografieren.


Zu Beginn des nächsten Teils der Fahrt präsentiert sich endlich einer der beiden Stars des Tages, 278 in der eher trostlosen Verkehrshölle vor der Stadthalle.


Die Fahrt geht in Richtung Murpark, unterwegs wird in der nicht weniger trostlosen haltestelle Karl-Huber-Gasse Halt gemacht. Immerhin kommt kurz die Sonne durch.


Endstation mit desinteressierten Fahrgästen


Die Schleife Murpark wurde weidlich für Fotos genützt.
Perfekt zwischen Stangln eingepaßt


Es kann dort aber auch überraschend grün sein.


Der Versuch, auch von oben (den Fluchtstiegen des Einkaufszentrums) zu fotografieren brachte uns erhebliche verbale Auseinandersetzung mit einer örtlichen "Sicherheitsnadel", die das als Privatgrund betrachtete und mit der Polizei drohte.


Nach der Rückfahrt in die Stadt ging es auf den 6er. Der Breitenweg kann auch zu eher unfreundlichen zeiten recht belebt sein, und die Bäume geben einen sehr stimmungsvollen Hintergrund.


In der Schleife St. Peter gibt es einmal die Möglichkeit, einen 260er voll von der Türseite zu fotografieren, nur getrübt durch die Haltestellentafel. und nein, Benzinflex war WIEDER keine im Handgepäck! Teufel aber auch!


Nach dem Rückweg war wieder Umdrehen angesagt, verbunden mit einigen Fotos in der Schleife am Radetzkyspitz, hier mit dem höchst skurrilen Signal 1/5.

Bei einem Fotohalt an dieser Stelle hätte mich übrigens einmal fast ein Mönch auf einem Fahrrad überrollt.

Die letzte Etappe dieses Teils führte auf den 1er und konzentrierte sich vor allem auf die Schleife Am Hilmteich.


Das dortige Wartehüttl ist definitiv eines der stilvollsten dieser Art.


Nahe der Schleifenausfahrt, auf dem Rasengleis, wurde eine regelrechte Besteckungsorgie veranstaltet, hier kam alles zum Einsatz was schwarz und eckig ist. Ein kleiner Ausschnitt:








Gelegentlich kooperierten die Signalscheiben nicht so ganz, da wurde schon einmal zu Brachialgewalt gegriffen (soweit das mit einer Besteckgabel möglich ist).

Auf der Rückfahrt zur Steyrergasse blieben wir in der Haltestelle Reiterkaserne noch kurz stehen.


Ein schöner Rücken kann auch entzücken...


Beim Einziehen kam es zu diesem "Geschwisterportrait", 291 und 278 nebeneinander.


Unerwartet kam dann noch Variobahn 201 und gab uns einen kleinen Blick in die Zukunft der Grazer Tramway.


Der dritte Teil begann in der Remise Alte Poststraße. Von dort ging es mit Tw. 279 zum Hauptbahnhof. In der Schleife wurden erneut diverse (auch nicht ganz ernstgemeinte) Besteckungen durchprobiert.






Zur Abrundung noch einige Detailaufnahmen. Wer E1 aus dem täglichen Leben kennt, wird bei den 260ern viele Gemeinsamkeiten, aber auch mehr oder weniger fundamentale Unterschiede bemerken. Grundlegend, aber auf Fotos nicht festzuhalten ist da der Tatzlagerantrieb zu nennen, der dem 260er einen Sound verleiht, der eher an einen L oder F erinnert als an einen E1, allerdings an einen L oder F mit Raketentreibsatz. Im Innenraum bemerkt man zuerst die gepolsterten Sitze (die ähnlich denen in der Wiener U-bahn und den ULFen der ersten Generation mehr kosmetisch als tatsächlich weich sind), die dreieckigen Haltewunschkastln wie bei den WLB-100ern früher und die serh zweifelhaft angebrachten Haltestangen.


Die Heckpartie unterscheidet sich optisch wohl am stärksten vom E1, innen wie außen.


Die blauen Haltegriffe sind ebenfalls eine Grazer Eigenheit.


Der Fahrerplatz eines 260ers funktioniert komplett anders wie der eines E1, besonders durch die Pedalsteuerung.

Ursprünglich sah er allerdings noch einmal völlig anders aus, bei der Auslieferung hatten die 260er Schaltkurbeln.

Die beim Einsteigen nachgebenden Trittstufenkontakte sind in Wien auch schon seit mittlerweile 15 Jahren Geschichte.

Interessanterweise hat sie der 260er auch bei der Tür 1, die beim E1 ja nur durch den Fahrer überwacht wird.

"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")