Heute redet übrigens kein mehr über die LED, die Gurtenpflicht, das Rauchverbot oder den Umbau der Mariahilfer Straße...
Und es redete nie ein über Verkehrshöllen wie die Triester Straße. Aber da wohnt ja auch nur der ordinäre Pöbel und kein erlauchtes Bobovolk.
Da gebe ich dir Recht! Arme Menschen wohnen tendentiell in Gegenden mit viel Autoverkehr (Triester Straße, Gürtelnähe, ...), können sich seltener Wohnungen in ruhigen Gegenden (und villeicht sogar mit Balkon und Klimaanlage leisten), haben kein Zweithaus im Grünen. Ein Beispiel: im Haus, wo ich früher wohnte, gab es nur einen kleinen Hof, wo hin und wieder Kinder spielten bzw. mit dem Rad im Kreis gefahren sind (auf die Straße raus konnten sie nicht, zu gefährlich). Dann haben sich ein paar Leute im Haus beschwert und die Kinder durften nicht mehr im Hof spielen.
Womit sich übrigens wieder der Kreis schließt, dass sehr vielen Menschen in dieser Stadt vorgeschrieben wird, wie sie sich zu bewegen haben bzw. wie sie sich nicht bewegen dürfen - der Autoverkehr vor der Haustür ist zu gefährlich, ergo kein alleine zu Fuße oder mit dem Fahrrad in den Park gehen.
Ich habe noch ein anderes Beispiel: zu meinen Zivildienstzeiten war ich in der Altenbetreuung tätig. Ich hatte mehrere Klientinnen, für die ein Spaziergang zum nächsten Park (keine 1000m) eine echte Herausforderung war. Denn am Weg dorthin gab es keine einzige Sitzbank, um kurz auszurasten. Die hätten das alleine nicht geschafft. Auch hier schließt sich wieder der Kreis: Parkplätze sind offensichtlich wichtiger als Sitzbänke für alte Menschen.
Gerade deswegen sollte mMn eine sozial ausgewogene Politik auch für jene Menschen da sein, die zB auf der Triester Straße wohnen und sich dafür einsetzen, dass auch diese sich - ohne Bevormundung frei bewegen können und Parks, Bäume, sichere Rad- und Fußwege, Sitzmöglichkeiten etc vor der Tür haben.