Es gibt auf der Stammstrecke derzeit eine einzige La wo auf einer Länge von 150 m 50 statt 60 gefahren werden dürfen. In meiner mit Talent gerechneten Fahrzeit ist diese nicht enthalten. Und zu glauben dass die Beschleunigung Unterschiede von "paar Minütchen" ausmacht ist naiv, wir reden da von Minutenbruchteilen. Und Haltestellenaufenthalte von ganzen Minuten sind bei Berücksichtigung von Doppelstockzügen an stark frequentierten Halten notwendig, wenn der Fahrplan in der HVZ halbwegs gehalten werden können soll. Die Stammstrecke ist nicht 1:1 mit der U-Bahn vergleichbar, ist das so schwer?
Ich hatte mich hier undeutlich ausgedrückt. Mit "Langsamfahrstelle" waren selbstverständlich nicht dezidierte La gemeint, sondern Strecken mit ausbaufähiger Vmax wie Praterstern-Rennweg, wo die Züge oft sogar unterhalb dieser mit 30-40 km/h dahinzuckeln. Eine Vmax ist nicht notwendigerweise in Stein gemeißelt, Blockabstände hin oder her, und zu sagen "Daran kann leider nichts geändert werden!" ist für mich eine simple, aber sicherlich inakzeptable bzw. unbefriedigende Antwort.
Die Problematik mit den CS-Doppelstockzügen ist desweiteren allseits bekannt. Die Dostos mit ihren wenigen Einstiegen und langen Abfertigungszeiten sind für einen seriösen Schnellbahnbetrieb, wie ihn die Stammstrecke braucht, ungeeignet. Fakt.
Ich habe auch nirgends behauptet, dass ich Dosto-Züge generell von der Stammstrecke verbannen will. Sie haben schon ihre Berechtigung, aber dann auch bitte in einer vernünftigen Form.
Beispiel aus dem aktuellen Betrieb: Meidling-Hbf. Streckenlänge ca. 3,3 km, keine kritischen Kurvenradien, kein Zwischenhalt, trotzdem 5 Minuten Fahrzeit lt. Scotty. Warum geht sich das in 4 Minuten nicht aus? Dafür braucht es "nur" 50km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, also nicht weltbewegend.
Du scheinst dich ja wirklich sehr gut auszukennen.
Da hast du recht. Dir wiederum muss offenbar entgangen sein, dass die Haltestelle Matzleinsdorfer Platz seit März letzten Jahres nicht bedient wird.
- Es gibt Fahrzeuge mit schlechter Beschleunigung, aber kurzen Stationsaufenthalten (viele Türen, breite Einstiege, ...).
- Es gibt Fahrzeuge mit guter Beschleungung, aber längeren Stationsaufenthalten (weniger Türen, engere Einstiege, ...).
Wenn man nun die erstgenannten Fahrzeuge durch die letztgenannten ersetzt, kann es sein, dass das ein Nullsummenspiel ist, weil die längeren Aufenthalte die Fahrzeitgewinne aufgrund der besseren Beschleunigung zunichte machen.
Oder man setzt eben auf Fahrzeuge mit guter Beschleunigung
UND kurzen Stationsaufenthalten, wie es in München der Fall ist. Und genau das fordere ich auch.
Die 4746 hätte man beispielsweise mit breiteren Einstiegen, mehr Auffangräumen und dezenteren Toiletten, die nicht 2/3 der Wagenbreite wegfressen, ausstatten können. So entsteht aber auch bei diesem Fahrzeug eher der Eindruck, in einem Fernverkehrszug zu sitzen. Ein Bekannter aus Bayern hat bei seiner ersten Fahrt mit dem 4746 sinnbildlich angemerkt "Das sind ja Fernbahnen wie am Meridian."